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Aquaplaning entsteht, wenn die Reifen auf mehr Wasser treffen, als sie verdrängen können. Dadurch verlieren sie den Bodenkontakt und rutschen auf der Wasseroberfläche. Der Wasserdruck vor dem Reifen drückt eine Wasserschicht unter ihn. Das reduziert die Bodenhaftung und der Fahrer verliert die Kontrolle über das Auto. [1] Lerne, Aquaplaning zu verhindern und – falls es doch passiert - wieder Kontrolle über das Fahrzeug zu bekommen. So begibst du dich bei nassen und glatten Fahrbedingungen nicht in Gefahr. Auch wenn es beängstigend sein kann: Es ist wichtig, Ruhe zu bewahren.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Fahrweisen, um Aquaplaning zu verhindern

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  1. Die ersten zehn Minuten sind am gefährlichsten. Das hängt damit zusammen, dass dann Öl und andere auf der Straße angetrocknete Substanzen sich lösen. Dieser Mix aus Öl und Wasser erzeugt einen Film, der die Straße besonders rutschig macht.
    • Fahre bei Regen sofort langsamer und achte besonders darauf, ob andere Fahrzeuge schleudern.
    • Starke Regenfälle über einen längeren Zeitraum waschen die Straßen wahrscheinlich wieder sauber. Dann sind die Fahrbedingungen wieder weniger gefährlich.
  2. Je schneller du fährst, desto schwieriger wird es, bei Regen die Bodenhaftung zu behalten. Wenn die Reifen keinen direkten Kontakt zur Straße haben sondern auf einem Wasserfilm stehen, rutschen sie eher. Deshalb reduziere die Geschwindigkeit bei feuchtem Wetter, auch wenn die Sicht gut ist.
    • Bei nassen Straßen darf man die Geschwindigkeitsbegrenzung unterschreiten. Passe dich aber dem Verkehrsfluss an, du musst aber nicht mit 120 km/h auf der Autobahn fahren.
    • Fahre langsam, wenn du Pfützen oder stehendes Wasser siehst.
  3. An diesen Stellen droht Aquaplaning und die Reifen könnten den Straßenkontakt verlieren. Manchmal sieht man diese Stellen schwer. Deshalb fahre besonders vorsichtig und langsam, wenn sich durch Regen bereits Pfützen gebildet haben.
    • Pfützen bilden sich meist an den Straßenrändern. Versuche also, auf der Mitte der Straße zu fahren. [2]
    • Versuche, in der Spur der voraus fahrenden Fahrzeuge zu fahren. [1] So bildet sich weniger Wasser vor den Reifen und du behältst leichter die Kontrolle über das Fahrzeug.
    • Sorge dafür, dass deine Scheibenwischer funktionieren. Schlechte Sicht führt teilweise zu mehr Unfällen, weil Pfützen bei nasser Frontscheibe schlecht zu erkennen sind.
  4. Falls du auf der Autobahn mit eingeschaltetem Tempomat unterwegs bist, schalte ihn ab, wenn es zu regnen beginnt. So kannst du besser auf deine Umgebung reagieren. Falls du deine Geschwindigkeit plötzlich reduzieren musst, geht das schneller, wenn dein Fuß schon auf der Bremse ist. Beobachte Fahrbahnbedingungen und Geschwindigkeit aufmerksam.
  5. Dadurch behältst du mehr Bodenhaftung und es verhindert, dass du zu schnell fährst. [3] Das ist vielleicht auf der Autobahn nicht möglich. Aber auf einer Straße, auf der du ohnehin langsamer fahren musst, kann ein niedrigerer Gang helfen, Aquaplaning zu vermeiden. Besonders, wenn du tückische Kurven oder bergab fährst.
  6. Falls du bremsen musst, mach das in leichten Pumpstößen. Wenn du ein Antiblockiersystem hast, kannst du normal bremsen. Stelle sicher, dass die Bremsen nicht blockieren, denn das würde dich ins Schleudern bringen.
    • Vermeide plötzliche Beschleunigung oder plötzliches Bremsen. Wende nicht plötzlich, du könntest sonst von der Fahrbahn rutschen.
    • Sei besonders vorsichtig auf kurvigen Straßen. Lenke sanft und fahre langsam.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Aquaplaning wieder unter Kontrolle bekommen

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  1. Beim Aquaplaning hat sich so viel Wasser unter deinen Reifen gebildet, dass sie den Kontakt zur Straße verlieren. Dein Fahrzeug wird unterschiedlich reagieren – abhängig von deiner Fahrweise und davon, welche Reifen rutschen.
    • Wenn du geradeaus fährst, wird sich die Steuerung ungenau anfühlen und du wirst zur einen oder andere Seite rutschen.
    • Wenn die Antriebsräder von Aquaplaning betroffen sind, siehst du das am Tacho und am Drehzahlmesser, denn die Reifen drehen durch.
    • Falls deine vorderen Reifen betroffen sind, kann dein Fahrzeug aus der Kurve rutschen.
    • Falls deine hinteren Reifen betroffen sind, wird das Heck zur Seite schlittern.
    • Und falls alle Reifen betroffen sind, wird das Fahrzeug wie auf einer Rutschbahn vorwärts schlittern.
  2. Es kann Angst machen, wenn du die Kontrolle über das Fahrzeug verlierst. Tue nichts Überstürztes. Versuche, nicht panisch oder unkontrolliert zu reagieren. Warte, bis du aufhörst zu rutschen und bleib konzentriert, damit du die Kontrolle wieder erlangst. Egal wie dein Fahrzeug auf Aquaplaning reagiert, es sind immer dieselben Schritte, um die Kontrolle wieder zu erlangen.
    • Denke daran, dass Aquaplaning meist nur Sekunden dauert und du bald wieder Bodenhaftung bekommst. Abwarten ist in der Situation also das Beste.
    • Mach keine Vollbremsung oder reiß das Lenkrad herum, sonst verliert du noch mehr die Kontrolle über dein Fahrzeug.
  3. Beim Aquaplaning aufs Gas zu drücken, macht alles nur noch schlimmer. Versuche nicht, dem Schleudern durch mehr Geschwindigkeit zu entkommen. Bremse leicht und warte einen Moment bis du die Kontrolle wieder hast und weiter beschleunigst.
    • Wenn du gerade gebremst hast als du ins Schleudern gekommen bist, geh vom Bremspedal bis es vorbei ist.
    • Wenn du mit Schaltung fährst, tritt auch die Kupplung. [4]
  4. Halte das Lenkrad gut fest und steuere das Fahrzeug sanft in die richtige Richtung. Dieses „Durch-die-Rutschphase-Lenken“ ist die beste Methode, dein Auto wieder auf Spur zu bringen. Es kann sein, dass du den Kurs deines Fahrzeug ein paar mal mit leichten Gegenbewegungen nachkorrigieren musst. [1]
    • Lenke nicht zu heftig, sonst übersteuerst du. Wenn du das Lenkrad hin und her reißt, verlierst du schnell die Kontrolle darüber. Halte die Hände die ganze Zeit am Lenkrad und mach nur leichte Lenkbewegungen, um wieder auf Spur zu kommen.
  5. Mach unter Aquaplaning keine Vollbremsung, denn sonst macht das Auto unvorhersehbare Dinge. Bremse möglichst erst, wenn du nicht mehr rutschst. Falls du doch bremsen musst, tritt sanft auf die Bremse, bis du wieder Kontakt zur Straße hast.
    • Wenn du ABS hast, bremse normal. Das Antiblockiersystem übernimmt das Pumpen für dich. [1]
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Halte deine Reifen in gutem Zustand

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  1. Glatte Reifen oder zu wenig Profil sorgen für schlechtere Straßenhaftung – insbesondere bei feuchten Wetterbedingungen. [5] Glatte Reifen sind viel anfälliger für Aquaplaning. Außerdem rutsch man schneller auf Eis und bekommt leichter einen Plattfuß. Egal, wo du lebst, feuchtes Wetter wirst du immer einmal haben. Also bereite dich darauf vor und sorge dafür, dass deine Reifen in gutem Zustand sind.
    • Abgenutzte Reifen sind anfälliger für Aquaplaning, weil sie eine geringere Profiltiefe haben. Halb abgefahrenen Reifen kommen bei niedrigerer Geschwindigkeit (- 5-6 km/h) ins Rutschen.
    • Ein neuer Reifen hat eine Profiltiefe von rund 8 mm. Die verringern sich mit der Zeit. Spätestens, wenn 1,6 mm erreicht sind, gelten sie als unsicher.
    • Du kannst leicht überprüfen, ob deine Reifen noch gut sind. Schau auf die Abnutzungsmarkierungen. Die sind für alle Hersteller vorgeschrieben und zeigen an, wie viel Profil noch übrig ist. Ist das Profil auf gleicher Höhe mit der Markierung, ist es Zeit für neue Reifen.
    • Überprüfe die Profiltiefe mit einer Münze. [6] Falls du die Reifenmarkierungen nicht finden kannst, stecke eine Centmünze in das Profil. Sollte nur der äußerste Rand im Profil verschwinden, ist es Zeit für neue Reifen. Falls mehr im Profil verschwindet, kannst du mit dem Kauf noch warten.
  2. So kannst du das Profil deiner Reifen aufrecht erhalten. Fahrzeugart und Fahrstil können dafür sorgen, dass bestimmte Reifen schneller abnutzen als andere. Werden Reifen ab und zu untereinander getauscht, nutzen sie weniger einseitig ab. Bring dein Auto zu einem Mechaniker oder Reifenhändler, um zu überprüfen, ob die Reifen getauscht werden sollten.
    • Normalerweise sollten die Reifen ca. alle 4.800 Kilometer getauscht werden. Falls du nicht sicher bist, ob deine Reifen jemals getauscht wurden, mach es einfach gleich.
    • Beim Frontantrieb müssen die Reifen öfter untereinander getauscht werden, weil sie sich mehr abnutzen als die Hinterreifen. [7]
  3. Schlappe Reifen sind anfälliger für Aquaplaning, weil nicht so gut auf der Straße haften. Und sie können nach innen klappen, wodurch sich die Mitte des Reifens erhöht und Wasser leichter einfließen kann. [8] Temperaturunterschiede lassen den Reifendruck steigen und sinken. Deshalb ist es wichtig, ihn regelmäßig zu kontrollieren. Überprüfe den Reifendruck alle paar Monate und achte darauf, dass der Reifen richtig aufgepumpt ist.
    • Jedes Auto braucht einen anderen Reifendruck. Sieh deshalb im Handbuch nach, wie hoch der Reifendruck sein muss.
    • Falls nötig, pumpe die Reifen gemäß den Angaben des Reifenherstellers aus.
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Tipps

  • Es ist besser, gar nicht erst in eine Aquaplaning-Situation zu kommen. Das geht, indem man für einen guten Zustand der Reifen sorgt und man bei feuchtem Wetter langsam fährt. Diese Faustregel gilt: Bei starkem Regen reduziere die Geschwindigkeit um ein Drittel.
  • Die Rillen in dem Reifen sorgen dafür, das Wasser aus dem Reifen heraus zu drücken. Aber manchmal steht das Wasser so hoch, dass der Reifen es nicht verdrängen kann. [8] Leicht vom Gas zu gehen bremst das Auto ab, sodass der Reifen wieder Kontakt zum Boden hat.
  • Aquaplaning kommt auch bei Flugzeugreifen vor. Diese Situation in den Griff zu bekommen unterscheidet sich vor der hier beschriebenen. Hier geht es nur um Fahrzeuge, die am Boden fahren.
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Warnungen

  • Schalte den Tempomat bei starkem Regen aus. Dein Tempomat wird Aquaplaning mit Abbremsen verwechseln und beschleunigen. Das kann problematisch werden.
  • Bremse beim Aquaplaning nicht abrupt, auch wenn du es im ersten Moment tun willst. Bremsen kann zum Blockieren der Räder führen. Du riskierst, dass das Fahrzeug erst ins Schleudern kommt und dann unkontrollierbar wird.
  • Elektronische Stabilitätsprogramme (ESP) und Antiblockiersysteme (ABS) sind kein Ersatz für vorsichtiges Fahren und gute Reifenpflege. ESP bietet fortschrittliche Bremstechnik, die aber nur funtioniert, wenn Kontakt zum Boden besteht. Im besten Fall kann sie das Fahrzeug abbremsen, so dass es wieder haftet - aber es kann Aquaplaning nicht verhindern. [8]
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