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Viele Kinder masturbieren. Masturbation gilt weitgehend als natürliche und harmlose Art für Kinder, ihre latente Sexualität zu erforschen. Zu häufiges und/oder unangemessenes Masturbieren kann aber zu erheblichen Problemen führen, besonders wenn es in der Öffentlichkeit geschieht. Kinder jedes Alters masturbieren und wenn sie unter fünf Jahren sind, dann verstehen sie wahrscheinlich noch nicht, dass sich das in der Öffentlichkeit nicht gehört. Bleib ruhig und ziehe keine voreiligen Schlüsse, was den geistigen Zustand deines Kindes angeht. Wenn du dein Kind dabei erwischst, dann solltest du es nicht bestrafen oder gleich zum Arzt mit ihm gehen. Setze deinem Kind sanft Grenzen, sprich offen mit ihm und ermutige es zu angemessenem Verhalten.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Grenzen setzen und das Verhalten eindämmen

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  1. Jeder braucht Zeit für sich, auch Kinder. In dieser Privatsphäre gilt Masturbieren generell als angemessen. Sollte dein Kind aber vor dir oder anderen masturbieren, dann sollte dieses Verhalten eingedämmt werden. Bekommt es mehr Privatsphäre, dann nimmt das unangemessene Verhalten wahrscheinlich ab. [1]
    • Ignoriere es zur Schlafenszeit. Wenn du dein Kind zu dieser Zeit erwischst oder wenn es allein im Bad ist, dann solltest du es nicht bestrafen, sondern es einfach nur in Ruhe lassen.
    • Vergiss nicht, dass Masturbation nicht automatisch bedeutet, dass dein Kind bald mit jemandem sexuell aktiv wird. Es ist nur ein Zeichen dafür, dass jemand seinen Körper erforscht.
    • Bis du über unangemessenes Verhalten vor anderen sprechen kannst, gib deinem Kind zu Hause etwas Privatsphäre. Überwache es aber weiter, wenn es mit anderen Kindern zusammen ist.
  2. In der Öffentlichkeit willst du das Verhalten wahrscheinlich nicht direkt ansprechen, um nicht noch für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen. Du kannst dein Kind aber ablenken, damit es aufhört und sich auf angemessenere Dinge konzentriert. Mit jüngeren Kindern kannst du spielen, älteren kannst du eine Frage stellen oder sie um einen Gefallen bitten. [2]
    • Du könntest fragen: „Könntest du mir ein paar Servietten holen?“ oder „Kannst du mir ein Kaugummi aus meiner Tasche geben?“.
  3. Wenn du jüngeren Kindern eine Decke oder ein Stofftier gibst, dann bekommen Kopf und Hände etwas zu tun, so dass sie vom Masturbieren abgelenkt werden. So kannst du auch ängstliche oder entwicklungsverzögerte Kinder beruhigen. [3]
  4. Wenn dein Zuhause in der Nähe ist, dann kannst du dein Kind aufs Zimmer schicken, so dass es Privatsphäre bekommt. Vielleicht bist du mit deinem Kind bei den Nachbarn und dein Kind ist alt genug, um allein nach Hause zu gehen. Falls das so ist, schick es nach Hause und sprich hinterher mit ihm. [4]
    • Ist dein Kind zu klein, geh mit ihm nach Hause und sprich dort mit ihm.
  5. Dein Kind masturbiert vielleicht in der Öffentlichkeit, wenn du dabei bist oder nicht, z.B. in der Schule. Sollte das der Fall sein, dann solltest du Lösungen anbieten, damit es das Bedürfnis unterdrücken kann, bis dein Kind zu Hause ist. Erkundige dich bei den Lehrern danach, wie dein Kind sich in der Schule macht und ob es irgendwelche Probleme gibt.
    • Frage nicht direkt nach der Masturbation, denn du willst dein Kind ja nicht beschämen oder den Lehrer alarmieren.
    • Du könntest z.B. sagen: „Ich wollte mich nur mal erkundigen, wie Henry sich im Unterricht macht. Gibt es etwas Neues, was Zensuren oder Verhalten angeht?“.
    • Wenn der Lehrer dir sagt, dass dein Kind im Unterricht masturbiert hat, bedanke dich und lasse ihn wissen, dass du mit deinem Kind sprichst und bitte ihn, dich im erneuten Fall zu informieren.
  6. Wenn es noch weitere Betreuer gibt, z.B. vor oder nach der Schule, Babysitter, Tagesmütter oder andere Personen, informiere sie über die Situation. Bitte sie, dich auf dem Laufenden zu halten und sag ihnen, wie sie mit unangemessenen Situationen umgehen sollen. [5]
    • Beständigkeit ist wichtig. Deshalb sollte jeder andere Betreuer ebenfalls wissen, was zu tun ist, wenn das Kind masturbiert.
  7. Kinder masturbieren öfter, wenn sie nach Wohlbefinden und Freude suchen. Um dieses Verhalten einzudämmen, sorge dafür, dass dein Kind einer Vielzahl an Aktivitäten nachgehen kann, wenn es etwas Schönes machen will. Stärke zusätzlich das Selbstbewusstsein, so dass das Kind andere Möglichkeiten findet, um sich wohlzufühlen. [6]
    • Ermögliche deinem Kind verschiedene Hobbys und Aktivitäten. Wenn es etwas findet, das ihm wirklich Spaß macht, dann hat es eine Beschäftigung und es stärkt das Selbstwertgefühl.
    • Lass dein Kind wissen, dass es zu Hause akzeptiert und geschätzt wird und dass es fähig ist. Schaffe eine warme, unterstützende Umgebung, um sein Selbstbewusstsein zu stärken.
Teil 2
Teil 2 von 3:

Mit dem Kind sprechen

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  1. Konfrontiere dein Kind nicht aggressiv oder auf eine Weise, bei der es sich verschließt oder schämt. Wenn es sehr klein ist, dann realisiert es wahrscheinlich nicht, was es tut oder dass es sich um eine sexuelle Handlung handelt. Deshalb ist es wichtig, verständnisvoll und sanft zu sein, damit das Kind ein ungestörtes Verhältnis zur Sexualität behält. Auf diese Weise hat dein Kind auch weniger Probleme, zukünftig mit dir über Sex zu reden, anstatt sich an andere zu wenden oder Geheimnisse zu haben. [7]
    • Denke daran, dein Kind nicht zu beschämen oder ihm Schuldgefühle wegen des Masturbierens zu machen. Erkläre einfach, dass das in der Öffentlichkeit unangemessen ist.
  2. Du solltest die Situation sofort ansprechen, aber keine ernste Unterhaltung in der Öffentlichkeit führen. Sage deinem Kind einfach, dass es aufhören soll oder lenke es ab. Zu Hause kannst du dann allein mit ihm darüber reden und erklären, warum dieses Verhalten problematisch ist.
    • Sage etwas wie: „Jan, dein Körper gehört dir und du kannst ihn berühren, wenn du willst. Es gibt aber ein paar Stellen, die du nur anfassen solltest, wenn du allein in deinem Zimmer bist. Mache es nicht noch einmal, wenn du nicht zu Hause bist, verstanden?“.
    • Sprich nicht vor anderen über das Problem. Du möchtest dein Kind ja nicht in der Öffentlichkeit beschämen.
  3. Es geht nicht um die Handlung an sich, sondern nur um den Ort. Dein Kind sollte wissen, dass es nicht angemessen ist, seine Genitalien in der Öffentlichkeit oder vor anderen zu präsentieren. [8]
    • Vergleiche es mit anderen Dingen, die privat sind wie Baden oder zur Toilette zu gehen.
  4. Anstatt nur das zu erwähnen, was dein Kind nicht darf, erkläre ihm, was es darf. Sage, dass es masturbieren darf, es aber im stillen Kämmerlein, z.B. im Bad oder im eigenen Zimmer, zu tun. [9]
  5. Bei älteren Kindern kann das Gespräch zu weiteren Fragen zu Sex und Sexualität führen. Sei also offen dafür und beantworte Fragen zum Akt an sich und den familiären Werten, die du dazu hast. Mit kleineren Kindern sprichst du vielleicht eher über ihre Genitalien und wie sie funktionieren.
    • Geh bei kleineren Kindern nicht weiter als nötig: Sei ehrlich, halte es aber einfach. Du könntest z.B. sagen: „Es ist in Ordnung, wenn du dich da berührst. Es ist aber nicht in Ordnung, es im Unterricht zu tun oder wenn andere zu Hause mit im Zimmer sind. Möchtest du auf dein Zimmer gehen und das in Ruhe machen?“.
    • Überlege dir, wer am besten mit deinem Kind reden sollte. Einige Kinder reagieren besser auf das Elternteil mit demselben Geschlecht oder auf das Elternteil, dem sie näher stehen.
  6. Wenn du bemerkst, dass dein Kind ständig masturbiert, es soweit treibt, dass es sich selbst dabei verletzt, andere Kinder zum Masturbieren überreden will oder du vermutest, dass jemand ihm beigebracht hat zu masturbieren, wende dich an einen Kinderarzt oder Therapeuten. Grund für das Problem könnte ggf. sexueller Missbrauch sein.
    • Du solltest wissen, dass häufige Entzündungen des Harntraktes auch ein Anzeichen für exzessives Masturbieren oder möglichen Missbrauch sein könnten.
  7. Wenn du geklärt hast, wann Masturbieren angemessen ist und wann nicht, dann solltest du es bestrafen, wenn es die Grenzen überschreitet. So lernt dein Kind, dass Masturbieren in der Öffentlichkeit nicht in Ordnung ist und es wird das Verhalten eindämmen.
    • Du könntest deinem Kind verbieten, Handy oder Fernseher zu benutzen.
    • Sage z.B.: „Anna, wir haben über das Masturbieren gesprochen. In deinem Zimmer darfst du es, aber nicht in der Schule. Du hast es aber heute trotzdem getan, deshalb musst du mir zur Strafe ein paar Tage dein Telefon geben.“
Teil 3
Teil 3 von 3:

Ein positiveres Umfeld schaffen

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  1. Einige Kinder masturbieren, weil sie sich nach Körperkontakt sehnen. Dieser Wunsch muss nicht immer sexueller Natur sein. Umarme dein Kind mehr, setze dich beim Fernsehen zu ihm auf die Couch und zeige generell mehr körperliche Zuneigung. Wenn dein Kind sich aber in deiner Gegenwart berührt, bitte es, ins Bad oder aufs Zimmer zu gehen. [10]
  2. Wenn du Regeln für dein Kind aufstellst, tue es auch für dich selbst und gib deinem Kind Privatsphäre. Hast du erklärt, wo Masturbieren angemessen ist, dann betritt diese Orte nicht, ohne vorher zu klopfen.
  3. Diese Erfahrung ist wahrscheinlich sowohl für dich als auch dein Kind neu. Sei streng, aber gleichzeitig auch sanft und untersützend. Versichere deinem Kind, dass Masturbieren im stillen Kämmerlein in Ordnung ist und dass es immer zu dir kommen kann, wenn es Fragen hat oder auch einfach nur reden will.
  4. Einige Kinder befriedigen sich, um bestimmte Dinge zu bewältigen oder um Spannung abzubauen. Bringe deinem Kind bei, wie es Gefühle ausdrücken kann, indem es emotionale Begriffe wie „traurig“ oder „wütend“ verwendet. Lass es wissen, dass man verletzte Gefühle haben darf, solange man diese aussprechen kann. [11]
    • Zeige im Alltag angemessene Bewältigungsstrategien, besonders in Gegenwart deines Kindes. So lernt es besser, wie man angemessen mit emotional stressigen Situationen umgeht.

Tipps

  • Sei nicht zu streng diesbezüglich oder werde wütend oder ärgerlich. Sonst machst du deinem Kind nur Angst und die Dinge noch schlimmer.
  • Wie oben gesagt, wurden schon Föten beim Masturbieren gesehen. An diesem Punkt trifft ein Kind keine bewusste Entscheidung zu masturbieren. Es kommt aber vor.
  • Gib deinem Kind immer zu verstehen, dass du für es da bist.
  • Gehe das Problem liebevoll, aber ernsthaft an.

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