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Du kannst ein altes Kleidungsstück völlig verwandeln, wenn du es in einer neuen Farbe färbst. Such dir ein altes Teil aus Naturfasern aus und hauch ihm mit Textilfarbe aus der Drogerie oder natürlichen Farben neues Leben ein. Weiß und helle Farben lassen sich am einfachsten färben, aber du kannst Stoffe auch bleichen und dann färben. Mit fertiger Textilfarbe kannst du deine Garderobe in wenigen Stunden verwandeln. Pflanzenfarbe ist zwar etwas arbeitsintensiver, dafür ist das Projekt an sich aber extrem bereichernd und die Farben etwas ganz Besonderes.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Färb Kleidung in der Toplader-Waschmaschine

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  1. Befolg eventuelle Hinweise für eine Vorwäsche, die deiner Textilfarbe beiliegen könnten. Normalerweise musst du die Sachen warm in einem sanften Waschprogramm und mit einem milden Waschmittel waschen. [1]
    • Vergewissere dich, dass alle Flecken raus sind, bevor du weitermachst.
    • Du musst die Kleidung nach dem Waschen nicht trocknen, denn sie muss für den Färbeprozess sowieso nass sein.
  2. Verwende das heißeste Wasser, das der Stoff vertragen kann. Füll die Maschine mit ausreichend Wasser für eine kleine Waschladung. [2]
    • Machst du die Maschine zu voll, wirst du die Farbe zu stark verdünnen und das Resultat wäre schlecht gefärbte Kleidung.
  3. Die Kleidung solltest du noch nicht in die Waschmaschine stecken. Wenn du die Farbe in die Maschine gibst, während das Wasser einläuft, musst du nicht umrühren. Durch die Bewegung des Wassers verteilt sich die Farbe von selbst gleichmäßig. [3]
    • Richte dich bei der Menge der Farbe nach den Angaben auf der Packung. Normalerweise wirst du ein Päckchen Farbpulver oder eine halbe Flasche flüssige Farbe brauchen.
  4. Wenn du Baumwolle oder Leinen färbst, gib noch etwa 250 g Salz mit ins Wasser. Färbst du Seide oder Nylon, gieß 200 ml Weißweinessig hinein. [4]
    • Das Fixativ sorgt dafür, dass die Farbe gut an den Fasern haftet.
  5. Wenn deine Waschmaschine vollgelaufen ist, kannst du die Sachen, die du färben willst, hineinstecken. Stell das Kurzwaschprogramm ein, das etwa 30 Minuten dauert. Wünschst du dir ein möglichst intensives Farbergebnis, kannst du die Maschine auch länger laufen lassen. [5]
    • Die Kleidung sollte nass sein, bevor du sie in die Trommel steckst, damit die Textilfarbe gut und gleichmäßig hält.
  6. Lass die Kleidung von der Waschmaschine einmal gründlich durchspülen, um die Farbe auszuwaschen. Warmes Wasser schafft das besser als kaltes. [6]
  7. Verwende ein mildes Waschmittel und eine niedrige Temperatur. Das kühle Wasser fixiert die Farbe. Gleichzeitig wäschst du damit Reste der Farbe und des Fixativs aus. [7]
    • Wasch keine andere Kleidung mit.
    • Trockne die Kleidung im Trockner oder an der frischen Luft.
  8. So entfernst du Farbreste aus dem System der Maschine, die sonst die nächste Waschladung verfärben könnten. [8]
    • Am besten verwendest du dafür heißes Wasser und 250 ml Bleiche.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Färb deine Sachen auf dem Herd

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  1. Das Färben von Kleidung kann eine ganz schöne Sauerei verursachen und Textilfarbe färbt auch Stoffe und Oberflächen, die du eigentlich nicht runderneuern wolltest. Damit du es beim Aufräumen und Saubermachen möglichst einfach hast, solltest du deinen Arbeitsplatz mit Plane oder mehreren Schichten Zeitungspapier abdecken. Schütz deine Haut vor Chemikalien oder Verfärbungen, indem du Handschuhe und alte Kleidung trägst, die ruhig schmutzig werden dürfen.
    • Leg Schwämme und Papiertücher bereit, für den Fall dass etwas daneben geht.
  2. Füll einen großen Suppentopf zu drei Vierteln mit Wasser. Vergewissere dich, dass es genug Wasser ist, um die Kleidung, die du färben willst, komplett darin unterzutauchen. Reicht das Wasser dafür nicht aus, musst du in mehreren Durchgängen färben. Bring das Wasser leicht zum Köcheln. [9]
    • Verwende am besten einen etwa acht Liter fassenden Topf.
  3. Watermark wikiHow to Kleidung einfärben
    Das Fixativ wird direkt ins Farbbad geschüttet. Du solltest das richtige Fixativ nach Art der zu färbenden Fasern auswählen: [10]
    • Färbst du Naturfasern wie Baumwolle oder Seide, gib 250 g Salz ins Wasser, wenn es zu kochen beginnt.
    • Bei Synthetikfasern wie Nylon fixierst du die Farbe mit 250 ml Weißweinessig im Wasser.
  4. Watermark wikiHow to Kleidung einfärben
    Rühr die Textilfarbe ist Wasser ein, bis sie sich aufgelöst und gleichmäßig verteilt hat. Befolg dazu die Anweisungen auf der Packung. Meist gibt es einige Unterschiede bei der Anwendung flüssiger Textilfarbe im Gegensatz zu Farbpulver: [11]
    • Wenn du eine Packung Farbpulver benutzt, musst du vermutlich den gesamten Packungsinhalt ins köchelnde Wasser schütten.
    • Wenn du flüssige Farbe benutzt, brauchst du für gewöhnlich eine halbe Flasche.
  5. Sie muss sich vollständig mit der Farbe vollsaugen können. Am besten kannst du sie mit einem Kochlöffel unter die Oberfläche drücken.
    • Beweg die Kleidung im Topf herum, damit auch die letzte kleine Naht mit Farbe getränkt wird.
  6. Wenn das Farbbad zu kochen beginnt, stell die Herdplatte herunter und lass alles eine Stunde lang vor sich hin köcheln. [12]
    • Rühr gelegentlich um, damit die Kleidung gleichmäßig gefärbt wird.
    • Deck den Topf nicht ab.
  7. Watermark wikiHow to Kleidung einfärben
    Hol die Sachen vorsichtig mit zwei Löffeln oder einer Zange aus dem Farbbad und leg sie in eine Spüle aus Metall. Lass heißes Wasser darüber laufen und dreh es nach und nach kälter, bis es extrem kalt ist und klar bleibt. Drück dann mit den Händen das Wasser aus den Kleidungsstücken.
    • Entleer das Farbbad in eine Metallspüle.
    • Beim Ausspülen wird eine Menge Farbe aus den Fasern kommen. Das ist ganz normal.
    • Wenn du die Sachen am Ende kalt ausspülst, fixierst du damit die Farbe im Stoff.
  8. Lass sie auf einer Wäscheleine oder einem Wäscheständer trocknen. Leg alte Handtücher oder Lappen unter die Kleidung, um tropfendes Wasser aufzufangen.
    • Trockne die Sachen nicht im Trockner.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Färb Kleider auf natürliche Weise

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  1. Natürliche Farben können ebenso Flecken in deiner Kleidung verursachen oder deinen Arbeitsplatz beschmutzen wie chemische Fasern. Erleichtere dir selbst die Reinigung und vermeide Flecken, indem du den Arbeitsplatz vorsorglich abdeckst.
    • Trag alte Sachen, die ruhig schmutzig werden dürfen, oder eine Schürze.
  2. Proteinbasierte Fasern wie Kaschmir, Wolle und Seide solltest du in warmem Wasser mit einem milden Spülmittel vorbehandeln (im Fall von Wolle in kaltem Wasser). Zellulosebasierte Fasern wie Baumwolle, Leinen und Hanf solltest du in warmem Wasser mit Natriumcarbonat vorbehandeln. Weich die Sachen wenigstens ein bis zwei Stunden lang ein, eventuell sogar bis zu vier Stunden lang. Lass sie einfach bei schwacher Hitze auf dem Herd stehen. [13]
    • Das genaue Verhältnis ist nicht so wichtig, solange du nicht zu viele Sachen auf einmal ins Wasser stopfst und genug Spülmittel und Natriumcarbonat darin hast, um sie zu reinigen.
    • Du kannst Natriumcarbonat selbst herstellen, indem du Natron eine Stunde lang bei 95 Grad im Backofen backst.
  3. Das ist eine Mischung aus einem Mineral und Wasser, die dafür sorgt, dass die Farbe besser in den Fasern haften kann. Bade deine Kleidung etwa 20 Minuten lang in einem großen Topf voll leicht köchelndem Wasser mit mordant, dann stell die Temperatur herunter und lass die Flüssigkeit und mit ihr die Kleidung abkühlen. Je nachdem welches Resultat du anstrebst, solltest du verschiedene Beizen verwenden: [14]
    • Alaun ist das am besten erhältliche Beizmittel. Du bekommst es in Drogerien, Bastelgeschäften oder online. Verwende 120 g Alaun in einem warmem Wasserbad je 500 g zu färbendem Stoff. Wenn du zu viel verwendest, können die Fasern klebrig werden.
    • Eisen ist eine effektive Beize, aber dadurch könnte das Farbergebnis etwas dunkler oder braunstichig ausfallen. Du solltest deshalb auf Eisen zurückgreifen, wenn du dir einen erdigen Farbton wünschst. Für ein Eisenbad musst du nur eine Handvoll alter Nägel in einem großen Topf mit Wasser aufkochen.
    • Mit Kupfer erreichst du ein grünliches Endergebnis. Mach ein Kupferbad mit Centmünzen in kochendem Wasser oder besorg dir online ein Kupfersulfat. Kupfer ist giftig, deshalb solltest du keinen Topf verwenden, in dem du am nächsten Tag wieder deine Nudeln kochen willst, und nur bei guter Belüftung arbeiten.
    • Verwende eine kleine Menge Zinn für farbechte und farbtreue Ergebnisse. Nimm jedoch wirklich nur ganz wenig und wie schon beim Kupfer keinen Topf, den du noch zum Kochen verwenden willst. Achte auf gute Belüftung.
  4. Dieses sorgt dafür, dass deine Kleidung die Farbe besser aufnimmt und sie nachher beim Waschen nicht wieder ausblutet. Welches Fixativ für deine Zwecke das beste ist, hängt davon ab, mit welchem Stoff du färbst: [15]
    • Wenn du mit Beeren färbst, bereite ein Fixativ mit Salz vor. Misch dazu 150 g Salz mit zwei Litern kaltem Wasser.
    • Verwendest du eine Farbe aus anderen Pflanzen, bereite ein Fixativ mit Essig vor. Misch dazu einen Teil Weißweinessig mit vier Teilen kalten Wassers.
  5. Wasch das Fixativ unter fließend kaltem Wasser aus, bis das Wasser klar bleibt. [16]
    • Deine Kleidung muss nass sein, damit du sie färben kannst, deshalb kannst du sie nach dem Ausspülen direkt ins Farbbad legen.
  6. Um die besten Farben zu erreichen, müssen zum Beispiel Früchte und Nüsse vollständig reif sein, Blumen sollten in voller Blüte stehen und schon zu welken beginnen und Stiele können geerntet werden, sobald sie voll entwickelt sind: [17]
    • Orange gewinnst du aus Zwiebelhaut, Möhren, Butternusskürbiskernen oder Goldstaubflechte.
    • Braun bekommst du mit Löwenzahnwurzel, Eichenrinde, Walnusshülsen und -schalen, Teebeuteln, Kaffee, Eicheln oder Goldrutentrieben.
    • Stell pinke Farbe aus Erdbeeren, Kirschen, Himbeeren oder Rinde der Riesentanne her.
    • Blau-Lila bekommst du mit Hornstrauchrinde, Rotkohl, Lavendel, Holunderbeeren, Maulbeeren, Blütenblättern der Kornblume, Blaubeeren, dunklen Trauben oder blauer Schwertlilie.
    • Eine rötlich-braune Farbe kannst du aus Holunderbeere, Schale roter Zwiebeln, Granatapfel, Rote Beete, Bambus oder getrockneten Hibiskusblüten herstellen.
    • Graue bis schwarze Farbe ergibt sich aus Brombeeren, Walnussschalen, Eichengallen oder Butternusshülsen.
    • Gewinn rot-violette Farbe aus Taglilien, Heidelbeeren oder Basilikum.
    • Grün bekommst du mit Artischocken, Sauerampferwurzeln, Spinatblättern, Sonnenhut, Löwenmäulchen, Flieder, Gras oder Schafgarbe.
    • Stell gelbe Farbe aus Lorbeer, Alfalfasamen, Ringelblume, Johanniskraut, Löwenzahnblüten, Narzissenblüten, Paprika oder Gelbwurzel her.
  7. Zerkleinere das Pflanzenmaterial mit einem Küchenmesser und wirf es in einen großen Topf voll Wasser. Auf jeden Teil Pflanzenmaterial sollten zwei Teile Wasser kommen. [18]
    • Der Topf sollte etwa das das doppelte Volumen der zu färbenden Kleidung haben. Willst du eine große Ladung Stoff färben, musst du das eventuell in mehreren Durchgängen tun.
  8. Der Topf muss voll genug sein, damit du die zu färbende Kleidung in der Flüssigkeit komplett untertauchen kannst. Um eine besonders potente Farblösung herzustellen, lass das Pflanzenmaterial ohne Wärmezufuhr über Nacht weiter im Wasser ziehen oder eine bis vier Stunden lang unter Aufsicht köcheln. [19]
    • Je länger du Mischung köcheln lässt, desto intensiver wird die Farbe ausfallen.
  9. Gieß die Mischung durch ein Sieb, um das Pflanzenmaterial aus der Flüssigkeit zu entfernen, und schütte sie dann in den großen Topf zurück. [20]
  10. Tauch deine feuchte Kleidung in das Farbbad und lass sie bei mittlerer Hitze köcheln, bis du das gewünschte Ergebnis erreicht hast. Rühr die Sachen ab und zu um, damit sie gleichmäßig färben. Denk daran, dass sie etwas heller aussehen werden, wenn sie trocken sind. [21]
    • Du wirst die Sachen wenigstens eine Stunde im Farbbad liegen lassen müssen, um eine helle Färbung zu erzielen.
    • Für eine besonders intensive Färbung solltest du die Kleidung acht Stunden lang oder über Nacht im Farbbad belassen.
  11. Um die überschüssige Farbe loszuwerden, wasch sie in kaltem Wasser aus, bis das Wasser klar bleibt. [22]
    • Trockne deine Kleidung im Trockner oder in der Sonne.
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Tipps

  • Wasch die Kleidung zunächst und vergewissere dich, dass sie keine Flecken hat, damit du ein möglichst gleichmäßiges Farbergebnis erreichst.
  • Färb keine Sachen aus Polyester, Spandex oder metallischen Fasern oder Kleidung, die in die Reinigung muss.
  • Färb und spül deine Sachen in Eimern aus rostfreiem Edelstahl oder einem anderen Metall. Wannen aus Plastik oder Becken aus Porzellan könnten Verfärbungen davontragen.
  • Du solltest bedenken, dass verschiedene Stoffe unterschiedlich auf ein und dieselbe Farbe reagieren können. Selbst uneingeschränkt färbbare Fasern nehmen Farbe aufgrund minimal unterschiedlicher Zusammensetzung und unterschiedlichem Gewicht nicht absolut gleichmäßig an. Infolgedessen könnte ein Kleidungsstück, dessen einzelne Teile aus verschiedenen Materialien bestehen, nach dem Färben leicht unterschiedliche Farbtöne haben.
  • Schütz deine Hände und deine Kleidung, indem du Handschuhe und eine Schürze oder alte Sachen trägst. Am sichersten bist du mit alter Kleidung, bei der es nicht schlimm ist, wenn sie schmutzig wird.
  • Mit chemischer Farbe kannst du Stoffe färben, die zu wenigstens 60 Prozent aus färbbaren Fasern wie Baumwolle bestehen. Sei dir aber bewusst, dass die Farbe vermutlich um einiges heller ausfallen wird als sie das bei 100 Prozent färbbaren Fasern tun würde.
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Warnungen

  • Wenn du chemische Farben benutzt, schau auf der Packung nach speziellen Anweisungen und Allergiehinweisen. Normalerweise sind chemische Farben kein Problem, aber manche von ihnen können Elemente enthalten, die ein leichtes Allergierisiko darstellen könnten.
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Was du brauchst

  • Weiße oder helle Kleidung
  • Plane oder alte Zeitungen
  • Schürze
  • Gummihandschuhe
  • Salz
  • Weißweinessig
  • Wäscheständer oder Wäscheleine

Färb Kleidung in der Toplader-Waschmaschine

  • Waschmaschine
  • Chemische Farbe

Färb deine Sachen auf dem Herd

  • Großen Suppentopf (acht Liter)
  • Rührlöffel
  • Waschmittel
  • Chemische Farbe

Färb Kleider auf natürliche Weise

  • Rührlöffel
  • Pflanzenstoffe für die Farben
  • Küchenmesser
  • Natriumcarbonat
  • Waschmittel
  • Beize (Alaun, Eisen, Kupfer oder Zinn)

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