Guppies haben wunderschöne Farben, hübsche Gesichter und sind pflegeleicht. Was kann man von einem Fisch noch mehr verlangen? Wenn du dein Aquarium mit diesen kleinen Schönheiten füllen willst, solltest du lernen, wie man sie züchtet und sich um die Jungfische kümmert.
Vorgehensweise
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Wähle die Fische aus, die du züchten willst. Beachte dabei Anzahl, Farbe und Schwanzform der Fische. Wenn du zwei Fische züchten willst, die ein ähnliches Farbmuster aufweisen, werden ihre Nachkommen auch dieses Farbmuster besitzen. Das Gleiche gilt für die Flossenform.
- Anzahl der Fische: Im Allgemeinen wählt man ein Männchen und zwei oder drei Weibchen zur Zucht. Wenn das Verhältnis eins zu eins beträgt, wird das Männchen häufig aggressiv und scheucht das Weibchen durchs Aquarium. Bei einem Verhältnis von eins zu drei verteilt sich die Aufmerksamkeit des Männchens auf die drei Weibchen, wodurch der Prozess für sie weniger anstrengend wird.
- Farbmuster: Es gibt verschiedene Grundmuster bei Guppies. Dazu zählen Wild (Grau- oder Olivtöne), Albino (helle Farben oder weiß mit roten Augen), Blond (helle Farben mit schwarzen Pigmenten) und Blau (blau schimmernde Farbe).
- Schwanzform: Die Schwanzflossenformen von Guppies reichen über ein Spektrum von abgerundet bis hin zu einer schwertartigen Form. Guppies können also ganz verschiedene Schwanzflossen besitzen, aber die häufigsten sind Delta (dreieckförmig), Fächerschwanz (sieht aus wie ein Fächer) und Rundschwanz (klein und rund).
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Wähle ein Zuchtbecken. Optimal ist ein Aquarium mit 35-75 Litern Volumen, einem Heizgerät und einem schonenden Wasserfilter. Der Filter sollte etwas schwächer sein, weil sonst die Gefahr besteht, dass die Guppy-Babies (die auch Brut genannt werden) in den Filter gesaugt und getötet werden. Wenn du denkst, dass dein Filter zu stark ist, decke die Öffnung des Filters mit einer Feinstrumpfhose ab. Der Strumpf erlaubt die Filterung des Wasser und schützt gleichzeitig die Brut.
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Richte das Aquarium ein. Unglücklicherweise tendieren die Guppy-Eltern zu Kannibalismus, deshalb musst du der Brut Plätze zum Verstecken einrichten. Guppy-Brut hält sich in Bodennähe auf, weshalb ihnen schwebende Wasserpflanzen einen guten Schutz bieten. Aber auch weiter oben benötigst du etwas Deckung, weil gesunde Brut nach oben schwimmt. [1] X Forschungsquelle
- Verwende kein Substrat. Substrate sind Steine/Steinimitate, die man auf dem Boden des Aquariums ausstreut. Ein Aquarium mit freiem Boden ist besser für die Zucht, weil du es leicht reinigen und beobachten kannst, wie viel Brut am Leben ist und wie viel Nahrung sie aufnimmt.
- Javamoos oder Laichfächer bieten ausreichend Schutz für die Guppy-Brut.
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Passe das Aquarium den Bedürfnissen deiner Fische an. Stelle die Temperatur auf 25 bis 26°C ein, während die Weibchen und Männchen zusammen im Tank sind. Bevor du die Guppies in den Zuchttank gibst, solltest du Fischfutter mit höherem Nährwert kaufen, um eine gesunde Zucht zu ermöglichen.
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Transferiere die Guppies in das Zuchtbecken. Jetzt kannst du nur darauf warten, dass sich die Fische vermehren. Setze das Männchen wieder zurück in das normale Aquarium, wenn du bemerkst, dass die Weibchen schwanger sind. Du kannst die Schwangerschaft eines Fischs an einem dunklen Fleck an seinem Abdomen erkennen. Alle weiblichen Fische entwickeln ihn, wenn sie schwanger sind, aber er wird deutlich dunkler, nachdem die Eier befruchtet wurden. [2] X Forschungsquelle
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Erkenne, wann die Fische gebären werden. Im Allgemeinen dauert die Austragezeit zwischen 26 bis 31 Tage. Wenn die Weibchen bereit zur Geburt sind, ist ihr Bauch stark geschwollen und der Schwangerschaftspunkt ist tiefschwarz (oder dunkelbraun, wenn du albino oder blonde Guppies züchtest). Der Bauch nimmt eher die Form eines Kartons als eine runde Form an. Guppies sind lebendgebärend und legen also keine Eier. Du solltest die schwangeren Weibchen ständig beobachten, damit du da bist, wenn sie gebären und sie gleich aus dem Aquarium nehmen kannst (ansonsten fressen sie unter Umständen noch ihre eigenen Kinder auf).
- Anzeichen für eine kurz bevorstehende Geburt sind: Der Fisch verhält sich sehr ruhig und versucht sich abzusondern, schütteln (Wehen), Aufenthalt in der Nähe des Heizstabs, Veränderung des Appetits (Verweigerung der Nahrungsaufnahme oder Ausspucken der Nahrung).
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Entferne die Weibchen aus dem Zuchtbecken, sobald die Brut geboren wurde. Auch wenn sich das grausam anhört, Guppies können gleich nach der Geburt allein zurechtkommen. Ebenfalls können Guppy-Mamas - wie bereits erwähnt - gelegentlich kannibalisch werden und ihre eigenen Kinder fressen. [3] X Forschungsquelle
- Wenn du nicht da sein kannst, wenn die Weibchen gebären, achte darauf, dass der Brut genug Pflanzen zur Verfügung stehen, um sich darin zu verstecken.
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Halte das Aqaurium sauber und auf einer geeigneten Temperatur. Für die Brut sollte das Wasser 25,5°C warm sein. Halte das Aquarium auf dieser Temperatur, bis die Brut voll ausgewachsen ist. Der Tank sollte auch häufig gereinigt werden. Sauge das Aquarium vorsichtig ab, wenn es zu schmutzig geworden ist und wechsle alle paar Tage 40% des Wassers, damit es klar bleibt.
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Sorge für die richtige Ernährung. Guppy-Brut ernährt sich von Salzwassergarnelen, Mikrowürmern oder Pulverflocken. Sie sollte zweimal täglich gefüttert werden. Guppies mögen Fleisch und pflanzliche Kost. Du solltest den Guppies deshalb neben den Standardflocken auch Gemüseflocken füttern. Denke daran, dass die Brut winzig ist und wenn du zuviel Futter gibst, verdirbt es und kann die Brut krank machen oder sogar töten. [4] X Forschungsquelle
- Neugeborene Brut sollte mit frisch geschlüpften Salzwassergarnelen gefüttert werden, damit sie ihr größtes Wachstumspotenzial erreicht. Wenn du deine Guppies verwöhnen willst, gib etwas gekochten Spinat in das Aquarium.
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Achte darauf, dass die Brut gesund bleibt. Das bedeutet du musst tote Brut entfernen. Tote Brut treibt an der Oberfläche des Aquariums und kann deshalb leicht abgeschöpft werden. Behalte im Auge wie viel Brut stirbt. Wenn ungewöhnlich viele Fische sterben, solltest du versuchen herauszufinden, woran es liegt. Wechsle das Wasser und probiere es mit einer anderen Futtersorte. Sich ansammelnder Schmutz ist schlecht für die Gesundheit der Guppies.
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Transferiere die Brut in das normale Aquarium, wenn sie groß genug geworden ist. Wenn die Brut eine ordentliche Größe erreicht hat oder etwa eineinhalb bis zwei Monate alt ist, kann sie allein überleben. Du kannst sie dann in ein normales Aquarium mit nicht-aggressiven Fischen geben, sie an einen lokalen Tierhändler verkaufen oder an deine Freunde verschenken.Werbeanzeige
wikiHow Video: Guppies Züchten
Brutfutter aus Fischfutter herstellen
- Lege ein paar Flocken/Pellets in eine verschließbare Plastiktüte.
- Zerstoße das Futter zu einem feinen Pulver.
- Füttere sparsam.
- Gib verschiedene Nahrungsarten mit hohem Proteinwert in die Mischung.
- Wenn das Pulver zu grob ist, kann die Brut es nicht fressen. In diesem Fall solltest du spezielles Babyfutter kaufen.
- Nimm einen Zahnstocher und tauche ihn in das Wasser. Tauche ihn anschließend in das Pulver und wieder in das Wasser.
Tipps
- Versuche, weibliche und männliche Exemplare zu paaren, die eine besondere Farbe oder Zeichnung haben, die dir gefällt, damit du schöne Jungtiere bekommst.
- Wenn ein männliches Tier die Weibchen nicht schwanger werden lässt, versuche einen männlichen Guppy in ein separates Glas zu setzten und stelle dies neben den Zuchtbehälter. Das sollte dazu führen, dass das ausgewählte Männchen die Weibchen befruchtet, wenn es bemerkt, dass es Konkurrenz hat. Falls dies nicht funktioniert, wirst du wahrscheinlich ein anderes Männchen für die Zucht auswählen müssen.
- Gib keine anderen Fischarten in das Zuchtaquarium zu den Guppies, sie stressen das Brutpaar und fressen die Brut.
- Verschenke oder verkaufe deine Babyguppies, wenn du zu viele im Aquarium hast oder sie wachsen nicht richtig und knabbern sich gegenseitig ihre Schwanzflossen an.
Warnungen
- Wenn ein Männchen gegenüber den Weibchen zu aggressiv ist, versuche mehr Verstecke für die weiblichen Guppies zu bauen, wofür sich künstliche Pflanzen und kleine Unterschlüpfe eignen. Falls es dann immer noch zu aggressiv ist, und die Weibchen nicht schwanger werden, entfernst du es besser, da es nicht nur ein schlechtes Zuchtexemplar ist (aggressives Verhalten ist bei Guppies unüblich), sondern die Weibchen außerdem zu Schaden kommen können.
Was du brauchst
- Vier Behälter: Einen, in dem sich die männlichen Guppies befinden (30 Liter), einen für die erwachsenen Weibchen (30 Liter) und einen für die Zucht (60 Liter) oder die Aufbewahrung der Fischbrut (45-60 Liter)
- Heizung, Thermostat und einen schonenden Filter
- Lebendige oder gefrorene Shrimps, Mikrowürmer, zerstoßene Fischflocken oder ein anderes pulverisiertes Futter für die Fischbrut.
- Pflanzen (echt und oder künstlich)
- Kleines Netz
- Zubehör für die Reinigung
- Muschelschalen sind eine gute Idee, wenn du kein Geld für einen Schutz für deine Fischbrut ausgeben willst.
Referenzen
Über dieses wikiHow
Um Guppys zu züchten, halte männliche und weibliche Guppys gemeinsam in einem Aquarium. Die Männchen sind normalerweise heller und bunter als die Weibchen. Außerdem sind sie kleiner. Guppys vermehren sich rasend schnell von allein, du brauchst also nichts weiter machen. Sorge lediglich dafür, dass der Zustand deines Aquariums für Guppys geeignet ist. Das heißt, das Wasser sollte zwischen 25 und 30°C warm sein und es sollte ein Filter installiert sein, der das Wasser sauberhält. Das Guppyweibchen ist trächtig, wenn du einen dunklen Fleck am Unterleib erkennen kannst, außerdem wird der Bauch größer. Eine Schwangerschaft dauert zwischen 21 und 30 Tage. Separiere die Weibchen eine Woche vor der Geburt oder wenn ihr Bauch eine eckige Form bekommt, indem du ihnen ihr eigenes Zuchtaquarium zur Verfügung stellst. Dieses Aquarium benötigt nichts außer ein paar Pflanzen, in denen sich die Jungfische verstecken könnten, nachdem sie auf die Welt kommen. Sobald die Jungfische geboren sind, nimm die Mutter wieder aus dem Zuchtaquarium, damit sie ihre Jungen nicht frisst. Alternativ kannst du auch eine Brutfalle aufstellen, wenn du kein separates Aquarium zur Verfügung hast. Platziere das Weibchen in dieser Falle, bevor es gebärt. Die Jungfische können dann durch die kleinen Löcher in der Falle entweichen, sodass das Muttertier sie nicht fressen kann.