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Wenn wir an Olivenbäume denken, sehen die meisten von uns riesige Felder unter mediterraner Sonne vor sich, in deren warmem Schein sie optimal gedeihen. Allerdings wachsen Olivenbäume tatsächlich in den meisten Klimazonen, in denen die Temperaturen im Winter nicht oder kaum unter den Gefrierpunkt sinken. Du kannst dir also in der Wohnung einen dekorativen Olivenbaum aus einem Kern ziehen. Die Oliven, die daran wachsen, werden vermutlich eher wilden Oliven ähneln, die sehr viel kleiner sind als kommerzielle Oliven. Aber immerhin, mit Geduld und guter Pflege kannst du irgendwann deine eigenen Oliven zuhause ernten.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Ernte die Kerne

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  1. Es gibt zig Sorten auf der Welt. Manche sind sich sehr ähnlich und unterscheiden sich nur ein wenig in Farbe oder Geschmack der Oliven. Andere sind extrem unterschiedlich und stellen ihre ganz eigenen Ansprüche an die Umgebung oder reifen zu einer sehr spezifischen Zeit.
    • Wenn du kalifornische Oliven kaufst, sind die häufigsten Sorten zum Beispiel: Mission, Manzanillo, Sevillano and Ascolano. Sie wachsen zwar alle in der gleichen Gegend, aber das unterschiedliche Klima in Kombination mit den verschiedenen Sorten sorgt für sehr unterschiedliche Resultate.
    • Stell intensive Nachforschungen an, welche Oliven in deiner Gegend auch wirklich gedeihen werden.
    • Wenn du deine Bäume aus Kernen ziehst, werden die Oliven eher eine wilde Variation ihrer Elterngewächse sein.
  2. Das klingt erstmal einfach, aber sie müssen direkt vom Baum gepflückt werden, damit der Kern am Leben bleibt. Olivenbäume gedeihen traditionell in Klimazonen im Bereich zwischen 8 und 11. [1] Das bedeutet subtropische Sommer und milde Winter. Ernte die Oliven im Frühherbst , nachdem sie reif geworden und grün sind. Lass die schwarzen, wo sie sind. Sammle keine Oliven vom Boden und nimm auch keine, die von Insekten angefressen sind.
    • Mit Oliven aus dem Supermarkt wird es nicht funktionieren. Diese wurden für den Konsum speziell behandelt, meist also gekocht. Dabei stirbt der Samen im Kern ab. Eventuell funktioniert es mit unbehandelten, frisch gekauften Oliven.
    • Wenn du keinen Olivenbaum in der Nachbarschaft hast, kannst du die Kerne online bestellen.
  3. Wenn du die Oliven hast, zerdrück das Fleisch vorsichtig mit einem Hammer, um die Frucht vom Kern zu lösen. Bedeck die zerdrückten Oliven mit warmem Wasser und lass sie über Nacht einweichen. Beweg das Wasser alle paar Stunden, damit sich das Fruchtfleisch noch besser von den Kernen löst.
    • Hast du keinen Hammer zur Hand, kannst du die Oliven auch mit der Seite eines breiten Messers zerdrücken.
    • Bemerkst du, dass einige Oliven an der Oberfläche schwimmen, sammle sie ein und wirf sie weg. Sie sind vermutlich verdorben.
  4. Sammle die Kerne aus dem Eimer und schrubb mit der rauen Seite eines Spülschwamms die Haut ab. Anschließend solltest du die Kerne einige Minuten lang gründlich in warmem Wasser abwaschen.
    • Hast du auch keinen Spülschwamm, verwende stattdessen Schleifpapier.
  5. Es gibt ein stumpfes und ein spitzes Ende an jedem Olivenkern. Schneide das stumpfe ab. Schneid nicht mitten durch den Kern, sonst ist er nutzlos. Mach nur ein kleines Loch von der Größe einer Bleistiftspitze.
    • Weich die Kerne 24 Stunden lang bei Zimmertemperatur ein. [2]
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Pflanz Olivenkerne ein

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  1. Du brauchst jeweils einen Topf mit etwa 7,5 cm Durchmesser für jeden Kern. Befüll die Töpfe mit gut entwässernder Erde. Sie sollte zu einem Teil aus grobem Sand und zum anderen aus Anzuchterde bestehen. Du bekommst beides im Gartencenter. Gib ein wenig Wasser hinzu, sodass die Mischung feucht ist aber nicht matschig wird.
    • Du kannst auch gleich größere Töpfe benutzen, wenn dir das lieber ist. Später wirst du die Pflänzchen sowieso umsetzen.
    • Misch die Erde mit einem Löffel, einem Stab oder den Händen gut durch.
  2. Setz sie 2,5 bis 5 cm tief in die Erde. Am besten setzt du nur einen Kern pro Topf, damit sie sich nicht um Nährstoffe streiten müssen. [3]
    • Pflanz ein paar mehr Kerne als du Pflanzen haben möchtest. Selbst unter optimalen Bedingungen ist die Keimrate bei Oliven eher niedrig.
  3. Stülpe durchsichtige Plastiktüten über die Töpfe. So bleibt die Feuchtigkeit eingeschlossen und gleichzeitig haben die Tüten den gleichen Effekt wie ein Treibhaus. Stell die Töpfe an einen hellen und warmen Platz. Eine Fensterbank ist natürlich toll, bedenk aber, dass direktes Sonnenlicht am Anfang auch schädlich sein kann. Wenn du Plastiktüten benutzt, stell deine Kerne in indirektes Sonnenlicht.
    • Statt Tüten kannst du natürlich auch ein Zimmergewächshaus verwenden.
    • Die Kerne sollten innerhalb eines Monats keimen.
  4. Die oberen 5 cm der Erde sollten konstant feucht gehalten werden. Du kannst das überprüfen, indem du deinen Finger ab uns zu einfach hineinsteckst. Gieß nur, wenn die Erde bis zu einer Tiefe von wenigstens 0,5 cm trocken erscheint. Zu viel Wasser lässt Bakterien und Pilze gedeihen, die die jungen Pflanzen abtöten können.
  5. Du kannst sie auf der Fensterbank oder an ihrer jeweiligen ursprünglichen Stelle stehen lassen, bis es Zeit zum Umpflanzen ist. Gieß so lange ganz normal weiter.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Pflanz den Baum nach draußen

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  1. August und September sind in den meisten Gegenden ideal. So können die Bäumchen sich an den neuen Boden gewöhnen, bevor der Frost kommt. Warte jedoch, bis deine Pflänzchen wenigstens 45 cm hoch sind.
    • Frostschäden sind ein großes Problem für Olivenbäume, deshalb solltest du erst im Frühjahr pflanzen, falls die Temperaturen in deiner Gegend regelmäßig unter -1 Grad fallen.
  2. Such eine Stelle aus, die viel direktes Sonnenlicht bekommt, um das Wachstum zusätzlich anzuregen. Das Loch muss gar nicht so tief sein, als Faustregel nur ein klein wenig tiefer als es der ursprüngliche Topf war. [4]
    • Grab das Loch mit den Händen oder einer kleinen Schaufel.
    • Das Gute an Olivenbäumen ist, dass sie mit den meisten Böden klarkommen, auch mit felsigen und sandigen. Sie müssen nur gut drainieren, sonst verenden die Bäume langsam an zu viel Wasser. Schlecht entwässernde Böden können Wurzelerkrankungen wie Verticillium-Welke oder Phytopthora-Wurzelfäule führen. Der Bereich um Olivenbäume herum sollte niemals matschig sein, immer nur leicht feucht.
  3. Nimm ihn vorsichtig aus seinem Topf und pass dabei auf, dass du die Wurzeln nicht zu sehr stresst. Vergewissere dich, dass Baum und neue Erde genug Wasser haben. Dann setz den Baum in das Loch und bedeck seinen Wurzelballen etwa 2,5 cm hoch mit umgebendem Erdreich.
    • Benutz keine großen Mengen organische Erdsubstanz, Kompost oder Dünge. Dadurch würdest du einen künstlichen Boden erschaffen. Etwa drei Jahre nach dem Pflanzen kannst du zu düngen beginnen. [5]
    • Wenn du mehrere Bäume pflanzt, sollten sie wenigstens einen Meter weit auseinander stehen, größere Bäume sogar etwa 10 Meter. Ansonsten werden sie früher oder später anfangen, um die Nährstoffe im Boden zu konkurrieren.
  4. Wenn die Bäume draußen stehen, gelten weiterhin die gleichen Regeln. Prüf die Erde um die Bäume herum und gieß, wenn die oberen 0,5 cm trocken sind. Gieß nicht zu viel. Mutter Natur kümmert sich schon um deine Bäumchen.
    • Olivenbäume halten einiges aus und brauchen normalerweise in den Wintermonaten keine spezielle Pflege oder Wasser. Wenn es jedoch sehr trocken ist, gieß sie ganz normal, damit die oberen Schichten Erde feucht bleiben.
  5. Denk aber daran, dass es bei der Menge an Sorten schwierig vorherzusagen ist, wann dein Bäumchen Früchte tragen wird. Manche, etwa Arbequina und Koroneiki, tragen im Alter von etwa drei Jahren zum ersten Mal. Andere brauchen fünf bis zwölf Jahre. [6]
  6. Oliven wachsen sehr langsam und müssen daher nicht viel gestutzt werden. Du solltest jedoch abgestorbene und kranke Zweige entfernen, sowie solche, die sehr weit unten am Stamm wachsen. Du kannst die Zweige auch ein wenig ausdünnen, damit der Baum in der Mitte genug Licht bekommt. [7]
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