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Früher oder später wird bei jedem begeisterten Radfahrer die Kette vom Rad fallen oder kaputtgehen. Zum Glück musst du dein Fahrrad nicht in eine teure Fahrradwerkstatt bringen, um dieses lästige und häufig auftretende Problem zu beheben, vorausgesetzt du weißt, was du tust.
Vorgehensweise
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Schau, wo die Kette heruntergefallen ist. Manchmal rutscht die Kette während der Fahrt vom Ritzel ab, ohne zu reißen. Da sich die Kette in diesem Fall noch zwischen Umwerfer und Schaltwerk befindet, musst du sie nicht gleich austauschen. Im Normalfall musst du nur die Kette wieder auf den Zahnkranz legen. Fällt deine Kette herunter, steige vom Fahrrad ab und versuche, sie wieder auf das Ritzel zu bekommen. Normalerweise fällt die Kette vom vorderen Ritzel herunter, bleibt aber zwischen den beiden Schaltvorrichtungen eingefädelt.
- Suche die Stelle, an der die Kette auf den Rahmen gefallen ist. Die Kette muss wieder auf das Ritzel, bevor das Fahrrad wieder gefahren werden kann.
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Löse den Schnellspanner, wenn die Kette eingeklemmt ist. Manchmal bleibt die Kette zwischen dem hinteren Ritzel und dem Rahmen stecken. In diesem Fall solltest du den Schnellspanner lösen und die Mutter herausdrehen, um das Hinterrad von der Kette zu lösen. Hast du das Hinterrad ausreichend gelockert, zieh die Kette einfach heraus.
- Öffne den Schnellspanner, indem du zuerst am kleinen Hebel in der Mitte des Hinterrades ziehst. Löse dann die Mutter auf der anderen Seite, um das Hinterrad im Rahmen zu lockern. Nun sollte sich die Kette leicht herausnehmen lassen.
- Vergiss nicht, den Schnellspanner neu einzustellen, bevor du dich wieder auf dein Rad schwingst. Du musst ihn vollständig schließen. Er sollte straff sein, aber nicht zu straff, sodass sich die Kette noch bewegen kann. Wenn du das Gefühl hast, dass es zu fest sitzt, löse die Mutter und versuche es noch einmal. Sitzt er zu locker, zieh die Mutter bei geöffnetem Schnellspanner an und schließe nochmals.
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Löse die Kette, wenn das Fahrrad ein Schaltwerk hat. Bei Fahrrädern mit Kettenschaltung bewegt man einfach das Schaltwerk nach vorne und legt die Kette um auf das vordere Ritzel. Bei den meisten Fahrrädern ist das Schaltwerk federbelastet, damit die Kette während der Fahrt straff gehalten wird. Drücke den Arm des Schaltwerks nach vorne, um die Kette zu lockern. Leg die Kette auf das kleinste vordere Ritzel. Lass das Schaltwerk los und vergewissere dich, dass die Kette straff sitzt.
- Nun solltest du wieder fahren können. Die Kette könnte umherspringen, bis sie sich in dem Gang befindet, der vor dem Abrutschen eingelegt war.
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Drehe an den Pedalen eines Fahrrads ohne Schaltwerk. Bei Fahrrädern ohne Kettenschaltung bringst du die Kette in die Verzahnung, indem du die Pedale bewegst. Viele Fahrräder (wie zum Beispiel Fahrräder mit Nabenschaltung oder "Fixies") haben keine Kettenschaltung. In diesem Fall solltest du die Kette auf das hintere Ritzel legen, so viel von der Kette wie möglich auf das untere Ende des vorderen Ritzels einhaken und das Pedal vorsichtig zurückzudrehen. Die Kette sollte die Oberseite des vorderen Ritzels "fangen". Sobald der "eingeklemmte" Bereich die Oberseite des vorderen Ritzels erreicht, sollte die Kette wie üblich über die Ritzel gleiten.
- Das Drehen an den Pedalen ist einfacher, wenn du das Hinterrad des Fahrrads anhebst. Dazu kannst du es auf einen Ständer stellen oder die Hinterseite des Rahmens mit einem geeigneten Gegenstand abstützen. Alternativ kannst du jemanden darum bitten, das Hinterrad festzuhalten, damit es beim Anlegen der Kette nicht den Boden berührt. Außerdem kannst du dein Rad einfach umdrehen und auf den Lenker sowie den Sattel stellen.
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Dreh an der Kurbel, bis der richtige Gang eingelegt ist. Steig auf das Fahrrad und trete mit langsamer Geschwindigkeit vorwärts. Wenn dein Fahrrad eine Gangschaltung hat, kann es sein, dass die Kette wieder in den Gang zurückspringt, in dem sie sich zuvor befand. Ansonsten schaltest du einfach weiter, bis du gleichmäßig in die Pedale treten kannst.
- Hinweis: Bei Fahrrädern mit Nabenschaltung oder einem Einzelgang kann das Abrutschen der Kette besonders gefährlich und problematisch sein und entsteht normalerweise aufgrund einer zu lockeren Kette. Zieh das Hinterrad beim Anziehen nach hinten, um die Kette zu spannen.
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Überprüfe dein Rad, bevor du losfährst. Vergewissere dich, dass ein zum Losfahren angenehmer Gang eingelegt ist. Wenn dein Fahrrad eine Kettenschaltung hat, schalte sowohl den Umwerfer als auch das hintere Schaltwerk, bis sich die Kette gleichmäßig und geräuschlos dreht.Werbeanzeige
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Kaufe eine neue Kette und einen Kettennieter, um deine Fahrradkette zu ersetzen, wenn sie kaputtgegangen oder sogar abgefallen ist. Du brauchst eine neue und zum Fahrrad passende Kette, sowie einen Kettennieter, um die alte Kette zu entfernen und die neue zu befestigen. Du brauchst auch einen Ersatzbolzen oder ein Kettenschloss zum Schließen der neuen Kette. Meistens sind Schließvorrichtungen bereits im Lieferumfang inbegriffen.
- Diese Gegenstände kannst du in einem Sportartikel- oder Fahrradgeschäft kaufen.
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Schätze den Schaden ab und versuche ihn zu reparieren. Steige vom Fahrrad und lege es auf die Seite mit dem Ritzel nach oben. Ist die Kette noch am Fahrrad, suche nach der Bruchstelle. Wenn die Kette noch am Ritzel hängt, ist es leicht, die beiden getrennten Kettenenden zu finden. Ist die Kette komplett abgefallen, dann kannst du gleich die neue Kette anlegen. Bei den meisten Fahrradketten sind die Glieder über Metallstifte miteinander verbunden, die durch die Außenseite eines Glieds und die Innenseite des Rades des benachbarten Glieds gehen. Die meisten Fahrradketten gehören zu einer dieser drei Kategorien:
- Spezielle Ketten mit Ersatzbolzen: Für diese Ketten benötigt man eine spezielle Bolzensorte vom Hersteller (diese werden normalerweise beim Kauf der Kette mitgeliefert), um eine gerissene Stelle zu reparieren. Wenn du diese speziellen Bolzen nicht beim Fahren bei dir hast, wirst du womöglich kein Glück bei der Reparatur haben, bis du einen Fahrradladen findest.
- Ketten mit Kettenschlössern: Diese Ketten haben ein spezielles Glied mit zwei Bolzen, mit denen die beiden Kettenenden verbunden werden. Ist ein Glied kaputt, musst du es ersetzen, um die Kette zu reparieren.
- Ketten mit "normalen" Bolzen. Ältere, klassische Ketten haben einheitliche Stifte, mit denen man jeden Riss reparieren kann (solange man einen Kettennieter hat).
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Nimm die beschädigte Kette vom Fahrrad. Wenn du der Meinung bist, dass die Kette leichter zu ersetzen als zu reparieren ist, dann besteht der erste Schritt darin, die alte Kette loszuwerden. Wenn die Kette vollständig gerissen ist, drehe einfach die Pedale, bis die Kette vollständig um das Ritzel herumgegangen ist und abgenommen werden kann. Liegt die Kette noch auf, musst du die Kette eventuell trennen, damit sie leichter abgenommen werden kann. Das kannst du beispielsweise mit einem Kettennieter machen.
- Leg einfach ein Kettenglied in den inneren Schlitz des Werkzeugs und befestige die Kette zwischen seinen "Zähnen". Dreh dann am Griff des Kettennieters, um die Spitze nach vorne zu bewegen und den Stift aus der Kette zu drücken. Wenn du die Kette wieder benutzen willst, stelle sicher, dass du den Bolzen nur so weit herausdrückst, dass die beiden Glieder getrennt werden können. Drücke den Bolzen nicht vollständig hinaus, da du ihn sonst nur schwer ersetzen kannst.
- Nachdem die Kette getrennt ist, drehst du einfach die Pedale, um sie durch die Gangschaltung des Fahrrads zu führen. Im Idealfall solltest du eine Ersatzkette kaufen, die genau die gleiche Länge hat wie die Kette, die du vorher hattest (bei Fahrrädern mit Schaltwerk ist jedoch eine kleine Abweichung möglich), also ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um die Anzahl der Kettenglieder zu zählen. Du solltest außerdem einen Blick auf die Ritzelanzahl werfen, da diese bestimmt, welche Ketten geeignet sind. Zum Beispiel brauchst du für 9-Gang-Kassetten 9-Gang-Ketten.
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Heb das Hinterrad an. Führe die neue Kette dann entlang des Schaltwerks ein. Möglicherweise wirst du das Hinterrad drehen müssen, was viel einfacher ist, wenn es nicht auf dem Boden steht. Hast du eine Hängevorrichtung oder einen Haken an der Garagenwand, häng dein Fahrrad mit den Ritzeln zu dir zeigend auf. Wenn nicht, stütze einfach den hinteren Bereich des Fahrradrahmens mit Holz, Kisten, Klötzen oder etwas anderem ab.
- Beachte auch, wie die Kette im Schaltwerk verlegt ist. Wenn das Schaltwerk mit einem Kabel mit dem Schaltmechanismus verbunden ist, schalte es in den höchsten Gang (oder auf das kleinste Ritzel am Heck). Ist der Umwerfer mit einem Kabel an einen Schaltgriff angeschlossen, schalte ihn auf das kleinste Ritzel.
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Fädle die Kette durch das Schaltwerk. Das Schaltwerk eines Fahrrads ist das Federsystem der Gangschaltung, das bei den meisten modernen Fahrrädern unter dem Hauptritzel des Hinterrads hängt. Das korrekte Einfädeln der Kette durch dieses Schaltwerk ist für eine ruhige und sichere Fahrt unerlässlich. Nimm das dünne Ende (also das Ende der Kette ohne hervorstehenden Stift) der neuen Kette und führe es zuerst um das untere Schaltröllchen und anschließend um das obere. Wenn du alles richtig gemacht hast, sollte die Kette einen gleichmäßigen, „S"-förmigen Lauf zurück zum Umwerfer bilden. Achte darauf, dass die Kette nicht eingeklemmt ist oder auf etwas anderem als den Schaltröllchen ruht. Liegt sie nicht richtig auf, gibt es eine Erhöhung in der „S“-Form.
- Es könnte eine kleine Metall-"Lasche" zwischen den beiden kleinen Schaltröllchen im Schaltwerk geben. Die Kette sollte an dieser Lasche vorbeilaufen, ohne sie zu berühren.
- Manche Fahrräder, wie beispielsweise Fahrräder mit Nabenschaltung oder festem Gang ("Fixies") haben keine Kettenschaltung. In diesen Fällen musst du die Kette einfach auf den hinteren Zahnkranz legen und kannst das Rad als Hilfe drehen.
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Leg die Kette auf die Kassette. Bei Fahrrädern mit Gangschaltung ist die Kassette ein Satz mehrerer Ritzel, der am Hinterrad des Fahrrads befestigt ist. Liegt die Kette korrekt auf den Schaltröllchen, ziehe sie nach oben und über den kleinsten Zahnkranz in der Kassette. Achte darauf, dass die Kette straff ist und ordnungsgemäß entlang des Schaltwerks und auf dem Ritzel aufliegt. Dann ziehst du daran, um am Ende der Kette etwas Spielraum zu bekommen.
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Fädle die Kette entlang des Umwerfers ein. Die meisten modernen Fahrräder mit Gangschaltung haben einen Metallmechanismus in der Nähe des vorderen Ritzels, der sich bewegt und die Kette von einem Ritzel auf das nächste zu schalten. Führe das vordere Kettenende durch den Umwerfer und drehe das Hinterrad, um mehr Spielraum zu haben.
- Fahrräder mit festem Gang haben normalerweise keinen Umwerfer. In diesem Fall kannst du also einfach die Kette auf den vorderen Zahnkranz legen.
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Platziere die Kette auf dem vorderen Zahnkranz. Richte die Kette am kleinsten vorderen Ritzel aus. Zieh an ihr, sodass sie sich fest um die Zähne des vorderen Ritzels schlingt und lege sie dann um das Ritzel herum, drehe die Kurbel, falls nötig, um genügend Spiel zu bekommen.
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Verbinde die beiden Kettenenden. Läuft die Kette sicher durch das Schaltsystem, kannst du die beiden Kettenenden miteinander verbinden und wieder losfahren. Richte die dicken und dünnen Kettenenden mit einem Kettennieter aus (dieses Werkzeug findest du in allen Fahrradläden). Achte darauf, dass beide Kettenenden fest in der Nut des Werkzeugs liegen und zwischen den "Zähnen" liegen. Achte darauf, dass der Stift auf beiden Seiten des Glieds gleich weit herausragt, da schon eine kleine Fehlausrichtung eine strukturelle Schwäche in der Kette verursachen kann. Schließlich willst du nicht nach ein paar Kilometern wieder die Kette tauschen müssen.
- Du kannst einen Kettenhaken verwenden, um die Kettenenden eng zueinander zu bringen. Das macht die Aufgabe viel leichter, da du dir keine Sorgen machen musst, dass dir eines der beiden Kettenenden entwischt. Im Notfall kannst du eine einfache Büroklammer benutzen.
- Wenn du eine Kette verbindest, die kein Kettenschloss hat, kann der eingeführte Bolzen dazu führen, dass sich das Glied nicht mehr richtig bewegen lässt. Dies kann zu einer Blockade oder einem Springen beim Treten führen. Um dieses Problem zu lösen, müssen die Glieder auf beiden Seiten des gespannten Bereichs einer Richtung folgen, die senkrecht zur Drehrichtung der Kette steht (also diagonal).
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Tipps
- Es ist immer wichtig, die Grundfertigkeiten der Kettenreparatur zu erlernen. Das erspart dir nicht nur die hohen Kosten einer Reparatur in der Werkstatt, sondern auch das Risiko, mitten aus dem Nirgendwo nicht mehr nach Hause zu gelangen.
- Kaufe einen Kettenspanner, wenn möglich. Dieses Hilfsmittel ist nützlich für Fahrräder, die eine Kettenschaltung haben oder für Fahrräder mit mehreren Gängen, die auf einen einzigen Gang umgebaut sind. (Ein Fahrrad mit einer Kettenschaltung hat bereits einen eingebauten Kettenspanner). Kaufe einen Kettenspanner und folge den Anweisungen auf der Packung. Normalerweise brauchst du einen Kreuzschlitzschraubendreher oder einen Inbusschlüssel einer bestimmten Größe. Mit diesem Hilfsmittel kannst du leicht die richtige Ketteneinstellung bekommen.
- Wenn du feststellst, dass deine Kette immer noch locker ist, musst du ein paar Kettenglieder herausnehmen. Das kannst du problemlos mithilfe eines Kettennieter machen. Leg die alte Kette zum Vergleich auf einen Arbeitstisch und die neue Kette daneben. Passe die Länge der neuen Kette an die der alten an.
- Wenn die Kette an deinem Fahrrad ab und zu abfällt, heißt das nicht, dass sie kaputt ist. Fällt sie jedoch sehr häufig ab, könnte das Problem eine Ursache haben, die du lieber von einem Mechaniker beseitigen lässt.
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Warnungen
- Wenn du lange Haare hast, binde sie zusammen. Trage keine lose Kleidung und schließe alle Reißverschlüsse, bevor du dich an die Reparatur machst.
- Achte darauf, dass du deine Finger nicht in die Kette steckst. Andernfalls könntest du dich verletzen und dir sogar deine Finger abschneiden.
- Du solltest Handschuhe tragen, da deine Hände bei der Arbeit mit der Kette fettig werden.
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Referenzen
- Videos zur Verfügung gestellt von CyclingBugTV
Über dieses wikiHow
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