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Carrom ist ein interessantes Brettspiel, das ähnlich wie Billard gespielt wird. Deshalb wird es auch oft „Fingerbillard“ genannt. Anstatt eines Billard-Queues werden aber Finger und ein Schussstein (Striker) verwendet. Das Spiel kann entweder von zwei (Einzel) oder vier Spielern (Doppel) gespielt werden. Auf der ganzen Welt gibt es unterschiedliche Namen für dieses beliebte Spiel. Einige davon sind: Carrom, Couronne, Carum, Karam, Karom, Karum und in der Schweiz Carambole.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Spielaufbau

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  1. Stelle dir vor, dass eine Partie Carrom vergleichbar mit Fingerbillard ist. Statt der Billardkugeln spielst du aber mit kleinen Spielsteinen, die du versuchst, in den Ecklöchern des Felds zu versenken. Dazu nutzt du deinen Schussstein, den Striker. Das Carrom-Spielbrett ist aus Holz gefertigt, das unterschiedliche Markierungen hat. Bevor du also mit dem Spielen beginnst, solltest du wissen, was die einzelnen Markierungen zu bedeuten haben. Es ist sehr wichtig zu verstehen, wie das Spielfeld gestaltet ist, um beim Carrom gewinnen zu können. [1]
    • Das Carrom-Board sollte ca. 60 – 70 cm über dem Boden positioniert werden. [2]
    • Ein rundes Eckloch befindet sich an jeder Ecke des viereckigen Spielbretts. Unter jedem Loch ist ein kleines Netz, um hineingeschossene Spielsteine aufzufangen. [3] Das Spielfeld hat zwei Grundlinien an jeder Seite des Spielbretts. Im Zentrum des Felds befinden sich zwei Kreise. Der Zentrumskreis (innerer Kreis) hat die Größe eines Spielsteins. Der äußere Kreis, der ihn umgibt, ist sechs Mal größer. Bevor eine Partie begonnen wird, werden die Spielsteine hier arrangiert.
    • Die Grundlinien auf jeder Seite des Carrom-Boards bilden ein Viereck. Jeder Spieler hat sein eigenes Viereck, von dem er seinen Striker schießt beziehungsweise schnippst.
  2. Ein Carrom-Spiel besteht aus neun schwarzen, neun weißen und einem roten Spielstein (dieser Stein wird oft als „the queen“, die Königin, bezeichnet). Dazu kommen noch die zwei Striker-Steine. Jeder Spieler hat ein Set, bestehend aus neun Spielsteinen und einem Striker. Ein Spieler spielt mit Weiß, der andere mit Schwarz. Gelegentlich werden die Spielsteine auch Carrommen genannt. [4]
    • Die schwarzen und weißen Spielsteine sind glatte, aus Holz gefertigte Steine, ähnlich denen, die bei Dame verwendet werden. In jeder Runde versuchst du, diese Spielsteine mit deinem Schussstein in den Ecklöchern zu versenken.
    • Nachdem du deinen ersten Spielstein eingelocht hast, kannst du den roten Stein zu jeder Zeit einlochen (die Funktion der Königin ist ähnlich der schwarzen Nummer 8 Billardkugel). Wenn du weniger als 24 Punkte hast, dann gibt dir die Königin 5 Punkte zusätzlich. Solltest du aber mehr als 24 Punkte haben, dann erhältst du keinen Vorteil, wenn du die Queen versenkt hast.
  3. Zu Spielbeginn setze die Königin in den Zentrumskreis. Dann ordne sechs Spielsteine kreisförmig um die Königin an. Jeder dieser Steine soll die Queen und die benachbarten Spielsteine berühren. [5]
    • Positioniere die 12 übrigen Steine (ebenfalls in einem Kreis) um die sechs Spielsteine. Dabei sollte jeder dieser 12 Steine den inneren Kreis berühren. Dabei sollten sich die schwarzen und weißen Spielsteine abwechseln. Das heißt, ein Kreis wird aus einem weißen, schwarzen, weißen, schwarzen etc. Stein zusammengesetzt.
    • Du und dein Gegner setzt euren Striker in gegenüberliegende Rechtecke zu Beginn des Spiels.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Spielbeginn

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  1. Häufig werden Carrom-Einzel gespielt, also ein Spiel mit nur zwei Spielern statt mit einem Team. Wie auch immer die Spielkonstellation zu Beginn ist, im Einzel und im Doppel sitzen sich die Spieler gegenüber. Jeder von euch hat seine eigenen Grundlinien, von denen der Schussstein geschossen wird. [6]
  2. Der Schussstein ist ein relativ schwerer Spielstein, der die anderen Steine in die Ecklöcher befördern soll. Wenn du noch Spiel-Novize bist, ist es eine gute Idee, die Schusstechniken zu üben. Du solltest den Striker schnipsen und nicht schieben. Außerdem kannst du den Schuss nur von deinem Stuhl ausführen. Der Schussstein muss von den Grundlinien aus geschnipst werden. Es gibt zwei Grundtechniken, um den Striker zu bewegen: gerader Schuss und Scherenschuss. [7]
    • Die häufigste genutzte Technik ist der gerade Schuss. Wenn du gerade erst mit Carrom anfängst, ist dies eine gute Technik zum Einstieg. Du hältst deine Hand mit der Handfläche nach unten und berührst mit deinen Fingerspitzen nur leicht das Brett. Dein Zeigefinger befindet sich direkt hinter dem Striker. Dann schießt du denn Schussstein durch eine schnelle Bewegung deines Zeigefingers nach vorne.
    • Der Scherenschuss wird nicht so häufig angewandt. Es kann allerdings sein, dass du diese Technik angenehmer findest. Bei diesem Schuss legst du deine Hand seitlich auf das Brett, sodass dein kleiner Finger und Ringfinger auf dem Spielfeld liegen. Den Mittelfinger legst du senkrecht hinter den Striker. Dabei ruht dein Zeigefinger auf deinem Mittelfinger und hält diesen zurück. Durch das Loslassen des Mittelfingers entsteht, zumindest theoretisch, die Kraft beim Schnipsen, die den Striker nach vorne schnellen lässt.
  3. Normalerweise wird der Beginner durch das Werfen einer Münze festgelegt, aber dies bezüglich gibt es keine festen Regeln. Wenn du keine Münze werfen willst, kannst du Spielregeln anderer Spiele folgen, wie beispielsweise „der älteste Spieler fängt an“ oder „der größte Spieler darf beginnen“. Wenn du und dein Mitspieler euch geeinigt habt, kann das Spiel damit beginnen, dass der erste Schuss auf den Kreis in die Mitte gerichtet wird. [8]
    • Es ist sehr unwahrscheinlich, dass bereits bei dem ersten Schuss ein Spielstein versenkt wird. Sollte dies allerdings doch einmal passieren, behält der Spieler sein Schussrecht. Er verliert es erst, wenn er keinen Spielstein mehr mit einem Schuss einlocht.
    • Bevor du einen neuen Schuss machen darfst, muss der Striker auf die Grundlinien zurückbewegt werden.
  4. Bei Carrom weiß man am Anfang noch nicht, ob man Weiß oder Schwarz spielt. Dies wird erst im Verlauf des Spiels klar. Der Spieler, der den ersten Spielstein einlocht, muss im restlichen Spielverlauf versuchen, die Steine der gleichen Farbe zu versenken. [9]
    • Ziel des Spieles ist es, alle deine Spielsteine zu versenken, bevor dein Mitspieler seine eignen Steine einlochen kann. Du solltest auch versuchen, den roten Spielstein, die sogenannte Queen, zu versenken.
    • Die rote Königin kann nur versenkt werden, wenn du bereits einen Spielstein einer anderen Farbe in ein Eckloch gebracht hast.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Das Spiel beenden

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  1. Eine Runde endet, wenn ein Spieler alle seine Spielsteine versenkt hat und die Königin eingelocht wurde. Runden werden so lange gespielt, bis der erste Spieler 29 Punkte hat. Der Spieler, der dieses Ziel als erstes erreicht, gewinnt das Spiel. [10]
    • Denke daran, dass das Schussrecht zwischen dir und deinem Gegenspieler alterniert. Der Striker kann nur von den Grundlinien geschossen werden.
    • Solltest du einen Spielstein versenken, kannst du deinen Spielzug fortsetzen. Du verlierst das Schussrecht erst, wenn du keinen Spielstein mehr versenkst.
  2. Die Queen, der rote Spielstein, muss bis zum Ende einer Runde eingelocht sein. Ein Spieler muss die Königin versenken und bestätigen. Bestätigen in diesem Zusammenhang heißt nur, dass ein Carrom-Spieler die Queen gemäß den Spielregeln versenkt hat. Unter bestimmten Umständen kannst du die Königin einlochen, ohne sie zu bestätigen. Dann kommt der Spielstein wieder in das Spiel zurück. [11]
    • Du kannst die Queen nicht versenken, so lange du keinen Spielstein in deiner Farbe versenkt hast. Solltest du die Queen vorher einlochen, dann ist sie nicht bestätigt und der rote Stein muss zurück in den Zentrumskreis gesetzt werden.
    • Nachdem du einen deiner Spielsteine versenkt hast, und du dann die Queen eingelocht hast, hast du die Königin bestätigt. Der rote Spielstein wird nicht mehr ins Spielfeld gesetzt und du kannst unter Umständen die Punkte für diesen Stein am Ende der Runde erhalten.
  3. In Carrom gibt es auch Fouls. Wenn du (oder dein Gegenspieler) die Regeln brichst, wirst du bestraft, indem einer deiner versenkten Spielsteine wieder ins Spiel kommt. Die folgenden Situationen werden als Regelbruch verstanden: [12]
    • Wenn du versehentlich den Striker versenkst, ist dies ein Foul. Als Regelbruch wird auch das Schießen des Strikers (oder eines anderen Spielsteins) über das Spielbrett hinaus angesehen.
    • Ein weiteres Foul ist, wenn du den Spielstein deines Gegenspielers einlochst. Dies wird bestraft, indem einer deiner Spielsteine zurück ins Spiel kommt. Zusätzlich gilt: Wenn du die Queen vorher schon versenkt und bestätigt hast, kommt sie ebenfalls wieder zurück aufs Spielfeld.
    • Wenn du deinen letzten Spielstein versenkst, bevor die Königin eingelocht wurde, werden zwei Spielsteine von dir zurückgebracht (der eingelochte Spielstein und ein weiterer deiner Steine als Strafe).
    • Jede Berührung eines anderen Spielsteins gilt als Foul, es sei denn, es ist dein Striker der den Stein berührt hat.
  4. Der Spieler, der dies als erstes tut, gewinnt die Runde und erhält dafür entsprechende Punkte. Allerdings ist eine Runde noch nicht beendet, wenn sich die Queen noch auf dem Spielbrett befindet. Um eine Runde zu beenden, muss der rote Spielstein versenkt und bestätigt worden sein.
  5. Um deinen Punktstand zu berechnen, zähle, wie viele Spielsteine deines Gegenspielers immer noch auf dem Brett sind. Das heißt: Wenn dein Mitspieler fünf Spielsteine auf dem Brett liegen hat, dann beträgt deine Punktzahl ebenfalls fünf. [13]
    • Wenn du während der Runde die Königin versenkt und bestätigt hast, werden zu deiner Punktzahl (solange diese unter 24 liegt) fünf weitere Punkte addiert. Wenn du beispielsweise fünf Punkte aufgrund der Spielsteine deines Mitspielers hast und du die Königin bestätigt hast, beträgt deine Punktzahl in dieser Runde zehn.
    • Punkte werden solange addiert, wie du Runden gewinnst. Wenn du insgesamt 24 Punkte erreicht hast, erhältst du keine Zusatzpunkte, wenn du die Queen versenkst.
  6. Carrom hat keine definitive Rundenzahl. Das Spiel wird so lange gespielt, bis ein Spieler 29 Punkte oder mehr erreicht hat. Am Ende jeder Runde werden Punkte addiert. [14]
    • Zum Beispiel: In der ersten Runde erzielst du zwölf Punkte. Dein Gegenspieler gewinnt die nächste Runde mit neun Punkten. Die nächste Runde gewinnst wieder du und wieder mit zwölf Punkten. Das heißt, du hast jetzt 24 Punkte.
    • In der vierten Runde gewinnt dein Mitspieler mit fünf Punkten, nun hat er 14 Punkte. In der fünften Runde gewinnst du mit acht Punkten. Zusammengerechnet hast du nun 32 Punkte, was die benötigten 29 Punkte, um das Spiel zu gewinnen, übersteigt. Du hast also das Carrom-Spiel gewonnen.
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Tipps

  • Wenn du das Spiel zum ersten Mal spielst, sei geduldig. Es kann eine geraume Weile dauern, Carrom zu spielen. Gerade zu Beginn können du und dein Mitspieler Schwierigkeiten haben, die Spielsteine zu versenken. Wenn du ein wenig geübter bist, wird Carrom schneller und aufregender.
  • Geduld ist bei Carrom sehr wichtig. Du musst cool bleiben, selbst wenn du ein Foul spielst oder du einen Stein nicht einlochst. Sei nicht frustriert. Loche den Spielstein ein, indem du deine ganze Konzentration auf das Spiel lenkst.
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