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Wenn jemand, den du kennst, krank ist, dann ist es schwer, ihm leiden zu sehen, während du nichts dagegen tun kannst. Du kannst vielleicht nichts am Zustand der Person ändern, kannst aber zeigen, dass dein Freund dir wichtig ist und das Richtige sagen, um ihn während dieser schweren Zeit zu ermutigen.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Deine Fürsorge durch Taten zeigen

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  1. Wenn dein Lieber oder enger Freund im Krankenhaus ist oder sein Haus nicht verlassen kann, dann sei einfach nur anwesend. Du kannst ihn von seiner Krankheit ablenken und ihm während dieser schweren Zeit ein Stück Normalität bringen.
    • Was könntet ihr bei deinem Besuch tun? Wenn er gerne Karten- oder Brettspiele spielt, dann bringe welche mit. Wenn du Kinder hast, dann lasse sie daheim, lasse sie aber ein Bild für deinen Freund malen, das ihn aufmuntert.
    • Rufe vorher an und gehe sicher, dass es gerade gut passt oder vereinbart vorher etwas. Manchmal musst du Krankenbesuche planen, denn Kranke haben Termine, müssen Medikamente nehmen, Nickerchen halten und früh schlafen gehen oder haben andere Einschränkungen.
  2. Jemand mit einer chronischen oder tödlich verlaufenden Krankheit wird täglich daran erinnert, dass er krank ist. Er muss allerdings auch daran erinnert werden, dass er immer noch dieselbe Person ist, die du liebst und die dir wichtig ist. Behandle ihn so, als wäre er nicht krank. [1]
    • Halte regelmäßig Kontakt. Eine chronische Krankheit kann eine Freundschaft auf die Probe stellen. Der Kontakt muss zu einer Priorität werden, damit die Freundschaft die emotionale und logistische Herausforderung übersteht. Jemand, der behandelt wird, im Krankenhaus sein muss oder ans Bett gefesselt ist, ist oft schnell vergessen. Schreibe ihn in deinen Kalender, damit du ihn regelmäßig kontaktierst.
    • Hilf ihm, etwas zu tun, das er normalerweise gerne tut. Wenn dein Freund eine chronische oder tödliche Krankheit hat, dann ist wichtig, dass er trotzdem Spaß am Leben hat. Du kannst dazu beitragen, indem du seine Lieblingsbeschäftigungen mit ihm unternimmst. [2]
    • Mache Witze oder plant die Zukunft! Er ist immer noch dieselbe Person, die du kennst und liebst.
  3. Wenn dein Freund eine Familie oder Haustiere hat, dann ist die Krankheit vielleicht noch schwerer. Er muss nicht nur mit der Diagnose leben und sich erholen, sondern hat auch Angst um die, die von ihm abhängig sind. Du kannst seine Familie in dieser Zeit unterstützen:
    • Koche für sie. Das ist eine klassische und bewährte Unterstützungsmaßnahme für Kranke. Egal, ob der Kranke teilnehmen kann oder nicht, ist eine selbst gekochte Mahlzeit für die Familie eine Erleichterung, weil er weiß, dass es den Kindern, der Ehefrau und anderen gut geht.
    • Plane für andere. Wenn dein Freund kleine Kinder, ältere Eltern oder andere hat, die von ihm abhängig sind, dann frage, wie du ihnen während der Krankheit helfen kannst. Vielleicht muss jemand nach dem Vater sehen, mit dem Hund Gassi gehen oder die Kinder zur Schule bringen oder vom Training abholen. Kleine logistische Unterfangen können schwierig für Kranke sein, aber wenn ein vertrauenswürdiger Freund diese Aufgaben übernimmt, ist viel geholfen.
    • Putze das Haus. Manchen ist das unangenehm, also frage deinen Freund zuerst. Wenn dein Freund das annimmt, dann komme an einem Tag pro Woche (oder mehr oder weniger, je nachdem was du schaffst) und erledige die Hausarbeiten. Du kannst eine Hausarbeit übernehmen, die du gut kannst (Rasenmähen, Wäsche waschen, die Küche putzen, einkaufen gehen) oder dir sagen lassen, was die größte Hilfe wäre.
    • Frage was er braucht und erledige das. Leute sagen oft: "Sag mir, wenn ich dir helfen kann.", aber die meisten werden darauf nicht zurückkommen. Rufe an und frage, was dein Freund braucht. Sage, dass du zum Supermarkt fährst und wissen wolltest, ob du etwas mitbringen sollst. Frage, ob du an einem Abend in dieser Woche im Haushalt helfen sollst. Drücke dich präzise aus und sage aufrichtig, dass du helfen willst. Halte dich dann auch daran. Das ist das Wichtigste!
  4. Wenn du nicht anwesend sein kannst, dann schicke zumindest ein Zeichen deiner Zuneigung, damit dein Freund weiß, dass du an ihn denkst.
    • Wenn dein Freund aufgrund der Krankheit geruchsempfindlich ist (manche Krebspatienten, die eine Chemotherapie machen, mögen beispielsweise keine Blumensträuße), dann schenke andere Dinge, wie seine Lieblingsschokolade, einen Teddy oder Ballons.
    • Viele Krankenhäuser haben einen Lieferservice des Geschenkeshops. Wenn dein Freund im Krankenhaus ist, dann kaufe einen Strauß oder Ballons direkt dort. Viele Krankenhäuer haben die Telefonnummer ihres Geschenkeshops auf ihrer Webseite. Rufe dort an.
    • Kaufe zusammen mit gemeinsamen Freunden oder Kollegen ein schönes Geschenk oder einen großen Blumenstrauß.
  5. Sei du selbst . Du bist einzigartig und musst nicht so tun, als könntest du das Problem lösen, würdest alles regeln und wüsstest immer die richtige Antwort. Sei einfach du selbst.
    • Tu nicht so, als wüsstest du alles. Manchmal ist es das Beste, die Leute etwas selbst herausfinden zu lassen, selbst wenn du die Antwort kennst. Wenn du du selbst bist, dann hast du sicher auch Humor. Du hast vielleicht das Gefühl, du müsstest bei einer kranken Person einen Eiertanz aufführen, aber wenn du nervös bist oder dich verhältst, als wüsstest du nicht, was du sagen sollst, dann fühlt sich derjenige unwohl. Sei dein lachendes und witzelndes Ich (wenn du normalerweise so bist).
    • Sei eine angenehme Gesellschaft. Du willst so unterstützend und tröstend wie möglich sein. Mache ihm gute Laune. Nerve ihn nicht mit Tratsch und schlechten Meinungen. Selbst bunte Kleidung macht den Tag besser!
  6. Jemand mit einer chronischen oder tödlichen Krankheit fühlt sich gebraucht, wenn du nach Ratschlägen oder kleinen Gefallen fragst. Er ist dann motivierter.
    • Oft können Kranke so klar denken wie immer. Wenn sie an das Leben und die Probleme anderer denken, dann sind sie eine Weile abgelenkt.
    • Worin ist dein Freund ein Experte? Stelle Fragen auf diesem Gebiet. Wenn dein Freund ein guter Gärtner ist und du dein Frühlngsbeet anlegen willst, dann frage ihn nach Rat, wie du am besten beginnst und welchen Mulch du verwenden sollst.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Deine Fürsorge durch Worte zeigen

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  1. Sei ein guter Zuhörer und sage deinem Freund, dass du für ihn da bist, wenn er über seine Krankheit oder etwas anderes sprechen will. Jemand zum Reden ist für Kranke eine große Erleichterung.
    • Sei ehrlich zu deinem Freund, wenn du nicht weißt, was du sagen sollst. Krankheiten geben Leuten oft ein unangenehmes Gefühl und das ist okay. Wichtig ist, dass du für deinen Freund da bist und ihn unterstützt. Sage deinem Freund, dass du immer für ihn da bist.
  2. Wenn du nicht anwesend sein kannst, dann schicke eine Karte oder rufe an. Eine SMS oder ein Facebook-Post sind einfach, aber eine Mail oder ein Telefonat fühlen sich persönlicher und für den Empfänger aufrichtiger an.
    • Schreibe einen Brief. Das ist leichter, wenn du nicht weißt, was du in schwierigen Situationen zu Leuten sagen sollst. Du kannst einen Brief schreiben und ihn dann bearbeiten und neu schreiben, wenn du denkst, dass du deine Gefühle noch nicht gut ausgedrückt hast. Schreibe liebe Wünsche, Gebete für seine Heilung und gute Neuigkeiten, die nichts mit der Krankheit zu tun haben.
  3. Es ist wichtig, dass du seine Privatsphäre respektierst, aber wenn dein Freund offen für Fragen ist, dann kannst du mehr über seine Krankheit lernen und weißt besser, wie du ihn unterstützen kannst. [3]
    • Du kannst die Krankheit online recherchieren, aber nur wenn du Fragen stellst, weißt du, wie sie denjenigen persönlich beeinflusst. Außerdem weißt du dann, was er durchmacht.
  4. Wenn dein Freund Kinder hat, dann fühlen sie sich vielleicht isoliert, einsam und verwirrt. Je nach Schwere der Krankheit haben sie vielleicht auch Angst, sind wütend oder besorgt. Sie brauchen jemanden zum Reden und wenn sie wissen, dass sie dir vertrauen können, sehen sie dich als Mentor und Freund in dieser schweren Zeit.
    • Geht ein Eis essen und lasse sie reden. Zwinge sie nicht dazu, mehr zu sagen als sie wollen. Manche Kinder brauchen dich einfach als Stärkung in ihrem Leben, andere wollen dir all ihre Gefühle erzählen. Sei offen und melde dich, je nachdem wie nahe ihr euch steht, alle paar Tage oder Wochen.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Was du nicht tun oder sagen solltest

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  1. Es gibt viele Klischees, die Leute anwenden, wenn es anderen schlecht geht. Meist sind diese Antworten unaufrichtig und schmerzhaft für den Empfänger. Sage beispielsweise nicht:
    • "Gott wird dir nie mehr aufbürden als du tragen kannst." oder gar "Das ist Gottes Wille." Gläubige sagen das manchmal und meinen es gut. Sie glauben das vielleicht, es wirkt aber sehr harsch auf den Empfänger, besonders wenn er etwas sehr Schwieriges oder Überforderndes durchlebt. Vielleicht glaubt derjenige gar nicht an Gott.
    • "Ich weiß wie du dich fühlst." Leute sagen das manchmal zu anderen, die eine schlimme Zeit durchleben. Jeder hat in seinem Leben bereits schwere Zeiten durchlebt, aber keiner weiß, wie der andere sich fühlt. Dieser Satz wird in Kombination mit persönlichen Anekdoten noch schlimmer, wenn diese die Intensität dessen, was derjenige erleidet, nicht erreichen. Wenn jemand beispielsweise eine Gliedmaße verlieren wird, dann erzähle nichts darüber, als du dir den Arm gebrochen hast. Das ist nicht das Gleiche. Wenn du wirklich etwas erlebt hast, das auf einer Stufe mit dem ist, das der andere durchmacht, dann ist es okay, wenn du darüber sprichst und sagst: "Ich habe etwas Ähnliches erlebt."
    • "Das wird schon wieder." Das sagen Leute, wenn ihnen nichts einfällt. Man sagt es eher als Wunsch, statt als Tatsache. Du weißt nicht, ob es wieder wird. Bei chronischen oder tödlichen Krankheiten wird es oft NICHT wieder. Derjenige wird sterben oder lebenslang körperlich leiden. Wenn du das sagst, wirkt es, als würdest du die Krankheit nur kleinreden wollen.
    • "Aber wenigstens..." Rede das Leiden der Person nicht klein, indem du sagst, dass sie dankbar sein sollte, dass es nicht schlimmer ist.
  2. Besonders unpassend sind Kleinigkeiten, wie Kopfschmerzen oder eine Erkältung.
    • Das richtet sich allerdings nach eurer Beziehung und der Länge der Krankheit. Wenn jemand chronisch krank ist oder ein sehr enger Freund, dann ist es wahrscheinlich passend, über das zu sprechen, was er durchmacht.
  3. Es ist wichtig, dass man sensibel mit den Gefühlen eines Kranken umgeht. Manchmal überkompensieren wir aber unsere Angst und tun gar nichts. Tappe lieber ins Fettnäpfchen und entschuldige dich, statt deinen kranken Freund vollständig zu ignorieren.
    • Wenn du es vermasselst und etwas Unsensibles sagst, sann sage einfach: "Ich weiß nicht, warum ich das gesagt habe. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Die Situation ist sehr schwer." Dein Freund wird es verstehen.
  4. Achte auf seine Hinweise, damit du ihn nicht zu oft besuchst oder zu lange bleibst. Wenn jemand sehr krank ist, dann kann ein Gespräch schwerfallen und er will nicht unhöflich sein, weshalb er sich übernimmt, um dir zu gefallen.
    • Wenn dein Freund vom Fernseher oder Handy abgelenkt ist oder wirkt, als würde er gleich einschlafen, dann sind das Zeichen, dass der Besuch ein Ende finden sollte. Nimm es nicht persönlich! Derjenige muss mit viel umzugehen lernen, sowohl körperlich als auch emotional, und das ist anstrengend.
    • Schätze seine Zeit und bleibe nicht zur Essenszeit oder wenn dein Freund alleine sein will. Frage, ob du ihm Essen mitbringen oder etwas kochen sollst, wenn du zur Essenszeit kommst.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Chronische Krankheiten verstehen

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  1. Lerne etwas über die Krankheit und deren Behandlung, damit du dich auf Nebenwirkungen, eine veränderte Persönlichkeit oder die Grenzen seiner Energie oder seiner Kondition vorbereiten kannst.
    • Frage deinen Freund nach seinen Symptomen, wenn er darüber sprechen will oder nimm dir Zeit und lies online nach.
    • Achte auf seine Körpersprache, um zu verstehen, wie er sich fühlt und wie die Krankheit seine Teilnahme an Aktivitäten, seine Aufmerksamkeit und seinen emotionalen Zustand beeinflusst. Sei freundlich und verständnisvoll, wenn er nicht ist wie früher. Er muss viel ertragen.
  2. Eine lähmende, chronische oder tödliche Krankheit führt oft zu Depressionen und anderen Problemen. Manchmal haben die Medikamente Nebenwirkungen, die sich auf die Stimmung legen. [4]
    • Wenn dein Freund depressive Gedanken hat, dann erinnere ihn daran, dass die Krankheit nicht seine Schuld ist und dass du ihn immer unterstützen wirst. [5]
  3. Zeige Mitgefühl. Versetze dich in seine Lage. Eines Tages hast du vielleicht eine ähnliche Krankheit und willst, dass die Leute nett und mitfühlend sind. Denke an die goldene Regel: Was du nicht willst, das man dir tu´, das füg´ auch keinem anderen zu.
    • Wenn du eine ähnliche Krankheit hättest, welche alltäglichen Aktivitäten würden dir schwerfallen? Wie würdest du dich fühlen? Welche Unterstützung würdest du dir von Freunden erhoffen?
    • Versetze dich in seine Lage, um am besten zu wissen, wie du helfen kannst.
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Tipps

  • Wenn dein Freund eine gefährliche, ansteckende Krankheit hat, dann unternimm Vorsorgemaßnahmen, damit du dich nicht ansteckst. Trage eine Maske und halte die nötige Distanz. Du kannst auch mit ihm videochatten oder ihn anrufen, um den Kontakt zu halten, ohne dich dem Krankheitsrisiko auszusetzen.
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