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Deinen Teenager dabei zu erwischen, wie er Windeln trägt oder sie in seinem Besitz hat, kann ein sehr verwirrendes Gefühl auslösen. Es ist allerdings wichtig, dass du ruhig bleibst und dich richtig verhältst, da diese Erfahrung ansonsten für dein Kind traumatisch sein kann.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Eine Diskussion führen

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  1. Deinen Jugendlichen in Windeln zu sehen, kann ein echter Schock sein. Es ist aber jetzt sehr wichtig, dass du ruhig bleibst und die Situation von einem Standpunkt der Liebe und Unterstützung aus bewertest. Es kann hilfreich sein, wenn du vor einem Gespräch deine Gefühle in einem Brief niederschreibst, damit du dein Kind nicht in einem emotionalen und verwirrten Gefühlszustand zur Rede stellst. [1]
    • Schreibe einen Brief, den du niemals abschicken wirst. Versuche deine unmittelbare Reaktion aufs Papier zu bringen. Schließe all deine rohen Emotionen ein, zusammen mit deinen negativen Gefühlen wie Wut, Angst und Frustration. Diese Gefühle herauszulassen ist sehr wichtig, da sie sonst in dem Gespräch mit deinem Kind aufkommen könnten. Dein Teenager sollte sich in dem Gespräch mit dir sicher und unterstützt fühlen. [2]
    • Wenn du mit dem Brief fertig bist, lege ihn für ein paar Stunden beiseite. Versuche in der Zwischenzeit, irgendetwas zu machen, was dich von der Situation ablenkt. Schaue fern, lies ein Buch oder gehe spazieren. Anschließend, lies dir den Brief noch einmal durch, um deine Emotionen noch einmal für einen Moment zu überdenken. [3]
    • Denke daran, durch diesen Brief sollst du deine Gefühle verarbeiten. Mit deinem Teenager über das Tragen von Windeln sprechen zu müssen, kann eine einschüchternde Erfahrung sein. Du solltest sicher gehen, dass sich deine ursprüngliche Reaktion auf gewissen Weise entladen hat, bevor du dein Kind mit dem Thema konfrontierst. Nachdem du den Brief noch einmal gelesen hast, zerstöre ihn und lasse ihn hinter dir. [4]
  2. Wenn du deinen Jugendlichen auf das Tragen von Windeln ansprichst, versuche deine Liebe zu ihm sprechen zu lassen. Aus dem Herzen sprechen bedeutet, mit den richtigen Motiven und Absichten in das Gespräch zu gehen.
    • Vergiss nicht, du sprichst mit deinem Teenager, weil du dir Sorgen machst. Versuche Verurteilungen und Vorurteile hinter dir zu lassen. Beginne das Gespräch aus einem Gefühl der Liebe. Sage etwas wie, „Ich spreche dieses Thema an, weil ich dich liebe und mir deswegen Sorgen mache.“
    • Versuche während des Gesprächs immer die Liebe an erster Stelle zu sehen. Wenn wir schwierige Diskussionen führen, kann es schnell passieren, dass wir nur noch „gewinnen“ wollen. Deswegen kann es auch verlockend sein, deinen Teenager davon zu überzeugen, dass deine Art zu denken und zu handeln die einzig richtige ist. Bei einem schwierigen Gespräch geht es aber nicht ums Gewinnen. Es geht darum, eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten von Vorteil ist. Wenn du während des Gesprächs das Gefühl bekommst, wertend oder frustriert zu werden, versuche dich daran zu erinnern, dass du dieses Gespräch führst, weil du dein Kind liebst und dir sein Wohl am Herzen liegt.
  3. Teenager tun sich bekanntermaßen schwer, sich anderen gegenüber zu öffnen. Eine Windel zu tragen ist eine peinliche Sache und dein Kind steht einem Gespräch mit dir wahrscheinlich sehr skeptisch gegenüber. Versuche für das Gespräch eine sichere, offene Atmosphäre zu kreieren, die es deinem Teenager erlaubt, dir gegenüber ehrlich zu sein.
    • Menschen fühlen sich dann sicher, wenn sie ein gemeinsames Ziel haben. Wenn dein Teenager das Gefühl hat, belehrt oder ausgeschimpft zu werden, wird er oder sie weniger dazu bereit sein, sich zu öffnen. Mache deinem Jugendlichen gegenüber deutlich, dass du versuchst seine Sicht zu verstehen und ihm helfen willst, ob medizinisch oder auf andere Weise.
    • Gegenseitiger Respekt hilft ebenfalls dabei, einen sicheren Raum für eine offene Diskussion zu schaffen. Versuche der Situation so wertungsfrei wie möglich gegenüberzutreten. Mache deinem Jugendlichen gegenüber deutlich, dass du, trotz deiner Sorgen, ihn oder sie weiterhin als Person respektierst. Vermeide wertende Formulierungen und übe dich in aktivem Zuhören. Nicke und halte Augenkontakt, um deine Aufmerksamkeit zu signalisieren. Wiederhole, was dein Kind gesagt hat, wenn es ausgesprochen hat, um zu verdeutlichen, dass ihm auch zugehört wird und du das Gesagte verstanden hast.
  4. Mitgefühl ist der Schlüssel, wenn du ein schwieriges Thema ansprechen willst. Auch wenn es dir vielleicht schwer fällt, versuche dir vorzustellen, was dein Kind gerade durchmacht und warum.
    • Bevor du die Unterhaltung überhaupt beginnst, versuche die Sicht deines Teenagers zu verstehen. Versuche nicht zu spekulieren, warum er Windeln trägt. Versuche dir stattdessen vorzustellen, wie du dich fühlen würdest, wenn du mit einem potentiell beschämenden Problem konfrontiert werden würdest. Welche Emotionen würde das in dir auslösen? Wie würdest du reagieren? Versuche dir vorzustellen, wie schwer es für dein Kind sein muss. Behalte diese Sicht auf die Dinge im Kopf, wenn du deinen Teenager konfrontierst. [5]
    • Höre deinem Kind zu und versuche es zu verstehen. Unabhängig von den Gründen deines Teenagers, versuche die bewusste Anstrengung zu unternehmen, dich in seine Lage zu versetzen. Streng dich an und versuche seine Gründe nachzuvollziehen. Mitgefühl ist der Schlüssel, um mit dieser schwierigen Situation fertigzuwerden. [6]
Teil 2
Teil 2 von 2:

Mögliche Ursachen untersuchen

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  1. Autonepiophilie (oder auch „adultes Babysyndrom“) ist eine seltene, sexuelle Störung, in der eine Person sexuelle Lust daraus gewinnt, wie ein Kleinkind behandelt zu werden. Wenn dein Sohn oder deine Tochter angibt, ein sexuelles Interesse an Windeln zu haben, solltest du alles unternehmen, um mehr über diese Störung herauszufinden.
    • Menschen mit Autonepiophilie spielen gerne die Rolle eines Kleinkindes. Abgesehen vom Tragen von Windeln, kann das auch das Brustgeben, Füttern mit einem Fläschchen, Sprechen in Babysprache, Klapse auf den Hintern und das Spielen mit Babyspielzeug umfassen. Auch wenn Autonepiophilie offiziell als mentale Störung anerkannt ist, sind Studien zu diesem Thema noch immer limitiert. Die genauen Ursachen und Risikofaktoren für Autonepiophilie sind noch unbekannt. [7]
    • Wenn auch grundsätzlich von sexueller Natur, assoziieren viele Menschen, die gerne Windeln tragen und sich wie ein Kleinkind verhalten, ihr Verhalten nicht mit sexueller Lust. Sie sehen sich einfach dazu veranlasst, sich wie ein Kleinkind zu verhalten. [8]
    • Für den Großteil der Betroffenen hat ihre Autonepiophilie keinerlei Auswirkungen auf den Alltag. Viele Betroffene haben eine feste Arbeitsstelle, eine gesunde, sexuelle Beziehung und stehen relativ fest im Leben. Auch wenn die Ausübung dieser Störung oft seltsam wirkt, ist sie doch meist harmlos. [9]
    • In seltenen Fällen steht Autonepiophilie mit anderen Störungen wie Depressionen und Angststörungen in Zusammenhang. Patienten mit Autonepiophilie können Selbstmordgedanken entwickeln und manchmal sogar einen Suizidversuch durchführen. [10]
  2. Eine weitere Ursache dafür, dass dein Teenager Windeln trägt, könnte Bettnässen sein. Deinem Teenager könnte es zu peinlich sein, sein Problem mit Inkontinenz mit dir zu besprechen. Wenn dein Kind aber Probleme mit der nächtlichen Blasenkontrolle hat, sollte unbedingt die Ursache dafür bestimmt werden. Bettnässen kann medizinische Ursachen haben, kann aber auch das Resultat einer Angststörung, Depression oder einer anderen psychiatrischen Ursache sein. [11]
    • Sprich das Thema Bettnässen nur sehr vorsichtig an. Sage etwas wie, „Ich weiß, dieses Thema ist dir wahrscheinlich sehr unangenehm. Ich will aber sicher gehen, dass du körperlich in Ordnung bist. Kannst du mit mir über die Toilettenprobleme sprechen, die du hast?“
    • Das Bettnässen sollte mit einem Arzt besprochen werden, um eine mögliche zugrundeliegende Erkrankung auszuschließen.
  3. Da Autonepiophilie und Bettnässen gelegentlich auch ein Anzeichen für eine zugrundeliegende, mentale Erkrankung sein kann, solltest du dein Kind auf Anzeichen für eine Depression oder Angststörung hin untersuchen. Depressionen und Angststörungen können sich in deinem Teenager auf folgende Weise manifestieren:
    • Gefühle der Trauer, Wertlosigkeit oder Hilflosigkeit
    • Veränderung der Schlaf- oder Essgewohnheiten
    • Verlust des Interesses an tagtäglichen Aktivitäten
    • Reizbarkeit
    • Kraftlosigkeit [12]
    • Wenn du denkst, dass dein Kind eine Therapie benötigt, solltest du bei deiner Versicherung anfragen, welche Form von Therapie gedeckt ist. Du solltest einen Therapeuten in deiner Gegend finden können, dessen Rechnungen übernommen werden. Du kannst dir auch eine Überweisung von eurem Hausarzt geben lassen. Wenn Geld ein Problem ist, sprich mit dem Therapeuten über einen flexiblen Finanzierungslplan. Lass dich vorher von deiner Versicherung und deinem Hausarzt beraten.
  4. Bettnässen hat oft eine medizinische Ursache. Bei Teenagern können z.B. Hormone das Bettnässen auslösen. Eine sehr kleine Blase und bestimmte genetische Störungen können ebenfalls die Ursache für die Inkontinenz sein. Wenn dein Teenager ein Problem mit Bettnässen hat, bringe ihn für eine körperliche Untersuchung zu einem Arzt. [13]

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