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Wenn eines deiner Piercings rot oder geschwollen aussieht, ist es eventuell infiziert. In diesem Artikel geben wir dir Tipps, wie du ein infiziertes Piercing am besten behandelst und wie du in Zukunft Infektionen verhindern kannst

Methode 1
Methode 1 von 2:

Behandle ein infiziertes Piercings

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  1. Zu Infektionen kommt es am häufigsten bei unprofessionell oder fehlerhaft gestochenen Piercings. Wenn du irgendwelche der folgenden Symptome bemerkst, ist dein Piercing eventuell infiziert:
    • Schmerzen oder Schmerzempfindlichkeit
    • Starke Rötung
    • Schwellung
    • Absonderung von Eiter, Blut oder anderer Flüssigkeit
    EXPERTENRAT

    Jef Saunders

    Experte für Piercings
    Jef Saunders arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Piercer. Er ist der Koordinator für Public Relations der Association of Professional Piercers (APP), einer internationalen gemeinnützigen Organisation, die sich der Aufgabe widmet, die Öffentlichkeit über wesentliche Sicherheit für die Gesundheit und Körperpiercings zu informieren und er unterrichtet Piercing für Fakir Intensives. 2014 wurde Jef in den Vorstand der Association of Professional Piercers gewählt. 2015 erhielt er die Auszeichnung des Vorsitzenden der APP von Brian Skellie.
    Jef Saunders
    Experte für Piercings

    Anzeichen einer Infektion sind extreme Schmerzen, Schwellungen und Ausfluss. Ausfluss ist normalerweise verfärbt, wie gelb oder grün, und ist manchmal mit Blut vermischt. Möglicherweise hast du auch geschwollene Lymphknoten in der Nähe des Piercings. Wenn du eines dieser Symptome hast, ist es Zeit, einen Arzt aufzusuchen.

  2. Infektionen können sehr schnell voranschreiten, wenn man sie nicht behandelt, und die meisten Infektionen können andererseits recht einfach behandelt werden, wenn man früh genug damit anfängt und die Behandlung konsequent durchzieht. Bei Fragen kann dir dein Piercer weiterhelfen. Im Zweifel solltest du das Piercing immer mit warmem Wasser und Seife reinigen.
  3. Du kannst dieses einfache Antiseptikum bei den meisten Piercern kaufen, aber du kannst es auch einfach zuhause herstellen. Misch dazu einfach 1/8 Esslöffel nicht-jodiertes Meersalz in eine Tasse Wasser und rühr um, bis sich das Salz gelöst hat. Tauch dein Piercing in das Wasser oder benutz ein sauberes Wattestäbchen, um die Lösung zwei Mal am Tag etwa zwanzig Minuten lang auf die frisch gepiercte Stelle zu drücken.
  4. Benutz eine rezeptfreie antibiotische Salbe aus der Apotheke, um Bakterien abzutöten. Trag die Salbe ganz sanft zwei Mal pro Tag mit einem Wattestäbchen oder Wattepad auf.
    • Wenn du Ausschlag oder Juckreiz bekommst, benutz die Salbe nicht mehr. Die Symptome könnten auf eine allergische Reaktion hindeuten.
  5. Ein Eispack hilft gegen Schwellungen und kann dadurch den Kampf gegen eine Infektion unterstützen. Leg niemals Eis direkt auf deine Haut, da das zu Gewebeschäden führen kann. Es sollte immer eine Schicht Stoff, etwa ein Handtuch, zwischen dem Eispack und der Haut liegen.
  6. Er kann dir basierend auf deinem Piercing und deinen Symptomen den besten Rat geben. Eventuell wiederholt er die gründliche Reinigung von direkt nach dem Stechen und kann so eine beginnende Infektion schnell im Keim ersticken.
    • Wenn deine Infektion noch nicht so schlimm ist, kann der Piercer dir sagen, wie du sie selbst behandeln solltest.
    • Erkennt er, dass die Infektion schwerwiegender ist, wird er dich mit detaillierten Informationen zum Piercing, der Wunde und den Symptomen zu einem Arzt schicken.
  7. Er wird dir dann vermutlich ein Mittel gegen die Infektion verschreiben, meist ein Antibiotikum. Wenn dich deine Symptome nicht bessern oder sogar noch verschlimmern, nachdem du die Infektion zuhause behandelt hast, solltest du sofort zum Arzt gehen. Achte vor allem auf folgende Symptome:
    • Muskel- oder Gelenkschmerzen
    • Fieber
    • Schüttelfrost
    • Übelkeit oder Erbrechen [1]
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Verhindere infizierte Piercings

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  1. Wasch frische Piercings regelmäßig sanft mit einem Waschlappen und warmem Wasser und Seife. Wenn du Schmutz und Bakterien von der Wunde fernhältst, sollte das eigentlich schon ausreichen, um Infektionen zu verhindern.
    • Reinige dein Piercing immer nach dem Sport, nach Outdoor-Aktivitäten, nach dem Kochen und Putzen.
    • Reinigungsalkohol tötet zwar Bakterien ab, trocknet aber auch die Haut stark aus und kann potenziell Infektionen verursachen.
  2. Du kannst diese Lösung gleich bei deinem Piercer kaufen, du kannst sie aber auch mit nur zwei Zutaten selbst herstellen. Misch 1/8 Esslöffel nicht-jodiertes Meersalz in eine Tasse destilliertes Wasser ein und rühr um, bis es sich löst. Tauch dein Piercing in das Salzwasser oder tauch ein sauberes Wattestäbchen hinein und trag die Mischung zweimal am Tag für jeweils zwanzig Minuten auf die frisch gepiercte Stelle auf.
  3. Schmutzige Hände sind die Ursache Nummer eins von Infektionen, deshalb solltest du dir immer gründlich die Hände waschen, bevor du dein Piercing berührst oder behandelst.
  4. Wenn dein Piercing permanent an deiner Kleidung reibt, trag lockerere Kleidung. Das gilt besonders für Nabelpiercings, Genitalpiercings, Brustwarzenpiercings und andere Körperpiercings.
  5. An diesen Orten gibt es jede Menge Feuchtigkeit und Bakterien, die häufig Infektionen verursachen. Ein Piercing ist eine offene Wunde und Bakterien können sehr viel leichter eindringen als bei unverletzter Haut.
  6. Flipp nicht gleich aus, wenn du in den ersten Tagen Rötungen bemerkst und die Stelle sehr schmerzempfindlich ist. Das ist eine normale Reaktion deines Körpers auf eine Punktion. Leichte Entzündungen sind ganz normal und lassen sich einfach mit einem Eispack und Ibuprofen behandeln. Dauert die Entzündung jedoch länger als drei bis fünf Tage an, entwickelst du eventuell eine Infektion.
  7. Es mag vielleicht kontraproduktiv erscheinen, aber du solltest dein Piercing unbedingt drin lassen, wenn du Anzeichen einer Infektion wie etwa Eiter bemerkst. Wenn du das Piercing herausnimmst, könnte das Loch zuwachsen und die Infektion wäre im Körper eingeschlossen. Deshalb muss das Piercing offen bleiben, damit eventuelle Absonderungen ablaufen können, sonst kann es zu einem Abszess kommen oder die Infektion kann sich verschlimmern. [2]
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Tipps

  • Nimm Piercings aus infizierten Stellen nicht heraus. Die Wunde würde zuwachsen und die Infektion wäre im Körper eingeschlossen und damit nur noch sehr schwer zu behandeln.
  • Tränk dein Piercing wenigstens einmal täglich mit Meersalz, jedoch nicht häufiger als zweimal, um die Haut nicht auszutrocknen.
  • Bei Oberflächenpiercings wie Brustwarzenpiercings solltest du Meersalz und heißes Wasser in einem heißen Glas mischen und die Mischung so auf dein Piercing auftragen, dass sie fünf bis zehn Minuten lang einwirken kann.
  • Wasch immer deine Hände, bevor du dein Piercing berührst.
  • Leg in zwanzigminütigen Intervallen heiße Kompressen auf dein Piercing, um Schwellungen zu lindern und eventuelle Absonderungen leichter abfließen zu lassen.
  • Infektionen sollten immer zügig behandelt werden, da sie sich sonst leicht ausbreiten können.
  • Auch wenn du keine Probleme mit Infektionen hast, eine gute Hygiene wird dazu beitragen, dass dein Piercing schnell abheilt.
  • Eventuell reagierst du auch allergisch auf das Material des Piercings. Du solltest mit deinem Piercer absprechen, welche Materialien am besten geeignet sind und am wenigsten Probleme verursachen.
  • Wenn du ein infiziertes Ohrenpiercing und lange Haare hast, halt deine Haare möglichst weg von dem Piercing. In den Haaren können sich Bakterien sammeln, die dann auf das Piercing übertragen werden und die Infektion verschlimmern können. Binde deine Haare also besser zusammen, damit die nicht mit dem infizierten Piercing in Berührung kommen.
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Warnungen

  • Nimm das Piercing nicht heraus.
  • Geh zum Arzt, wenn du starke Schmerzen oder Fieber hast, denn du wirst sehr wahrscheinlich Medikamente brauchen, um die Infektion zu bekämpfen.
  • Geh sofort zum Arzt.
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Was du brauchst

  • Meersalz
  • Eine Tasse Wasser
  • Piercing
  • Spray oder spezielle Reinigungslösung von deinem Piercer. Nimm nicht zu viel.

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