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Löten ist eine weit verbreitete und effektive Methode, um verschiedene Metalle miteinander zu verbinden. In dieser Anleitung lernst du zwei Grundtechniken kennen, die du auch zu Hause anwenden kannst.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Grundlagen des Lötens

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  1. Ganz einfach ausgedrückt, versteht man unter Löten das Aufschmelzen eines Metalls auf andere metallene Komponenten mit der Absicht, diese miteinander zu verbinden.
    • Löten ist nicht Schweißen. Beim Schweißen werden die Metallkomponenten miteinander verschmolzen; beim Löten wird ein weicheres Metall mit einem niedrigeren Schmelzpunkt verwendet, um die Metalle miteinander zu verbinden.
      • Da beim Löten die einzelnen Metalle (außer das Lötmetall selbst) nicht geschmolzen werden, eignet es sich besonders für filigrane Arbeiten im Bereich der Elektrotechnik oder bei Klempnerarbeiten.
    • Man lötet, um zwei andere Komponenten miteinander zu verbinden. Daher kann man es als eine Art „Metallkleber“ verstehen. Außerdem kannst du mit dem Löten kleinere Zwischenräume ausfüllen bzw. Dinge an einer bestimmten Position halten. Für andere Anwendungen ist es nicht geeignet.
      • Das Lötmetall ist - wie der Name schon sagt - metallisch und somit leitfähig. Dies ist ein weiterer Grund dafür, dass es so beliebt im Bereich der Elektrotechnik ist.
  2. Zum Löten benötigst du Lötmetall. Früher enthielten Lötmetalle oft Blei oder Kadmium. Aufgrund der damit verbundenen gesundheitlichen Risiken werden diese Metalle heute nicht mehr verwendet.
    • Meistens besteht das Lötmetall aus einer Legierung aus zwei oder mehr Komponenten. Silber, Antimon, Kupfer, Zinn und Zink sind geläufige Bestandteile von Lötmetall.
    • Lötmetall ist weich und elastisch. Meistens ist es als Spule erhältlich und kann verbogen werden.
    • Lötmetall hat einen niedrigen Schmelzpunkt (175 bis 260°C) und kühlt nach dem Schmelzen rasch ab.
    • Manchmal enthält Lötmetall einen Kern aus natürlichen Harz (Baumharz) oder einer chemischen Säure. Das Lötmetall umgibt den Kern wie ein Schlauch.
      • Der Sinn besteht darin, dass der Kern als eine Art Reinigungsmittel dienen soll. Er verhindert, dass das Lötmetall beim Abkühlen oxidiert und es somit stark und rein bleibt.
    • Umgangssprachlich wird Lötmetall als Lötzinn bezeichnet, auch wenn es andere Metalle enthält.
  3. Es gibt viele verschiedene Lötkolben. Ein Lötkolben ist ein Stab mit einer beheizbaren Spitze, die verwendet wird, um das Lötmetall an Ort und Stelle zu schmelzen.
    • Die meisten Lötkolben werden ca. 450°C heiß. Sei also ganz besonders vorsichtig, wenn du mit einem Lötkolben arbeitest.
    • Oftmals bleibt ein wenig Lötmetall nach dem Löten am Lötkolben zurück. Dies oxidiert und verringert die Leistungsfähigkeit des Kolbens. Daher solltest du einen Lötkolben stets vor Gebrauch reinigen, indem du dir einen nassen Schwamm bereitlegst. Heize dann den Lötkolben auf und drücke die Spitze vorsichtig in den Schwamm, sobald der Kolben die richtige Temperatur erreicht hat.
      • Andererseits kann eine frische Schicht Lötmetall die Leistungsfähigkeit des Lötkolbens erhöhen. Dies wird „Verzinnen“ genannt. Lass einfach ein wenig Lötmetall gleichmäßig an der Kolbenspitze schmelzen, bevor du mit dem Löten beginnst.
    • Hochwertige Lötkolben sind mit einem Temperaturregler ausgestattet, so dass die Temperatur dem Projekt und dem verwendeten Lötmetall angepasst werden kann.
  4. Löten ist nicht sonderlich gefährlich oder schwierig. Allerdings solltest du schon grundlegende Sicherheitsmaßnahmen befolgen. Effizientes und effektives Löten ist nur mit den richtigen Arbeitsmaterialien möglich.
    • Klammern oder Krokodilklemmen, um die einzelnen Komponenten während des Lötens an Ort und Stelle zu halten
    • dicke Handschuhe, um deine Hände vor dem heißen Lötkolben zu schützen, während du das Lötmetall aufträgst
    • Schutzbrille, um zu vermeiden, dass Lötreste versehentlich in deine Augen gelangen
    • einen Ständer für deinen Lötkolben zur sicheren Lagerung zwischen zwei Lötvorgängen
  5. Du musst deine Arbeit gut sehen können, um so genau wie möglich zu löten.
    • Falls du in schlecht beleuchteten Bereichen löten musst, verwende eine helle Taschenlampe, um den Bereich auszuleuchten.
  6. Auch ohne Bleizusatz können sich schädliche Gase bilden. Vermeide es, geschmolzenes Harz oder Metall einzuatmen. Öffne das Fenster, schalte einen Ventilator ein – kurz gesagt, unternimm alles, um für ausreichende Belüftung zu sorgen.
  7. Löten geht schnell. Meistens braucht es nur wenige Minuten, um alles zu erledigen. Wenn du jedoch mehr als 15 oder 20 Minuten an einem Projekt arbeitest, denke daran, regelmäßig Pausen zu machen und frische Luft zu schnappen.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Elektronik löten

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  1. Im Bereich der Elektronik wird oft gelötet, um Komponenten an einer Platine zu befestigen. Daher wird ein Lötkolben mit einer dünneren Spitze benötigt. Normale Lötarbeiten können mit einem gewöhnlichen Lötkolben mit einer flachen Spitze durchgeführt werden; feine Detailarbeiten erfordern einen Kolben mit einer konischen Spitze.
    • Lötkolben verfügen NICHT über austauschbare Spitzen, so dass du für unterschiedliche Zwecke verschiedene Lötkolben benötigst. Glücklicherweise sind sie nicht sehr teuer und schon ab etwa 10 Euro zu bekommen. Selbst gute Lötkolben kosten meist nicht viel mehr als das Doppelte.
    • Ein gewöhnlicher Lötkolben zum Löten von Elektronikkomponenten ist ein 40-Watt-Kolben, der eine Temperatur von etwa 480°C erreicht. Diese Temperatur ist erforderlich, um die Komponenten leicht und schnell zu schmelzen, ohne die dünnen Drähte selbst zu beschädigen.
  2. Der Handel hält sowohl festes Lötmetall als auch solches mit einem Kern aus Harz bereit. Du benötigst Lötmetall, das für den gewünschten Zweck geeignet ist. Bei der Verwendung von festem Lötmetall benötigst du zusätzlich Lötfett.
    • Früher wurde für Elektronikarbeiten Lötmetall bestehend aus 60% Zinn und 40% Blei verwendet. Da Blei jedoch gesundheitsschädlich ist, wird heute eine Legierung aus 60% Zinn und 40% Silber bevorzugt verwendet. Durch das Silber steigt der Schmelzpunkt zwar etwas an, aber er verbindet die Komponenten gleichmäßig.
      • Beim Kauf von Lötmetall kannst du an den Angaben auf der Verpackung erkennen, um welches Metall es sich handelt. Die Zahlen geben den Prozentsatz des entsprechenden Metalls an. (60Zn/40Pb = 60% Zinn und 40% Blei)
  3. Stecke den Stecker in die Steckdose und heize den Lötkolben vor. Säubere die Spitze mit einem feuchtem Schwamm, falls du den Kolben zuvor bereits genutzt hat (siehe oben). Verzinne die Spitze, sobald sie sauber ist. Sobald du damit fertig bist, lege dir alle weiteren benötigten Materialien (Lötmetall, die zu verbindenden Komponenten, Klemmen usw.) parat.
  4. Möchtest du etwas an eine Platine löten, achte darauf, dass du es in das richtige Stiftloch einführst.
    • Die meisten Dinge lassen sich mit Klemmen feststecken, damit nichts verrutscht.
  5. Wickle ruhig ein wenig mehr ab, damit du nicht Gefahr läufst, aus Versehen die Spitze des Lötkolbens zu berühren.
  6. Berühre etwa ein Sekunde lang mit der Spitze des Lötkolbens die zu lötende Komponente. Das wärmt das Metall vor, so dass es das Lötmetall besser annehmen kann.
    • Halte die Spitze des Lötmetalls schnell an den Lötpunkt und berühre ihn mit der Spitze des Lötkolbens. Das Lötmetall sollte augenblicklich schmelzen. Wenn du etwas auf eine Platine lötest, sollte der eigentliche Lötvorgang nie länger als 3 bis 4 Sekunden dauern.
    • Solltest du mehr Lötmetall benötigen, gib etwas aus deiner Hand nach.
    • Das Lötmetall sollte sich in der Breite ausdehnen und sich zu den Seiten hin leicht wölben. Es sollte nicht wie ein Ball oder ein Klumpen aussehen.
  7. Ziehe zunächst das Lötmetall weg, warte eine Sekunde und entferne dann den Lötkolben von der Lötstelle. Lass die Lötstelle abkühlen. Auch das dauert nur wenige (max. 10) Sekunden.
    • Du darfst nicht auf die Lötstelle pusten oder anderweitig versuchen das Abkühlen zu beschleunigen. Das kann zu Klumpen oder Verunreinigungen führen.
    • Verzinne die Lötkolbenspitze nach einigen Lötvorgängen erneut. Verzinne sie außerdem ein letztes Mal, nachdem du alle Lötarbeiten beendet hast. Dadurch verlängerst du die Lebensdauer des Lötkolbens.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Kupferrohre löten

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  1. Kupferrohre zu löten ist nicht schwer, allerdings benötigst du eine etwas andere Ausrüstung. Es ist auch ein wenig umfangreicher als das Löten von Elektronik. Normalerweise werden Rohre gelötet, um Verbindungen zwischen einzelnen Rohren zu versiegeln.
  2. Diesen erhältst du im Baumarkt.
    • Es sind auch spezielle Lötkolben erhältlich. Ein Propanbrenner ist jedoch viel günstiger und erledigt die meisten Arbeiten ebenso zuverlässig.
  3. Es gibt spezielles Lötmetall für das Löten von Kupferrohren. Es ist wesentlich dicker. Die meisten Sorten enthalten ein säurehaltiges Flussmittel. Bei der Verwendung von festem Lötmetall ist zusätzliches Lötfett erforderlich.
    • Du solltest auf keinen Fall bleihaltiges Lötmetall zum Löten von Kupferrohren verwenden. Lies aufmerksam die Angaben auf der Verpackung. Geeignete Lötmetalle enthalten hauptsächlich Zinn sowie zusätzlich Antimon, Kupfer und/ oder Silber.
  4. Um sicherzustellen, dass die Lötverbindung hält, solltest du die Rohre zuvor mit Stahlwolle oder Schleifpapier reinigen.
  5. So brauchst du dich nicht vor plötzlichen Wasserstürzen fürchten, die das ganze Zimmer überschwemmen.
    • Bevor du das Wasser abstellst, solltest du jedoch einen Eimer mit Wasser abfüllen und griffbereit haben, falls du aus Versehen irgendetwas in Brand setzt.
  6. Rohrschneider sind ebenfalls im Baumarkt erhältlich.
    • Arbeite langsam und sorgfältig. Rohrschneider funktionieren am besten, wenn du dich langsam, aber stetig vorarbeitest. Zu schnelles Arbeiten könnte zum Verbeulen des Rohres führen.
    • Für größere Rohre wirst du wahrscheinlich eine Metallsäge benötigen. Feile nach dem Sägen die Ränder sorgfältig ab.
    • Sobald du die Rohre geschnitten hast, kannst du die entsprechenden Verbindungen herstellen, die du mit Löten versiegeln möchtest.
  7. Verwende Stahlwolle oder Schleifpapier und schmirgle die zu lötenden Stellen sorgfältig ab.
    • Eine saubere und glatte Oberfläche führt dazu, dass sich das Lötmetall gleichmäßig verteilt und den Übergang sicher versiegelt.
  8. Stelle den Propanbrenner an und halte ihn an die zu lötende Verbindung.
    • Achte darauf, das Rohr gleichmäßig zu erhitzen, indem du den Brenner rundherum führst.
    • Sobald das Rohr heiß ist, hältst du das Lötmetall an die zu versiegelnde Stelle. Es sollte auf der Stelle anfangen zu schmelzen.
      • Halte das Lötmetall an die eine Seite und den Brenner an die andere Seite des Rohres. Das Lötmetall sollte sich rund um das Rohr herum ausbreiten und den Zwischenraum ausfüllen.
    • Lass die Verbindung abkühlen. Auch in diesem Fall dauert das nicht sehr lange. Löte dann gegebenenfalls weitere Rohrverbindungen.
  9. Sobald du alle Verbindungen gelötet hast, wartest du ein paar Minuten und stellst dann das Wasser an. Lass Wasser durch die Rohre laufen und achte aufmerksam auf undichte Stellen. Solltest du Lecks finden, musst du die entsprechenden Verbindungen erneut löten.
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Warnungen

  • Löte stets ausschließlich in gut belüfteten Bereichen.
  • Berühre den Kolben nur am Griff. Der Bereich vom Griff zur Spitze wird äußerst heiß – du könntest dir schlimme Verletzungen zuziehen.
  • Setze den Lötkolben nach jedem Lötvorgang ordnungsgemäß auf einen Ständer oder in eine entsprechende Halterung.
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Was du brauchst

  • Lötkolben oder Propanbrenner
  • geeignetes (dem Einsatzzweck entsprechendes) Lötmetall
  • evtl. Lötfett
  • Lötkolbenständer
  • Klemmen oder Klammern, um die Komponenten zu fixieren
  • Komponenten, die gelötet werden sollen
  • Schutzkleidung
  • Rohrschneider oder Metallsäge zum Schneiden von Rohren
  • Schleifmaterialien zum Glätten der Rohre

Über dieses wikiHow

Zusammenfassung X

Wenn du etwas löten möchtest, benötigst du dafür Lötzinn, ein weiches Metall, das schnell schmilzt und genauso schnell abkühlt. Außerdem brauchst du einen Lötkolben oder eine Lötlampe, um dein Lötzinn zu erhitzen, sodass es sich mit dem Metall, mit dem du arbeitest, verbinden kann. Sicherheit steht an oberster Stelle beim Löten, trage deshalb unbedingt eine Schutzausrüstung. Außerdem sollte dein Arbeitsbereich gut belüftet und beleuchtet sein. Da du jetzt gut vorbereitet bist, kannst du mit dem Löten beginnen, um elektronische Dinge, Rohre oder andere metallische Gegenstände zu reparieren. Wie man Elektronik richtig verlötet, erfährst du, wenn du weiterliest!

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