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Wenn du nicht-binär bist, fühlst du dich vielleicht bereit, dies ein paar Menschen in deinem Leben mitzuteilen. Der Prozess des Coming-out ist ist für jeden Menschen anders, nimm dir also Zeit, um zu überlegen, was du sagen willst. Wenn du Angst hast oder nervös bist, bedenke, dass du dir aussuchen kannst, was du sagst, wem du es sagst und wann du der Person von deiner Identität berichtest. Das Wichtigste ist, dass du dich wohlfühlst, also achte in erster Linie darauf, dass das, was du sagst, sich für dich richtig anfühlt.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Dich für einen Vorgang entscheiden, der dich für dich richtig anfühlt

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  1. Es ist völlig normal, vor einem Coming-out nervös zu sein. Du kannst deine Nerven etwas beruhigen und dich vorbereiten, indem du dir allgemein aufschreibst, was du sagen willst. Wenn du dir dann nicht sicher bist, was du sagen willst, sieh dir deine Notizen an und bewahre den Fokus des Gesprächs auf dir und deiner Identität. [1]
    • Viele Menschen wissen nicht, was es heißt, nicht-binär zu sein. Versuche, ein paar Fragen zu überlegen, die dir die Menschen vielleicht stellen. Schreibe dir einige Antworten auf, sodass du bereit bist, Informationen zur Verfügung zu stellen.
    • Zum Beispiel könntest du dir aufschreiben, was nicht-binär für dich bedeutet. Es könnte bedeuten, dass du dich als gender-fluid oder geschlechtsneutral definierst. Bedenke, das ist für jeden Menschen anders.
    • Du könntest auch aufschreiben, ob du glaubst, dass dein Coming-out als nicht-binär dein Leben verändern könnte. Das ist etwas, das andere vielleicht wissen wollen. Sie werden dich vielleicht auch fragen, ob es deine Beziehung zu ihnen verändern wird.
  2. Jüngere Leute sind normalerweise aufgeschlossener, was Sexualität betrifft, als ältere Generationen. Wenn du dir Sorgen machst, wie manche Leute reagieren könnten, könnte es dir leichter fallen, wenn du das Gespräch zuerst mit einer Person führst, mit der du dich wirklich wohlfühlst. Frage eine jüngere Vertrauensperson, ob sie Zeit hat, mit dir über etwas zu reden, das dir wichtig ist.
    • Es kann auch hilfreich sein, mit jemandem zu sprechen, der sich schon als LGBTQ+ geoutet hat. Die Person könnte gute Ratschläge für dich haben.
  3. Wem du es sagst, ist deine Wahl, also nimm dir Zeit, um dir zu überlegen, wie du die Situation angehen willst. Möchtest du, dass alle es wissen? Fühlst du dich wohl mit dem Gedanken, Gespräche unter vier Augen zu führen? Wenn du dir nicht sicher bist, denke an die Menschen in deinem Leben, die dich unterstützen, verstehen und aufgeschlossen sind und beginne mit ihnen. [2]
  4. Wähle einen Ort, an dem du dich wohlfühlst und ein wichtiges Gespräch führen kannst. Das könnte bei dir im Wohnzimmer oder bei einem Freund zuhause sein. Versuche, einen Ort zu wählen, an dem ihr nicht gestört werdet und einen Zeitpunkt, von dem du weißt, dass die andere Person dir ihre ganze Aufmerksamkeit widmen kann. [3]
    • Wenn du dir wegen einer negativen Reaktion Sorgen machst, fühlst du dich vielleicht an einem öffentlichen Ort wohler. Du könntest das Gespräch auch in einem Café führen.
    • Bitte die andere Person, einen Zeitpunkt für das Gespräch auszusuchen. Du solltest sicherstellen, dass sie Zeit hat und dir ihre ganze Aufmerksamkeit schenken kann. Das Gespräch könnte schnell vorüber sein, oder eine ganze Weile in Anspruch nehmen. Beides ist in Ordnung.
  5. Wenn du dir Sorgen machst, dass jemand mit Gewalt auf deine Neuigkeit reagieren könnte, ist es wahrscheinlich kein guter Zeitpunkt, um dich zu outen. Es ist definitiv in Ordnung, zu warten. Wenn du zum Beispiel was Geld und Wohnen betrifft von deinen Eltern abhängig bist, denke darüber nach, ob du deine Sicherheit riskierst, wenn du dich outest. [4]
    • Ziehe es in Betracht, zu warten, bis du finanziell unabhängig bist, bevor du dich outest, wenn du befürchtest, dass deine Eltern negativ reagieren könnten.
    • Wenn du dich unter diesen Umständen dafür entscheidest, dich zu outen, habe einen Plan B. Frag zum Beispiel einen Freund, ob du für eine Weile bei ihm wohnen kannst, falls nötig. Du könntest auch etwas Geld ansparen, falls dir das ein Gefühl von Sicherheit gibt.
    • Du könntest auch darüber nachdenken, einen Brief zu schreiben, wenn du dir Sorgen wegen einer möglichen negativen Reaktion machst. Das wird anderen die Zeit geben, deine Neuigkeit zu verarbeiten. [5]
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Ein konstruktives Gespräch führen

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  1. Rede nicht um den heißen Brei herum und erwarte von deinen Zuhörern nicht, dass sie erraten, was du sagen willst. Sag einfach direkt, was du ihnen sagen willst. [6]
    • Du könntest einfach sagen, „Hey Jane, ich wollte dir nur sagen, dass ich nicht-binär bin. Das bedeutet, dass ich mich weder als Mann noch als Frau definiere“.
    • Du könntest auch etwas sagen, wie „Ich vertraue dir diese Information an, aber es wäre toll, wenn du mit niemandem darüber sprechen könntest. Ich möchte es den Leuten persönlich sagen, okay?“.
    • Du könntest dich dafür entscheiden, mehr von deinen Erfahrungen oder Gefühlen zu teilen oder es einfach dabei belassen. Das ist einzig und allein deine Entscheidung.
  2. Manche Menschen verstehen vielleicht nicht, was nicht-binär bedeutet. Das ist okay. Versuche, es ihnen geduldig zu erklären. Wenn sie Fragen stellen, liegt das wahrscheinlich daran, dass sie verstehen wollen, was du ihnen sagst. Versuche, Geduld zu haben und zu antworten, wenn du dich dazu bereit fühlst. [7]
    • Vielleicht wollen Menschen zum Beispiel wissen, wie du weißt, dass du nicht-binär bist oder was nicht-binär bedeutet. Du kannst ihnen sagen, was es für dich bedeutet. Es ist okay, deine Antwort kurz zu halten oder es im Detail zu erklären, je nachdem, wie wohl du dich damit gerade fühlst. Beachte, dass du wahrscheinlich auch in Zukunft noch Möglichkeiten haben wirst, um mit der Person darüber zu sprechen.
    • Sie fragen dich vielleicht auch, welche persönlichen Fürwörter sie verwenden sollen. Sei ehrlich und sag, wie du gerne angesprochen werden möchtest.
    EXPERTENRAT

    Inge Hansen, PsyD

    Klinische Psychologin
    Dr. Inge Hansen ist die Direktorin für Wohlbefinden an der Standford University und der Weiland Health Initiative. Dr. Hansen hat professionelles Interesse an sozialer Gerechtigkeit, Geschlechterdiversität und sexueller Vielfalt. Sie promovierte in Psychologie an der California School of Professional Psychology, mit spezialisierter Ausbildung im Bereich der Geschlechtsidentität und sexuellen Identität ab. Sie ist die Mitautorin von The Ethical Sellout: Maintaining Your Integrity in the Age of Compromise.
    Inge Hansen, PsyD
    Klinische Psychologin

    Manche Menschen verstehen vielleicht nicht ganz, was nicht-binär bedeutet Manche Leute glauben vielleicht fälschlicherweise, dass nicht-binär keine richtige Geschlechteridentität ist, sondern nur ein Schritt am Weg zu einem anderen binären Geschlecht, oder dass nicht-binär Identitäten extrem selten sind. In Wahrheit sind nicht-binäre Identitäten aber die Identität in der Gruppe der Transsexuellen, die den größten Zulauf erfährt. Manchmal kann die Identität einer Person sich von binär Richtung nicht-binär verschieben oder umgekehrt, aber das sagt mehr darüber aus, dass die Geschlechteridentität veränderlich ist als darüber, was es bedeutet, nicht-binär zu sein.

  3. Bevor du das Gespräch beginnst, sammle ein paar Informationen zum Thema, was es heißt, nicht-binär zu sein. Davon gibt es eine Menge! Auf diese Weise kannst du bei Fragen, die du nicht beantworten willst, auf das Infomaterial verweisen. [8]
    • Zeige der Person bestimmte Websites, die für dich selbst hilfreich waren. Du könntest der Person auch Broschüren oder Infozettel von einem LGBTQ+-Gemeindezentrum geben. Eine weitere Idee ist, der Person ein Buch zum Thema, was es heißt, nicht-binär zu sein, zu geben.
    • Ein paar wirklich hilfreiche Ressourcen sind „The Trevor Project“ und PFLAG. Wenn du zur Schule gehst, könntest du deinen Schulpsychologen um Vorschläge bitten, wenn du dich damit wohlfühlst, mit ihm über deine Identität zu reden.
  4. Es ist großartig, wenn du sofort Verständnis und freundliche Antworten bekommst. Wenn das jedoch nicht sofort der Fall ist, gib nicht auf. Manche Menschen brauchen Zeit, um wichtige Informationen zu verarbeiten. Bedenke, dass du selbst wahrscheinlich auch etwas Zeit gebraucht hast, um dich mit deiner Identität wohlzufühlen. too. [9]
    • Du könntest sagen, „Du wirkst ein bisschen überwältigt. Sollen wir später wieder noch einmal darüber sprechen?“.
  5. Wenn es dir Angst macht, dich bei einem Familienmitglied zu outen, könnte es dir helfen, dich wohler zu fühlen, wenn ein Freund dabei ist. Das könnte besonders hilfreich sein, wenn du dir Sorgen wegen einer negativen oder sogar gefährlichen Reaktion machst.
    • Wenn du dich bereits bei einem Freund oder einem jüngeren Familienmitglied geoutet hast, frag, ob die Person bei dir sein könnte, wenn du dich bei anderen outest.
    • Du könntest etwas sagen, wie, „Ich wäre vielleicht ein bisschen weniger nervös, wenn du dabei sein könntest, wenn ich mit meinem Vater rede. Würde es dir etwas ausmachen, bei dem Gespräch dabei zu sein?“.
  6. Vielleicht sorgst du dich, dass jemand dir unzählige Fragen stellen wird. Oder möchtest du einfach kein langes Gespräch führen. Das ist okay! Du kannst deine Nachricht überbringen und das Gespräch beenden, wann immer du möchtest.
    • Versuche es mit, „Ich verstehe, dass du mehr Fragen hast. Aber das ist sehr emotional für mich und ich muss damit jetzt abschließen. Okay?“. Stattdessen könntest du auch sagen, „Wir können noch 10 Minuten darüber reden, aber dann muss ich damit abschließen. Danke“.
  7. Wenn die andere Person dich anschreit, gemeine Sachen sagt oder auf andere Weise aggressiv ist, musst du nicht dableiben und dir das anhören. Sag, „Mir gefällt es nicht, wie dieses Gespräch läuft. Sag mir, ob du weiter darüber sprechen möchtest, wenn du ruhiger bist“.
    • Du kannst der Person auch sagen, dass du offen dafür bist, mehr mit ihr zu sprechen, wenn sie sich beruhigt hat. Aber wenn du dich damit nicht wohlfühlst, ist das auch okay.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Dich um dich selbst kümmern

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  1. Dich zu outen und nichts verheimlichen zu müssen kann befreiend sein, aber es ist auch ein wirklich anstrengender Prozess. Habe Geduld mit dir selbst und sei dir bewusst, dass das, was du fühlst, okay ist. Während des Coming-out-Prozesses kommen folgende Gefühle häufig vor: [10]
    • Stolz
    • Unsicherheit
    • Mut
    • Angst
    • Nervosität
    • Erleichterung
  2. Bevor du dich outest ist es eine gute Idee, darauf zu achten, dass du jemanden hast, der dich unterstützt. Das könnte ein Freund oder ein Familienmitglied sein, von dem du weißt, dass du ihm vertrauen kannst. Wenn du dich innerlich unruhig oder einfach nur bedrückt fühlst, kannst du diese Person um Hilfe bitten. [11]
    • Hab keine Angst davor, etwas zu sagen, wie, „Ich fühle mich heute wirklich emotional. Würest du mit mir spazieren gehen? Ich denke, etwas frische Luft würde mir helfen“.
    • Wenn du dich einsam oder verängstigt fühlst, gibt es Hilfstelefone, wie das der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (www.dgti.org). Manchmal ist jemand, der dir wohlwollend zuhört, alles was du brauchst.
  3. Suche online nach LGBTQ+-Organisationen in deiner Nähe. Während (und nach) dem Coming-out-Prozess kann es sich gut anfühlen, Menschen in deiner Nähe zu haben, die verstehen, womit du zu kämpfen hast. [12]
    • Du kannst dich auch online nach Selbsthilfegruppen und sozialen Gemeinschaften umsehen.
    • Frage eine Person aus deinem Freundeskreis, die auch LGBTQ+ ist, wie sie andere Menschen aus dieser Gemeinschaft kennengelernt hat.
    • Wenn du noch zur Schule gehst, kannst du dich an den Schulpsychologen wenden, um zu sehen, ob er Vorschläge für dich hat.
  4. Vergiss nicht, gut zu dir selbst zu sein. Das ist ein lohnender Prozess, der aber nicht immer leicht ist. Du merkst vielleicht, dass es hilfreich ist, ein Tagebuch zu führen oder sogar zu meditieren. Das Wichtigste ist, dir Zeit für dich zu nehmen und Dinge zu tun, die dich glücklich machen. Das könnte sein: [13]
    • Eine witzige Serie ansehen.
    • Mit deinem Hund spazieren gehen.
    • Zeit mit Freunden verbringen.
    • Ein gutes Buch lesen.
  5. Auch wenn es etwas Zeit erfordern kann, bis du dich damit wohlfühlst, hat das Leben nach dem Coming-out viele Vorteile. Während des Coming-outs und danach kannst du ich auf folgende Dinge freuen: [14]
    • Authentischere Beziehungen entwickeln.
    • Ein Vorbild werden.
    • Teil einer bunten Gemeinschaft werden.
    • Selbstbewusster leben
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Tipps

  • Bevor du dich bei einem älteren Familienmitglied outest, sprich zuerst mit einem Freund. Dabei wirst du dich wahrscheinlich wohler fühlen.
  • Sondiere das Terrain, bevor du dich outest. Du könntest etwas sagen, wie, „Ich hab gestern im Fernsehen eine nicht-binäre Figur gesehen. Was hältst du davon?“.
  • Nimm dir Zeit. Ein Coming-out ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen passiert.
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