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Theaterschauspiel ist eine einzigartige Kunst, die man mit viel Einsatz erlernen muss. Du kannst einen Kurs machen, es gibt aber auch viele andere Möglichkeiten, wie du allein dazulernen kannst. Fang damit an, dass du dir Texte richtig merkst, damit du dich anschließend voll und ganz auf die Technik und die Charakterentwicklung konzentrieren kannst. Üb die Aussprache und erschaffe auf Basis echter Informationen und deiner Fantasie einen glaubwürdigen Charakter. Schau dir so viele Theaterstücke wie möglich an und beobachte im alltäglichen Leben die unterschiedlichsten Menschen, um dir ein gutes Repertoire an Ausdrücken und Gesten anzueignen.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Lern aus Erfahrung

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  1. Leute zu beobachten ist eine tolle Möglichkeit, verschiedene Ausdrücke, Gesten und Stimmfarben nachzuahmen. Schau fremden Leuten bei ihren Aktivitäten zu und versuch auch, mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch zu kommen. Konzentriertes Beobachten kann dir viele Inspirationen für kleine Details liefern, die deine Darstellung aufwerten. [1]
    • Leute beobachten kannst du in Cafés, Restaurants, Einkaufszentren und Supermärkten. Sag einfach mal hallo und brich ein Gespräch vom Zaun, wenn du irgendwo in der Schlange stehst.
  2. Du findest etwa bei YouTube oder Netflix viele Mitschnitte von Aufführungen. Schau dir nicht nur dein eigenes Stück an sondern alles, was du finden kannst. Schule dein kritisches Auge und achte darauf, wo du in deiner Darstellung etwas anders machen könntest. [2]
  3. Von anderen etwas abzuschauen, hat nichts mit Schummeln oder Abkupfern zu tun. Beobachte die anderen Darsteller in der Produktion und schau, was sie mit ihren Rollen machen. Welche Details berücksichtigen sie, von denen du in deinem Stil ebenfalls profitieren könntest? [3]
    • Hab keine Angst, erfahrenere Schauspieler um Hilfe zu bitten. Lass dir von ihnen Notizen oder Ratschläge geben und frag nach speziellen Tricks in der Szene.
  4. Tu dein Bestes, um tatsächlich zum Spielen zu kommen, anstatt nur von Casting zu Casting zu laufen. Wenn du einen Fuß in die Tür der professionellen Schauspielerei bekommen willst, musst du vielleicht auch mal eine unbezahlte Rolle am Laientheater annehmen. Sieh das nicht als Schritt in die falsche Richtung, sondern als gute Übung an.
    • So kannst du schwierigere Rollen spielen, von unterschiedlichen Regisseuren und Choreographen lernen und mehr über die Produktion eines Stücks lernen.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Perfektioniere deine Darbietung

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  1. Der erste Schritt zu einer professionellen Performance ist das Lernen des Textes. Wenn du dir keine Gedanken mehr darum machen musst, kannst du dich besser auf deine Darstellung und die Charakterentwicklung kümmern. [4]
    • Lies deinen Text bei jeder Gelegenheit, rezitiere ihn wieder und wieder und schreib ihn von Hand ab, damit du ihn dir besser merken kannst.
    • Wenn du eine lange Textpassage hast, sag dir den ersten Satz so lange vor, bis du ihn kannst, erst dann nimm den nächsten Satz dazu. So machst du es, bis du bequem die ganze Passage aufsagen kannst.
  2. Artikulation, oder deutliches Sprechen, ist ein wichtiger Teil des Bühnenschauspiels. Übertreib deine Aussprache, damit auch das Publikum in der letzten Reihe jede Silbe versteht. [5]
    • Üb mit Zungenbrechern wie „Fischer Fritz fischt frische Fische“ oder „Brautkleid bleibt Brautkleid und Blaukraut bleibt Blaukraut“.
    • Auch wenn du ein Mikrofon benutzen wirst, wird dich niemand verstehen können, wenn du dir in den Bart nuschelst.
  3. Füll deinen Bauch mit Luft und unterstütze deine Aussprache mit dem Zwerchfell. Sprich klar und relativ laut, ohne dabei den Klang deiner Stimme zu verändern. Gute Stimmprojektion klingt wie ganz normales Reden, kann aber auch noch von weiter weg gehört werden. Wenn du anfängst zu schreien, klingt deine Stimme barsch und schrill. [6]
    • Wenn du Zugang zu deiner Bühne hast, setz einen Freund in die letzte Reihe und üb deine Aussprache. Er kann dir sagen, wie gut er dich dort hinten verstanden hat und ob deine Stimme sich verändert hat. Wenn du nicht auf der Bühne üben kannst, geh in eine große Halle oder eine ähnliche Location.
  4. Gesichtsausdruck und Gesten sollten ein wenig übertrieben aussehen, damit man sie auch aus der Distanz noch wahrnehmen kann. So kannst du Emotionen in den ganzen Saal transportieren. Wenn du es zu sehr übertreibst, wirkt es jedoch unnatürlich und nicht mehr echt. [7]
    • Üb mit einem Spiegel oder einer Kamera über möglichst große Distanz. Schau dir genau an, wie stark du deine Gesten übertreiben musst, um die Balance zwischen Klarheit und Natürlichkeit zu halten.
    • Lass dir Feedback von deinem Regisseur oder einem interessierten Freund geben.
    • Es hilft zu wissen, wie groß deine Bühne ist. In einem kleinen, intimen Theater musst du nicht so dick auftragen wie in einer großen Halle.
  5. Arbeite an deinem Timing, damit deine Gestik und Mimik nichts vorwegnimmt oder verdirbt. Warte nicht nur ab, bis deine Kollegen ihre Sätze zu Ende gesprochen haben, sondern hör aktiv zu, so als hättest du sie noch nie gehört. Denk dran, du weißt nur, was dein Charakter weiß – sei also überrascht, aufgeregt, wütend oder traurig, wenn es angebracht ist. [8]
    • Wenn deine Figur etwas erfährt, das sie aufregt, musst du die Emotion genau im richtigen Moment umsetzen. Schlechtes Timing würde hier die ganze Illusion zerstören und das Publikum daran erinnern, dass du nur auswendig gelernt hast.
    • Denk gut darüber nach, wann der richtige Zeitpunkt für welche Emotion ist. Wenn deine Figur gerade erfahren hat, dass ihre große Liebe gestorben ist, würde es vielleicht einen Moment dauern, die Neuigkeit zu realisieren? Solltest du dich vielleicht erst geschockt und ungläubig zeigen und dann langsam in Trauer und Wut übergehen?
  6. Lass dir von anderen Schauspielern etwas empfehlen oder such im Internet nach einem Kurs, der sich auf einen Bereich spezialisiert, in dem du noch besser werden könntest. Dein Lehrer sollte hart und ehrlich sein und reichlich Erfahrung haben. [9]
    • Du wirst vermutlich viele verschiedene Kurse finden. Wenn du an deinen Reaktionen und deiner Konzentration arbeiten willst, eignet sich Improvisation am besten. Ein Kurs, der sich eher auf die Technik konzentriert, etwa auf eine spezielle Methode, ist gut für dich, wenn du tiefer in deine Figuren einzutauchen lernen willst.
    • Entscheide dich für einen Lehrer mit jahrelanger Erfahrung und keinen glitzernden Schauspielstar. Nur weil jemand selbst viel gespielt hat, heißt das nicht, dass er ein guter Lehrer ist.
    • Je nach Ruf der Schule oder des Lehrers können Schauspielkurse fast nichts kosten oder ein Vermögen, mit allen Abstufungen dazwischen. [10] Such dir einen aus, der in dein Budget passt und mit möglichst kleinen Gruppen arbeitet. Je mehr Zeit du mit deinem Lehrer hast desto besser. In einer riesigen Gruppe kannst du nicht viel lernen, egal wie der Lehrer heißt.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Entwickle einen glaubhaften Charakter

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  1. Ob du schon besetzt bist oder erst noch für eine Rolle vorsprechen musst, verbring so viel Zeit wie möglich damit, dich mit der Figur auseinanderzusetzen. Finde heraus, was sie ausmacht und wie ihre Welt aussieht. Das Skript ist dafür ein guter Anfang, aber du solltest auch noch tiefer graben und im Internet, in Geschichtsbüchern oder in der Kunst suchen. [11]
    • Wenn dein Charakter beispielsweise ein vornehmer Herr im Italien des 16. Jahrhunderts ist, beschäftige dich mit der Politik, Religion, Wirtschaft und Mode dieser Zeit. Schau nach Porträts von reichen Menschen, die zu dieser Zeit gelebt haben und achte darauf, wie sie sich präsentieren.
    • Such nach dem Namen der Figur. Finde heraus, ob der Autor sich auf eine reale Figur bezieht.
    EXPERTENRAT

    Dan Klein

    Improvisations-Coach
    Dan Klein ist ein Improvisationsexperte, der an der Stanford Universität Abteilung für Theater- und Aufführungsstudien sowie an der Standort-Hochschule für Wirtschaft unterrichtet. Dan unterrichtet seit über 20 Jahren Improvisation, Kreativität und Geschichtenerzählen an Studenten und Organisationen auf der ganzen Welt. Dan erhielt 1991 seinen Bachelor von der Stanford Universität.
    Dan Klein
    Improvisations-Coach

    Verstehe, wie sich dein Charakter im Laufe der Geschichte verändert. Dan Klein, Leiter des Improvisationstheaters in Stanford, betrachtet den Charakterwechsel als wesentliches Element eines Erzählbogens: "Der Anfang der Geschichte ist die Stelle, an der wir lernen, um wen es geht, was in seinem Leben vorgeht und was für ihn von Bedeutung ist. Dann versetzt uns etwas in unser Abenteuer und eins führt zum anderen, bis es endlich zu einem dramatischen Abschluss oder Höhepunkt kommt. Bis zum Ende der Geschichte hat der Hauptcharakter eine Veränderung erfahren. Er unterscheidet sich von dem, der er anfangs war. Es gibt nun eine neue Wirklichkeit."

  2. Analysiere die Beschreibungen der Figur im Skript und erschaff damit ein intellektuelles und emotionales Porträt der Person. Füll Lücken im Skript auf und denk dir eine Hintergrundgeschichte für deinen Charakter aus. Was motiviert ihn, wovon träumt er, welche Ambitionen hat er? [12]
    • Erstell eine Liste seiner Stärken und Schwächen, seiner Werte und Versuchungen. Was hat ihn in seinem Leben geprägt?
  3. Nutz dafür nicht nur das Skript sondern auch eine Internetsuche und deine eigene Fantasie. Entscheide, wie deine Figur Beziehungen aufbaut und mit anderen interagiert. [13]
    • Gibt es zum Beispiel einen anderen Charakter, zu dem deine Figur besonderes Vertrauen hat? Vielleicht wirkt ihre Haltung gegenüber anderen etwas unentspannter und sie spricht etwas formeller. Bei ihrer Vertrauensperson hingegen lässt sie entspannt die Schultern sinken und spricht auch lockerer.
  4. Benutz die Informationen und Details, die du herausgefunden hast, um selbst deine Figur zu werden. Stell dir vor, wie sie auf bestimmte Dinge reagiert, sich bewegt, denkt und interagiert. Vergiss, dass du schauspielerst und werd ganz und gar der Charakter, den du spielst. [14]
  5. Auch kleine Bewegungen werden vom Publikum wahrgenommen und hauchen deiner Figur Leben ein. Ist dein Charakter penibel, könntest du häufig an deiner Kleidung herumzupfen. Ist er nervös, spielt er vielleicht hektisch mit den Händen herum. [15]
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Fühl dich auf der Bühne wohl

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  1. Bleib ruhig und entspann dich . Mach Atemübungen oder meditiere, bevor du auf die Bühne gehst. Mach dir keine Gedanken darüber, dass du dich blamieren könntest. Wenn du deinen Text kannst, deine Technik geübt hast und dich voll mit deinem Charakter auseinandergesetzt hast, hast du nichts zu befürchten. [16]
  2. Das Licht ist dein Freund. Es ist so hell, dass du vermutlich gar nicht viel vom Publikum sehen wirst, wenn es auf dich gerichtet ist. Du kannst dich also voll und ganz auf die Geschehnisse auf der Bühne konzentrieren.
  3. Tu so, als befände sich eine Wand zwischen dir und den Zuschauern. Du bist nicht mehr auf einer Bühne sondern in deiner privaten Welt. Bleib während der gesamten Aufführung in deiner Rolle und vergiss, dass das Publikum überhaupt existiert.
  4. Wenn du auf der Bühne nervös wirst, führ dir vor Augen, wie wichtig dir die Schauspielerei ist. Konzentrier dich auf all das, was du am Theater liebst. Freu dich, dass du auf der Bühne stehen darfst!
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