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Viele Menschen weinen gelegentlich, Frauen allerdings scheinbar öfter als Männer. [1] Wenn du es mit einer weinenden Frau zu tun hast, kannst du verschiedene Schritte unternehmen, um sie zu trösten, egal ob es sich dabei um deine Partnerin, eine Freundin oder eine Arbeitskollegin handelt. Einer weinenden Person beizustehen, kann die Verbindung zwischen euch stärken und nicht nur ihr, sondern auch dir, ein besseres Gefühl geben.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Deine Partnerin oder eine enge Freundin trösten

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  1. Es gibt unendlich viele Gründe dafür, warum eine Frau weinen könnte. Vielleicht trauert sie, steht unter Stress, ist krank oder wird von Freude überwältigt. [2] Bevor du also fortfährst, versuche herauszufinden, worum es in der Situation geht und ob es für dich angebracht ist, die Person zu trösten. Einige Gründe, warum du vielleicht nicht die richtige Person dafür bist, sind z.B.:
    • Wenn du von derselben Situation betroffen bist, die die Person aufregt. Wenn du selbst aufgewühlt, verunsichert oder verletzt bist, bist du vielleicht nicht in der Position, um anderen zu helfen. Wenn es so ist, versuche Unterstützung für euch beide zu finden, damit ihr beide mit der Situation umgehen könnt. [3]
    • Wenn sie aus Freude weint. Wissenschaftler sind sich nicht ganz sicher warum, aber manche Menschen weinen unkontrollierbar, wenn sie von Freude überwältigt werden, ganz so, als hätten sie Angst oder wären traurig. [4] In solchen Fällen wäre es wahrscheinlich mehr angebracht, deiner Partnerin oder Freundin zu gratulieren, anstatt sie zu trösten.
    • Wenn sie deswegen weint, weil ihr euch gestritten habt. Bevor du versuchst, sie zu trösten, solltest du ihr erst ein wenig Zeit geben, sich zu beruhigen, damit die Auseinandersetzung nicht wieder von vorne losgeht.
  2. Solange es keine wirklich guten Gründe dafür gibt, sie nicht zu trösten, solltest du immer versuchen, einer weinenden Frau zu helfen. Eine weinende Person einfach zu ignorieren, kann deren emotionalem Wohlergehen sehr schaden. [5] Wenn du dich dazu entschließt, die Person zu trösten, kann sie sich viel schneller von ihren Tränen erholen, wodurch auch eure Beziehung zueinander stärker wird. [6]
  3. Das kann gar nicht ausreichend betont werden. Tränen sind eine wichtige Form der Kommunikation und du solltest wirklich darauf achten, was die Person dir mitzuteilen hat. [7] Setze aktive Zuhörtechniken ein, indem du z.B. die Aussagen der weinenden Person verbal bestätigst und sie nicht unterbrichst.
    • Sei besonders darauf bedacht, das Gespräch nicht zurück auf dich zu lenken: es geht um sie, nicht um dich. Auch wenn sie sich vielleicht anders verhält, als du es tun würdest, heißt das nicht, dass sie es nicht verdient hat, getröstet zu werden oder traurig zu sein. [8]
    • Vermeide Aussagen wie, „Wenn ich an deiner Stelle wäre“, „Hast du schon mal versucht ...“ oder „Wenn mir das passieren würde, würde ich keine so große Sache daraus machen.“
  4. Tränen sind oft eine gute und positive Sache, selbst wenn sie von etwas Schmerzhaftem ausgelöst wurden. Weinen kann körperlich und emotional befreiend wirken, wenn man sich traurig oder unter Druck fühlt. [9] Die Gefühle und Emotionen zu unterdrücken kann den Heilungsprozess behindern. Auch wenn du dich dabei vielleicht unwohl fühlst, lass die Person weinen, wenn sie das braucht. Sie wird sich danach sehr wahrscheinlich besser fühlen.
    • Vermeide grundsätzliche jegliche Anweisungen, negative Aussagen oder Befehlsformen. Halte dich von Aussagen wie, „Hör' auf zu weinen“, „Du solltest nicht traurig sein“ oder „das klingt doch nicht so schlimm“, fern.
    • Sollte die Person unter einer psychischen Störung, wie z.B. ernsthaften Angststörung oder Depressionen, leiden, fühlt sie sich nach dem Weinen vielleicht schlechter und nicht besser. [10] Wenn du den Verdacht hast, dass die Person aufgrund einer psychischen Erkrankung weint, solltest du zwar trotzdem Trost anbieten, ihr aber auch raten, einen Arzt aufzusuchen, um die notwendige Behandlung zu bekommen. [11]
  5. Zeige ihr, dass du ihren Schmerz nachvollziehen kannst, indem du ihn anerkennst und mitempfindest. [12] Verwende Ausdrücke wie:
    • „Ich verstehe. Das muss wirklich schmerzhaft für dich sein.“
    • „Das klingt wirklich frustrierend. Tut mir leid für dich.“
    • „Kein Wunder, dass du aufgebracht bist. Das klingt wie eine wirklich schwierige Situation.“
    • „Tut mir wirklich leid, dass das gerade dir passieren muss.“
  6. Eine weinende Person reagiert vielleicht viel eher auf nonverbalen Trost als auf verbale Kommunikation. Ein Nicken, angemessene Gesichtsausdrücke, Augenkontakt und das Näherlehnen kann der Person zeigen, dass du dir Sorgen um sie machst und sie dir wichtig ist. [13]
    • Das Anbieten eines Taschentuchs wird zwar oft als eine mitfühlende Geste angesehen, kann aber auch manchmal das Signal senden, dass du nur das Weinen stoppen willst. [14] Biete nur dann ein Taschentuch an, wenn die Person dich um eines bittet oder sich nach einem umsieht.
  7. Manche Menschen fühlen sich mit Körperkontakt wohl, andere belastet er nur zusätzlich. [15] Du kannst eine Umarmung anbieten, wenn du dir sicher bist, dass die Person gerne umarmt wird. Umarmungen können dabei helfen, Anspannungen und Stress zu lindern. [16] Andere angebrachte Berührungen sind vielleicht eine Hand zu halten, die Person an der Schulter zu berühren, ihr über die Haare zu streichen oder sie auf die Stirn zu küssen. Versuche, anhand ihrer Vorlieben und eurer Beziehung herauszufinden, welche Art von Körperkontakt angebracht ist, und folge immer ihrer Führung. Ziehe dich sofort zurück, wenn sie dich darum bittet.
    • Du kannst auch anhand ihrer Körpersprache beurteilen, ob sie mit einer tröstenden Berührung einverstanden ist. Defensive Körpersprache - wie eine geballte Faust, verschränkte Arme oder das Vermeiden von Augenkontakt - sollten ein Zeichen für dich sein, dich ein wenig zurückzunehmen. [17]
  8. Lass sie dabei die Führung übernehmen. Du bist schnell versucht, die Dinge auf deine Art und Weise zu regeln . Vielleicht will sie aber gar keine Hilfe oder sie benötigt etwas ganz anderes, als du denkst. Die Situation noch zu verschlimmern, ist sicherlich das Letzte, was du willst. Widerstehe dem Drang, die Situation „lösen“ zu wollen, wenn du ihr eigentlich nur durch ihren Schmerz und ihre Trauer helfen solltest. [18]
    • Lasse sie wissen, dass du für sie da bist und ihr helfen willst, aber dränge sie zu nichts. Ihre Vorstellung von Hilfe ist vielleicht einfach nur jemand, mit dem sie sprechen kann. Manchmal ist Zuhören die beste Art, wie du jemanden trösten kannst. [19]
    • Stelle offene Fragen darüber, ob du ihr irgendwie helfen kannst. So sind z.B. „Kann ich irgendetwas für dich tun?“ oder „Ich würde dir gerne helfen – kann ich irgendetwas tun, um deine Situation zu verbessern?“ gute Einstiege für ein Gespräch darüber, wie du ihr aushelfen kannst.
    • Manchmal ist die Person so überwältigt von ihrer Trauer oder Wut, dass es unmöglich für sie ist, dir Möglichkeiten zu nennen, wie du ihr helfen kannst. Sollte das der Fall sein, versuche eine Liste spezifischer Dinge vorzuschlagen, die ihr vielleicht guttun könnten. Du könntest sie z.B. fragen, ob du sie auf ein Eis einladen kannst oder ob du später für einen gemeinsamen Filmabend bei ihr vorbeikommen sollst. Achte darauf, ob sie auf einen deiner Vorschläge positiv reagiert. [20]
  9. Auch wenn der Versuch, das Problem zu lösen, nicht dein erster Instinkt sein sollte, ist es möglich, dass es einige konkrete, spezifische Dinge gibt, die du tun kannst, um ihren Schmerz zu lindern. Wenn du ihr bei ihren Problem helfen kannst – und sie damit einverstanden zu sein scheint – dann biete ihr eine Möglichkeit an, wie du in die Situation eingreifen kannst.
    • Wenn sie z.B. wegen all dem Stress auf der Arbeit weint, kannst du ihr anbieten, einige zusätzlichen Haushaltspflichten zu übernehmen, damit sie mehr Zeit hat, um sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Wenn sie wegen einem Streit mit einer Freundin weint, könnt ihr zusammen darüber diskutieren, wie sie diese Beziehung wieder reparieren kann.
  10. Schaue in den nächsten Tagen oder Wochen nach dem Vorfall gelegentlich nach ihr, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist. Sei dabei nicht zu aufdringlich, frage sie einfach gelegentlich, ob ihr zusammen einen Kaffee trinken wollt und wie es ihr geht, und rufe ein paar Mal öfter an. [21] Es kann gut sein, dass sie sich schnell wieder erholt, es kann aber auch eine Weile brauchen, bis sie über ihre Trauer hinweggekommen ist. Wenn du ihr in dieser Zeit deine Unterstützung zeigst, wird ihr das sehr helfen.
  11. Mitgefühl ist wichtig, es kann dich aber auch selbst traurig oder depressiv machen. Vergiss also nicht, dich auch um dich selbst zu kümmern und im Zweifelsfall selbst nach Hilfe zu suchen.
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Eine Bekannte oder Arbeitskollegin trösten

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  1. Die meisten Menschen weinen lieber vor Personen, die ihnen nahe stehen – nicht vor Wildfremden, Arbeitskollegen oder Bekannten. Wenn du der Person nicht besonders nahe stehst, sie aber trotzdem vor dir in Tränen ausbricht, ist sie wahrscheinlich sehr verzweifelt und benötigt wirklich etwas Mitgefühl. In diesen Situationen ist es besonders wichtig, dass du mit Empathie und nicht mit Verärgerung, Panik oder Angst reagierst. [22]
  2. Wenn sie nichts gegen deine Gegenwart hat, lasse sie weinen. Versuche nicht, sie zum Aufhören zu bewegen und schlage auch nicht vor, sich zusammenzureißen. Weinen ist natürlich und gesund und kann Stress und Schmerzen lindern. [23]
    • Denke daran, es ist nichts Unprofessionelles an Tränen am Arbeitsplatz. Die meisten Menschen weinen manchmal, also wird es auch hin und wieder auf der Arbeit geschehen. [24]
    • Versichere der Person, dass es in Ordnung ist, wenn sie weint und, dass sie sich deswegen nicht schämen muss – schließlich sind wir alle nur Menschen.
  3. Da sie dich nicht besonders gut kennt, will sie vielleicht nicht zu sehr ins Detail gehen. Du kannst ihr aber vielleicht ein offenes Ohr schenken. Stelle ihr Fragen und zeige mit deiner Körpersprache, dass du bereit bist zuzuhören, wenn sie darüber sprechen will. [25] Du könntest z.B. sagen:
    • „Ich weiß, wir sind nur Kollegen, aber ich bin auch gerne dein Freund, wenn du jemanden zum Reden brauchst. Willst du darüber sprechen?“
    • „Meine Türe steht dir immer offen, wenn du einmal über ein schwieriges Thema sprechen willst.“
    • „Kann ich dir bei irgendetwas helfen? Ich höre auch gerne zu, wenn es nicht um die Arbeit geht.“
  4. Wenn sie sich dazu entschließt, mit dir über ihre Schwierigkeiten zu sprechen, setze aktive Zuhörtechniken ein, um ihr deine volle Aufmerksamkeit zu versichern. Dazu gehören: unterbrich sie nicht und mache keine Vorschläge, stelle nur Fragen, die bestätigen, dass du das Gesagte verstanden hast, stelle Augenkontakt her und vermeide Ablenkungen. [26]
  5. Du solltest wie ein menschliches Wesen handeln und ihr zeigen, dass es dir wichtig ist, aber trotzdem dabei deine Grenzen als Arbeitskollege nicht überschreiten. Eure Arbeitsbeziehung muss schließlich auch nach dem Vorfall weitergehen.
    • Du solltest z.B. keine Umarmung anbieten, außer sie bittet dich darum. Wenn du sie außerhalb der Arbeit kontaktieren willst, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist, solltest du sie vorher fragen, ob ihr das recht ist.
  6. Vielleicht weint deine Kollegin wegen dem Arbeitsstress oder ein persönliches Problem verhindert, dass sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren kann. In beiden Fällen kannst du ihr auf professioneller Ebene helfen und mit ihr zusammen eine Lösung finden. [27]
    • Sie sollte sich vielleicht z.B. eine Weile freinehmen oder du kannst ihr bei einer schwierigen Aufgabe auf der Arbeit helfen.
    • Unternimm nur etwas, wenn sie das auch wirklich will. Du bist schnell versucht, die Dinge auf deine Art und Weise zu regeln. Vielleicht will sie deine Hilfe aber auch gar nicht oder benötigt etwas ganz anderes, als du denkst. Die Situation noch zu verschlimmern, ist sicherlich das Letzte, was du willst.
    • Versuche nicht zu tief auf persönliches Gebiet vorzustoßen. Du solltest nicht das Bedürfnis verspüren, die persönlichen Probleme deiner Arbeitskollegen zu lösen. Außerdem, wenn du sie nicht besonders gut kennst, kannst du auch nicht davon ausgehen, genau zu wissen, wie du ihre Probleme lösen kannst. Sei für sie da, tröste sie und höre ihr zu – konzentriere dich aber vor allem auf Probleme, die mit der Arbeit zusammenhängen.
    • Wenn du keine Möglichkeit siehst, wie du ihr bei ihrem Problem helfen kannst, dann entschuldige dich und sage ihr, dass du ihr nicht helfen kannst. Wenn dir jemand einfällt, der ihr vielleicht besser dabei helfen kann, dann rate ihr zu einem Gespräch mit dieser Person oder sprich für sie mit ihr.
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Tipps

  • Ganz egal, worum es geht, das Wichtigste, was du einer weinenden Frau schenken kannst, ist ein offenes Ohr und Mitgefühl. Auch andere Gesten können nett sein – das Essen zuzubereiten, sie mit einem Kaffee zu trösten, sie ins Kino einzuladen – aber deine Anwesenheit und deine Aufmerksamkeit sind die besten Geschenke, die du ihr machen kannst.
  • Denke daran, Weinen sollte nicht als Problem gesehen werden, das gelöst werden muss, sondern als eine Form von Kommunikation, der man zuhören sollte. [28]
  • Weinen kann unangenehm sein. Du solltest dieses Unbehagen überwinden, um jemandem Liebe und Mitgefühl zu schenken, der es wirklich benötigt.
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Warnungen

  • Weinen ist normalerweise sehr gesund, kann aber auch ein Zeichen einer ernsthaften Störung wie z.B. einer Angststörung, Phobie oder Depression sein. Wenn die Person ständig und ohne einhergehendes, befreiendes Gefühl weint, solltest du ihr vorschlagen, sich mit einem Arzt oder Therapeuten zu treffen. [29]
  • Eine weinende Person zu trösten ist eine gesunde, mitfühlende und positive Handlung. Sie kann einem aber auch viel abverlangen. Wenn du das Gefühl hast, dass du dadurch selbst verzweifelt und betrübt wirst, solltest du dich an andere Personen wenden, um selbst auch Unterstützung zu bekommen.
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  1. http://www.webmd.com/balance/features/why-we-cry-the-truth-about-tearing-up?page=3
  2. http://www.depressionalliance.org/information/day-day-support
  3. http://www.helpguide.org/articles/grief-loss/supporting-a-grieving-person.htm
  4. http://positivepsychologynews.com/news/denise-clegg/200910214134
  5. http://elderflowergroup.com/2014/10/29/do-you-hand-people-tissues-when-they-cry-you-shouldnt/
  6. http://www.redcross.org.uk/What-we-do/Teaching-resources/Teacher-briefings/Emotional-support
  7. http://www.huffingtonpost.com/2013/01/25/hugging-health-valentines-day_n_2545226.html
  8. http://www.improveyoursocialskills.com/body-language/discomfort-field-guide
  9. http://caps.ucsc.edu/pdf/responding-to-distress.pdf
  10. http://articles.latimes.com/2013/apr/07/opinion/la-oe-0407-silk-ring-theory-20130407
  11. http://www.womansday.com/relationships/family-friends/tips/a8666/comfort-a-grieving-friend/
  12. http://www.depressionalliance.org/information/advice-family-and-friends
  13. https://hbr.org/2015/05/why-people-cry-at-work
  14. http://www.huffingtonpost.com/brooke-siler/stress-relief-why-crying_b_629309.html
  15. https://hbr.org/2013/06/what-to-do-when-an-employee-cries-at-work
  16. https://hbr.org/2013/06/what-to-do-when-an-employee-cries-at-work
  17. http://psychcentral.com/lib/become-a-better-listener-active-listening/
  18. https://hbr.org/2013/06/what-to-do-when-an-employee-cries-at-work
  19. http://www.apa.org/monitor/2014/02/cry.aspx
  20. http://www.depressionalliance.org/information/day-day-support

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