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Vielleicht ist auch dir das schon passiert: du läufst oder radelst durch die Nachbarschaft und plötzlich kreuzt ein unbekannter Hund deinen Weg. Der Hund beginnt zu bellen und zu knurren; vielleicht greift er dich sogar an. Was machst du? Es gibt eine richtige und eine falsche Art, um mit einem Hundeangriff umzugehen. Sorge für deine eigene Sicherheit, indem du ruhig bleibst und Maßnahmen ergreifst, um die Situation zu entschärfen.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Eine Attacke abwehren

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  1. Es liegt ein Körnchen Wahrheit in dem alten Spruch, dass Hunde und andere Tiere “Angst spüren können”. Wenn du dich aufregst und rennst oder schreist, kann es sein, dass der Hund selbstsicherer in seiner Attacke wird, oder noch schlimmer, dass du bedrohlich auf den Hund wirkst. In jedem Fall ist es keine gute Situation, in der man sich befinden möchte.
  2. Wenn ein Hund auf dich zukommt, dann stehe ganz ruhig, mit deinen Händen an deiner Seite wie ein Baum und wende deinen Blick ab. [1] Oft wird der Hund das Interesse verlieren und weggehen, wenn du ihn ignorierst.
    • Wedele nicht mit deinen Armen herum oder tritt mit den Beinen; der Hund könnte solche Handlungen als bedrohlich empfinden.
    • Stelle keinen Augenkontakt her, da auch das den Hund dazu bringen könnte, dich anzuspringen.
    • Stehe seitlich zum Hund und beobachte ihn aus den Augenwinkeln, anstatt frontal zu ihm zu stehen und Augenkontakt zu halten. Das wird dem Hund signalisieren, dass du keine Bedrohung bist.
    • Entblöße deine Hände und Arme nicht für einen Biss, indem du sie ausstreckst. Halte deine Finger zur Faust geballt, damit sie nicht gebissen werden können. Der Hund kommt vielleicht ganz nahe und beschnüffelt dich sogar, ohne wirklich zu beißen.
  3. Weglaufen kann den Jagdinstinkt des Hundes wecken, der ihn dazu verleitet, andere Tiere zu jagen und zu fangen. Es kann sein, dass er dich hartnäckig verfolgt, selbst wenn er ursprünglich nur spielen wollte. Außerdem wirst du nicht in der Lage sein, den meisten Hunden davonzulaufen, wenn du zu Fuß unterwegs bist. Selbst wenn du auf einem Fahrrad bist, werden die meisten Hunde es schaffen, dich einzuholen. [2]
  4. Wenn der Hund dich weiterhin bedroht, dann biete ihm etwas zum Kauen an, wie deinen Rucksack oder eine Wasserflasche – alles, außer deinem Arm oder Bein. Das lenkt ihn vielleicht genug ab, um dich entkommen zu lassen.
    • Du könntest Belohnungskekse oder Spielzeuge mit dir tragen, wenn du in Gegenden unterwegs bist, von denen du weißt, dass es dort gefährliche Hunde gibt. Wenn ein wütender Hund auf dich zukommt, wirf deine Leckerein oder Spielzeuge von dir. Der Hund wird sich vielleicht auf diese stürzen, anstatt auf dich.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Dich verteidigen und schützen

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  1. “Geh weg!”. Wenn der Hund sich weiterhin aggressiv benimmt und es nichts mehr nützt, ihn zu ignorieren oder zu besänftigen, dann wende dich ihm zu und befiehl ihm streng, fortzugehen.
    • Setze eine starke, tiefe und selbstbewusste Befehlsstimme ein.
    • Mache weiterhin keinen direkten Blickkontakt.
    • Der Hund wird vielleicht entmutigt und eingeschüchtert und geht fort.
  2. Wenn der Hund beginnt, dich zu beißen, dann musst du dich wehren. Schlage oder trete dem Hund auf den Hals, die Schnauze und den Hinterkopf. Das wird den Hund benommen machen und dir Zeit geben, zu fliehen. [3]
    • An diesem Punkt ist es in Ordnung, wenn du deine Stimme hebst. Schreie um Hilfe, während du dich wehrst. Hoffentlich werden andere Leute es hören und dir zu Hilfe eilen. Vermeide es jedoch, zu kreischen, da das dazu führen könnte, dass der Hund noch wilder angreift.
    • Wenn du einen Stock oder eine andere Waffe hast, kannst du (und solltest du) sie verwenden, um den Hund zu schlagen. Schlage ihn aber nicht über den Kopf; die meisten Hunde haben sehr dicke Schädel, weshalb das den Hund nur noch wütender machen wird. Wenn parat, sind auch Muskat- oder Pfefferspray gute Abwehrmittel gegen einen angreifenden Hund.
    • Kämpfe, als ob dein Leben davon abhängen würde, da es das tut. Hundeattacken können tödlich enden. Obwohl du den Hund sicherlich nicht unnötig verletzen willst, solltest alle nötige Kraft aufwenden, wenn du ernsthaft attackiert wirst.
  3. Lasse dein gesamtes Körpergewicht auf das Tier einwirken, besonders, wenn du mit den harten Punkten deiner Knie und Ellbogen auf es drückst. Hunde sind gefährliche Beißer, aber sie können nicht ringen, weshalb du versuchen solltest, in eine vorteilhafte Stellung zu kommen und die Knochen des Hundes relativ schnell zu brechen. Versuche, über das Tier zu kommen und deine Kraft auf Stellen wie den Hals oder die Rippen zu konzentrieren, während du darauf achtest, dass du dein Gesicht weit weg von seinen Krallen oder Zähnen hältst.
    • Wenn du eine humanere Lösung vorziehst und das schaffst, kannst du dich mit einem Teil deines Körpergewichts auf den Rücken des Hundes werfen und Druck nach unten auf den Nacken ausüben, um den Hund bewegungsunfähig zu machen bis Hilfe kommt.
  4. Wenn du während des Angriffs hinfällst, ist es nicht nur schwieriger, sich gegen einen wütenden Hund zu wehren, sondern es werden auch lebenswichtige Körperstellen am Oberkörper, Kopf und Hals offener für die Attacke. Das sind die wichtigsten Körperstellen, die du schützen musst, weil Bisse in diesen Regionen den meisten Schaden anrichten und dich am ehesten umbringen können.
    • Schütze deine Organe, [4] indem du dich auf den Bauch rollst, deine Knie anziehst und deine Hände (zu Fäusten geballt) zu deinen Ohren hebst.
    • Widerstehe dem Drang, zu schreien oder wegzurollen, da diese Handlungen den Hund nur weiter ermutigen könnten. [5]
  5. Wenn der Hund einmal von dir abgelassen hat, verlasse den Schauplatz des Angriffs langsam, indem du dich ohne plötzliche Bewegungen rückwärts entfernst. [6] Es kann eine echte Prüfung für die Nerven sein, in so einer Situation gelassen und ruhig zu bleiben, aber es ist das Beste, was du machen kannst, solange der Hund dich nicht tatsächlich beißt.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Mit den Folgen umgehen

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  1. Wenn du gebissen wurdest, solltest du alle Wunden sofort versorgen, da sogar kleinere Bisse zu Infektionen führen können. Wende grundlegende Erste-Hilfe-Regeln an, um Bisse von einer Hundeattacke zu versorgen:
    • Übe leichten Druck aus, um kleinere Blutungen zu stoppen. Verwende ein sauberes Tuch oder eine sterile Mullbinde. Wenn die Blutung stark ist oder auch nach mehreren Minuten nicht aufhört, obwohl du Druck auf die Wunde ausgeübt hast, dann musst du einen Arzt aufsuchen.
    • Wasche die Wunde gründlich aus. Verwende warmes Wasser und Seife, um die Wunde zu säubern.
    • Verbinde die Wunde. Nimm ein steriles Pflaster (für sehr kleine Verletzungen) oder einen sterilen Verband für größere Fleischwunden.
    • Achte genauestens auf die Zeichen einer Infektion: diese sind unter anderem Rötung, Wärme, erhöhte Druckempfindlichkeit oder ausfließender Eiter. Suche einen Arzt auf, wenn diese Symptome sich einstellen.
  2. Es ist wichtig, festzustellen, ob der angreifende Hund Tollwut oder eine aggressive Vergangenheit hat. Verständige die Behörden sofort nach einer Hundeattacke, so dass der Hund davon abgehalten wird, andere Leute zu verletzen und auf Krankheiten untersucht werden kann.
    • Wenn der Hund, der dich angegriffen hat, ein Streuner war, dann kann er auch andere Leute angreifen. Die beste Art, deine und die Sicherheit von anderen zu gewährleisten, ist, ihn aus der Gegend zu entfernen.
    • Wenn der Besitzer des Hundes in der Nähe ist, liegt es an dir, wie du mit der Situation nach dem Angriff umgehst. Wenn du verletzt wurdest, möchtest du vielleicht gerichtlich vorgehen. In vielen Ländern gelten Gesetze, die die Besitzer für die Aktionen ihrer Hunde verantwortlich machen.
  3. Wenn du von einem unbekannten Hund gebissen wurdest; von einem Hund, bei dem sich später herausstellt, dass er Tollwut hat, oder von einem Hund, der aus dem Maul zu schäumen schien, dann musst du sofort einen Arzt aufsuchen, um eine vorbeugende Behandlung für die tödliche Tollwuterkrankung zu bekommen.
    • Die Serie von Tollwutimpfungen – falls nötig – sollte so bald wie möglich nach dem Biss begonnen werden.
    • Die meisten europäischen Länder gelten als “tollwutfrei”, weswegen es unwahrscheinlich ist, dass du nach einem Hundeangriff in Europa eine Impfung brauchst.
    • Wenn du in den letzten 5 Jahren keine Tetanusimpfung hattest, kann es sein, dass du eine zusätzliche vorbeugende Tetanusimpfung brauchst.
    • Im Allgemeinen gilt, dass alle ernsthaften Wunden von einem Hundeangriff von einem Arzt untersucht werden sollten.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Vorsichtsmaßnahmen gegen Angriffe ergreifen

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  1. Die meisten Hunde sind nicht aggressiv, sondern einfach neugierig; oder sie wollen verteidigen, was sie als ihr Territorium ansehen. Daher ist es wichtig, unterscheiden zu können, ob ein Hund nur spielen will oder wirklich aggressiv ist. Dadurch kann ein unnötiger Konflikt vermieden werden. Auch wenn manche Rassen als besonders bösartig gelten, kann jeder mittelgroße oder große Hund gefährlich sein. Ignoriere keine Warnzeichen, nur weil du denkst, dass eine bestimmte Rasse harmlos oder freundlich ist. Halte Ausschau nach den üblichen Zeichen für Aggression (und Nicht-Aggression): [7]
    • Knurren und Zähnefletschen sind offensichtliche Zeichen für Aggression und sollten als diese behandelt werden.
    • Ein wütender Hund kann das Weiße in seinen Augen zeigen, besonders, wenn das normalerweise nicht sichtbar ist.
    • Flach an den Kopf angelegte Ohren sind ein typisches Zeichen von Aggression, während normale Hängeohren oder aufgestellte Ohren eher die Gelassenheit eines Hundes signalisieren.
    • Wenn der Hund sich dir in entspannter Körperhaltung und mit einer abfallenden Kurve in der Körpermitte näher, dann wird er wahrscheinlich nicht angreifen.
    • Ein Hund, dessen Körper angespannt, gerade und steif ist (Kopf, Schultern und Hüfte auf einer Linie) könnte es ernst meinen.
    • Ein beschwingter Gang bedeutet, dass der Hund verspielt und neugierig ist. Ein gleichmäßiger, zielgerichteter Gang bedeutet, dass der Hund gefährlich sein könnte.
  2. . Die meisten Hundeangriffe sind das Resultat von schlechter Hundehaltung, schlechter Erziehung oder Quälerei. Leider wird es immer schlechte Hundehalter auf der Welt geben, weshalb es klug ist, vorbereitet zu sein. Der gesunde Menschenverstand sollte dir sagen, dass man kein Tier reizen sollte.
    • Ärgere nie einen Hund, der gerade frisst oder sich um seine Welpen kümmert. Hunde schützen das Ihre besonders zu solchen Zeiten.
    • Vermeide es, den Hund anzulächeln. Du denkst vielleicht, dass du ein freundliches Gesicht mit einem strahlend weißen Lächeln zeigst, aber ein aggressiver Hund sieht dich die Zähne zum Kampf fletschen.
    • Hunde, die angekettet und für längere Zeitperioden an ein festes Objekt geleint sind, sind wahrscheinlich aggressiver, weshalb du nicht in ihre Nähe gehen solltest.
  3. Im Allgemeinen gilt bei Hundeattacken, dass du alles Mögliche tun solltest, um sie von vorneherein zu vermeiden. Wenn du einen Hund siehst, der gefährlich sein könnte, halte Abstand.
    • Melde alle gefährlich aussehenden Hunde oder möglichen Streuner in deiner Nachbarschaft den Behörden.
    • Bringe deinen Kindern bei, dass sie niemals zu unbekannten Hunden gehen sollten, bis sie sicher sind, dass diese harmlos sind.
    • Du kannst die Mehrzahl aller gefährlichen Hundebegegnungen vermeiden, indem du um alle unbekannten Hunde einen großen Bogen machst, bis du Anzeichen siehst, dass sie ungefährlich sind.
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Tipps

  • Wenn du mit einem Kleinkind unterwegs bist und den Weg eines großen Hundes kreuzt, dann möchtest du das Kind vielleicht auf den Arm nehmen. Hebe das Kind langsam hoch und schaue dem Hund nicht in die Augen – vor allem nicht, während du dich herunterbeugst. Sage dem Kind, dass es ruhig und still bleiben und dich ansehen soll.
  • Bringe Kindern den Reim bei: “Renne nie vor Hunden fort, sei ein Baum und bleibe dort”, wenn sie jemals einem aggressiven Hund begegnen.
  • Wenn du Rad fährst, dann steige ab und halte das Fahrrad zwischen dir und dem Hund. Dies wird eine Schutzbarriere darstellen. Wenn der Hund dich angreift (und nicht nur bellt), dann verwende das Fahrrad als Waffe, um den Hund zu schlagen. Halte das Fahrrad an der Stange und am Sattel und schwinge es in die Luft, um den Hund zu schlagen. Verliere aber nicht den Halt, da du sonst ein brauchbares Verteidigungungsobjekt verlierst.
  • Wenn du den Verdacht hast, dass du gefährlichen Hunden begegnen könntest, dann trage Pfefferspray, ein Drucklufthorn oder eine Dose mit Druckluft bei dir, um den Hund von dem Angriff abzuschrecken. Ziele auf sein Gesicht, aber wenn du es verfehlst, reicht es vielleicht auch schon, wenn du in die Nähe vom Gesicht oder Körper sprühst, weil die Nase eines Hundes sehr sensibel ist. In diesem Fall wiederhole den Vorgang so lange, bis der Hund von dir ablässt.
  • Hunde können deine Angst wittern, aber auch deine Entschlossenheit, dich zu wehren. Es sei denn, der Hund ist wirklich aggressiv (tollwütig, eine Vergangenheit voll Missbrauch und Frustration, usw.).
  • Drehe dem Hund nie den Rücken zu, sondern halte ihn immer in deinem Blickwinkel, ohne ihn direkt anzusehen. Versuche, nicht bedrohlicher als der Hund zu wirken oder plötzliche Bewegungen zu machen. Halte deine Bewegungen langsam und gleichmäßig. Nähere dich dem Hund nicht und entferne dich nicht von ihm, bis er keine Zeichen von Aggression mehr zeigt.
  • Wenn der Hund dich anheult, dann gehe einfach weiter, um das Gebiet langsam und gleichmäßig zu verlassen. Vermeide um jeden Preis Blickkontakt.
  • Wenn ein Hund auf dich zurennt, dann laufe auf keinen Fall davon. Der Hund ist vielleicht gar nicht böse, sondern will einfach nur spielen oder dich beschnüffeln. Aber wenn du rennst, könnte ihn das reizen. Nur weil ein Hund böse aussieht oder klingt, heißt das noch nicht, dass er dich verletzen wird. Auch Hunde brauchen Liebe!
  • Wenn der Hund seine Ohren flach an den Kopf gelegt hat, dann ist das ein Angstsignal, während aufrechte Ohren, die auf dich gerichtet sind, eher ein Ausdruck von Dominanz oder Aggression sein können.
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Warnungen

  • Die Besitzer von aggressiven Hunden können schlimmer sein als die Hunde. Wenn du einen angreifenden Hund verletzen oder umbringen musst, dann entferne dich von dem Schauplatz und rufe so schnell wie möglich die Polizei.
  • Sei vorsichtig, wenn du Pfefferspray oder Muskat verwendest. Die Chancen, dass du den Hund damit ins Gesicht triffst, bevor er angreift, sind klein und wenn der Wind gegen dich weht, wird das Spray dich treffen. Selbst wenn du den Hund ins Gesicht triffst, machst du ihn wahrscheinlich nur wütend, besonders wenn es ein halbwilder Hund ist.
  • Jeder Hund ist anders und Hunde reagieren manchmal auf unvorhersehbare Weise. Diese Tipps können dir in den meisten Situationen helfen, um einer Gefahr zu entkommen, aber es kann sein, dass du dich spontan an einen Angriff anpassen musst – deshalb sei wachsam!
  • Wenn der Hund krank zu sein scheint oder innerhalb von 10 Tagen nach dem Zwischenfall krank wird, dann sollte er sofort auf Tollwut getestet werden. Wenn der Hund positiv testet, musst du dich einer Serie von Tollwutimpfungen unterziehen.
  • Denke daran, dass manche Rassen erst "spät wedeln" (manche total freundliche Akitas beginnen zum Beispiel erst ab 2 m Entfernung zu wedeln), weshalb du nicht davon ausgehen solltest, dass ein auf dich zulaufender Hund angreifen wird, nur weil er nicht mit dem Schwanz wedelt.
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