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Hattest du ein verstörendes Erlebnis in deiner gegenwärtigen Beziehung? Hast du dich deswegen gefragt, was womöglich als Nächstes passiert? Vielleicht empfindest du auch nur ein unbestimmtes Grauen, wenn du daran denkst, wie dein Partner auf eine Situation reagiert. So oder so ist es möglich, dass deine Beziehung die Grenze zum Missbrauch überschritten hat. Es ist wichtig, die Warnzeichen einer missbräuchlichen Beziehung zu kennen, damit du in Sicherheit bleiben und herauskommen kannst, bevor ernste psychische oder körperliche Verletzungen auftreten.

Methode 1
Methode 1 von 6:

Erkennen, was Missbrauch ist

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  1. Eine missbräuchliche Beziehung beschreibt eine solche, in der eine Person (konsistent und ununterbrochen) Taktiken anwendet, um (psychisch, körperlich, finanziell, emotional und sexuell) über die andere Person zu bestimmen und Macht über sie zu haben. Eine Beziehung mit einem Ungleichgewicht an Macht wird als eine mit häuslicher Gewalt angesehen. [1]
  2. Körperliche Angriffe können stark variieren. [2] Sie können nur gelegentlich vorkommen oder auch sehr häufig. Sie können auch in der Schwere variieren. Es können auch Einzelfälle sein.
    • Körperliche Angriffe können "zyklisch" sein, dass heißt, dass es eine Phase der Ruhe, gefolgt von einer Eskalation, und dann einen Angriff gibt. [3] Nach dem Angriff kann der gesamte Zyklus von vorn beginnen.
    • Falls die körperlichen Bedrohungen eine konstante oder offene Bedrohung sind, können sie dich um deine Sicherheit (oder die Sicherheit der Menschen, Sachen oder sogar Haustiere, die du liebst) fürchten lassen. Der körperliche Missbrauch kann alle Aspekte deines Lebens betreffen und durchdringen.
    • Die eigentlichen Akte körperlicher Gewalt scheinen sich von selbst zu erklären oder zu offensichtlich zu sein, um sie zu erwähnen. Doch Menschen, die damit aufgewachsen sind, geschlagen zu werden, erkennen möglicherweise nicht, dass es kein normales, gesundes Verhalten ist. Eine Beispiele körperlichen Missbrauchs sind unter anderem: [4]
      • An deinen Haaren zu ziehen, dich zu boxen, zu schlagen, zu treten, zu beißen oder zu würgen. [5]
      • Dir das Recht anzuerkennen, deine Grundbedürfnisse zu befriedigen, wie etwa Nahrung und Schlaf.
      • Dein Eigentum kaputtzumachen oder Sachen in deinem Zuhause zu zerstören, wie etwa mit Geschirr zu werfen oder Löcher in die Wände zu schlagen.
      • Dich mit einem Messer oder einer Schusswaffe zu bedrohen oder eine Waffe gegen dich zu benutzen.
      • Dich körperlich daran zu hindern, zu gehen, die Polizei anzurufen oder ins Krankenhaus zu gehen.
      • Deine Kinder körperlich zu missbrauchen.
      • Dich aus dem Auto zu werfen und an fremden Orten zurückzulassen.
      • Aggressiv und gefährlich zu fahren, während du im Auto sitzt.
      • Dich Alkohol trinken oder Drogen nehmen zu lassen.
  3. Sexueller Missbrauch kann jede Form der sexuellen Handlung sein, die unerwünscht ist. [6] Das schließt "sexuelle Nötigung" ein, welche dir einfacher ausgedrückt das Gefühl gibt, dass du zum Sex gezwungen wirst. Es schließt auch "Fortpflanzungsnötigung" ein, welche bedeutet, dir bezüglich einer Schwangerschaft keine Wahl zu lassen, deine Periode zu verfolgen und so weiter. Sexuelle Missbrauchstäter probieren möglicherweise Folgendes:
    • Zu bestimmen, wie du dich kleidest.
    • Dich zu vergewaltigen.
    • Dich absichtlich mit einer Geschlechtskrankheit anzustecken.
    • Dich unter Drogen zu setzen oder betrunken zu machen, um Sex mit dir zu haben.
    • Dich zu schwängern oder deine Schwangerschaft gegen deinen Willen abzubrechen.
    • Dich gegen deinen Willen Pornos ansehen zu lassen.
  4. Emotionaler Missbrauch schließt Verhaltensweisen ein, die nicht körperlich sind. Emotionaler Missbrauch führt für gewöhnlich dazu, dass das Opfer ein herabgesetztes Selbstwertgefühl, emotionale Schmerzen und Narben hat und sein Selbstbewusstsein verliert. [7] Zu emotionalem Missbrauch können gehören:
    • Schimpfnamen
    • Andauernde Kritik
    • Dich absichtlich in Verlegenheit zu bringen
    • Dich zu bedrohen
    • Deine Kinder gegen dich zu benutzen
    • Damit zu drohen, deinen Kindern oder Haustieren wehzutun
    • Sich zu verhalten, als sei alles deine Schuld
    • Dich von deinen Freunden oder deiner Familie zu isolieren
    • Mit anderen Affären zu haben oder sich mit ihnen provokativ zu verhalten
    • Dich schuldig fühlen lassen
  5. Dieser kann beinhalten, dass der Täter dich kein eigenes Geld haben lässt, selbst wenn du es verdient hast. Ein Täter könnte auch deine Kreditkarten nehmen oder eine in deinem Namen beantragen und deine Schufa-Auskunft ruinieren. [8]
    • Ein Missbrauchstäter könnte auch bei dir einziehen und sich nicht an den Rechnungen oder Kosten beteiligen.
    • Ein Missbrauchstäter hält möglicherweise Geld für deine Grundbedürfnisse zurück, wie etwa für Lebensmitteleinkäufe oder ärztliche Rezepte.
  6. Ein Täter kann sich die Technologie zunutze machen, um dich zu bedrohen, zu verfolgen oder zu mobben. Täter könnten Social Media nutzen, um Drohbriefe zu schreiben, dich zu erpressen und dich zu stalken. [9]
    • Täter bestehen darauf, dass du dein Handy jederzeit bei dir hast und sofort rangehst, wenn es klingelt.
    • Täter könnten Social Media nutzen, um dich zu bedrohen und emotional zu missbrauchen. Womöglich sagen sie dir, mit wem du in den Social Media befreundet sein darfst. Möglicherweise beleidigen sie dich in Statusaktualisierungen oder Tweets.
    • Sie könnten darauf bestehen, deine Passwörter zu kennen.
  7. Jeder Mensch ist anders, aber körperlich missbräuchliche Partner neigen dazu, bestimmte Charakteristika zu haben, die zu dem Kreis aus Gewalt und Beherrschung beitragen könnten. Ein Täter könnte folgende Charakteristika aufweisen: [10]
    • Emotional intensiv und auf deine Abhängigkeit aus.
    • Charmant, beliebt und talentiert.
    • Pendelt zwischen emotionalen Extremen.
    • Könnte früher selbst Missbrauchsopfer gewesen sein.
    • Ist möglicherweise alkohol- oder drogenabhängig.
    • Ist bestimmend.
    • Blockiert Emotionen.
    • Ist unflexibel und wertend.
    • Könnte eine Missbrauchs- und Gewaltvorgeschichte in der Kindheit haben.
  8. Missbrauch ist in Beziehungen prävalenter, als viele Leute glauben. Über ein Viertel aller Frauen in den USA erleben häusliche Gewalt. Männer können ebenfalls von ihren Partnern zu Opfern gemacht werden: Über zehn Prozent der Männer erleben häusliche Gewalt.
    • Häusliche Gewalt tritt quer durch alle sozioökonomischen und kulturellen Hintergründe auf. Häusliche Gewalt ist in den ärmsten Wohngebieten und unter Menschen, die keinen Schulabschluss haben, am prävalentesten.
  9. Männliche Opfer häuslicher Gewalt kommen nicht nur in homosexuellen Beziehungen vor. Männer können auch von Frauen missbraucht werden. Das kommt oftmals in Beziehungen vor, in denen die Männer, aus welchem Grund auch immer, in einer ihrem weiblichen Partner finanziell unterlegenen Position sind.
    • Männern, die unter häuslicher Gewalt leiden, ist es oftmals sehr viel peinlicher, den Missbrauch erlitten zu haben. Daher ist es nicht so wahrscheinlich, dass sie hervortreten. Sie haben möglicherweise das Gefühl, dass sie ihren Ruf als Macho aufrechterhalten müssen. Höchst wahrscheinlich haben sie Angst davor, schwach zu erscheinen.
    • Missbrauchte Männer haben ein zusätzliches Stigma und oftmals keine Zuflucht, wenn sie von Frauen missbraucht werden. Oftmals glaubt man ihnen nicht, noch empfinden die Menschen so viel Mitgefühl mit ihrer misslichen Lage. Das kann zu weiterer Isolation und Stigmatisierung führen.
  10. Situationen häuslicher Gewalt verursachen Hilflosigkeit und beeinträchtigen deine Gesundheit. Man kann es mit "den Auswirkungen dessen, in einem Kriegsgebiet zu leben" vergleichen.
    • 1.200 Frauen sterben jedes Jahr an den Folgen häuslicher Gewalt.
    • Zwei Millionen Frauen ziehen sich jedes Jahr Verletzungen durch häusliche Gewalt zu.
    • Für die Opfer häuslicher Gewalt besteht ein erhöhtes Risiko auf emotionale, psychische und körperliche Behinderungen. Dieser Missbrauch steigert außerdem die Wahrscheinlichkeit um 50 Prozent, dass Opfer nicht ohne Gehhilfe laufen können (wie mit einem Stock oder einem Rollator), oder dass sie einen Rollstuhl brauchen.
    • Das Risiko auf Krankheiten steigt ebenfalls. Die Wahrscheinlichkeit, dass Opfer einen Schlaganfall haben, ist um 80 Prozent höher, auf Herzprobleme und arthritische Gelenke um 70 Prozent und auf Asthma um 60 Prozent.
    • Für Opfer häuslicher Gewalt besteht ein höheres Risiko auf Alkoholismus.
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Methode 2
Methode 2 von 6:

Deine Beziehung beobachten

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  1. Falls du in einer potentiell missbräuchlichen Beziehung bist, hast du möglicherweise neue und negative Gefühle. Verfolge deine Gefühle, Emotionen und Handlungen eine oder zwei Wochen lang. Das hilft dir dabei, zu erkennen, ob sich deine Beziehung negativ auf dich auswirkt, weil sie potentiell missbräuchlich ist. Zu diesen Gefühlen gehören möglicherweise: [11]
    • Einsamkeit
    • Depressionen
    • Machtlosigkeit
    • Verlegenheit
    • Scham
    • Ängstlichkeit
    • Selbstmordgedanken
    • Angst
    • Isolierung von Familie und Freunden
    • Probleme mit Alkohol- oder Drogenmissbrauch
    • Das Gefühl, hoffnungslos gefangen zu sein
  2. Wenn dein Partner dich ständig herabsetzt und dich schlecht behandelt, könntest du damit anfangen, diese negativen Bemerkungen zu verinnerlichen. Du fängst womöglich damit an, dir zu sagen, dass du nicht gut genug bist, nicht gut genug aussiehst oder kein guter Mensch bist. Erkenne, dass dein Partner diese Bemerkungen und das daraus resultierende geringe Selbstwertgefühl nutzt, um Kontrolle über dich zu erlangen.
  3. Viele missbräuchliche Beziehungen werden sehr schnell ernst. Der Missbrauchende ist bereit, sich festzulegen, ohne euch einander erst besser kennenlernen zu lassen. [12]
    • Dein Partner könnte dich hetzen oder drängen, dich schneller auf ihn einzulassen, als dir angenehm ist. Wenn er dein Bedürfnis, es langsam angehen zu lassen, nicht respektiert (oder versucht, dich zu etwas moralisch zu verpflichten oder zu zwingen, zu dem du nicht bereit bist), könnte die Sache möglicherweise missbräuchlich werden.
    • Manchmal sind die Emotionen einfach nur nicht ausgeglichen, und dein Partner empfindet früher mehr für dich als du für ihn. Das ist in einer Beziehung ziemlich normal. Dich zu drängen oder zu hetzen kann sich wirklich unangenehm anfühlen. Denke darüber nach, die Finger von der Beziehung zu lassen, falls er hartnäckig oder unerbittlich ist.
  4. Man kann sich nicht immer einig sein, selbst in der gesündesten Beziehung. In gesunden Beziehungen geht man mit Missverständnissen, Kommunikationspannen und Konflikten zeitnah und ausdrücklich um.
    • Beobachte, wie du und dein Partner Meinungsverschiedenheiten habt. Drückt ihr eure Gefühle ruhig aus und handelt eine Lösung aus, die für euch beide zufriedenstellend ist? Oder eskaliert jede Meinungsverschiedenheit zu einem riesigen stundenlangen Kampf? Fängt dein Partner sofort damit an, zu schmollen, zu schreien oder dich zu beschimpfen? Das kann ein Hinweis darauf sein, dass dir üble Sachen bevorstehen.
    • Achte besonders darauf, ob dein Partner einschnappt und düstere, wütende Laune hat und die einzigen Reaktionen auf deine Beschwerden knappe oder wütende Antworten sind.
  5. Personen in gesunden Beziehungen kommunizieren offen und ehrlich miteinander. Das bedeutet auch, dass gesunde Paare einander ihre Gefühle mitteilen können. Es braucht nicht die ganze Zeit über ein Partner Recht zu haben, und beide hören einander auf liebevolle, offene und nicht wertende Weise zu. [13]
    • Eine bestimmte Kommunikation erhält ein Maß an Freundlichkeit und Respekt innerhalb der Beziehung aufrecht und ermutigt zur Zusammenarbeit bei der Lösung von Problemen.
    • Es besteht eine gesunde Menge an Respekt für einander. Somit sind gesunde Paare freundlich zueinander. Sie beschimpfen einander nicht, setzen einander nicht herab, schreien nicht und zeigen auch sonst keine Anzeichen missbräuchlichen Verhaltens. Sie unterstützen einander sowohl privat als auch öffentlich. Sie respektieren außerdem die Grenzen ihres Partners.
  6. Sprache ist ein machtvolles Instrument. Sie kann auch als Waffe gegen dich geführt werden, um dich auf Linie und unter der "Fuchtel" der missbräuchlichen Person zu halten. Geringschätzung auszudrücken, während man trotzdem seine Liebe beteuert, ist ein gefährliches Anzeichen eines emotional missbräuchlichen Partners.
    • Es gibt kein festes Vokabular, das ein sicheres Zeichen für emotionalen Missbrauch ist. Du musst auf den Kontext achten, um sicher zu sein. Wenn du regelmäßig schlecht gemacht, respektlos behandelt oder auf eine niedrigere Stufe als dein Partner gestellt wirst, ist das ein Zeichen von Missbrauch. Du hast dieselben Rechte wie dein Partner und solltest auf derselben Stufe stehen. [14]
  7. Falls dein Partner wütend oder mürrisch wird, wenn du mit Freunden ausgehen möchtest, ist er übermäßig eifersüchtig. Möglicherweise fragt er dich jedes Mal gnadenlos aus, wenn du gesehen wirst, wie du mit einem Mitglied des anderen Geschlechts redest. Falls du das Gefühl hast, von Freunden und Familie ferngehalten zu werden, oder dich erdrückt fühlst, weil du nirgends ohne deinen Partner hingehen kannst, ist das ein Zeichen einer potentiell missbräuchlichen Beziehung.
  8. Missbrauch besteht zum Teil darin, Kontrolle über die Beziehung zu erlangen und damit über dich. Andauernd auf Bestätigung oder mehr Intimität zu drängen, vor allem frühzeitig, kann ein Anzeichen der Art unsicheren Verhaltens sein, das eine missbräuchliche Beziehung kreieren kann.
    • Besteht dein Partner darauf, dass ihr überall zusammen hingeht und niemals Zeit getrennt voneinander verbringt? Kommt dein Partner zu Veranstaltungen mit, die ihn nichts angehen? Das könnte ein Zeichen von Besitzgier sein. [15]
    • Sachen zu sagen wie: "Du gehörst mir und nur mir allein", ist ein Zeichen, dass dein Partner dich als sein Eigentum betrachtet. Er wird wahrscheinlich eifersüchtig wenn du dich ganz normal verhältst und mit anderen redest und interagierst. Liebesbekundungen, wenn ihr euch erst seit ein paar Tagen oder Wochen trefft, können ebenfalls ein Anzeichen eines besitzergreifenden und besessenen Partners sein.
  9. Du hast möglicherweise Schwierigkeiten damit, die Stimmungen deines Partners vorherzusehen. Im einen Moment scheint dein Partner sanft und liebevoll zu sein. Dann geht er sofort zu Drohungen und Einschüchterung über. Bei diesem Menschen weißt du nie, wo du stehst.
  10. Werden exzessiv Alkohol und Drogen konsumiert? Wird dein Partner gewalttätiger, schwieriger, gemein und egoistisch, wenn er Drogen oder Alkohol konsumiert? Hast du Behandlungsoptionen mit ihm besprochen? Ist er bereit, aufzuhören? Ein Abhängiger, der sich aussucht, in einem von Drogen oder Alkohol durchdrungenen Zustand der Wut zu bleiben, ist gefährlich und egoistisch und braucht eine Entziehungskur. Du hast es nicht verdient, dass man dir schadet, und dein Partner braucht mehr Hilfe, als du ihm geben kannst.
    • Während Alkohol- oder Drogenkonsum nicht notwendigerweise ein Anzeichen von Missbrauch in einer Beziehung ist, ist der exzessive Konsum oder Missbrauch von Substanzen ein riskantes Verhalten. Dieses sollte neben anderen Warnzeichen für eine missbräuchliche Beziehung berücksichtigt werden.
    • Nimm Drogenmissbrauch zumindest als ein Zeichen dafür, dass dein Partner Hilfe benötigt.
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Methode 3
Methode 3 von 6:

Die Interaktionen deines Partners mit anderen beobachten

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  1. Wenn dein Partner grob oder herablassend zu seinen eigenen Eltern oder Freunden ist, was glaubst du, wie du dann behandelt wirst? Vergiss nicht, dass dein Partner sich jetzt, da eure Beziehung noch relativ jung ist, gut benimmt. Wie wird es wohl sein, wenn er dich nicht mehr zu beeindrucken braucht?
  2. Achte darauf, ob dein Partner Kellner oder Kellnerinnen, Taxifahrer, Portiers oder sonst jemanden aus der Dienstleistungsbranche respektlos behandelt. Das ist ein Anzeichen, dass jemand einen üblen Überlegenheitskomplex hat. Er teilt die Welt in Wert und Wertlosigkeit ein und dieses Gefühl der Wertlosigkeit wird bald auch dir auferlegt.
  3. Missbrauchstäter stereotypisieren das Geschlecht oft. Männliche Missbrauchstäter benutzen zum Beispiel oft das männliche Privileg, Frauen zu dominieren. [16] Sie können eine negative Einstellung zu Frauen und Frauenrollen haben und denken, dass Frauen im Haus gehalten werden und gehorsam sein sollten. [17]
    • Frauen, die in Beziehungen missbrauchen, haben vielleicht eine Geringschätzung gegenüber Männern, die sich darauf auswirkt, wie sie ihren Partner behandeln.
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Methode 4
Methode 4 von 6:

K.O.-Kriterien erkennen

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  1. Falls dein Partner jemals körperlich gewalttätig wird, muss deine Beziehung sofort beendet werden. Körperlicher Missbrauch ist niemals "zu deinem eigenen Besten" und niemals dein eigener Fehler. Lasse einen manipulativen Partner dich nicht dazu zwingen, dich schuldig zu fühlen, wenn du geschlagen wurdest. Es ist nicht in Ordnung und absolut definitiv ein Anzeichen einer missbräuchlichen Beziehung und es wird wieder passieren. Beende die Beziehung sofort. [18]
    • Drohungen, dir wehzutun, sind genauso schlimm wie körperliche Gewalt. Nimm sie ernst und betrachte sie als Gefahrenzeichen kommenden Missbrauchs. Falls dein Partner anderen Menschen oder Tieren wehtut oder sie verletzt oder allgemein körperlich sehr gewalttätig ist, ist das ein Anzeichen einer gewalttätigen Person, die gemieden werden sollte.
  2. Ganz egal, wie sehr du deinen Partner vielleicht liebst, wenn du in deinem eigenen Lebensraum Angst hast, hast du ein Problem. Womöglich vermisst du deinen Partner furchtbar, wenn ihr getrennt seid, scheust dich aber eigentlich davor, nach Hause zu kommen. Das ist ein Hinweis darauf, dass eure Beziehung die Grenze bereits überschritten hat und sicher beendet werden muss.
  3. Falls dein Partner dich jemals dazu zwingt, etwas zu tun, was du nicht tun möchtest, oder dich zu einem Einverständnis manipuliert, musst du die Beziehung beenden. Versucht dein Partner, dich zu überreden, bettelt, schmollt er oder sucht er Streit, bis du zusammenbrichst, um den Streit zu beenden? Das ist ein inakzeptables und gefährliches Zeichen emotionaler Manipulation und eines möglichen Missbrauchs.
    • Ein missbräuchlicher Mensch wird oftmals darauf bestehen, dass du Sachen auf seine bevorzugte Art machst, und nicht nachgeben, bis du zustimmst. Das kann bis zur Kleidung gehen, die du trägst, wie du dein Make-up aufträgst, was du isst oder womit du dich beschäftigst.
    • Falls dein Partner dich jemals dazu gezwungen hat, irgendwelche sexuellen Kontakte ohne dein Einverständnis zu haben, ist das sexuelle Nötigung. Es spielt keine Rolle, dass du in einer Beziehung bist oder ob du zuvor mit Sex einverstanden warst.
  4. Während diese Warnzeichen und K.O.-Kriterien ziemlich definitive Anzeichen eines manipulativen und missbräuchlichen Partners sind, können sie trotzdem mehrdeutig sein. Sie können von Konfliktgefühlen getrübt und möglicherweise schwierig zu entdecken sein. Die beste Methode, um zu bestimmen, ob du in einer potentiell missbräuchlichen Beziehung bist, ist auf deinen Bauch zu hören. Nimm es als ein Zeichen, falls dir jemand ein immer schlechteres Gefühl gibt oder dich mit düsteren Vorahnungen erfüllt. Du musst es nicht benennen können, um zu wissen, wenn etwas einfach nicht richtig ist.
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Methode 5
Methode 5 von 6:

Zur Tat schreiten

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  1. Wenn eine Beziehung von unsicher zu turbulent oder unheimlich übergeht, ist es an der Zeit, zur Tat zu schreiten. Lasse dich beraten und rufe beim bundesweiten Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ an: 08000 116 016 (kostenlos).
    • Du kannst auch mit einem Freund, Familienmitglied oder einer anderen Person deines Vertrauens reden und dir einen Rat geben lassen. Beginne damit, zu planen, wie du die Beziehung so gefahrlos und schnell wie möglich beenden kannst.
  2. Das stellt sicher, dass die Gewalt aufhört, zumindest für den Moment. Erzähle der Polizei von dem körperlichen Missbrauch. Beschreibe ihr im Detail, was passiert ist, und zeige ihnen, wo du verletzt wurdest. Lasse sie unverzüglich Fotos von den Stellen machen, oder am nächsten Tag, wenn sich blaue Flecken zeigen. Dann können die Fotos vor Gericht verwendet werden. Vergiss nicht, nach den Namen und Dienstnummern der Polizeibeamten zu fragen. Besorge dir auch die Fall- oder Berichtsnummer. [19]
  3. Ein Sicherheitsplan ist ein Arbeitsblatt, dass dir dabei hilft, durchzuarbeiten, was du tust, falls deine Beziehung ein Risiko für dich darstellt.
    • Ein Beispiel findest du im Internet. Drucke das Arbeitsblatt aus und arbeite es durch.
  4. Mache eine Liste aller Orte, an die du gehen kannst. Denke dabei an Freunde oder Familienmitglieder, die dein Partner nicht kennt. Schließe auch Orte wie Frauenhäuser ein. Frauenhäuser werden normalerweise von Non-Profit-Organisationen geführt. Sie haben geheime Standorte und sind für gewöhnlich rund um die Uhr erreichbar. So kannst du dich zur Not wegschleichen, während dein Partner schläft. Dort hilft man dir bei der Erledigung der Ämtergänge, um Sozialhilfe zu bekommen. Es wird dir auch eine Rechtsberatung angeboten.
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Methode 6
Methode 6 von 6:

Die Beziehung beenden

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  1. Stelle einen Plan auf, um deine Beziehung gefahrlos zu beenden. Versuche, jetzt nicht mit deinen komplizierten Gefühlen zu kämpfen, wenn du deine Entscheidung getroffen hast. Bringe es einfach hinter dich. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, um deine gescheiterte Beziehung zu betrauern oder es dir anders zu überlegen. Jetzt ist der Zeitpunkt, dich in Sicherheit zu bringen.
    • Wenn du dich entschlossen hast zu gehen, wird dein Missbrauchstäter plötzlich alles tun, um dich zurückzubekommen. Das ist nur eine weitere Methode, um zu versuchen, dich zu kontrollieren. Es ist unwahrscheinlich, dass er sein Verhalten ohne bedeutende psychologische Beratung und/oder ein Schläger-Interventionsprogramm ändert.
  2. Plane genau, was du sagen willst, übe es und halte es schön kurz. Mache deutlich, dass du mit dieser Beziehung fertig bist. Du bist nicht an der Möglichkeit interessiert, die Beziehung zu retten.
    • Begrenze die Unterhaltung auf so kurze Zeit wie möglich. Habe eine weitere Person zur Unterstützung bei dir, damit du nicht manipuliert wirst.
    • Brich die Beziehung nicht persönlich ab, oder suche dir einen öffentlichen Ort, an dem ihr euch treffen könnt, falls du um deine Sicherheit fürchtest. Bringe eine weitere Person mit. Stelle sicher, dass deine Sicherheit an erster Stelle steht.
  3. Verlassen einen Missbrauchstäter beim ersten Anzeichen eines Missbrauchs so schnell und sicher wie möglich. Wende dich an mindestens eine vertrauenswürdige Person, wenn du dich von deinem missbräuchlichen Partner trennst. Besorge dir von einem zuverlässigen Netzwerk aus Freunden und Verwandten vertrauenswürdige und sichere Unterstützung, um bei diesem Übergang Hilfe zu bekommen.
  4. Eine Wegweisung wird von der Polizei verhängt. Sie schützt dich vor Kontakt mit der missbräuchlichen Person. Dadurch kann die Polizei einen gewalttätigen Partner der gemeinsamen Wohnung verweisen und ein Betretungsverbot für die Dauer von zehn Tagen verhängen, welches auf 20 Tage verlängert wird, sofern gerichtlicher Schutz beantragt wird. [20]
    • Falls du eine Wegweisung durchgesetzt hast, solltest du außerdem umziehen und deine Verhaltensmuster eine Zeit lang ändern. Das erschwert es deinem Missbrauchstäter, dich zu finden und zu belästigen.
  5. Es kann eine gute Idee sein, zu einem Berater zu gehen, der Experte darin ist, mit Opfern häuslicher Gewalt zu arbeiten. Selbst wenn du aus der Beziehung herausgekommen bist, bevor die Sache zu schlimm geworden ist, solltest du vielleicht trotzdem mit einem Psychologen über dein Erlebnis reden.
    • Diese Person könnte in der Lage sein, dir dabei zu helfen, zukünftig problematische Beziehungen zu vermeiden.
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Warnungen

  • Lasse dir helfen, falls du besorgt bist, einige dieser missbräuchlichen Verhaltensweisen selbst aufzuweisen. Ein Berater ist ein guter erster Schritt, um damit anzufangen, zu verstehen, wie du andere Menschen behandelst. Dieser Profi kann dir auch dabei helfen, Ereignisse in deinem eigenen Leben zu verstehen, die zu deinem missbräuchlichen Verhalten beitragen. Du solltest vielleicht ein zertifiziertes Programm gegen häusliche Gewalt für Schläger oder ein Schläger-Interventionsprogramm ausprobieren. Diese Art Programme kann dir dabei helfen, die Motivation zu finden, um das Leugnen zu überwinden. Sie kann dir auch dabei helfen, die Verantwortung für deine missbräuchlichen Handlungen zu übernehmen und zu lernen, wie man produktiv kommuniziert. [21]
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