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Viele Frauen wünschen sich, dass ihre Wehen natürlich einsetzen. Akupressur ist eine Methode, die helfen könnte, die Wehen einzuleiten oder den Geburtsvorgang zu beschleunigen. Befürworter der Akupressur zur Weheneinleitung glauben, dass es funktioniert, indem es die Öffnung des Muttermundes anregt und eine gute Wehentätigkeit fördert.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Akupressur verstehen

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  1. Akupressur ist eine Therapieform, die vor über fünftausend Jahren in Asien entstanden ist, und ein wichtiger Bestandteil der chinesischen Medizin. Sie bedient sich bestimmter Fingerpositionen und Druckpunkte entlang spezieller Punkte auf dem Körper. [1] In der Akupressur werden meistens die Finger, vor allem die Daumen, eingesetzt, um diese Druckpunkte zu massieren, zu reiben und zu stimulieren. Doch auch die Ellenbogen, Knie, Beine und Füße können hierzu benutzt werden. [2]
    • Die Druckpunkte sollen entlang bestimmter Kanäle, sogenannter Meridiane, verlaufen. Laut der Philosophie der asiatischen Medizin kann die Stimulierung dieser Bereiche, Spannungen lösen und die Durchblutung anregen.
    • Die beliebte Massagetechnik des Shiatsu ist eine Art der asiatischen Körpertherapie aus Japan. [3]
  2. Wie die Massage soll auch die Akupressur zur Tiefenentspannung führen und Muskelverspannungen lösen. Diese Therapieform wird aber auch zur Schmerzlinderung eingesetzt. Menschen setzen Akupressur ein, um bei Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Rücken- und Nackenschmerzen, Erschöpfung, psychischem und körperlichem Stress und sogar bei Suchtkrankheiten zu helfen. [4] Akupressur und auch andere asiatische Körpertherapien sollen Ungleichgewichte ausgleichen und Blockaden, die den Fluss der Lebensenergie stören, im gesamten Körper lösen. [5]
    • Viele westliche Wellness-Einrichtungen und Massagedienste bieten bereits Akupressur und asiatische Heilmassagen an. [6] [7] [8] Obwohl viele Menschen noch an der Wirksamkeit der Akupressur zweifeln, glauben viele Ärzte, Heilpraktiker und Befürworter der ganzheitlichen Medizin an die positive Wirkung dieser Therapieform. [9] Beispielsweise befassen sich Wissenschaftler am UCLA Center for East-West Medicine , einem Institut für Ost-West-Medizin in den USA, mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Akupressur, wobei sie die Techniken erklären und praktische Anwendungen anbieten. [10]
    • Zugelassene Akupressur-Masseure haben eine offizielle Ausbildung erhalten (entweder an besonderen Akupressur- und Akupunkturschulen oder an Massagetherapeutenschulen). Zu diesen Ausbildungsprogrammen gehört neben dem Lernen der Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers, auch das Erlernen der Akupressurpunkte und Meridiane und der Theorien, Techniken und Regeln der chinesischen Medizin sowie klinische Studien. Um ein zugelassener Akupressur-Masseur zu werden, ist meistens ein 500-stündiges Ausbildungsprogramm erforderlich. Zugelassene Masseure benötigen meistens weniger Stunden. [11]
  3. Über deinen Körper verteilt gibt es mehrere Hundert Druckpunkte. Zu den gebräuchlichsten gehören:
    • Hoku/Hegu/Dickdarm 4: Er befindet sich in der Hautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger.
    • Tai Chong/Leber 3: Er befindet sich auf dem Fuß, wo sich der Großzeh und der zweitgrößte Zeh treffen.
    • Sanyinjiao/Milz 6: Er befindet sich im unteren Wadenbereich.
    • Viele Akupressurpunkte haben mehrere Bezeichnungen und werden manchmal mit Abkürzungen und Zahlen ausgedrückt (z.B. LI4 oder SP6).
  4. Akupressur soll schwangeren Frauen bei Schwangerschaftserbrechen und Übelkeit und helfen, Rücken- und Wehenschmerzen lindern und Wehen natürlich einleiten. [12] Obwohl Akupressur in der Schwangerschaft sicher ist, solltest du sie immer mit Vorsicht anwenden. Bevor du sie bei dir selbst ausprobierst, solltest du dich an deinen Arzt, eine Hebamme, die Akupressur praktiziert, oder einen zugelassenen Akupressur-Masseur wenden.
    • Alle Druckpunkte, die Wehen einleiten könnten, sollten bei Schwangeren bis zur 40. Schwangerschaftswoche gemieden werden. [13] Wenn weheneinleitende Druckpunkte zu früh stimuliert werden, kann dies zu Komplikationen führen.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Druckpunkte an Hand und Rücken benutzen

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  1. Dieser Druckpunkt gilt als einer der beliebtesten Druckpunkte zur Einleitung der Wehen. Er befindet sich in der Hautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger.
    • Drücke die Hautfalte zwischen Zeigefinger und Daumen. Du solltest dich dabei auf den Bereich gen Handmitte zwischen dem ersten und zweiten Mittelhandknochen konzentrieren. Übe auf diesen Punkt gleichmäßigen, starken Druck aus und reibe anschließend mit deinen Fingern in kreisenden Bewegungen darüber. [14] Wenn deine Hand müde wird, dann schüttle sie einfach aus und beginne noch einmal von vorne.
    • Sobald eine Wehe einsetzt, solltest du den Druckpunkt nicht mehr stimulieren. Fahre fort, sobald die Wehe vorbei ist.
    • Dieser Druckpunkt soll dazu beitragen, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht, sodass sich das Baby in die Beckenhöhle senkt. Du kannst diesen Druckpunkt auch während der Wehen drücken, um die Schmerzen zu lindern. [15]
  2. Dieser Druckpunkt befindet sich im Nacken und an den Schultern. Lege deinen Kopf an die Brust, bevor du den GB21 suchst. Bitte jemanden die runde Erhebung oben an deiner Wirbelsäule sowie dein Schultergelenk zu ertasten. Der GB21 befindet sich mittig zwischen diesen beiden Punkten.
    • Übe mit Daumen oder Zeigefinger stetig Druck nach unten aus, um den Bereich zu massieren und zu stimulieren. Du kannst auch den Bereich zwischen Daumen und Zeigefinger an deiner anderen Hand währenddessen gedrückt halten. Verlagere den Druck anschließend mit dem Zeigefinger für vier bis fünf Sekunden nach unten, während du den Druck am Daumen löst.
    • Dieser Druckpunkt wird auch bei Nackensteifheit, Kopfschmerzen, Schulterschmerzen und Schmerzen im Allgemeinen angewendet. [16]
  3. Dieser Druckpunkt befindet sich am Kreuz zwischen den Lendenrauten und der Lendenwirbelsäule. Er wird eingesetzt, um die Wehen einzuleiten, Wehenschmerzen zu lindern und um dem Baby beim Senken in das Becken zu helfen.
    • Um diesen Punkt zu finden, sollte sich die Schwangere auf den Fußboden oder auf ein Bett knien. Lasse deine Finger seitlich an der Wirbelsäule entlangfahren, bis du die zwei kleinen, knochigen Vertiefungen (je einer auf beiden Seiten der Wirbelsäule) spürst. Diese Vertiefungen befinden sich zwischen den Lendenrauten und der Wirbelsäule, es handelt sich hierbei aber nicht um die Lendenrauten. [17]
    • Drücke deine Fingerknöchel oder Daumen in den BL32, um anhaltenden, gleichmäßigen Druck auszuüben, oder reibe den Bereich mit kreisenden Bewegungen.
    • Wenn du die Vertiefungen nicht finden kannst, dann miss, wie lang der Zeigefinger der Schwangeren ist. Der Druckpunkt Blase 32 befindet sich ungefähr eine Zeigefingerlänge über der Poritze und etwa eine Daumenbreite neben der Wirbelsäule.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Druckpunkte an Fuß und Knöchel benutzen

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  1. Dieser Druckpunkt befindet sich am Unterschenkel, direkt über dem Fußknöchel. Der SP6 soll den Muttermund dehnen und schwache Wehen verstärken. [18] Dieser Punkt sollte jedoch immer mit Vorsicht stimuliert werden.
    • Finde deinen Fußknöchel. Lege drei Finger über deinen Schienbeinknochen. Schiebe deine Finger vom Schienbein in Richtung Rückseite des Beines. Direkt hinter dem Schienbein ist eine empfindliche Stelle, die bei schwangeren Frauen besonders druckempfindlich ist.
    • Massiere den Bereich mit kreisenden Bewegungen oder übe für etwa zehn Minuten, oder bis deine Wehen einsetzen, Druck auf ihn aus. Sobald die Wehen abgeklungen sind, drücke ihn erneut. [19]
  2. Dieser Druckpunkt soll helfen, wenn sich das Baby noch nicht ins Becken gesenkt hat. [20] Er befindet sich hinten am Knöchel.
    • Finde den Punkt zwischen Fußknöchel und Achillessehne. Drücke dort mit deinem Daumen in die Haut und übe auf den Bereich Druck aus oder massiere ihn in kreisenden Bewegungen. [21]
    • Diese Stelle wird oft während der ersten Phase des Geburtsvorganges benutzt, wenn sich das Baby noch nicht ins Becken gesenkt hat.
    • BL60 soll die Durchblutung anregen und Schmerzen lindern. [22]
  3. Dieser Punkt befindet sich auf dem kleinen Zeh. Er soll bei der Einleitung der Wehen helfen und Babys in Steißlage drehen. [23]
    • Nimm den Fuß der Schwangeren in die Hand. Übe mit deinem Fingernagel auf die Spitze des kleinen Zehs direkt unter dem Zehennagel Druck aus.
  4. Wenn du dir um deine eigene Sicherheit oder die Sicherheit deines Kindes Sorgen machst, du dich fragst, warum du noch nicht entbunden hast, oder wenn du allgemein Fragen zur Akupressur hast, dann wende dich an deinen Frauenarzt, deine Hebamme oder deine Geburtsbegleiterin. Sie können deine Fragen beantworten und sich um deine Sorgen kümmern.
    • Wenn du mehr über Akupressur in der Schwangerschaft erfahren möchtest, dann suche dir einen zugelassenen Akupressur-Masseur. Vereinbare einen Besuch und stelle fest, ob dies etwas für dich ist.
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Tipps

  • Du kannst auf die Druckpunkte LI4 und SP6 selbst Druck ausüben oder eine Freundin oder deine Hebamme bitten, es bei dir zu machen.
  • Manche empfehlen mehrere Druckpunkte gleichzeitig oder direkt nacheinander zu stimulieren. Beispielsweise kannst du den Druckpunkt LI4 an der linken Hand der Schwangeren stimulieren und währenddessen auf den SP6 am rechten Bein Druck ausüben. Lege nach ein paar Minuten eine Pause ein und wechsle dann zur anderen Hand und dem entgegengesetzten Bein. Du kannst auch den BL32 in den Wechsel von LI4 und SP6 mit einbeziehen.
  • Du kannst auf diese Druckpunkte mehrere Sekunden bis einige Minuten lang Druck ausüben.
  • Jede Frau ist anders und hat für diese Druckpunkte unterschiedliche Schmerzgrenzen. Übe nur so lange Druck auf diese Punkte aus, wie es für dich angenehm ist.
  • Miss die Wehendauer, um festzustellen, ob sie in regelmäßigen Abständen einsetzen. Nimm eine Stoppuhr, um festzuhalten, wann jede Wehe anfängt und wann sie endet. Die Wehendauer ist der Zeitraum zwischen dem Beginn und dem Ende einer Wehe, der Wehenabstand aber ist der Zeitraum, der zwischen dem Ende der einen und dem Beginn der nächsten Wehe liegt.
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Warnung

  • Du musst sofort aufhören, wenn du, während du diese Bereiche massierst oder drückst, Schmerzen verspürst. [24]

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