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Leistenpilz ist häufig eine Ringelflechte, die durch einen pilzartigen Organismus (namens L-Organismus) ausgelöst wird. In medizinischen Kreisen ist der Leistenpilz auch als Tinea cruris gekannt. Die Symptome können ebenso aufgrund einer bakteriellen Infektion, wie Staphylococcus entstehen. Der Leistenpilz betrifft neben der Leiste auch die inneren Oberschenkel oder den Po. Diese Bereiche sind meist feucht und werden von der Kleidung eng umschlossen. Oft sind Erwachsene und besonders Männer im mittleren Alter betroffen. Feuchte Haut ist der perfekte Nährboden für Pilze und Bakterien. Erfreulicherweise kannst du die meisten Fälle von Leistenpilz mit rezeptfreien Medikamenten behandeln. Bei moderaten oder stärkeren Ausbrüchen, die länger als zwei Wochen andauern, kannst du dir von deinem Arzt ein intensiver wirkendes Medikament verschreiben lassen.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Leistenpilz daheim behandeln

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  1. Die Leiste, die inneren Oberschenkel und der Po sind die am häufigsten - von Leistenpilz befallenen - Bereiche, weil diese Hautzonen meist feucht sind und damit den verantwortlichen Bakterien und Pilzen einen perfekten Nährboden sowie beste Wachstumsbedingungen bieten. Selbst wenn du die Beschwerden durch Leistenpilz meist daheim allein behandeln kannst, solltest du deinen Arzt trotzdem konsultieren und eine Diagnose erstellen lassen. Dabei wird zudem nach der Ursache - pilzartig oder Bakterien – geforscht, weil die Behandlungsmethoden unterschiedlich sind. Die Symptome von Leistenpilz umfassen normalerweise: [1]
    • Juckreiz, Rötungen oder Schuppen in ringförmigen oder halbmondförmigen Mustern
    • Ein brennendes Gefühl
    • Schmerzen (normalerweise bei bakteriellen Infektionen)
    • Bläschen an den äußeren Rändern des Ausschlags
  2. Hygiene in diesem Bereich kann eine Ausbreitung der Pilze oder Bakterien verhindern, die die Symptome verursachen. Wasche die Haut während der Behandlungsdauer zweimal bis dreimal täglich mit einem antimykotischen Shampoo. [2]
    • Du kannst diese Shampoos rezeptfrei kaufen. In einigen Produkten ist Ketokonazol (Niozoral®) oder Selensulfid (Selsun Blue®) enthalten. [3] Viele dieser Shampoos werden als Mittel gegen Schuppen angeboten. Häufig ist Hautpilz Ursache für Schuppen und diese Produkte besitzen meist eine Wirkstoffformel pilzhemmender Mittel. [4]
  3. Übermäßige Feuchtigkeit kann einen perfekten Nährboden für Leistenpilz bilden. Trockne deine Leiste nach jeder Wäsche sorgfältig ab und achte darauf, überschüssigen Schweiß in diesem Bereich auch während des Tages zu trocknen. [5] Wechsele deine Trainingskleidung und wasche dich sofort nach dem Training, um der Entstehung von Leistenpilz vorzubeugen.
    • Gegen übermäßiges Schwitzen hilft auch locker sitzende Kleidung. Sie sorgt zudem dafür, dass der überschüssige Schweiß schneller trocknen kann. [6]
    • Tausche dein Handtuch während der Behandlung deines Leistenpilzes täglich gegen ein frisches Handtuch aus und benutze es auf keinem Fall gemeinsam mit anderen Personen.
    • Du kannst den Leistenbereich auch mit einem Körperpuder wie Dr. Hauschka® Seidenpuder trocken halten.
  4. Für die Behandlung von Leistenpilz werden verschiedene rezeptfreie, antimykotische Salben angeboten. Trage die Creme nach jedem Waschen auf und verteile sie über die Ränder des Ausschlags hinaus. [7]
    • Wähle Produkte mit Terbinafin, Miconazol oder Clotrimazol. Marken mit diesen aktiven Wirkstoffen sind zum Beispiel Lamisil®, Lotrimin®, Micatin® und Monistat®. [8] Befolge immer die Anleitungen auf der Packungsbeilage und konsultiere deinen Arzt, falls die Symptome nicht innerhalb von zwei Wochen abklingen.
    • Du kannst den Hautbereich nach dem Auftragen anderer Produkte auch mit einer Zinkoxidsalbe behandeln. [9] Das kann die Haut vor zusätzlichen Irritationen und Feuchtigkeit schützen. [10]
    • Stelle sicher, deine Hände immer nach dem Auftragen der Salbe oder bei Kontakt mit der Leistenregion zu waschen.
  5. Aggressive Chemikalien, wie Waschmittel, Bleiche und sogar Weichspüler in deiner Wäsche können zusätzliche Irritationen verursachen, die deinen Leistenpilz noch verschlimmern werden. [11] Versuche während der gesamten Behandlungszeit, den Kontakt deiner Leistengegend mit diesen und anderen aggressive Chemikalien zu vermeiden.
  6. Aluminiumsalzlösungen wie Aluminiumchlorid 10% oder Aluminiumacetat sind wirkungsvolle, schweißhemmende Mittel, die die Schweißdrüsen mit einem Pfropfen verschließen. Beachte die folgenden Schritte bei der Anwendung dieser Mischung [12] :
    • Mische einen Teil Aluminiumsalz mit 20 Teilen Wasser. Trage diese Lösung auf den infizierten Bereich auf und lasse ihn für sechs bis acht Stunden einwirken. Am besten trägst du ihn über Nacht auf, weil deine Schweißdrüsen in dieser Zeit am wenigsten aktiv sind. Wasche die Lösung ab, sobald du glaubst, dass du wieder zu schwitzen beginnst. Wiederhole diesen Prozess, bis die wunden Stellen trocken sind und verblassen.
  7. Die Ringelflechte, die für die meisten Erkrankungen von Leistenpilz verantwortlich ist, kann Bläschen auf größeren Hautstellen verursachen. Du kannst diese Wunden daheim mit medizinischen, in Burowscher Lösung getränkten Kompressen behandeln. Damit trocknest du deine Bläschen aus und linderst das unangenehme Gefühl. Anschließend kannst du die Haut mit antimykotischen Salben behandeln. [13]
  8. Sollte dein Leistenpilz zeitgleich mit Fußpilz auftreten, kannst du den Pilz leicht wieder auf deine Leiste übertragen, wenn du deine Unterwäsche beim Anziehen mit dem Fuß berührst. Stelle sicher, beide Krankheiten zu behandeln und vermeide so eine Neuinfektion deiner Leiste. [14]
  9. Solltest du eine Behandlung mit natürlichen Hausmitteln bevorzugen, hast du einige Optionen zur Auswahl. Du kannst: [15]
    • Eine Gaze oder einen sauberen Waschlappen in verdünnten Essig tauchen (ein Teil Essig auf vier Teile Wasser). Lege die getränkte Gaze zweimal täglich auf die betroffenen Stellen. Tupfe die Haut vorsichtig trocken, nachdem du die Gaze abgenommen hast, aber reibe nicht zu fest, weil die Infektion sonst weiter verschorfen könnte.
    • Gib ¼ Tasse Bleiche (wie Clorox) in eine Badewanne voll Wasser und bade täglich oder jeden zweiten Tag in dieser Mischung. Diese Methode ist für schwach ausgeprägte Fälle geeignet. Trockne die Haut nach dem Bad gründlich ab.
    • Trage 0,6% Ajoene Gel auf. Dieses Extrakt wird aus Knoblauch gewonnen und enthält natürliche, pilzhemmende Eigenschaften. Du kannst es zweimal täglich für bis zu zwei Wochen auftragen. [16]
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Konsultiere deinen Arzt für eine Behandlung

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  1. Sollten deine Beschwerden bei der Behandlung mit Hausmitteln nicht innerhalb von zwei Wochen abklingen, brauchst du entweder ein stärkeres, verschreibungspflichtiges antimykotisches Medikament oder du leidest möglicherweise an einer bakteriellen statt einer mykotischen Infektion. Dein Arzt kann dir zusätzlich Antibiotika verschreiben, wenn das der Fall ist.
    • Dein Arzt wird wahrscheinlich einen Abstrich an der betroffenen Hautstelle vornehmen und in ein Labor senden, damit eine Kultur angelegt werden kann. Die Hautkultur kann die Diagnose der Ursache erleichtern und dein Arzt wird in der Lage sein festzustellen, ob sie mykotisch oder bakteriell (normalerweise von Staphylococcus verursacht) ist. [17]
  2. Sollte dein Arzt feststellen, dass deine Beschwerden auf Pilze zurückzuführen sind, aber die rezeptfreien Medikamente in den letzten zwei (oder mehr) Wochen keine Wirkung gezeigt haben, wird dir dein Arzt wahrscheinlich eine stärkere, verschreibungspflichtige Creme verordnen: [18] [19]
    • Oxiconazol 1% (Oxistat®)
    • Econazol 1% (Spectacol®)
    • Sulconazol 1% (Exelderm®)
    • Ciclopirox 0,77% (Loprox®)
    • Naftifin 2% Creme
    • Beachte, dass Econazol, Sulconazol, Ciclopirox und die Naftifin Creme nicht für Kinder verwendet werden sollten. Die Nebenwirkungen dieser Medikamente können sich unter anderem als brennendes Gefühl, Hautreizungen, Stechen und Rötungen äußern.
  3. Sollte dein Leistenpilz immer wiederkehren oder dein Immunsystem geschwächt sein (zum Beispiel durch HIV), kann dein Arzt eine stärkere Behandlungsmethode mit oralen, antimykotischen Medikamenten vorschlagen. Dies sind verschiedene Möglichkeiten: [20]
    • Griseofulvin® 250 mg zweimal täglich bis zur Heilung
    • Terbinafin®250 mg täglich für zwei bis vier Wochen
    • Itraconazol®200 mg täglich für eine Woche
    • Fluconazol® 150 - 300 mg täglich für zwei bis vier Wochen
    • Ketoconazol® 200 mg täglich für vier bis acht Wochen
    • Beachte, dass diese Medikamente nicht für Kinder oder schwangere Frauen geeignet sind. Die häufigsten Nebeneffekte dieser Medikamente sind Leberschäden, Schwindel, Krämpfe, Übelkeit und Erbrechen. Bei einer Verschreibung dieser Medikamente werden die Leberfunktionen normalerweise regelmäßig durch den Arzt kontrolliert.
  4. Falls durch die Kultur bestätigt wird, dass deine Beschwerden das Ergebnis einer bakteriellen Infektion sind, kann dir dein Arzt eine Behandlung der betroffenen Hautzonen mit antibakteriellen Cremes vorschlagen. Dazu können die folgenden Optionen gehören: [21]
    • Erythromycin® zweimal täglich anwenden
    • Clindamycin® zweimal täglich anwenden
    • Metronidazol® zweimal täglich anwenden
    • Dein Arzt kann dir auch die Verwendung einer antibakteriellen Seife empfehlen, um die Haut vor dem Auftragen der Cremes gründlich zu reinigen. Rezeptfreie antibakterielle Seifen sind zum Beispiel Lever 2000® oder eine Chlorhexidinseife wie Hibiclens®.
  5. Bei stärker ausgeprägten Fällen von Leistenpilz wird dir dein Arzt eine Behandlung mit oralen Antibiotika verschreiben. Die Behandlungsdauer wird zwischen fünf und vierzehn Tagen betragen und richtet sich nach der Art des Medikaments. Antibiotische Medikamente sind unter anderem: [22]
    • Cephalexin® (Keflex®)
    • Dicloxacillin®
    • Doxycycline®
    • Minocyclin® (Dynacin® oder Minocin®)
    • Erythromycin®
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Tipps

  • Konsultiere deinen Arzt, wenn eines deiner Symptome länger als zwei Wochen andauert.
  • Vermeide die gemeinsame Benutzung von Handtüchern, weil die Mikroben, die für den Leistenpilz verantwortlich sind, leicht auf andere Personen übertragen werden können. [23]
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