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Auch im digitalen Zeitalter sind altmodische Fotokameras immer noch angesagt und gelten als „retro“. Deshalb kannst du auch weiterhin deine Filme in Fotogeschäften abgeben und dort entwickeln lassen oder sie ins Labor schicken. Du kannst sie aber auch zuhause selbst entwickeln, wenn du die richtigen Materialien hast. Ob Schwarzweißfilm oder Farbfilm, du musst dir einen sauberen Arbeitsplatz einrichten und eine Stelle finden, an der du deinen Film gut trocknen kannst. Dann kannst du deine eigenen Negative entwickeln und die Bilder ausdrucken oder digital speichern!

Methode 1
Methode 1 von 4:

Bereite deinen Arbeitsplatz und den Film vor

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  1. Du musst in einem geschlossenen Raum arbeiten, etwa einem Gästebad oder einer großen Abstellkammer, wenn du mit Film arbeitest, der noch nicht belichtet ist. Häng Fenster zu und verschließ Öffnungen unter der Tür mit Handtüchern oder Klebeband. Auch nur das kleinste bisschen Licht könnte deine Fotos ruinieren. [1]
    • Stell dich in den dunklen Raum und warte ab, bis sich deine Augen an die Dunkelheit gewöhnen. Achte darauf, ob du irgendwelche Lichtquellen wahrnimmst, die dir vorher nicht aufgefallen sind.
    • Bei der Entwicklung eines Films darfst du auch kein rotes Licht benutzen.
  2. Such online oder im Fachgeschäft nach einem Entwicklerset für deinen Film. Dieses sollte alle Chemikalien enthalten, die du brauchst, um deine Negative zu entwickeln. Achte darauf, dass es das richtige Set für deine Art Film ist. [2]
    • Ein solches Set sollte um die hundert Euro kosten.
    • Bei den enthaltenen Chemikalien handelt es sich um einen Entwickler, ein Fixiermittel, einen Stopper und ein Benetzungsmittel.
    • Benutz flüssige Chemikalien, die sich leichter abmessen und mischen lassen.
  3. Da du mit Chemikalien arbeitest, solltest du alles tun, um deine Augen und deine Haut zu schützen. Wenn du Angst hast, dass die Chemikalien auf deine Kleidung spritzen könnten, kannst du auch eine Schürze umbinden. [3]
  4. Vergewissere dich noch einmal, dass es im Raum vollständig dunkel ist, damit der Film nicht trüb wird. Warte, bis sich deine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, damit du gut arbeiten kannst. Setz das scharfe Ende des Dosenöffners am unteren Rand des Verschlusses an. Drück auf den Dosenöffner, um den Verschluss abzuhebeln. Lass den Film in deine Hand fallen und entsorg die Hülle. [4]
    • Breite deine Werkzeuge vor dir aus, damit du sie in der Dunkelheit leicht finden kannst.
    EXPERTENRAT

    Or Gozal

    Fotografin
    Or Gozal ist seit 2007 Amateurfotografin. Ihre Arbeit wurde insbesondere in National Geographic und Leland Quarterly von der Stanford Universität veröffentlicht.
    Or Gozal
    Fotografin

    Üb deine Handgriffe, bevor du das Licht ausschaltest. Or Gozal, Fotograf, rät: "Bevor du dich in dem dunklen Raum verbarrikadierst, solltest du versuchen, dich mit der Oberflächenbeschaffenheit der unterschiedlichen Werkzeuge vertraut zu machen , mit denen du hantieren wirst, damit du weißt, wie sie sich anfühlen. Wenn du einmal in dem Raum bist, lass deinen Augen ein wenig Zeit, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen , dann kannst du den Film auspacken!"

  5. Nimm eine Schere und schneid die ersten 2,5 cm von dem Film ab. Nimm die Spirale oder die Spule in der Filmdose heraus. Schau nach den Wölbungen an der Innenseite der Spirale, denn dort musst du den Film einsetzen. Zieh den Film nun auf die Spirale. [5]
    • Die Spirale ist normalerweise für einen 35 mm-Film eingestellt. Arbeitest du mit einer anderen Größe, kannst du die Breite der Spirale entsprechend anpassen.
  6. Zieh ein Stück des Films aus der Hülle und dreh eine Seite der Spirale im Uhrzeigersinn. Der Film wird nun aus seiner Hülle gezogen und auf die Spirale gespult. Dreh so lange an der Spirale, bis du am Ende des Films angekommen bist. Schneid das Ende mit einer Schere gerade ab. [6]
  7. Leg die Spirale auf den Boden der Dose und schraub den Deckel auf, um den Film vor Licht zu schützen. Lass den Deckel drauf, bis du die Chemikalien einfüllst. Nun kannst du erstmal das Licht wieder einschalten. [7]
    • Der Deckel sorgt dafür, dass kein Licht an den Film kommt, und funktioniert gleichzeitig als Trichter zum Einfüllen der Chemikalien.
    • Du musst nur im Dunklen arbeiten, während du den Film in die Dose steckst. Sobald er drin und dicht verpackt ist, kannst du das Licht wieder anmachen.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Entwickle einen Schwarzweißfilm

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  1. Das Wasser sollte Zimmertemperatur haben, also etwa 20 Grad warm sein. Gib den Entwickler zuerst in den Messzylinder, bevor du das Wasser hineinschüttest, damit sich die Stoffe besser vermischen. [8]
    • Der Entwickler lässt die Bilder auf den Filmnegativen erscheinen.
    • Wie viel Entwickler du brauchst, hängt davon ab, wie viel Film du entwickelst. Die angegebenen Mengen beziehen sich auf einen 35 mm-Film.
    • Befolg immer genau die Anleitung auf der Packung, denn die Mengenangaben können abweichen.
  2. Halt die Stoppbad-Lösung strikt von dem Entwickler getrennt, sonst funktioniert es nicht. Gib zimmerwarmes Wasser in den Zylinder. Sei mit den Mengen so genau wie möglich, damit bei der Entwicklung des Films keine Fehler passieren. [9]
    • Das Stoppbad beendet den Entwicklungsvorgang, damit die Fotos nicht überbelichtet werden.
  3. Misch die Lösung in einem dritten Gefäß mit zimmerwarmem Wasser. Rühr die Mischung etwas um, damit sich die Zutaten gut vermischen.
    • Der Fixierer sorgt dafür, dass das Bild auf dem Filmstreifen permanent fixiert wird.
  4. Nimm die Versiegelung von der Dose ab und gieß die Entwicklerflüssigkeit vollständig hinein. Starte deinen Timer, sobald du die Flüssigkeit eingefüllt hast. Setz den Deckel wieder auf und dreh die Dose zehn Sekunden lang kopfüber um die eigene Achse. Anschließend solltest du die Lösung einmal pro Minute erneut bewegen. Schütte sie nach Ablauf der neun Minuten dann zurück in den Zylinder. [10]
    • Durch die Bewegung stellst du sicher, dass der Entwickler den Film vollständig bedeckt.
  5. Schütte das Stoppbad vollständig in die Dose und setz den Deckel auf. Dreh die Dose eine halbe Minute lang hin und her, damit die Negative nicht weiter entwickelt und überbelichtet werden. Anschließend kannst du die Flüssigkeit zurück in den Zylinder gießen. [11]
  6. Gieß die Flüssigkeit in die Dose und setz den Deckel auf. Beweg die Dose zehn Sekunden lang herum und stell sie dann wieder auf den Tisch. Beweg die Dose die nächsten fünf Minuten lang einmal pro Minute hin und her. Nach Ablauf der Zeit kannst du den Fixierer wieder in seinen Zylinder zurück schütten. [12]
    • Den Fixierer kannst du für einen anderen Film erneut verwenden, schütte ihn also einfach wieder zurück in die Flasche, wenn du ihn aufbewahren willst.
  7. Füll den Behälter mit zimmerwarmem Wasser und kipp ihn fünf Mal, bevor du das Wasser wieder ausschüttest. Füll den Behälter noch zwei weitere Male mit Wasser und kipp ihn beim zweiten Mal zehn und beim letzten Durchgang 15 Mal. [13]
    • Benutz nach Möglichkeit destilliertes Wasser, damit keine Wasserflecken auf deinem Film zurückbleiben. Normalerweise reicht aber auch Leitungswasser.
  8. In einem letzte Durchgang füllst du die Dose mit Wasser und einem Benetzungsmittel. Setz den Deckel auf und dreh die Dose fünf Mal auf den Kopf, bevor du das Wasser wieder ausgießt. [14]
    • Durch das Benetzungsmittel trocknet der Film schneller und gleichmäßiger.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Entwickle einen Farbfilm

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  1. Füll eine große Plastikwanne oder Spüle mit heißem Wasser. Prüf die Temperatur regelmäßig mit einem Thermometer. Hat das Wasser 40 Grad, stell die Flaschen mit den Chemikalien hinein, bis sie die gleiche Temperatur haben. [15]
    • Der Entwickler lässt die Bilder auf dem Filmstreifen erscheinen.
    • Blix ist eine Mischung aus Bleiche und Fixiermittel, das den Entwicklungsvorgang unterbricht und das Bild auf dem Film fixiert.
  2. Füll den Entwicklungsbehälter mit warmem Wasser (etwa 20 Grad warm) und setz den Deckel auf. Beweg das Wasser, indem du die Dose etwa eine Minute lang kippst und drehst, damit der Film gleichmäßig abgespült wird. Wenn du damit fertig bist, kannst du die Dose ausleeren. [16]
  3. Gieß den Entwickler aus deinem Set in den Behälter und verschließ ihn dicht. Dreh den Behälter dann zehn Sekunden lang immer wieder auf den Kopf und anschließend einmal pro Minute während der weiteren Einwirkzeit. So wird der Film gleichmäßig damit bedeckt und die Bilder werden entwickelt. Nach vier Minuten kannst du die Flüssigkeit ausgießen. [17]
    • Bewahr den Entwickler in einem luftdicht verschlossenen Behälter auf, wenn du ihn später erneut verwenden willst.
  4. Füll den Behälter und verschließ ihn dicht. Beweg die Lösung zehn Sekunden lang in der Dose herum. Dann beweg sie während der sechs Minuten jede Minute einmal. Nach Ablauf der sechs Minuten kannst du den Behälter ausleeren. [18]
    • Das Blix kannst du in einer Flasche aufbewahren, wenn du es erneut verwenden willst. Achte jedoch darauf, dass es sich nicht mit dem Entwickler mischt. Sollte das doch geschehen, kannst du die Flüssigkeit nicht mehr verwenden.
  5. Füll den Behälter mit 20 Grad warmem Wasser und beweg das Wasser herum, um alle Reste der Chemikalien abzuwaschen. Nach etwa 30 Sekunden kannst du das Wasser wieder ausschütten. [19]
  6. Füll den Behälter mit Stabilisierungsmittel und lass den Film darin. Du musst die Dose nicht bewegen. Nach einer Minute kannst du den Behälter wieder auskippen und der Film ist fertig entwickelt. [20]
    • Wenn in deinem Set kein Stabilisierungsmittel enthalten ist, kannst du den Film einfach nur abspülen.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Trockne deine Negative

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  1. Hol die Filmspirale aus der Entwicklungsdose und zieh sanft das Ende des Films heraus. Benutz eine Wäscheklammer oder einen Clip, um das Ende des Films einzuklemmen. [21]
    • Auf dem Ende des Films befinden sich keine Fotos, die du beschädigen könntest.
  2. Halt den Clip mit einer Hand und die Spirale mit der anderen. Zieh langsam am Clip, sodass sich der Film von der Spule abwickelt. Häng den Clip an eine Leine, sodass er weder den Boden noch die Wand berührt. Es darf nichts direkt mit den Negativen in Berührung kommen. [22]
    • Arbeite in einem sauberen Raum, wo nicht die Gefahr besteht, dass Wind oder Staub deine Negative beschädigen könnte.
  3. Fang am oberen Ende an und klemm den Film sanft zwischen zwei Fingern oder einer Zange mit Gummilippen ein. Zieh die Feuchtigkeit dann über die gesamte Länge des Films herunter, sodass keine Wassertropfen darauf zurückbleiben. [23]
    • Trag saubere Handschuhe aus Vinyl oder Gummi, wenn du mit den Fingern arbeitest.
  4. Befestige einen weiteren Clip unten am Streifen, sodass er sich nicht verdrehen oder verformen kann, während er trocknet. Der Clip wird außerdem herunterfallende Tropfen auffangen. [24]
    • Stell ein Tablett auf den Boden unter den Filmstreifen, wenn du nicht möchtest, dass Wasser oder Chemikalien auf den Boden tropfen.
  5. Du solltest Filmstreifen wenigstens zwei Stunden lang nicht anfassen, nachdem du sie gereinigt und zum Trocknen aufgehängt hast. Nach etwa einer Stunde kannst du überprüfen, wie nass der Film noch ist, indem du ihn an einer Stelle befühlst, an der sich kein entwickeltes Foto befindet. Ist er trocken, kannst du ihn wegräumen oder scannen. [25]
    • Um den Trocknungsprozess zu beschleunigen, kannst du einen Föhn auf niedrigster Stufe verwenden und ihn aus etwa 30 cm Entfernung auf den Filmstreifen richten.
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Warnungen

  • Arbeite nur in einem Raum ohne sichtbares Licht, sonst könnten deine Negative trüb werden.
  • Trag eine Schutzbrille und Gummihandschuhe, wenn du mit Chemikalien arbeitest.
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Was du brauchst

  • Raum ohne sichtbares Licht
  • Entwicklerset für Schwarzweißfilm oder Farbfilm
  • Gummihandschuhe
  • Schutzbrille
  • Filmentwicklungsdose
  • Filmspirale
  • Dosenöffner
  • Schere
  • Küchenthermometer
  • Messbecher
  • Clips oder Klammern
  • Zange mit Gummilippen

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