PDF download PDF herunterladen PDF download PDF herunterladen

Alle Eltern werden dir sagen, dass Sturheit und Kinder zusammengehören wie Butterbrot und Marmelade. Kinder sind besonders im Kleinkind- und Teenageralter dickköpfig, sie können aber in jedem Alter stur sein. Manchmal ist es Teil ihrer Persönlichkeit. Dann musst du als Elternteil deinem Kind beibringen, damit umzugehen. In vielen Fällen geht es allerdings darum, Grenzen zu testen, um Freiheiten zu bekommen und manchmal will ein Kind damit ausdrücken, dass etwas nicht stimmt. Wenn du für Disziplin sorgen willst, dann solltest du einem störrischen Kind beibringen, wie es sich ausdrücken und vernünftig mit Stress umgehen kann. Ein störrisches Kind solltest du ruhig disziplinieren, ihm zuhören, Verständnis zeigen und selbst ein gutes Vorbild für akzeptables Verhalten sein.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Babys und Kleinkinder, die noch nicht sprechen können, erziehen

PDF download PDF herunterladen
  1. Die ersten drei Lebensjahre gelten als „kritische Phase“ in der Entwicklung eines Kindes, da das Gehirn eines Babys ständig wächst, lernt und Informationen speichert, die es den Rest seines Lebens nutzen wird. [1] Bei Babys scheint Sturheit oder sogar Ungezogenheit Teil des natürlichen Lernens zu sein, was Ursache und Folge angeht.
    • Wenn du z.B. immer „Nein!“ sagst oder ein böses Gesicht machst, wenn dein Baby sich nicht so verhält wie du es willst, dann kann es sein, dass das Baby dieses Verhalten nachahmt, um zu testen, ob du dieselbe Reaktion darauf zeigst. Indem du deine Reaktion auf das Verhalten variierst, lernt dein Kind, dass es nicht immer die gewünschte Reaktion bekommt. Dann reagiert es mit anderem Verhalten.
  2. Wenn dein Baby ständig denselben zerbrechlichen Gegenstand anfassen will oder sich weigert, die Finger von den Küchenschränken zu lassen, dann solltest du anstelle einer Bestrafung dein Zuhause neu arrangieren, um es sicher und trotzdem zugänglich zu machen. Letztendlich ist es auch das Zuhause deines Kindes und es lernt am besten, wenn es seine Umgebung erforschen kann.
    • Babys lernen, indem sie Dinge erforschen. Sie sind nicht ungezogen, wenn sie etwas entdecken wollen. Entferne zerbrechliche Dinge und mache dein Zuhause „babysicher“, anstatt zu versuchen, den natürlichen Wissensdrang zu unterdrücken. Informiere dich z.B. im Internet, wie du deinen Haushalt sicher für ein Baby machen kannst.
    • Wenn dein Baby heranwächst, dann wird es neue Orte geben, die du sicher machen musst. Das gehört zur Strukturierung seiner Umgebung, um sie sicher zu machen und dafür zu sorgen, dass es trotzdem darin möglichst viel lernen und gefahrlos darin spielen kann. Du solltest deinen Haushalt babysicher machen, bevor dein Kind mobil wird (normalerweise zwischen neun und zehn Monaten). [2]
  3. „Ja!“. Die meisten Babys und Kleinkinder hören immerzu „Nein, nein, nein!“. Selten dürfen sie machen, was sie wollen. Wenn du deinen Haushalt sicher gemacht ist, dann solltest du versuchen, möglichst oft „Ja!“ zu sagen, wenn es ungefährlich und möglich ist. Dadurch machst du es deinem Kind möglich, selbst Verantwortung für seine Lernerfahrungen zu übernehmen und Dinge zu erforschen, die es interessiert. [3]
    • Lass dein Kind Zeit im Freien verbringen, lass es künstlerisch und handwerklich agieren oder so viel wie es mag in der Wanne plantschen. Kreative und körperlich anspruchsvolle Aktivitäten sorgen dafür, dass dein Kind seine Energie verbraucht. So schläft es besser, was aus ihm ein braveres, weniger störrisches Kind macht.
  4. Wenn dein Baby etwas machen will, das es nicht soll, sage seinen Namen und lenke dann seine Aufmerksamkeit auf ein Spielzeug oder eine Aktivität, das/die es mag. Halte ein Arsenal an Strategien bereit, um dein Kind sofort abzulenken. [4]
    • Halte z.B. das Lieblingsbuch, den Lieblingssnack oder das Lieblingsspielzeug in der Handtasche bereit, wenn du aus dem Haus gehst. Lass es im Versteck, bis du es brauchst. Wenn du mit deinem Kind bei einer Freundin bist und dein Kind sich für ein Stromkabel interessiert, sage seinen Namen und frage, ob es mit dem Ball spielen will. Das lenkt seine Aufmerksamkeit auf das Spielzeug, so dass es sein Verhalten aufgibt.
  5. Häufiges schlechtes Verhalten von Babys und Kleinkindern ist, dass sie schlagen, beißen oder treten. Das machen sie, um zu sehen, wie jemand darauf reagiert, nicht, um dich oder andere zu verletzen. Es ist wichtig, deinem Kind beizubringen, wie es mit anderen auf sichere Art und Weise interagiert.
    • Wenn dein Baby dich schlägt, halte die schlagende Hand fest, sieh ihm in die Augen und sage: „Wir schlagen nicht. Wir sind sanft mit unseren Händen.“ Dann nimm die Hand und berühre damit sanft deinen Arm oder dein Gesicht (wo es dich schlagen wollte) und sage: „Sanfte Hände. Siehst du?“ Du kannst dein Kind auch sanft mit deiner Hand berühren, um den Unterschied zwischen Schlagen und sanfter Berührung zu zeigen. [5] Nutze dieselbe Technik, um einem Baby oder Kleinkind beizubringen, wie es mit Haustieren und jüngeren Babys umgehen soll.
    • Du könntest deinem Kind auch aus dem Kinderbuch „Vom Streiten, Quengeln und Vertragen“ vorlesen, in dem es darum geht, wie man sich gewaltlos mit anderen auseinandersetzt.
    Werbeanzeige
Methode 2
Methode 2 von 4:

Kinder und Prä-Teens disziplinieren

PDF download PDF herunterladen
  1. Du solltest Disziplin nicht einfach als negative Konsequenz für falsches Verhalten (Bestrafung) betrachten, sondern als Chance, aus Fehlverhalten einen Lernprozess zu machen. [6] Wenn dein Kind sich weigert, zu kooperieren oder dasselbe Verhalten immer wieder zeigt, dann sollte dein Endziel sein, dass dein Kind kooperiert oder das schlechte Verhalten nicht wiederholt.
    • Die Konsequenzen für schlechtes Verhalten sollten nicht willkürlich oder bestrafend sein. Die Konsequenzen sollten mit dem Verhalten im Zusammenhang stehen. Darum sind Auszeiten oft nicht effektiv bei störrischen Kindern, denn die Auszeit steht nicht im Zusammenhang mit dem negativen Verhalten. Denn es fühlt sich eher wie eine Bestrafung, und nicht wie eine Konsequenz oder Disziplinarmaßnahme an. Wenn es keine Möglichkeit für eine Konsequenz gibt, dann kannst du deinem Kind ein Privileg entziehen. Versuche aber, deinem Kind eine Lektion zu erteilen, die ihm klarmacht, warum es das Privileg verliert. Wenn dein Kind z.B. länger Videospiele spielt als vereinbart, dann sollte es vielleicht sein Privileg verlieren, am Abend mit Freunden zu spielen. Das ist sinnvoll, denn es hat keine Zeit, mit Freunden zu spielen.
  2. Wenn du sagst, dass ein bestimmtes Verhalten eine bestimmte Konsequenz hat, dann musst du dich daran halten. Wenn du leere Drohungen ausstößt, dann lernt dein Kind im besten Fall, dass du inkonsequent, im schlimmsten Fall sogar ein Lügner bist.
    • Wenn du deinem Kind sagst, dass es sein Zimmer aufräumen soll, bevor es eine Freundin besuchen darf, gib nicht nach, wenn es das nicht erledigt hat, wenn es Zeit zu gehen ist. Konsequenz ist entscheidend!
    • Da Konsequenz so entscheidend ist, solltest du nie mit etwas drohen, das du nicht einhalten kannst. Deshalb solltest du möglichst nichts in der Hitze des Augenblicks sagen, wenn du bereits frustriert bist. Wenn du z.B. sagst: „Wenn du das noch einmal machst, dann...“, dann bist du wahrscheinlich schon frustriert und überreagierst. Versuche stattdessen präventiv Grenzen zu setzen. Wenn du z.B. weißt, dass dein Kind ständig beim Essen vom Stuhl aufsteht, erkläre ihm vorab, welche Konsequenzen es haben wird, wenn es nicht sitzenbleibt (z.B. dass das Essen dann vorbei ist oder es keinen Nachtisch gibt).
  3. Struktur und Vorhersehbarkeit sind wichtig für Kinder und Prä-Teens, denn sie wissen, was auf sie zukommt und bewahrt sie vor unerwünschten Störungen im Tagesablauf. [7] Sorge für tägliche und wöchentliche Abläufe, so dass sie genau wissen, was sie zu erwarten haben. Zudem sorgen gewohnte tägliche Abläufe für besseres Verhalten und mehr schulischen Erfolg bei Kindern. [8]
    • Lege feste Zeiten für Schlafen und Wachsein fest und halte dich daran. Achte darauf, dass dein Kind genug Schlaf bekommt, denn Schlafmangel kann zu Verhaltensstörungen führen. Im Alter von drei bis zwölf brauchen die meisten Kinder pro Nacht zehn bis zwölf Stunden Schlaf (inklusive Mittagsschlaf). Aber viele Kinder wollen nicht schlafen, selbst wenn sie tatsächlich Schlaf brauchen. Wenn dein Kind vor dem Schlafengehen übellaunig ist oder sich schlecht benimmt, dann kann das darauf hinweisen, dass es nicht genug Schlaf bekommt. [9]
    • Warne dein Kind, wenn du an der Routine etwas änderst. Sichere ihm aber zu, dass du so schnell wie möglich zum gewohnten Ablauf zurückkehrst. [10]
  4. Viele störrische Kinder und Prä-Teens sind sehr empfindlich und ahmen deine Haltung und deinen Ton nach, wenn du sie disziplinierst. Wahrscheinlich werden sie deine Reaktionen spiegeln, z.B. mit den Augen rollen, seufzen oder außer sich sein. [11]
    • Es ist normal, als Elternteil frustriert und wütend zu reagieren, wenn man sich mit einem störrischen Kind auseinandersetzen muss. Entscheidend ist, diese Gefühle zu steuern und nicht zuzulassen, dass sie beeinflussen, wie du mit deinem Kind interagierst.
    • Achte auf die Dinge, die dich aufregen, wenn du mit deinem Kind interagierst. Vielleicht wirst du schnell wütend, wenn dein Kind Unordnung macht, dir widerspricht oder nicht gehorcht. Die Dinge, die dich am häufigsten frustrieren weisen auf Gebiete hin, auf denen du Kontrollverlust empfindest. Indem du dich um deine eigenen Probleme kümmerst (was Arbeit, Kindheit oder eine andere Beziehung wie deine Ehe angeht), kannst du dafür sorgen, dass du möglichst positiv auf dein Kind reagierst. [12]
  5. Früheren Elterngenerationen wurde geraten, nie den Forderungen ihrer Kinder nachzugeben aus Angst, dass die Kinder sonst ihren Respekt vor ihnen verlieren und vergessen würden, wer das Sagen hat. Aktuell sagen Psychologen allerdings, dass Kinder bis zu einem gewissen Grad Kontrolle über ihr Leben brauchen und dass die Eltern nicht jede Entscheidung dominieren sollten. [13] Wenn eine Entscheidung nicht die Gesundheit oder Sicherheit deines Kindes gefährdet, sondern es sich eher um eine Meinung oder Präferenz handelt, dann darfst du es wählen lassen.
    • Du möchtest vielleicht z.B., dass dein Kind immer sehr sittsam und angemessen in der Öffentlichkeit gekleidet ist. Dein Kind hat aber womöglich ein anderes Empfinden, was stylisch und bequem ist. Solange dein Kind bekleidet ist, überlege dir gut, worüber ihr streitet, wenn es um Dinge geht, die wirklich nicht so wichtig sind und die deinem Kind das Gefühl geben, mangelnde Kontrolle zurückzugewinnen.
  6. Irgendwann im Alter von zehn oder elf verändern sich aufgrund der Pubertät bei Kindern die Hormone. Diese Veränderungen führen oft zu emotionalen Ausbrüchen, ungewöhnlich sturem Verhalten und manchmal zum Zurückziehen.
    • Kinder testen in diesem Alter oft die Grenzen ihrer Freiheiten. Das ist ein normaler und gesunder Teil des Heranwachsens, auch wenn es für Eltern frustrierend sein kann, die gewohnt waren, die Kontrolle zu haben. [14] Es ist wichtig, dem Kind das Gefühl zu geben, dass es zumindest etwas Kontrolle über Entscheidungen hat, die es betreffen. Lass deshalb zu, dass dein Kind den Speiseplan für die Woche entwirft oder über die nächste Frisur entscheidet.
    • Denke daran, dass dein Kind in erster Linie ein Individuum ist. Sturheit ist nur ein Teil einer komplexen Persönlichkeit und kann teilweise sogar eine gute Eigenschaft sein. Wenn du deinem Kind beibringst, für sich selbst und seine Freunde einzustehen, schlechten Einflüssen zu widerstehen und immer das Richtige zu tun, dann ist Sturheit ein Schlüsselelement bei der Entwicklung zu einem gesunden Menschen.
    Werbeanzeige
Methode 3
Methode 3 von 4:

Teenager disziplinieren

PDF download PDF herunterladen
  1. Bei Teenagern treten extreme hormonelle Veränderungen auf. Sie erleben akuten Stress beim Interagieren mit anderen aufgrund von ersten Romanzen, Problemen mit Freunden und Mobbing. Dazu kommt ein stärkerer Sinn für Unabhängigkeit. Leider fehlt es ihnen noch an emotionaler Reife und ihre Gehirne entwickeln sich noch, so dass sie die langfristigen Folgen ihres Verhaltens nicht erkennen. [15] Diese Faktoren sorgen für eine sehr instabile Situation für Eltern von Teenagern, die sich regelmäßig mit der sturen und rebellischen Haltung des Kindes auseinandersetzen müssen.
    • Die Pubertät dauert etliche Jahre und ist kein einmaliges Ereignis. Sie beginnt normalerweise bei Mädchen zwischen 10 und 14 Jahren, bei Jungs zwischen 12 und 16 Jahren. In dieser Zeit sind für beide Geschlechter Veränderungen im Verhalten typisch. [16]
  2. Wie Kleinkinder und Kinder gedeihen auch Teenager am besten in einer Umgebung mit klaren Erwartungen und Grenzen, was ihr Verhalten angeht. Zwar testen viele Teenager ihre Grenzen, erwarten aber trotzdem von deiner Seite konsequentes Handeln. Deshalb solltest du innerhalb der Familie Regeln aufstellen und durchsetzen sowie Konsequenzen klarmachen. [17]
    • Schreibe die Regeln auf und lass deinen Teenager Input dazu geben. So gibst du deinem Kind das Gefühl, ernstgenommen zu werden und dass es persönlich etwas davon hat, wenn es sich gut benimmt. [18] Wenn dein Kind z.B. eine zu hohe Handyrechnung hat, weil es zu viele Daten verbraucht hat, dann könnte die Konsequenz sein, dass es selbst die Rechnung zahlen oder das Telefon für die folgende Woche abgeben muss.
    • Sei konsequent, aber bereit, notfalls Dinge anzupassen. Wenn deine Regeln und Konsequenzen in der Familie nicht funktionieren, setze dich mit deinem Teenager zusammen und diskutiert andere Optionen. Sei auch bereit, deine Regeln manchmal zu lockern, wenn sich dein Kind verantwortungsbewusst und respektvoll verhält (lass es z.B. bei einem besonderen Ereignis länger als üblich ausgehen).
  3. Die Teenagerjahre können die Gefühle von Eltern sehr in Anspruch nehmen. Sprunghafte, emotionale Teenager tun und sagen oft Dinge zu denen, die sie lieben, um eine Reaktion zu bekommen. Es ist aber wenig produktiv, sich anzuschreien und seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, wenn du Disziplin durchsetzen willst.
    • Bereite deine Reaktionen rechtzeitig vor. Wenn dein Teenager dazu neigt, während eines Streits verletzende Dinge zu sagen, überlege dir vorab, wie du reagieren willst, damit du nicht im Gegenzug auch etwas Verletzendes sagst. Du könntest z.B. einfach sagen: „Das war verletzend. Wir sollten beide tief durchatmen und wieder auf das Thema zurückkommen, wenn wir uns beruhigt haben.“
    • Nimm eine Auszeit, wenn du es nötig hast. Wenn du das Gefühl hast, dass dir dein Teenager zu viel wird, sage, dass du eine Auszeit brauchst und später weiter diskutieren willst. Halte dich dann auch daran und setze dich wieder mit deinem Kind zusammen, wenn du wieder einen klareren Kopf hast. So merkt dein Teenager, dass du Probleme nicht ungeklärt lässt.
  4. Wenn dein Teenager nicht nur stur ist, sondern beginnt, sich oder andere zu verletzen, dann brauchst du Hilfe vom Profi.
    • Ein Psychologe kann dir dabei helfen, wie du am besten mit einem selbstzerstörerischem oder anderweitig verstörtem Teenager umgehst, der ggf. die frühen Anzeichen einer psychischen Krankheit oder Depression zeigt. [19]
    Werbeanzeige
Methode 4
Methode 4 von 4:

Disziplin verstehen

PDF download PDF herunterladen
  1. Eltern sollen eine erfolgreiche, freundliche und gesunde erwachsene Person aufziehen, nicht nur das alltägliche Verhalten eines Kindes managen. Disziplin sollte als etwas gesehen werden, über das ein Kind lernt, sein eigenes Verhalten zu steuern, um irgendwann allein klarzukommen.
    • Bestrafung heißt, verletzende oder unangenehme Worte oder Erfahrungen einzusetzen, um unerwünschtes Verhalten zu beenden. Dazu können körperliche Bestrafungen wie Klapse zählen, emotionale oder verbale wie deinem Kind zu sagen, dass es dumm ist oder du es nicht liebst oder Drohungen und/oder Belohnungen zurückzuhalten. Körperliche und emotionale Bestrafungen sind grausam und bringen einem Kind bei, dass du nicht vertrauenswürdig bist und es nicht wertvoll. In vielen Fäll sind körperliche und emotionale Bestrafungen Kindesmissbrauch und illegal. [20] Du solltest dein Kind NIE körperlich oder emotional bestrafen.
    • Wenn du dein Kind für das Übertreten von Regeln bestrafst, dann ist das allgemein nicht besonders effektiv, um ihm eine echte Lektion fürs Leben zu erteilen. Stattdessen erntest du als derjenige, der etwas durchsetzt, nur Bitterkeit und manchmal führt es sogar dazu, dass das Kind noch stärker rebelliert.
    • Disziplin bringt dem Kind auf der anderen Seite eine Lektion fürs Leben bei, indem es ihm zeigt, wie es Probleme lösen kann, mit anderen kooperiert und letztendlich seine Ziele erreicht, indem es das Richtige tut.
  2. Ein Zuhause, das stressig, angespannt und unsicher ist, kann zu Verhaltensproblemen von Kindern beitragen. Denn sie ahmen oft das Verhalten nach, das sie bei ihren Geschwistern und Eltern sehen. Oft leiden sie dann unter Kontrollverlust, wenn ihr häusliches Umfeld gestört ist.
    • Ein familiäres Umfeld, das laut und zu voll ist, wo es an Ordnung mangelt und es chaotisch zugeht, führt oft zu Kindern mit Verhaltensstörungen, Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit. [21]
    • Gleichzeitig haben Kinder, die stressige Lebenserfahrungen machen (wie den Umzug in ein neues Zuhause, die Geburt eines Geschwisterchens oder die Trennung/Scheidung der Eltern), öfter Probleme in der Schule und im Verhalten. [22] Diese Kinder reagieren sich oft trotzig und stur ab.
    • Wenn du willst, dass deine Disziplinarmaßnahmen wirksam sind, dann musst du dich mit den Umweltfaktoren beschäftigen, die zum Verhalten deines Kindes beitragen. Letztendlich wird das Problem anhalten, wenn die Umweltfaktoren morgen auch noch bestehen, selbst wenn du dein Kind heute erfolgreich diszipliniert hast.
  3. Einige Kinder haben von Natur aus einen stärkeren Willen als andere. Sie haben eine Persönlichkeit, die dafür sorgt, dass sie mehr Kontrolle im Alltag brauchen. Andere Kinder sind fügsam, spielen sich dann aber auf, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen oder weil sie aus anderen Gründen frustriert sind. Wenn du die Ursachen für die Sturheit deines Kindes findest, dann kommst du ggf. auch besser damit klar.
    • Von Natur aus sture Kinder reagieren am besten auf Konsequenz und weniger gut auf lange, ausführliche Erklärungen, was sie getan haben und warum es verkehrt war. Sie versuchen dich oft zu einer Reaktion zu provozieren, weshalb du ruhig bleiben solltest, um ihnen nicht das zu geben, was sie wollen.
    • Extreme Fälle von Sturheit, Wut oder plötzliche Stimmungsschwankungen können auf eine zugrunde liegende psychische Erkrankung wie die der Störung des Sozialverhaltens mit aufsässigem Verhalten hindeuten. Behandelt wird diese Störung mit Therapie und ggf. Medikamenten, um das chemische Ungleichgewicht zu behandeln, das zu den Ausbrüchen führt. [23]
  4. In jedem Alter kann es zu störrischem Verhalten kommen, wenn das Kind körperliche oder emotionale Probleme hat und wenn es sich mit etwas herumschlägt, das außerhalb seiner Kontrolle liegt. Dein Kind fühlt sich ggf. ohnmächtig, hat Schmerzen, ist erschöpft, hungrig oder frustriert. Wenn dein Kind stur ist, frage es doch einfach, was los ist und höre ihm zu. [24] Daran solltest du denken:
    • Körperliches Wachstum kann in jedem Alter sehr unangenehm sein. Kleinkinder bekommen Zähne, was wehtut. Ältere Kinder bekommen Wachstumsschmerzen in den Beinen oder sogar Kopf- oder Bauchschmerzen.
    • Kinder leiden oft unter Schlafmangel. Studien zeigen zunehmend, dass unsere Kinder lebende Zombies sind und weitere Studien zeigen, dass die emotionale Regulierung schon nach einer Nacht schlechten Schlafs beeinträchtigt sein kann.
    • Körperliche Bedürfnisse wie Hunger oder Durst können Kinder in jedem Alter schwierig und störrisch machen. Tatsächlich benötigen Körper und Geist nur Energie, um sich mit einer bestimmten Situation zu beschäftigen.
    • Manchmal werden Kinder störrisch, wenn ihre emotionalen Bedürfnisse nicht befriedigt werden. Manchmal reagieren sie auch aus Frust so, weil sie nicht wissen, wie sie ihre Gefühle ausdrücken sollen.
    Werbeanzeige

Tipps

  • Wisse, wann du dich zurückziehen solltest. Wenn ein störrisches Kind sich weigert, bei 4°C einen Mantel zu tragen, lass es ziehen. Das Kind wird sehr schnell merken, dass ihm kalt wird und lernen, dass ein Mantel bei kaltem Wetter nötig ist. Denke nur daran, die Jacke mitzunehmen, wenn das Kind aus seiner Erfahrung lernt und sie anziehen will.
  • Wenn dein Kind untypisch störrisch ist, sprich mit ihm, um herauszufinden, ob es in der Schule oder zu Hause neuen Stress gibt, der dieses Verhalten hervorruft.
Werbeanzeige

Warnungen

  • Suche dir Hilfe bei Kindern, die über das normale Maß hinaus störrisch sind und die Anzeichen für eine psychische Erkrankung zeigen, die z.B. unfähig sind, emotionale Reaktionen zu kontrollieren oder zu Gewalt neigen. Wenn dein Kind ein Problem mit Wut hat oder seine Gefühle auf gefährliche oder beängstigende Weise zeigt, wende dich sofort an einen Therapeuten oder deinen Kinderarzt.
Werbeanzeige

Über dieses wikiHow

Diese Seite wurde bisher 25.050 mal abgerufen.

War dieser Artikel hilfreich?

Werbeanzeige