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Eine Depression ist eine ernsthafte Erkrankung, die viele Menschen quält. Falls du einen Freund hast, der unter Depressionen leidet, bist du dir vielleicht unsicher, wie du ihm helfen kannst. Einem Freund mit Depressionen kannst du auf verschiedenste Weisen helfen, von der Ermutigung, sich einer Behandlung zu unterziehen, bis hin zum Aufbauen seines Selbstbewusstseins durch freundliche Worte. Lies weiter und finde heraus, wie du einem Freund mit Depressionen helfen kannst.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Deinem Freund helfen, sich einer Behandlung gegen Depression zu unterziehen

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  1. Du kannst eventuell an seinem Benehmen erkennen, ob dein Freund depressiv ist. Wenn du dir unsicher bist, gibt es verschiedene, oft auftretende Warnsignale einer Depression, die dir dabei helfen können herauszufinden, ob etwas nicht stimmt. Einige der am häufigsten auftretenden Symptome einer Depression sind u.a. : [1]
    • Anhaltende Traurigkeit
    • Verlorengegangenes Interesse an Hobbys, Freunden und/oder Sex
    • Exzessive Müdigkeit oder ein gefühltes Nachlassen von Denk-, Sprech- oder Bewegungsgeschwindigkeit
    • Gesteigerter oder nachlassender Appetit
    • Schlafprobleme; zu viel oder zu wenig Schlaf
    • Konzentrations- und Entscheidungsprobleme
    • Reizbarkeit
    • Gefühle von Hoffnungslosigkeit und/oder Pessimismus
    • Gewichtsverlust oder -zunahme
    • Suizidgedanken
    • Schmerzen oder Verdauungsprobleme
    • Gefühle von Schuld, Wertlosigkeit und/oder Hilflosigkeit [2]
  2. Sobald du den Verdacht hast, dass dein Freund unter einer Depression leidet, solltest du ihn dazu ermutigen, zu einem Arzt zu gehen. Dein Freund wird vielleicht bestreiten, dass er ein Problem hat oder sogar zu beschämt sein, um ein Problem einzugestehen. Da viele Symptome einer Depression atypisch sind, bringen viele Nicht-Mediziner sie nicht mit einer Depression in Zusammenhang. Apathie und Benommenheit werden oft als Symptome einer Depressions übersehen. Die zusätzliche Ermutigung durch einen Freund ist vielleicht alles, was nötig ist, um eine Person dazu zu bringen, sich Hilfe zu suchen.
    • Sage etwas wie, „Ich mache mir Sorgen um dich und ich denke, du solltest mit einem Arzt darüber sprechen, wie du dich in letzter Zeit fühlst.“
    • Ermutige deinen Freund auch dazu, einen Besuch bei einem Psychologen folgen zu lassen. [3]
  3. Auch wenn dein Freund zustimmt, dass er Hilfe braucht, ist er vielleicht zu deprimiert, seinen Worten auch Taten folgen zu lassen und einen Termin zu vereinbaren. Indem du ihm deine anhaltende Hilfe zusicherst, kannst du sicherstellen, dass dein Freund auch wirklich die Hilfe bekommt, die er oder sie benötigt.
    • Biete deinem Freund an, für ihn einen Termin bei einem Arzt zu machen und vielleicht sogar mit hinzugehen, um deine Unterstützung zu zeigen.
    • Biete deinem Freund an, ihm dabei zu helfen, vor dem ersten Termin eine Liste von Fragen für den Arzt aufzustellen. [4]
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Deinen Freund unterstützen

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  1. Depression kann einem Menschen das Gefühl geben, wertlos zu sein, aber du kannst deinen Freund mit ermutigenden Worten unterstützen, bis er seinen eigenen Wert wiedererkennt. Sage ihm jeden Tag etwas Ermutigendes, um ihm zu zeigen, dass er dir wichtig ist und für dich und andere einen großen Wert hat.
    • Weise auf die Stärken und Leistungen deines Freundes hin, um ihn aufzubauen. Du könntest z.B. sagen, „Du bist so ein begabter Künstler. Ich bewundere wirklich dein Talent.“ Oder, „Ich finde es unglaublich, dass du drei Kinder ganz allein großgezogen hast. Nicht jeder von uns ist so stark.“ [5]
    • Schenke deinem Freund Hoffnung, indem du ihm versicherst, dass seine momentanen Gefühle vorübergehen werden. Menschen, die unter Depression leiden, haben oft das Gefühl, dass die Dinge niemals wieder besser werden, aber du kannst ihn daran erinnern, dass das nicht der Fall ist. Sage etwas wie, „Du wirst das im Moment vielleicht nicht glauben wollen, aber du wirst dich nicht für immer so fühlen.“ [6]
    • Vermeide Aussagen wie, „das findet alles nur in deinem Kopf statt“ oder „Reiß dich zusammen!“ Wertende Aussagen wie diese, lassen deinen Freund sich nur noch schlechter fühlen und können die Depressionen sogar noch verschlimmern. [7]
  2. Depressionen geben Menschen das Gefühl, isoliert zu sein und dass sie für niemanden wichtig sind. Selbst wenn du deine Sorge um ihn ausgedrückt hast, indem du versuchst ihm zu helfen, muss dein Freund es vielleicht trotzdem von dir hören, um dir wirklich zu glauben. Lass deinen Freund wissen, dass du für ihn da bist und dass er dich sofort kontaktieren soll, wenn er dich braucht.
    • Du kannst deine Bereitschaft ihm zu helfen ausdrücken, indem du Dinge sagst wie, „Ich weiß, du machst gerade eine schwere Zeit durch und ich will dich nur wissen lassen, dass ich für dich da bin. Ruf mich an oder schreibe mir, wenn du mich brauchst.“
    • Lass dich nicht entmutigen, wenn dein Freund nicht auf die Art und Weise auf deine positive Einstellung reagiert, wie du es gerne hättest oder erwartest. Für Menschen mit Depressionen ist eine apathische Haltung typisch, selbst den Menschen gegenüber, denen sie wichtig sind.
    • Denke daran, manchmal ist die beste Art, deine Unterstützung zu zeigen, einfach nur für deinen Freund da zu sein. Du kannst Zeit mit ihm verbringen, z.B. gemeinsam einen Film anschauen oder lesen, ohne den Druck, über Depression sprechen zu müssen oder auch nur die Hoffnung, dass es ihn aufmuntern wird. Akzeptiere ihn für den Moment einfach so wie er ist.
    • Lege Grenzen für Anrufe oder Textnachrichten fest. Ganz egal, wie sehr du deinem Freund auch helfen willst, achte darauf, dass diese Hilfe nicht dein ganzes Leben bestimmt. Dein Freund muss wissen, dass er dir wichtig ist, aber auch, dass, wenn er mitten in der Nacht einen Notfall hat, er besser die Telefonseelsorge (0800/111 0 111 - 0800/111 0 222) oder 110 anrufen soll. [8]
  3. Deinem Freund zuzuhören und zu verstehen versuchen, was er gerade durchmacht, ist ein weiterer wichtiger Punkt dabei, ihn bei der Genesung zu unterstützen. Gib deinem Freund die Gelegenheit über seine Gefühle zu sprechen, wenn er oder sie dazu bereit ist.
    • Dränge deinen Freund nicht dazu, sich mitzuteilen. Lasse ihn nur wissen, dass du bereit bist zuzuhören, wenn er soweit ist, und gib ihm Zeit.
    • Sei aufmerksam, wenn du deinem Freund zuhörst. Nicke und reagiere entsprechend, damit er erkennt, dass du auch wirklich zuhörst.
    • Wiederhole hin und wieder, was dein Freund gerade gesagt hat, damit er erkennt, dass du ihm Aufmerksamkeit schenkst.
    • Versuche, nicht defensiv zu werden, das Gespräch an dich zu reißen oder seine Sätze für ihn zu beenden. Sei geduldig, auch wenn es manchmal schwer ist.
    • Gib deinem Freund mit Kommentaren wie, „Ich verstehe“, „Fahre fort“ und „Ja“, weiterhin das Gefühl, dass er gehört wird. [9]
  4. Manchmal begehen depressive Menschen Selbstmord, wenn die Gefühle der Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit überhand nehmen. Nimm es ernst, wenn dein Freund über Selbstmord spricht. Denke nicht, dass er seine Gedanken nicht in die Tat umsetzen würde, vor allem wenn es Anzeichen dafür gibt, dass er einen konkreten Plan aufgestellt hat. Achte auf die folgenden Warnsignale:
    • Selbstmorddrohungen und Gespräche über Selbstmord
    • Aussagen, die zeigen, dass ihm alles egal ist und er nicht mehr da sein möchte
    • Das Verschenken seiner Besitztümer; das Planen eines Testamentes oder der Beerdigung
    • Der Erwerb einer Pistole oder einer anderen Waffe
    • Plötzliche, unerklärliche Heiterkeit oder Gelassenheit nach einer depressiven Phase
    • Wenn du eines dieser Verhalten bei deinem Freund erkennst, suche dir sofort Hilfe! Rufe bei einem Therapeuten, einem Zentrum für geistige Gesundheit oder der Notfall-Seelsorge unter 0800 - 111 0 222 an, um dich über die weitere Vorgehensweise beraten zu lassen. [10]
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Deinem Freund dabei helfen, die Depression hinter sich zu lassen

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  1. Wenn dein Freund sich mit der Zeit besser fühlt, hilf ihm dabei, die depressiven Gedanken hinter sich zu lassen, indem du Ausflüge planst, die Spaß machen. Finde Aktivitäten, die ihr beide gerne macht, und stelle Pläne dafür auf, damit dein Freund immer etwas hat, auf das er sich freuen kann. Plant gemeinsam ins Kino zu gehen, eine Wochenwanderung zu unternehmen oder einfach nur einen Kaffee zusammen trinken zu gehen. [11]
    • Achte nur darauf, dass du deinen Freund nicht zu etwas drängst, für das er oder sie noch nicht bereit ist. Sei geduldig und hartnäckig.
  2. Lachen ist nicht ohne Grund die beste Medizin. Aktuelle Studien zeigen, dass Lachen dabei helfen kann, die Symptome einer Depression zu lindern und depressiven Menschen das Gefühl zu geben, mit anderen mehr in Verbindung zu stehen. Du weißt wahrscheinlich am besten, was deinen Freund zum Lachen bringt, also nutze dieses Wissen und bringe ihn regelmäßig zum Lachen. [12]
    • Achte darauf, dass du Humor nur dann einsetzt, wenn es auch angemessen ist. Wenn dein Freund sich gerade öffnen oder weinen möchte, dann solltest du in diesem Moment keinen Witz reißen.
    • Fühle dich nicht entmutigt oder unzulänglich, wenn dein Freund nicht lacht. Manchmal ist es sehr schwer für ihn irgendetwas zu fühlen, selbst etwas Gutes, aber das wird mit der Zeit hoffentlich besser.
  3. Nur weil dein Freund sich besser fühlt, heißt das noch nicht, dass er oder sie geheilt ist. Depressionen treten episodisch auf, was auch bedeutet, dass sie oft wieder zurückkehren. Es kommt häufig vor, dass Menschen mit Depressionen an mehreren Depressions-Schüben während ihres Lebens leiden. Wenn dein Freund scheinbar wieder in Depressionen versinkt, frage ihn, was mit ihm los ist.
    • Sage etwas wie, „Mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit oft müde bist. Seit wann fühlst du dich so?“
    • Biete wie zuvor Hilfe an und ermutige deinen Freund, wie du es zuvor auch getan hast. [13]
  4. Einem Freund zu helfen, der mit Depressionen zu kämpfen hat, ist harte Arbeit. Um sicherzustellen, dass du keine emotionale Krise erleidest, musst du dich auch um dich selbst kümmern. Achte darauf, dass du dir jeden Tag mindestens 30 Minuten Zeit für dich alleine nimmst. Nutze diese Zeit, um dich um deine Bedürfnisse zu kümmern, dich selbst zu verwöhnen oder einfach das zu tun, auf das du gerade Lust hast. Stelle sicher, dass, was du auch tust, deinen körperlichen, geistigen und/oder emotionalen Bedürfnissen dient. Einige Möglichkeiten, wie du diese Zeit nutzen kannst, sind z.B.: [14]
    • Einen Yoga-Kurs besuchen
    • Ein Schaumbad nehmen
    • Ein Buch lesen
    • Ein Tagebuch über deine Gedanken und Gefühle führen
    • Meditieren oder beten
    • Spazierengehen oder Fahrradfahren
    • Zeit mit anderen Menschen verbringen, die dich unterstützen und ermutigen können. Ganz so, wie du deinen Freund mit Depressionen ermutigst und unterstützt.
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Tipps

  • Wenn dir dein Freund seine Gefühle anvertraut, dann fange nicht an, deine eigenen Probleme anzuschneiden. Das kann ihm das Gefühl geben, dass seine Depressionen nicht so wichtig wie deine eigenen Probleme sind und kann die Dinge verschlimmern.
  • Frage deinen Freund jeden Tag, wie sein Tag war. Vergiss ihn nicht. Sprich jeden Tag über Alltägliches und gib ihm die Chance, sich dir gegenüber zu öffnen.
  • Hab Geduld. Beziehe keine anderen Leute mit ein, es sei denn, der Betroffene ist damit einverstanden. Es ist wichtig, dass du ihn daran erinnerst, dass du immer für ihn da bist. Wenn du das sagst, musst du es aber auch ernst meinen.
  • Stress, Ängste und eine lange Zeit anhaltende schlechte Laune können eine Depression verschlimmern. Wenn dein Freund anfällig für eine dieser Zustände ist, dann sollte er versuchen, sie durch Stressmanagement, positives Denken und andere wirkungsvolle Therapien oder Techniken zu überwinden.
  • Denke daran, dass einer mentalen Störung in unserer Gesellschaft immer noch ein Stigma anhaftet. Bevor du also den Zustand einer depressiven Person mit einer dritten Partei besprichst, bitte die Person vorher um Erlaubnis. Du willst ihr helfen und sie nicht zur Zielscheibe von Gerüchten und Lästereien machen.
  • Antidepressiva und andere Formen der Therapie, wie z.B. Beratungstherapie, können die Person sich anfangs sogar schlechter fühlen lassen. Medikamente können viele Nebenwirkungen haben und Gesprächstherapien können Probleme und Qualen aufrühren, die lange vergraben waren. Es ist ganz normal, dass diese Dinge eine Person peinigen können; es sollte aber mit der Zeit leichter werden. Stelle sicher, dass dein Freund weiß, dass du für ihn da bist, wenn er Unterstützung benötigt.
  • Versuche nicht, ihm ein besseres Gefühl zu geben, indem du ihn daran erinnerst, wie viel besser sein Leben im Vergleich zu anderen ist.
  • Die Genesung von einer Depression kann harte Arbeit sein und eine Weile dauern. Es wird wahrscheinlich nicht über Nacht geschehen oder auch nur in ein paar Tagen oder Wochen. Es hängt davon ab, wie schwer die Depression ist und welche Auslöser dafür verantwortlich sind, wenn überhaupt welche. Auf dem Weg zur Genesung kann es zu kurzzeitigen Veränderung oder zwischenzeitlichen Rückfällen kommen; das ist ganz normal, also beruhige deinen Freund, wenn so etwas vorkommen sollte und erinnere ihn daran, wie weit er schon gekommen ist.
  • Wenn deinem Freund Antidepressiva verschrieben werden, erinnere ihn daran, dass er gleichzeitig noch andere Therapieformen, wie z.B. Beratungstherapie, Kognitive Verhaltenstherapie oder Dialektische Verhaltenstherapie, in Anspruch nehmen kann.
  • Wenn du eine Depression bei deinem Freund erkennst, behandle ihn nicht anders als zuvor.
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Warnungen

  • Sage einem Betroffenen nie, dass seine Probleme dumm sind oder er sich keine Gedanken darüber machen sollen. Er wird sich sonst nicht öffnen.
  • Selbstverletzungen können der Vorläufer von Suizidgedanken sein, also achte sorgfältig auf sie und unterstütze die Person weiter mit Ermutigungen und Beruhigungen. Selbstverletzung bedeuten aber nicht zwangsläufig, dass eine Person selbstmordgefährdet wird, es zeigt normalerweise nur, dass eine Person ernsthafte Probleme mit Stress und/oder Angstzuständen hat und auch wenn es ein Ruf nach Hilfe sein kann, solltest du nicht automatisch davon ausgehen.
  • Viele Selbstmordversuche werden dann unternommen, wenn die Personen anfangen, sich etwas besser zu fühlen und nicht etwa in ihrer tiefsten Depression. Wenn jemand ganz unten ist, hat er vielleicht einfach nicht die Energie irgendetwas zu tun. Wenn seine Energie allerdings zurückzukehren beginnt, kann es sein, dass er etwas versuchen wird.
  • Rette Leben – rufe nicht die Polizei, wenn du in den Vereinigten Staaten leben solltest. Polizisten könnten die Person traumatisieren oder sogar töten. [15] [16] [17] Rufe bei einem Krankenhaus, einem Therapeuten oder einer Selbstmordhotline an, wenn es sein muss.
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