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Leichttraben ist eine Technik beim Reiten, die vor allem in der englischen Reitweise angewendet wird. Der Reiter hebt sich dabei im Rhythmus mit der Gangart des Pferdes aus dem Sattel. Dies verhindert, dass der Reiter im Trab im Sattel umhergeworfen wird, und dem Pferd in den Rücken fällt. Auch wenn es sich anfangs etwas unnatürlich anfühlt, wird das Leichttraben mit etwas Übung viel einfacher. Beginne mit Schritt 1 und lerne, wie man korrekt leichttrabt.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Leichttraben lernen

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  1. Der Hauptgrund für das Leichttraben ist, in einer besonders holprigen Gangart – dem Trab – nicht im Sattel umhergeworfen zu werden. Es macht den Trab einfacher für den Reiter und angenehmer für den Pferderücken.
    • Wenn du beim Leichttraben erfahrener wirst, kannst du den Rhythmus des Pferdes auch verändern, indem du einfach schneller oder langsamer leichttrabst.
    • Das Pferd passt seinen Rhythmus deinem an, wodurch du keine Hilfen mit der Hand geben musst.
  2. Bringe dein Pferd in einen gleichmäßigen Vorwärtstrab. Dann achte auf die Tritte des Pferdes – siehst du, dass der Trab zwei Taktschläge hat? Gut. Dies hilft dir zu verstehen, wie das Leichttraben funktioniert.
    • Während des Trabs bewegen sich das linke Hinterbein und rechte Vorderbein (das diagonale Beinpaar) gleichzeitig vor, und umgekehrt. Darauf beziehen sich Reiter, wenn sie "diagonales" Beinpaar sagen – die gleichzeitige Bewegung der diagonalen Vorder- und Hinterbeine.
    • Diese Diagonalen haben einen starken Einfluss auf das Leichttraben. Korrekt ausgeführt hebt sich der Reiter aus dem Sattel, wenn das innere Hinterbein und das äußere Vorderbein nach vorn schwingen, und setzt sich hin, wenn das äußere Hinterbein und innere Vorderbein nach vorn schwingen.
    • Der Grund hierfür ist, dass das innere Hinterbein des Pferdes stärker belastet wird. Wenn man sich aus dem Sattel hebt, während dieses Bein nach vorn schwingt, kann das Pferd weiter unter seinen Körper nach vorn treten und damit raumgreifender traben.
    • Zunächst kann es schwierig sein, zu bestimmten auf welchem diagonalen Beinpaar dein Pferd gerade trabt. Ein guter Trink ist es, die äußere Schulter zu beobachten. Du solltest aufstehen, wenn sich diese Schulter nach vorn bewegt und sitzen, wenn sich die Schulter nach hinten bewegt.
    • Wenn du die Bewegung schlecht sehen kannst, klebe ein Stück farbiges Klebeband auf die Pferdeschulter. Dadurch kannst du die Bewegung leichter sehen.
  3. Nun weißt du, „wann“ du aufstehen musst und musst nun wissen, „wie“ du dies tust. Die meisten Reitanfänger glauben, dass sie beim Leichttraben gerade nach oben aufstehen und sich wieder hinsetzen müssen, das ist jedoch falsch.
    • Erstens dauert es zu lange, gerade aufzustehen und sich wieder hinzusetzen, so dass du deinen Rhythmus verlierst. Zweitens werden deine Beine unwillkürlich nach vorn rutschen, wenn du dich gerade in die Steigbügel stellst, wodurch du das Gleichgewicht verlierst. Und drittens wirst du nach einem geraden Aufstehen schwer in den Sattel zurück plumpsen, was den Rücken des Pferdes belastet und den Sinn des Leichttrabens untergräbt.
    • Stattdessen solltest du dich im Sattel vor- und zurückbewegen, da dies eine viel natürlichere Bewegung ist. Wenn das äußere Vorderbein des Pferdes nach vorn schwingt, bewegst du deine Hüfte auf die Oberkante des Vorderzwiesels zu. Du solltest dich nur 2,5 bis 5cm aus dem Sattel erheben – gerade so viel, dass du nicht mehr im Sattel sitzt.
    • Stoße dich nicht mit den Füßen ab – deine Füße haben in der Gleichung überhaupt nichts zu suchen. Drücke die Knie nach unten und spanne die inneren Oberschenkelmuskeln an, um dein Becken aus dem Sattel zu heben.
    • Wenn du aufstehst, lehne dich in einem Winkel von 30 Grad nach vorn. Dadurch kannst du der Bewegung des Pferdes natürlicher folgen, wodurch das Pferd besser traben kann. Die Ausnahme von dieser Regel ist die Dressur, bei der die Schultern in einer geraden Linie über der Hüfte bleiben sollten.
    • Wenn sich die äußere Schulter des Pferdes nach hinten bewegt, solltest du dich weich in den Sattel setzen.
  4. Wenn du die Hand wechselst (also die Richtung änderst, in der du auf dem Reitplatz oder in der Halle reitest) ändern sich inneres und äußeres Hinterbein, daher musst du auch den Rhythmus deines Leichttrabens verändern.
    • Um umzusitzen musst du einfach nur einen weiteren Tritt lang sitzenbleiben, damit du beim nächsten Aufstehen wieder im Rhythmus der Bewegung des (neuen) inneren Hinterbeins und äußeren Vorderbeins bist.
    • Mit anderen Worten lautet der Rhythmus statt auf – ab - auf - ab diesmal auf - ab - ab - auf . Es klingt komplizierter als es ist, wenn du es einmal raus hast.
    • Bei einem Ausritt brauchst du dir keine Gedanken über das Umsitzen zu machen, da das Pferd außerhalb der Reitbahn kein „inneres“ oder „äußeres“ Hinterbein hat. Dies gibt dir jedoch die Gelegenheit, das Leichttraben und Umsitzen zu üben, da du so oft wie du möchtest umsitzen kannst.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Häufige Probleme vermeiden

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  1. Zu schweres Einsitzen ist ein häufiges Problem bei Reitern, die das Leichttraben erst lernen. Es belastet den Pferderücken, wodurch das Pferd seinen Gang verkürzt und möglicherweise aus dem Gleichgewicht kommt.
    • Solange du durch eine Vor- und Zurückbewegung leichttrabst statt aufzustehen und dich hinzusetzen, solltest du eine sehr schwere Landung vermeiden.
    • Auch Steifheit kann jedoch ein Problem sein, daher solltest du deine Knie weich halten und dich auf natürliche Weise gemeinsam mit dem Pferd bewegen.
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    Achte auf eine korrekte Position deiner Beine. Wenn deine Beine zu weit vorn liegen, lehnst du dich zu weit nach hinten, und wenn deine Beine zu weit hinten liegen, lehnst du dich zu weit nach vorn – beides ist nicht optimal beim Leichttraben.
    • Halte die Beine am Gurt (der Mitte des Pferdes), damit dein Rücken in der richtigen Position bleibt.
    • Du solltest auch versuchen, unwillkürliche Beinbewegungen zu vermeiden (die beim Leichttraben oft vorkommen). Dies kann dem Pferd missverständliche Signale übermitteln, da es denken könnte, dass du ihm vielleicht einen Schenkeldruck gibst und willst, dass es sich mehr vorwärts bewegt.
    • Diese unwillkürlichen Beinbewegungen tauchen meist dann auf, wenn deine Unterschenkel zu lose, Oberschenkel und Knie aber zu fest sind. Dies kannst du durch Entspannen der Oberschenken und Straffung der Unterschenkel vermeiden. Drücke die Unterschenkel immer leicht gegen den Bauch des Pferdes.
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    Schau immer nach oben. Viele Reiter lassen sich so sehr auf die Bewegung im Einklang mit der Gangart des Pferdes ein, dass sie die ganze Zeit auf die Schulter des Pferdes starren und ihre Umwelt vergessen.
    • Dies gewöhnt man sich nur allzu leicht an, legt die Gewohnheit aber nur schwer wieder ab. Du bekommst nicht nur weniger von dem mit, was um dich herum passiert, du lässt dadurch auch eher die Schultern hängen, was deinen Sitz und die Fähigkeit leichtzutraben beeinträchtigt.
    • Suche dir einen Fixpunkt und sieh ihn beim Leichttraben an, zum Beispiel Bäume oder ein Dach in der Nähe. Dies hilft dir auch zu lernen, den Trab korrekt allein durch dein Gefühl zu timen, statt durch den Anblick.
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    Halte Arme und Hände ruhig. Viele Reiter neigen dazu, die Arme beim Leichttraben auf und ab zu bewegen. Dies ist falsch, da es die Anlehnung des Pferdes stört und das Hilfensystem durcheinanderbringt.
    • Versuche Arme und Hände ruhig auf gleicher Höhe zu halten, auch wenn der Rest deines Körpers sich nach vorn und hinten bewegt.
    • Wenn es hilft, kannst du dir vorstellen, dass sich deine Hüfte beim Aufstehen zwischen deine Ellenbogen bewegt.
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Tipps

  • Es ist ein häufiger Fehler, an den Zügeln zu ziehen, um die Balance zu halten. Pferde mögen dies nicht. Verkürze daher deine Zügel so weit, dass deine Hände über dem Widerrist des Pferdes schweben. Halte die Hände beim Leichttraben ruhig und still – sie sollten sich nicht auf und ab bewegen!
  • Manchmal werden Pferde schneller oder langsamer und wollen Schritt oder Galopp gehen. Um zu verhindern, dass das Pferd in den Schritt fällt, drückst du leicht mit der unteren Wade, wenn du dich beim Leichttraben hinsetzt, und schnalzt mit der Zunge; um ein Angaloppieren zu verhindern, musst du erkennen, wann das Pferd in den Galopp fallen will, oder den Trab verlängert. Wenn du dies erkennst, zupfe am Zügel (nicht zu fest und ohne zu ziehen) und setze dich aufrechter hin, bereit zum Leichttraben. Das Pferd spürt deine Gewichtsverlagerung und wird wieder langsamer.
  • Vergiss nicht zu atmen! Manche Reiter konzentrieren sich so stark auf das richtige Leichttraben, dass sie vergessen zu atmen, wodurch sich ihr Körper verspannt. Atme gleichmäßig und tief, damit dein Körper entspannt bleibt.
  • Trabe nicht aus den Steigbügeln heraus, sondern aus der Wade und den unteren Oberschenkeln. Wenn du dabei Hilfe brauchst, trabe ohne Steigbügel leicht. Gute Reiter brauchen sie nicht!
  • Du musst nicht weit aus dem Sattel kommen. Stehe nur so weit auf, dass der Pferderücken dir beim nach oben Schwingen keinen Stoß versetzt. Wenn du zu weit aufstehst, kannst du aus dem Gleichgewicht kommen.
  • Wenn du auf dem falschen Fuß leichttrabst, setze einen zusätzlichen Taktschlag aus (aufstehen-sitzen-sitzen-aufstehen), um umzusitzen.
  • Bewege die Hüfte beim Aufstehen in einer aufwärts-vorwärts-Bewegung, aber übertreibe es nicht.
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Warnungen

  • Zu schnelles oder zu hohes Leichttraben kann zu einem Schnellerwerden des Pferdes führen. Wenn dein Pferd jedoch faul ist, solltest du es damit nicht schneller machen wollen. Es lernt dadurch nur, dass es in Ordnung ist, faul zu sein.
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Was du brauchst

  • Helm
  • Reitstiefel
  • Pferd
  • Reitlehrer
  • Handschuhe, wenn vorhanden (verhindern, dass deine Hände den Kontakt zum Zügel verlieren, wenn du Anfänger bist)


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