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Einen Bauernhof zu gründen ist keine einfache Aufgabe. Das Projekt enthält viele Variablen, zum Beispiel den Standort des Bauernhofs, die Art der Bewirtschaftung, die Art der Produktion und die Größe des Bauernhofs. Es gibt viele Dinge, über die du dir Gedanken machen musst - diese Schritt-für-Schritt Anleitung gibt dir einen ersten Anstoß.
Vorgehensweise
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Planen. Erstelle einen Businessplan oder einen Geschäftsplan, bevor du einen Bauernhof kaufst oder gründest. Stelle sicher, dass du über deine Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren im Bilde bist (was auch SWOT-Analyse genannt wird). Schreibe dir auch auf, in welcher Situation du dich derzeit befindest, wo du gerne sein möchtest und wie du dies erreichen möchtest. Zusätzliche persönliche und geschäftliche Ziele sowie Finanz- und Marktziele sind ebenfalls wichtig und sollten daher schriftlich festgehalten werden.
- Bevor du mit der Gründung des Bauernhofes beginnst, solltest du dir den Bauernhof, den du kaufen oder übernehmen möchtest, genauer ansehen und seine Lage, Schwächen und Stärken genau unter die Lupe nehmen. Überlege, welche Möglichkeiten zur Verbesserung es gibt. Zeichne einen Plan des gesamten Bauernhofs und notiere, wo sich die Dinge derzeit befinden. Jetzt könntest du einen weiteren Plan desselben Bauernhofs erstellen, der die von dir angestrebte Situation in zehn Jahren darstellt.
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Land und Klima. Das Land ist die Grundlage, die bestimmt, wie, wo und was du produzieren kannst.
- Sieh dir die topografischen Verhältnisse, die genaue Größe und das Gelände des Grundstücks an.
- Studiere den Boden oder nimm eine Bodenprobe und lasse sie darauf testen, ob der Boden besser für Land- oder für Viehwirtschaft geeignet ist.
- Sieh dir die heimischen Pflanzen an, die um den Bauernhof herum wachsen, vor allem das Gras, falls du Viehzucht betreiben möchtest.
- Sprich mit anderen Bauern und dem bisherigen Inhaber des Bauernhofs, der dir sein Land verkauft (falls du den Bauernhof kaufst und nicht von deinen Eltern oder Großeltern übernimmst), um Informationen über angebaute Nutzpflanzen (falls vorhanden), sowie den idealen Zeitpunkt für das Säen, Düngen und Ernten in Erfahrung zu bringen. Falls das Land nur als Weideland verwendet wird, solltest du neben dem Bodentest auch eine Futteranalyse durchführen lassen.
- Sieh dir verschiedene Berichte über die klimatischen Bedingungen der letzten Jahre in dem Gebiet, in dem sich dein Bauernhof befindet, an.
- Das solltest du tun, wenn du den Standort nicht kennst und nachdem du mit dem Verkäufer und einigen Nachbarn gesprochen hast.
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Kapital. Falls der Bauernhof, den du kaufen möchtest, über keine geeigneten Gebäude verfügt, sind Planungen und Bautätigkeiten notwendig, um den Bauernhof deinen Vorstellungen anzupassen. Manchmal müssen Gebäude einfach renoviert werden, es kann aber auch sein, dass ein Gebäude abgerissen werden muss, da es baufällig und zu alt ist, um es weiterhin zu nutzen.
- Falls du Ackerbau betreibst, stelle sicher, dass du über alle notwendigen Maschinen verfügst, die du für das Säen, die Pflege und die Ernte der Nutzpflanzen benötigst. Traktoren sind zum Beispiel sehr wichtig.
- Falls du hingegen Viehzucht betreiben und Tiere aufziehen möchtest, solltest du dir den Zustand der Gebäude, Zäune, Wasserquellen und Futtersysteme ansehen. Es kann sein, dass du das Layout der Weiden und Zäune verändern willst oder neue Zäune aufstellen musst. Außerdem musst du eventuell Weiden pflegen oder größere Bereiche für Wildtiere anlegen, falls diese über die Jahre verloren gegangen sind.
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Das Ende des Anfangs. Bringe in Erfahrung, welche Nutzpflanzen am besten gedeihen und möglichst wenig Dünger, Unkrautvernichter und Pestizide benötigen. Sei flexibel und passe dich den Gegebenheiten an. Falls du Viehzucht betreiben möchtest, solltest du jetzt deine Tiere kaufen. Stelle sicher, dass du gesunde Tiere kaufst und nicht den Ausschuss anderer Bauern übernimmst. Setze deine Pläne in die Tat um, um dein Geschäft ins Laufen zu bringen.
- Wähle deine Tiere verantwortungsvoll aus. Falls du Tiere züchten möchtest, reicht ein männliches Tier für mehrere weibliche Tiere aus. Ein Bulle kann zum Beispiel mit bis zu 50 Kühen zusammenleben. Ein Eber reicht für 20 Säue aus und ein Schaf- oder Ziegenbock sollte mit 20 bis 25 weiblichen Tieren zusammenleben. Falls du am Anfang nur ein paar Kühle kaufst, kaufe auf keinen Fall einen Bullen pro Kuh! Das gilt auch für alle anderen Tierarten, die du züchten möchtest. Falls du zwei oder drei Kühe kaufst, ist es besser, sie künstlich zu befruchten oder einen Bullen zu mieten. Das gilt auch für Schweine, Schafe, Ziegen, Hühner, Enten, Gänse, Pferde etc.
- Bereite dich auf unvorhersehbare Ereignisse vor. Sieh dir regelmäßig deinen Businessplan an und nimm - falls notwendig - Änderungen vor, um neue Ideen, neue Gedanken und neue Probleme zu integrieren.
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Tipps
- Falls du Hilfe oder Ratschläge benötigst, zögere nicht, andere darum zu bitten.
- Behalte Murphy’s Law im Auge: Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen !
- BEGINNE KLEIN UND LANGSAM. Um Schulden und einen möglichen Bankrott zu verhindern, solltest du dir für die ersten Jahre nicht zu viel vornehmen. Dein Plan sollte sich über einen Zeitraum von fünf oder sogar zehn Jahren erstrecken. Falls du dich um sehr viel Land kümmern musst, kannst du einen Teil davon für die ersten fünf Jahre verpachten, bis du das restliche Land nach Wunsch bewirtschaftet hast.
- Bereite dich immer auf unvorhersehbare Ereignisse vor. Du kannst die Landwirtschaft nicht präzise im Voraus planen und solltest daher auf Überraschungen vorbereitet sein.
- Erstelle ein Budget, bevor du über einen Kredit für deinen Bauernhof nachdenkst.
- Kenne deine Märkte, egal ob du Viehzucht oder Ackerbau betreibst. Du musst wissen, wann du Dinge kaufen und verkaufen kannst, und von wem du diese kaufen solltest bzw. an wen du sie verkaufen kannst.
- Kaufe nicht die modernsten und teuersten Maschinen, die gerade auf dem Markt sind. Ansonsten könnte dein Schuldenberg rasant anwachsen. Es gibt viele funktionstüchtige Maschinen, die du gebraucht übernehmen oder bei Versteigerungen kaufen kannst, wodurch sie wesentlich billiger sind.
- Betrachte nichts als selbstverständlich. Berücksichtige immer deine Umgebung, deine aktuelle Tätigkeit und deine Gefühlslage.
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Warnungen
- Ein Budget aufzustellen ist eine gute Möglichkeit, um die Anfangskosten unter Kontrolle zu halten.
- Deine Anfangskosten werden in den ersten Jahren höher als deine Gewinne sein. Reduziere die Kosten so stark wir möglich, und du wirst nicht zu tief in die roten Zahlen rutschen.
- Nimm dir für den Anfang nicht zu viel vor, um dich nicht zu übernehmen. Ansonsten könntest du aufgeben, unmotiviert sein oder sogar Probleme mit der Bank bekommen.
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