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Findest du ein Taubenküken auf der Erde, solltest du es am besten erst einmal dort lassen. Meistens stehen seine Chancen besser, wenn du nicht eingreifst, und die Mutter sammelt es bald wieder auf. Glaubst du jedoch, dass das Küken wirklich in Schwierigkeiten ist, solltest du es am besten zu einer Wildtierauffangstation bringen. [1] Willst du selbst versuchen, das Küken aufzuziehen, sei dir bewusst, dass das eine Menge Arbeit ist. Du musst spezielles Futter besorgen und es mit einer besonderen Technik verfüttern, denn Taubenküken holen sich ihr Futter normalerweise aus dem Schnabel ihrer Eltern und bekommen es nicht in den Schnabel gefüttert. Das mag dir seltsam erscheinen, aber für die Tiere ist es eine erprobte und effektive Methode.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Misch das Futter an

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  1. Lass dich am besten im Fachhandel oder beim Tierarzt beraten, was du füttern solltest. Du kannst das Futter auch online bestellen oder selbst herstellen, denn das fertige Futter kann recht teuer sein. Schau online nach einem Rezept für Taubenküken, Papageienküken oder sogar kleine Falkenarten.
    • Kannst du im Fachhandel kein geeignetes Futter finden, lass dich beraten.
    • Du kannst auch bei einer Auffangstation anrufen und dich dort beraten lassen oder den Vogel sogar dorthin bringen.
  2. Am Anfang sollte es sehr dünnflüssig sein. Über die nächsten zehn Tage lässt du es nach und nach dickflüssiger werden, bis es eher an Ketchup erinnert. Das Wasser sollte etwa die Temperatur haben, die du auch für die Milch für ein menschliches Baby benutzen würdest.
    • Hast du Kaytee Handaufzuchtfutter gekauft, misch es folgendermaßen:
      • Tag 1-2: Misch einen Teil Futter mit fünf Teilen Wasser.
      • Tag 2-5: Misch einen Teil Futter mit zwei bis drei Teilen Wasser.
      • Tag 5 bis zum selbstständigen Fressen: Misch einen Teil Futter mit einem bis drei Teilen Wasser.
    • Hast du Nutribird A21 gekauft, misch es folgendermaßen:
      • Tag 1-2: Misch einen Teil Futter mit sechs Teilen Wasser.
      • Tag 2-3: Misch einen Teil Futter mit fünf Teilen Wasser.
      • Tag 3-4: Misch einen Teil Futter mit vier Teilen Wasser.
      • Tag 4-5: Misch einen Teil Futter mit drei Teilen Wasser.
      • Tag 5 bis zum selbstständigen Fressen: Misch einen Teil Futter mit zwei bis drei Teilen Wasser.
  3. Das ist aber wirklich nur eine absolute Notlösung. Rühr den Brei mit warmem Wasser an und verdünn ihn auf die Konsistenz von fettarmer Milch. Brei eignet sich nur für Küken, die wenigstens drei Tage alt sind, und du solltest so schnell wie möglich richtiges Futter besorgen.
    • Eine weitere Möglichkeit ist Welpenfutter, das du dann jedoch in warmem Wasser einweichen musst, bis es aufgequollen ist. Viele Küken sollten es so fressen können, aber für sehr junge Vögel musst du es mit warmem Wasser mixen.
  4. Gib ein Gläschen Hühnchen-Babynahrung (70 g), ein hartgekochtes Eigelb, einen Esslöffel fettarmen Joghurt, 1/4 Teelöffel Maisöl, 250 mg Calciumcarbonat, zwei Tropfen Lebertran, einen Tropfen verdünntes Vitamin E, eine winzige Menge Vitamin B (etwa die Größe eines Sesamkorns) und 25 mg Vitamin C in einen Mixer. Vermisch alles gut. [2]
    • Verdünn Vitamin E, indem du einen Tropfen aus einer400 IU-Kapsel auf zehn Tropfen Maisöl mischst. Vermisch alles gut. Mach alle paar Tage eine neue Mischung.
    • Die Menge Vitamin B, die du brauchst, ist winzig. Du kannst sie nicht wirklich messen. Nimm einfach eine klitzekleine Menge, nicht mehr als die Größe eines Sesamkorns.
    • Gib in den ersten drei Tagen nach dem Schlüpfen Verdauungsenzyme mit ins Futter. Du brauchst 1/8 Teelöffel der Enzyme für das gesamte Rezept, musst es aber eine halbe Stunde vor der Fütterung in die Portion mischen, die du dann verfüttern wirst. Verwendest du also nur ein Fünftel des Futters, reduzier die Menge des Enzyms entsprechend.
    • Ab der zweiten Woche kannst du langsam anfangen, andere Körner und Zutaten ins Futter zu mischen.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Füttere ein Küken in seiner ersten Lebenswoche

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  1. Stell es in einer kleinen Box unter eine Wärmelampe. Du kannst auch eine Heizdecke auf einer niedrigen Einstellung verwenden, eine Wärmflasche oder einfach eine Plastikflasche mit warmem Wasser. Wickle sie dann aber in ein Handtuch ein.
    • Ein Taubenküken kann nicht verdauen, wenn es kalt ist. Während der ersten zwei Wochen muss es eigentlich permanent warm gehalten werden - nur übernehmen das normalerweise die Eltern.
  2. Zieh eine Spritze ohne Nadel mit dem Futter auf. Nimm den Kolben heraus und zieh ein Stück selbstklebenden Tierarztverband oder Kofferdam über die Öffnung. Wickle ein Gummiband darum, damit alles hält. Mach ein Loch ins Gummi, das gerade groß genug ist, damit das Küken seinen Schnabel hineinstecken kann. [3]
    • Das Küken wird durch das Loch fressen wie es normalerweise aus dem Schnabel seiner Eltern fressen würde.
    • Bekleckert sich das Küken, säubere es mit einem Wattestäbchen mit etwas warmem Wasser.
  3. Der Kropf ist die Tasche über dem Brustbein des Vogels, wo das Futter gelagert wird, bis er es verdaut. Beobachte den Kropf während der Fütterung und füll ihn zu etwa drei Vierteln. [4]
    • Wenn der Kropf gut gefüllt ist, wird er sich wie eine Wasserflasche anfühlen, wenn du leicht darauf drückst. Würgt der Vogel bei leichtem Druck auf den Kropf das Futter wieder hoch, hast du zu viel gefüttert. [5]
  4. Tauben haben einen größeren Kropf als andere Vögel, die das Futter in den Schnabel gestopft bekommen. Deshalb müssen sie nur viermal am Tag fressen, wenn der Kropf komplett leer ist. [6]
    • Ist das Küken noch sehr jung, schau alle zwei bis drei Stunden nach ihm. Ist sein Kropf leer, füttere es.
    • Nachts musst du das Küken nicht füttern. [7]
  5. Vergewissere dich immer, dass der Kropf leer ist. Nach einer Woche reichen normalerweise drei Fütterungen pro Tag und nach zwei Wochen genügen oft zwei Fütterungen. [8]
    • Vermutlich wird das Küken unruhig werden und dir zeigen, wenn es hungrig ist.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Versuch es mit alternativen Methoden

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  1. Halt das Küken darüber und neig sowohl den Becher als auch den Vogel leicht zur Seite. Lass das Küken seinen Kopf in den Becher stecken und sich das Futter holen. Zieh es ab und zu aus dem Becher heraus, schau nach, wie voll der Kropf ist, und lass es Luft holen. [9]
    • Diese Methode eignet sich nicht für ganz frisch geschlüpfte Küken, aber die meisten Taubenküken sollten es hinbekommen.
  2. Zieh das Futter in die Pipette und setz ein passendes Plastikröhrchen auf die Spitze. Schneid das Röhrchen so lang ab, dass es durch den Schnabel des Vogels bis in den Hals reicht. Erhitz das Ende kurz über einer Flamme. Lass es abkühlen und steck es dem Küken in den Schnabel. Fühl sanft mit dem Finger von außen, wann das Röhrchen die Stelle erreicht, wo der Hals in den Körper übergeht. Drück die Pipette langsam zusammen, um das Futter herauszudrücken. Wenn der Kropf voll ist, zieh das Röhrchen heraus und lass eine winzige Menge Futter im Schnabel des Vogels. [10]
    • Am besten ist es, wenn dir jemand die Technik zeigen kann, bevor du es selbst versuchst.
    • Verwende ein flexibles Röhrchen in medizinischer Qualität. Das bekommst du in der Apotheke. Du kannst etwa ein Katheterröhrchen benutzen.
  3. Nach zwei Wochen reicht es, wenn du Mais und Erbsen ein wenig aufwärmst. Schieb ihnen die Körner einzeln in den Schnabel, um langsam ihren Kropf zu füllen. Nach der Fütterung sollte er sich wie ein Beanbag anfühlen.
    • Du kannst auch Essen zerkleinern und zu kleinen Kugeln formen. Lass etwa eine fertige Linsensuppe mit getrockneten Erbsen und Gerste in Wasser einweichen und form dann kleine Kugeln daraus, die du an den Vogel verfüttern kannst.
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Warnungen

  • Beobachte das Küken immer erst eine ganze Weile, bevor du es anfasst. Meistens holt die Mutter es wieder ab.
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