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Für viele ist die Diagnose "Diabetes" ein Weckruf. Du kannst solch eine Diagnose in jedem Alter bekommen. Es ist wichtig, dass du weißt, wie du trotz Diabetes ein normales Leben führen kannst. Wenn du mit Diabetes leben musst, dann musst du deinen Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrollieren und ein aktives, gesundheitsbewusstes Leben führen. Medikamente (Insulin bei Typ 1, wenn der Körper nicht genug Insulin produziert, oft aber andere Medikamente bei Typ 2, wenn der Körper das verfügbare Insulin nicht richtig verarbeitet) halten den Blutzuckerspiegel und deine Symptome unter Kontrolle.

Wenn du deine Diabeteserkrankung im Griff hast, kannst du ein gesundes und glückliches Leben führen. Dieser Artikel bezieht sich nur auf allgemeine Fälle und ersetzt die Beratung durch einen Arzt nicht. Außerdem musst du dich unbedingt an die Anweisungen deines Arztes halten.

Teil 1
Teil 1 von 5:

Behandlungsplan erstellen (Diabetes Typ 1)

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  1. Diabetes Typ 1, auch Jugenddiabetes genannt, ist eine chronische Erkrankung, die entgegen ihres Namens bei Leuten jeden Alters auftreten kann. Diese Art von Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung. Sie kann plötzlich aufgrund einer Infektion auftreten, allerdings zeigen sich die Symptome erst nach einer Erkrankung. [1] Die Symptome bei Diabetes Typ 1 sind spürbar, schlimmer und machen dich schneller krank. Symptome bei Diabetes Typ 1 oder fortgeschrittener Diabetes Typ 2 sind oft unter anderem: [2]
    • Mehr Durst und häufiges Urinieren
    • Dehydrierung
    • Möglicherweise extremer Hunger mit nicht zu stillendem Appetit (nichts befriedigt dich)
    • Unerklärbare verschwommene Sicht
    • Unerklärbare Gewichtsabnahme
    • Ungewöhnliche Schwäche/Müdigkeit
    • Reizbarkeit
    • Langsam heilende Wunden
    • Häufige Infektionen (zum Beispiel des Zahnfleischs, der Haut oder der Vagina)
    • Übelkeit und/oder Erbrechen
    • Ketone im Urin und bei medizinischen Untersuchungen - Ketone sind ein Nebenprodukt des ungesunden Abbaus/Schwunds von Muskeln und Fett. Das ist eine Folge dessen, dass der Körper nicht genug Insulin hat, um sich am Leben zu halten.
  2. Suche dir ärztliche Hilfe, wenn du eines der nachfolgenden schweren Probleme bemerkst, die bei unbehandelter Diabetes Typ 1 oder 2 auftauchen können. Sie können lebensbedrohlich sein. Dazu gehören unter anderem:
    • Geschwächte Immunität im Hinblick auf Infektionskrankheiten
    • Schlechte Durchblutung (auch in den Augen und Nieren)
    • Unwohlsein, Infektionskrankheiten
    • Taubheit und Kribbeln in Zehen und Füßen
    • Infektionen und Wunden heilen langsam (wenn überhaupt), besonders in Füßen und Zehen
    • Wundbrand (totes Fleisch) an den Zehen, Füßen und Beinen (normalerweise schmerzfrei)
  3. Es ist nicht selten, dass du nach deiner Diagnose eine kurze Zeit im Krankenhaus bleiben musst. Wenn du vermutest, dass du Diabetes hast und lang nicht zum Arzt gehst, kannst du sogar ins Koma fallen. Halte die Anweisungen eines qualifizierten Arztes oder Spezialisten immer ein, wenn du gegen deine Diabetes ankämpfen willst.
    • Weder Diabetes Typ 1 noch Typ 2 können vollständig geheilt werden, aber wenn du dich dein Leben lang an deinen Behandlungsplan hältst, dann kannst du deine Krankheit so gut in den Griff bekommen, dass du ein normales Leben führen kannst. Beginne mit der Behandlung deiner Gesundheit zuliebe sofort nachdem die Diabetes aufgetreten ist. Schiebe es nicht auf. Wenn du denkst, dass du vielleicht Diabetes hast, dann warte nicht mit dem Arztbesuch. Gehe unbedingt zum Arzt. [3]
  4. Dessen musst du dir bewusst werden. Du liest diesen Artikel. Das bedeutet, dass du die richtige Einstellung hast. Ein Diabetes-Berater wird wärmstens empfohlen. Er zeigt dir die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und hilft dir, deine Mahlzeiten so anzupassen, dass du deinen Blutzuckerspiegel besser kontrollieren kannst. Leute, die schon in jungen Jahren an Diabetes Typ 1 erkranken, sollten unbedingt einen Termin bei einem Diabetes-Spezialisten vereinbaren und bekommen oft einen im Krankenhaus vorgestellt.
  5. Der Körper einer an Diabetes Typ 1 erkrankten Person braucht Insulin, weil die Bauchspeicheldrüse insoweit beschädigt ist, dass sie das nötige Insulin nicht produzieren kann. Insulin ist ein chemischer Stoff, der Zucker (Glukose) im Blutkreislauf aufspaltet. An Diabetes Typ 1 erkrankte Personen müssen mit ihrem Arzt gemeinsam die korrekte Dosierung des Insulins herausfinden, denn jeder reagiert anders auf unterschiedliche Arten von Insulin. Manche Erkrankte produzieren selbst noch eine geringe Menge Insulin. Ohne Insulin werden sich die Symptome rapide verschlimmern und können zum Tod führen. Um es deutlich auszudrücken: Personen, die an Diabetes Typ 1 erkrankt sind, müssen jeden Tag Insulin zuführen oder sie werden sterben. [4] Deine tägliche Insulindosis hängt von Faktoren wie deiner Größe, deiner Ernährung, deinem Aktivitätslevel und deiner Genetik ab. Es ist daher wichtig, dass du mit einem Arzt sprichst, bevor du einen Behandlungsplan beginnst. Es gibt viele verschiedene Arten von Insulin und jede davon ist auf spezielle Bedürfnisse angepasst. Es gibt diese Arten: [5]
    • Schnellwirkend: "Mahlzeiten" (Bolus) Insulin. Man nimmt es direkt vor einer Mahlzeit, damit der Blutzuckerspiegel nach dem Essen nicht in die Höhe schießt.
    • Kurzzeitinsulin Basalinsulin. Man nimmt es ein oder zwei Mal täglich zwischen den Mahlzeiten, um den Blutzuckerspiegel in "Ruhe" zu kontrollieren.
    • Langzeitinsulin: Eine Kombination aus Bolus- und Basalinsulin. Du kannst es vor dem Frühstück und Abendessen nehmen, um den Blutzuckerspiegel nach den Mahlzeiten und tagsüber stabil zu halten.
    • Intermediärinsulin: Eine Kombination mit schnellwirkendem Insulin. Es hält den Blutzuckerspiegel konstant, wenn das schnellwirkende Insulin nicht mehr wirkt. Diese Art Insulin nimmt man üblicherweise zwei Mal täglich. [6]
  6. Eine Insulinpumpe ist ein Gerät, dass kontinuierlich Bolusinsulin zugibt, um die Auswirkungen des Basalinsulins nachzuahmen. Dein Blutzuckerspiegel wird beim Essen und entsprechend deines normalen Testplans ins Gerät eingegeben und es berechnet die nötige Dosis Bolusinsulin für dich. Außerdem kannst du ein Kohlenhydrat-Verhältnis eingeben, um das Bolusinsulin besser zu berechnen.
    • Es gibt neue schlauchlose (ohne Schläuche) Insulinpumpen, die eine "All in One"-Einheit haben, in der Insulin für drei Tage vorhanden ist. Außerdem haben solche Geräte eine Batterie und eine eingebaute Pumpe. Dieses Gerät heißt beispielsweise "Omnipod" und wird drahtlos durch den Persönlichen Diabetes Manager (PDM) bedient. Du brauchst idealerweise zehn Pumpen pro Monat, die in einer Box mit einem Vorrat für 30 Tage geliefert werden. [7]
    • Das alte Standard-Injektions-Set bestand aus einer Plastikkappe auf einem Katheter, mit dem das Insulin verabreicht wird (subkutane Insulinverabreichung). Dieser wurde in die bevorzugte Injektionsstelle eingeführt. An der Pumpe hing eine Art Schlauchsystem mit einer Kanüle. Das Pumpenset wird an einem Gürtel oder in der Nähe der Einstichstelle mit einem Pflaster befestigt. Am anderen Ende hängt die Kartusche, in die du das Insulin füllst und die du in die Pumpeinheit einlegst. Manche Pumpen haben einen Glukosemonitor, der den Blutzuckerspiegel unterhalb der ersten Hautschicht misst. Es ist nicht so effektiv wie ein Blutzuckermessgerät, erkennt einen schnellen Anstieg oder Abfall des Blutzuckerspiegels allerdings frühzeitig und kann ihn dementsprechend ausgleichen.
    • Leute, die eine Pumpe verwenden, beobachten ihren Blutzuckerspiegel typischerweise öfter, um die Effektivität der Insulinzufuhr durch die Pumpe zu überwachen und zu bemerken, wenn die Pumpe nicht funktioniert. Die Insulinpumpe kann unter anderem diese Fehlfunktionen aufweisen:
      • Die Batterie ist schwach
      • Das Insulin wirkt nicht, weil es Hitze ausgesetzt war
      • Das Insulinreservoir ist leer
      • Der Schlauch sitzt nicht und das Insulin läuft aus, statt verabreicht zu werden
      • Die Kanüle verbiegt sich oder hat einen Knick, weshalb kein Insulin verabreicht werden kann.
  7. Diabetiker sollten körperlich fit sein. Sport senkt den Blutzuckerspiegel - manchmal sogar 24 Stunden lang. [8] Die Ursache für die schlimmsten Auswirkungen der Diabetes ist ein zu hoher Blutzuckerspiegel ("Anstieg" des Blutzuckers). Daher ist Sport ein wichtiger Faktor, bei dem Zucker ganz natürlich verbraucht wird und mit Hilfe dessen Diabetiker ihren Blutzuckerspiegel auf einem gesunden Niveau halten können. Außerdem hat Sport für Diabetiker dieselben positiven Auswirkungen wie für alle anderen auch, nämlich bessere Fitness und Gewichtsabnahme (wenn du zu schnell abnimmst, ist das aber ein Symptom dafür, dass dein Organismus Essen und Glukose nicht richtig verwertet). Du wirst stärker und deine Ausdauer wird besser, du hast mehr Energie, bist besser gelaunt und kannst noch viele weitere Vorteile ziehen.
    • Man empfiehlt Diabetikern, mehrmals pro Woche Sport zu machen. Meistens rät man zu einer Mischung aus Cardio-, Kraft- und Balance-/Beweglichkeitstraining. Du findest hier mehr Informationen.
    • Ein niedriger Blutzuckerspiegel ist allgemein gesprochen bei Diabetikern eine gute Voraussetzung für moderaten Sport. Anstrengender Sport in Kombination mit einem niedrigen Blutzuckerspiegel kann zu Hypoglykämie führen. Dabei hat der Körper nicht genug Blutzucker, um die Vitalprozesse aufrechtzuerhalten und die Muskeln zu trainieren. Hypoglykämie führt zu Benommenheit, Schwäche und Bewusstlosigkeit. Dem kannst du entgegenwirken, indem du einen zuckerhaltigen, schnellwirkenden Kohlenhydrat-Snack mit zum Sport nimmst, wie eine süße, reife Orange oder eine Limonade, ein Sportgetränk oder das, was dein Arzt dir empfiehlt. [9]
  8. Unabhängig davon, ob die Ursache körperlicher oder psychischer Natur ist, sorgt Stress für eine Fluktuation des Blutzuckerspiegels. [10] Konstanter oder langanhaltender Stress kann den Blutzuckerspiegel langfristig ansteigen lassen, was bedeutet, dass du mehr Medikamente nehmen oder mehr Sport machen musst, um gesund zu bleiben. Das beste Gegenmittel gegen Stress ist Prävention. Vermeide Stress, indem du viel Sport machst, genug schläfst, stressige Situationen nach Möglichkeit meidest und über deine Probleme sprichst, bevor sie schlimm werden.
    • Weitere Stressbewältigungstechniken sind der Besuch beim Therapeuten, Meditationstechniken, kein Koffein und gesunde Hobbys. Auf WikiHow findest du weiterführende Artikel über Stressbewältigung.
  9. Krankheiten können als körperliche Belastung und indirekte Stressquelle den Blutzuckerspiegel schwanken lassen. Lange oder schlimme Krankheiten erfordern vielleicht sogar eine Anpassung deiner Diabetes-Medikamente oder Ernährung und deines Sportplans. Krankheiten kannst du am besten vorbeugen, indem du ein gesundes, glückliches und nach Möglichkeit stressfreies Leben führst. Wenn du allerdings krank wirst , dann solltest du dich ausruhen und die Medikamente nehmen, die du brauchst, damit es dir schnell besser geht.
    • Wenn du die übliche Erkältung hast, dann trinke viel, nimm rezeptfreie Medikamente (aber keine zuckerhaltigen Sirupe) und ruhe dich viel aus. Eine Erkältung kann dir den Appetit rauben, weshalb du stündlich ungefähr 15 Gramm Kohlenhydrate zu dir nehmen solltest. [11] Eine Erkältung an und für sich lässt deinen Blutzuckerspiegel nicht ansteigen, aber wenn du nicht so viel isst, kann dein Blutzuckerspiegel gefährlich absinken.
    • Schlimme Krankheiten musst du immer vom Arzt überwachen lassen. Die Behandlung schlimmer Krankheiten kann bei Diabetikern allerdings besondere Medikamente und Techniken erfordern. Wenn du Diabetes hast und denkst, dass du eine schlimmere Krankheit als die normale Erkältung hast, dann gehe sofort zum Arzt.
  10. Diabetikerinnen müssen sich beim Umgang mit ihrem Blutzuckerspiegel während der Periode und Menopause besonderen Herausforderungen stellen. Diabetes ist für jede Frau anders, aber viele Frauen haben in den Tagen vor ihrer Periode einen erhöhten Blutzuckerspiegel, aufgrund dessen sie mehr Insulin benötigen, die Ernährung umstellen oder anderes trainieren müssen. [12] Dein Blutzuckerspiegel schwankt während deines Menstruationszyklus, also sprich mit deinem Arzt oder Gynäkologen, um spezielle Ratschläge zu erhalten.
    • Auch die Menopause kann beeinflussen, wie sich dein Blutzuckerspiegel verhält. Viele Frauen können ihren Blutzuckerspiegel während der Menopause schwerer vorhersagen. [13] Die Menopause kann außerdem zu einer Gewichtszunahme, einem Schlafdefizit und vorübergehenden Erkrankungen der Vagina führen. Das wiederum kann zu vermehrten Stresshormonen im Körper führen und den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. [14] Wenn du Diabetes hast und in der Menopause bist, dann sprich mit deinem Arzt über den für dich richtigen Behandlungsplan.
  11. Direkt nach der Diabetes-Typ-1-Diagnose gehst du wahrscheinlich regelmäßig (ein Mal pro Woche oder öfter) zum Arzt, um ein Gespür dafür zu bekommen, wie du deinen Blutzuckerspiegel am besten kontrollierst. Es kann mehrere Wochen dauern, bis du eine Insulintherapie entwickelt hast, die perfekt zu deiner Ernährung und deinem Aktivitätslevel passt. Wenn du einen Behandlungsplan ausgearbeitet hast, musst du nicht mehr so oft zum Arzt. Halte allerdings regelmäßige Kontrolltermine ein. Dein Arzt kann Anomalien, die sich auf den Umgang mit deiner Diabetes auswirken, beispielsweise in stressigen Zeiten, bei Krankheit, Schwangerschaft und so weiter, am besten erkennen.
    • Personen, die an Diabetes Typ 1 erkrankt sind, sollten alle drei bis sechs Monate zum Arzt gehen, sobald ihr Plan erstellt wurde. [15]
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Teil 2
Teil 2 von 5:

Behandlungsplan erstellen (Diabetes Typ 2)

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  1. Wenn du Diabetes Typ 2 hast, dann kann dein Körper ein wenig Insulin produzieren, das ist aber zu wenig oder er kann es nicht korrekt verwerten. Aufgrund dieses gewaltigen Unterschieds können die Symptome bei Diabetes Typ 2 viel milder als bei Typ 1 ausfallen. Außerdem treten sie eher schrittweise auf und müssen nicht so drastisch behandelt werden (es gibt natürlich Ausnahmen). Wie bei Diabetes Typ 1 solltest du unbedingt mit deinem Arzt sprechen, bevor du mit einer Behandlung beginnst. Nur ein qualifizierter medizinischer Experte kann eine gesicherte Diagnose und einen Behandlungsplan erstellen, der deinen persönlichen Bedürfnissen entspricht.
  2. Leute mit Diabetes Typ 2 können, wie bereits ausgeführt, weniger (aber nicht gar kein) Insulin produzieren und es nicht natürlich nutzen. Da der Körper ein wenig Insulin herstellt, kann es sein, dass an Diabetes Typ 2 erkrankte Personen ihre Krankheit ohne künstliches Insulin in den Griff bekommen können. Das geschieht normalerweise durch eine durchdachte Ernährung und Sport. Du musst weniger Lebensmittel mit viel Zucker essen, ein gesundes Gewicht halten und regelmäßig Sport machen. Manche Leute mit milder Diabetes Typ 2 können ein grundlegend "normales" Leben führen, wenn sie darauf achten, was sie essen und wie viel Sport sie machen.
    • In manchen Fällen verläuft Diabetes Typ 2 schlimmer und kann nicht mit der Ernährung und Sport alleine behandelt werden. Dann musst du Insulin oder andere Medikamente nehmen.
    • Weiter unten findest du Informationen über die Ernährung und Medikation.
  3. Diabetes Typ 2 ist als progressive Erkrankung eingestuft. Das heißt, dass sie mit der Zeit schlimmer werden kann. Der Grund ist, dass die Zellen des Körpers, die für die Herstellung des Insulins zuständig sind, "abgenutzt" sind, weil sie bei Diabetes-Typ-2-Erkrankten härter arbeiten müssen. Das bedeutet, dass selbst Fälle, die anfangs relativ sanft behandelt wurden, nach einigen Jahren drastischere Behandlungsmaßnahmen erfordern können, wie eine Insulintherapie. Oft ist das nicht die Schuld des Patienten.
    • Wie bei Diabetes Typ 1 solltest du in engem Kontakt mit deinem Arzt stehen, wenn du Diabetes Typ 2 hast. Lasse dich regelmäßig untersuchen, um den Fortschritt der Erkrankung zu erkennen, bevor es ernst wird.
  4. Fettleibigkeit ist eine der Hauptursachen für Diabetes Typ 2. Sie kann jede Art von Diabetes gefährlicher und schwieriger behandelbar machen. Der zusätzliche Stress, den der Körper durch die Adipositas erleidet, kann es sehr schwer machen, den Blutzuckerspiegel auf einem gesunden Niveau zu halten. Bei Diabetes-Typ-2-Patienten mit einem hohen Body Mass Index (über 35) empfehlen Ärzte manchmal eine Operation zur Gewichtsreduktion, um das Gewicht des Patienten schnell unter Kontrolle zu bekommen. Hierfür gibt es zwei verschiedene Arten von Eingriffen:
    • Magen-Bypass-Operation - Der Magen wird auf die Größe eines Daumens geschrumpft und der Dünndarm wird verkürzt, so dass weniger Kalorien aus der Nahrung absorbiert werden. Diese Veränderung ist bleibend.
    • Magenbandoperation ("Magenband") - ein Band wird um den Magen gelegt, damit er sich mit weniger Nahrung voller anfühlt. Das Band kann nach Bedarf angepasst oder entfernt werden.
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Teil 3
Teil 3 von 5:

Diabetes-Tests vornehmen

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  1. Die Ursache für die potenziell schädlichen Auswirkungen der Diabetes ist ein zu hoher Blutzuckerspiegel. Es ist daher wichtig, dass Diabetiker diesen regelmäßig überprüfen. Das macht man heutzutage mit einem kleinen, tragbaren Gerät, das den Blutzuckerspiegel in einem kleinen Tropfen Blut misst. Wann , wo und wie du messen solltest, hängt von deinem Alter, deinem Diabetes-Typ und deiner körperlichen Verfassung ab. Sprich mit deinem Arzt, bevor du deinen Blutzuckerspiegel überwachst. Die nachfolgenden Ratschläge beziehen sich auf allgemeine Fälle und ersetzen die Beratung durch einen Arzt nicht.
    • Leuten, die an Diabetes Typ 1 erkrankt sind, empfiehlt man oft, ihren Blutzuckerspiegel drei Mal täglich oder noch öfter zu überprüfen. Man macht das oft vor oder nach bestimmten Mahlzeiten, vor oder nach dem Sport, bevor man schlafen geht oder sogar nachts. Wenn du krank bist oder neue Medikamente nimmst, musst du deinen Blutzuckerspiegel noch genauer beobachten. [16]
    • Leute, die an Diabetes Typ 2 erkrankt sind, müssen ihren Blutzuckerspiegel normalerweise nicht so oft überprüfen - sie sollten es ein Mal oder öfter täglich machen. Wenn die Krankheit mit Medikamenten ohne Insulin oder mit Sport und Ernährung allein behandelt wird, musst du laut deinem Arzt deinen Blutzuckerspiegel vielleicht nicht mal täglich messen. [17]
  2. Es ist nicht nur wichtig, dass du deinen Blutzuckerspiegel im Blick behältst, sondern auch, dass du die "Vogel"perspektive auf bestimmte langfristige Entwicklungen des Blutzuckerspiegels einnimmst. Diabetiker sollten einen besonderen Test namens A1C (auch Hämoglobin A1C oder HbA1C) regelmäßig durchführen lassen. Dein Arzt legt vielleicht fest, dass du diesen Test jeden, alle zwei oder alle drei Monate machen sollst. Bei diesem Test wird der durchschnittliche Blutzuckerspeigel der letzten Monate erfasst, statt nur eine "Momentaufnahme" zu erstellen. Er liefert wertvolle Informationen darüber, ob die Behandlung gut funktioniert oder nicht.
    • A1C-Tests analysieren ein Molekül in deinem Blut, das Hämoglobin heißt. Wenn die Glukose in den Blutstrom gelangt, bindet sie einen Teil dieser Hämoglobinmoleküle. Da diese Moleküle eine Lebensdauer von ungefähr drei Monaten haben, kann man durch die Analyse des Prozentsatzes derjenigen Hämoglobinmoleküle, die an Glukose gebunden sind, herausfinden, wie hoch der Blutzuckerspiegel in den letzten Monaten war. [18]
  3. Wenn dein Körper zu wenig Insulin hat oder die Glukose im Blut nicht spalten kann, dann mangelt es den Organen und dem Gewebe schnell an Energie. Das führt zu einem gefährlichen Zustand namens Ketoazidose. Dabei spaltet der Körper seine Fetteinlagerungen auf, um die wichtigsten Prozesse am Laufen zu halten. Die Körperfunktionen werden aufrechterhalten, dabei werden aber auch Ketone erzeugt, welche sich ansammeln und lebensbedrohlich werden können. [19] Wenn dein Blutzuckerspiegel über 240 mg/dL liegt oder du die unten aufgelisteten Symptome an dir bemerkst, solltest du dich alle vier bis sechs Stunden auf Ketoazidose testen (das kannst du mit einem Urin-Test aus der Apotheke selbst machen). [20] Wenn der Test zeigt, dass du sehr viele Ketone im Urin hast, dann rufe sofort bei deinem Arzt an und lasse dich notfallmäßig behandeln. Die Symptome einer Ketoazidose sind. [21]
    • Übelkeit
    • Erbrechen
    • Ein süß riechender, "fruchtiger" Atem
    • Unerklärbare Gewichtsabnahme
  4. Da Diabetes Typ 2 so langsam voranschreitet, dass es schwierig zu erkennen ist, ist wichtig, dass du auf Komplikationen durch die Krankheit achtest, damit man gegensteuern kann, bevor sie schlimm werden. Diabetes kann die Nerven schädigen und die Durchblutung verschiedener Körperteile beeinträchtigen, besonders die der Füße und Augen. Mit der Zeit kannst du deine Füße verlieren oder blind werden. Sowohl Leute mit Diabetes Typ 1 als auch mit Typ 2 haben ein Risiko für solche Komplikationen. Da Diabetes Typ 2 allerdings so langsam fortschreiten kann, ohne bemerkt zu werden, ist besonders wichtig, dass du Füße und Augen regelmäßig untersuchen lässt, damit sich keine schlimmen Symptome entwickeln.
    • Du solltest ein Mal pro Jahr eine erweiterte Augenuntersuchung vornehmen lassen, bei der besonders auf diabetische Retinopathie (Sehverlust durch Diabetes) geachtet wird. Während der Schwangerschaft oder einer Erkrankung solltet du das öfter machen.
    • Du solltest ein Mal jährlich deine Füße auf Puls, Gefühl und Wunden oder Geschwüre untersuchen lassen. Wenn du bereits Geschwüre an den Füßen hattest, musst du solche Tests alle drei Monate machen lassen. [22]
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Teil 4
Teil 4 von 5:

Die richtige Ernährung

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  1. Bei Diabetes ist die Ernährung sehr wichtig. Achte darauf, was und wie viel du isst, um deinen Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten. Das hat direkte Auswirkungen auf den Schweregrad deiner Diabetes. Die Ratschläge in diesem Abschnitt kommen aus verlässlichen Diabetes-Quellen, aber jeder Diabetes-Plan sollte maßgeschneidert und auf dein Alter, deine Größe, dein Aktivitätslevel, deine körperliche Verfassung und deine Genetik angepasst werden. Die Ratschläge in diesem Abschnitt sind nur eine allgemeine Richtlinie und sollten keinesfalls die Beratung durch einen qualifizierten Arzt oder Ernährungsberater ersetzen.
    • Wenn du unsicher bist, wie du einen persönlichen Ernährungsratschlag umsetzen sollst, dann sprich mit deinem Arzt. Er kann dir bei deinem Ernährungsplan helfen oder dich an einen qualifizierten Spezialisten überweisen.
  2. Wenn jemand mehr Kalorien isst als er verbrennt, dann reagiert der Körper mit dem Anstieg des Blutzuckerspiegels. [23] Die Ursache für Diabetes-Symptome ist der erhöhte Blutzuckerspiegel. Daher sollten Diabetiker einen Anstieg auf jeden Fall vermeiden. Sie sollten also etwas essen, das so viele wichtige Nährstoffe wie möglich enthält, mit dem sie aber die Kalorienzufuhr relativ gering halten. Lebensmittel (wie viele Gemüsesorten) mit einer hohen Nährstoffdichte und wenig Kalorien sollten den Großteil deiner Ernährung ausmachen.
  3. In den letzten Jahren fand man mehr über die vielen gesundheitlichen Gefahren von Kohlenhydraten heraus. Die meisten Diabetesquellen empfehlen, eine kontrollierte Menge Kohlenhydrate zu essen, dabei aber besonders gesunde und nährstoffreiche Kohlenhydrate. Diabetiker sollten wenig Kohlenhydrate essen und diejenigen Kohlenhydrate, die sie essen , sollten Vollkornprodukte mit vielen Ballaststoffen sein. Hier sind weitere Informationen:
    • Viele Kohlenhydrate sind in Vollkornprodukten, welche aus Weizen, Hafer, Reis, Gerste und ähnlichem Getreide bestehen. Getreideprodukte lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Vollkorn- und verarbeitete Produkte. Vollkornprodukte enthalten das ganze Korn, also auch die nährstoffreichen äußeren Teile (Kleie und Germ), während verarbeitete Getreideprodukte nur den innersten, stärkehaltigen Teil (Endosperm) enthalten, welcher weniger Nährstoffe enthält. Mit derselben Anzahl an Kalorien sind Vollkornprodukte nährstoffreicher als verarbeitete Produkte. Iss lieber Vollkornprodukte, statt "weißem" Brot, Nudeln, Reis und so weiter.
    • Brot lässt den Blutzuckerspiegel mehr ansteigen als zwei Esslöffel Zucker. [24]
  4. Ballaststoffe findest du in Gemüse, Obst und anderen pflanzlichen Lebensmitteln. Sie sind größtenteils unverdaulich. Wenn du sie isst, dann wandern sie zum großen Teil unverdaut durch den Magen und Darm. Sie haben zwar nicht viele Nährstoffe, aber viele andere gesundheitliche Vorteile. Du hast beispielsweise dein Hungergefühl unter Kontrolle und es fällt dir leichter, gesunde Portionsgrößen zu essen. Es fördert die Gesundheit der Verdauung und du "hast dich im Griff". [25] Lebensmittel mit vielen Ballaststoffen sind toll für Diabetiker, weil sie es dir leichter machen, jeden Tag eine gesunde Menge an Lebensmitteln zu essen.
    • Lebensmittel mit vielen Ballaststoffen sind das meiste Obst (besonders Himbeeren, Birnen und Äpfel), Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte (besonders Bohnen und Linsen) sowie Gemüse (besonders Artischocken, Brokkoli und grüne Bohnen). [26]
  5. Protein ist eine (zurecht) gelobte gesunde Energiequelle und ein Nährstoff zum Muskelaufbau, aber manche Proteinquellen sind voller Fett. Iss lieber fettreduzierte, magere Proteinquellen voller Nährstoffe. Du bekommst nicht nur die nötigen Nährstoffe für einen starken, gesunden Körper. Protein macht dich auch besser und länger satt als andere Kalorienquellen.
    • Mageres Protein ist in weißem Hühnchenfleisch ohne Haut (dunkles Fleisch enthält mehr Fett, die Haut enthält sehr viel Fett), den meisten Fischen, Milchprodukten (Vollmilch ist besser als fettreduziert oder fettfrei), Bohnen, Eiern, Schweinefilet und magerem rotem Fleisch. [27]
  6. Entgegen der landläufigen Meinung ist Fett nicht immer schlecht. Bestimmte Fette, nämlich einfach und mehrfach ungesättigte Fette (die Omega 3 enthalten) sind gesund. Sie senken den LDL- oder "schlechten" Cholesterinspiegel. [28] Alle Fette enthalten viele Kalorien, deshalb solltest du sie sparsam genießen, um ein gesundes Gewicht zu halten. Iss kleine Portionen "gutes" Fett, ohne mehr Kalorien am Tag zu dir zu nehmen - dein Arzt oder Ernährungsberater wird dir gerne weiterhelfen.
    • Lebensmittel voller "guter" Fette (einfach und mehrfach ungesättigte Fette) sind Avocados, die meisten Nüsse (u.a. Mandeln, Pekannüsse, Cashews und Erdnüsse), Fisch, Tofu, Leinsamen und weitere. [29]
    • Lebensmittel voller "schlechtem" Fett (gesättigte und Transfette) sind fettiges Fleisch (Rindfleisch oder Rinderhack, Speck, Wurst etc.), fettige Milchprodukte (wie Sahne, Eis, Vollmilch, Käse, Butter etc.), Schokolade, Schmalz, Kokosöl, Geflügelhaut, verarbeitete Snacks und Frittiertes.
  7. Cholesterin ist ein Lipid - eine Art Fettmolekül - das der Körper natürlich produziert und das ein wichtiger Teil der Zellmembranen ist. Der Körper braucht zwar eine gewisse Menge Cholesterin, aber zu viel davon kann zu gesundheitlichen Problemen führen - besonders bei Diabetikern. Ein hoher Cholesterinspiegel kann zu vielen Herz-Kreislauf-Problemen führen, wie zu Herzleiden und Schlaganfällen. Diabetiker sind dazu prädestiniert, einen ungesunden Cholesterinspiegel zu entwickeln, daher ist besonders wichtig, dass sie ihre Cholesterinaufnahme im Auge behalten. [30] Achte auf deine Ernährung, um nicht zu viel Cholesterin zu dir zu nehmen.
    • Es gibt zwei verschiedene Arten von Cholesterin - LDL (oder "schlechtes") Cholesterin und HDL (oder "gutes") Cholesterin Schlechtes Cholesterin lagert sich an den Innenwänden der Arterien an und sorgt später für Probleme, wie Herzinfarkte und Schlaganfälle. Gutes Cholesterin hilft, das schädliche Cholesterin aus dem Körper zu entfernen. Diabetiker sollten so wenig "schlechtes" Cholesterin wie möglich zu sich nehmen, aber viel gesundes, "gutes" Cholesterin essen. [31]
    • "Schlechtes" Cholesterin ist in fettigen Milchprodukten, Eigelb, Leber und anderen Innereien, fettigem Fleisch und Geflügelhaut.
    • "Gutes" Cholesterin ist in Haferflocken, Nüssen, den meisten Fischen, Olivenöl und Lebensmitteln mit pflanzlichem Sterol. [32]
  8. Alkohol ist dafür bekannt, dass es "leere Kalorien" enthält und das aus gutem Grund. Alkoholische Getränke, die nicht hochprozentig sind, wie Bier, Wein und Likör, enthalten Kalorien, aber so gut wie keine Nährstoffe. Die meisten Diabetiker können sich diese spaßigen (aber nicht nahrhaften) Getränke in Maßen trotzdem genehmigen. Laut der American Diabetes Association hat "moderater" Alkoholkonsum nur wenig Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel und trägt nicht zu Herzleiden bei. [33] Diabetiker sollten sich trotzdem an dieselben Richtlinien wie alle anderen halten: Männer können bis zu zwei Getränke täglich genießen, Frauen eines. [34]
    • In medizinischer Hinsicht ist ein "Getränk" definiert als die Standardgröße des fraglichen Getränks: 350 ml Bier, 150 ml Wein oder 45 ml Likör. [35]
    • Diese Richtlinien gelten nicht für zuckerhaltige Mischungen und Zusätze wie in Cocktails. Diese können sich negativ auf den Blutzuckerspiegel eines Diabetikers auswirken.
  9. Das Frustrierende an jeder Ernährungsweise, auch an der eines Diabetikers, ist, dass man, wenn man zu viel egal welchen Lebensmittels isst - selbst wenn es gesund und nahrhaft ist - zunimmt, was wiederum zu gesundheitlichen Problemen führt. Es ist für Diabetiker wichtig, dass sie ein gesundes Gewicht halten, daher sollten sie unbedingt auf ihre Portionsgrößen achten. Eine große Mahlzeit, wie Abendessen, sollte bei Diabetikern viel nahrhaftes, ballaststoffreiches Gemüse enthalten, aber auch mageres Protein und stärkehaltiges Getreide oder Kohlenhydrate.
    • Viele Diabetesquellen bieten beispielhafte Ernährungspläne, um dir zu zeigen, wie wichtig die richtige Portionsgröße ist. Die meisten Pläne ähneln diesem: [36]
    • Die Hälfte deines Tellers sind nicht stärkehaltige, ballaststoffreiche Gemüsearten, wie Kohl, Spinat, Brokkoli, grüne Bohnen, Pak Choi, Zwiebeln, Paprika, Rüben, Tomaten, Blumenkohl und weitere.
    • Ein Viertel deines Tellers sind gesunde Stärke und Getreideprodukte, wie Vollkornbrot, Haferflocken, Reis, Pasta, Kartoffeln, Bohnen, Erbsen, Grieß, Kürbis und Popcorn.
    • Ein Viertel deines Tellers besteht aus magerem Protein, wie Hühnchen oder Pute ohne Haut, Fisch, Meeresfrüchte, magerem Rind- oder Schweinefleisch, Tofu und Eier.
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Teil 5
Teil 5 von 5:

Medikamente nehmen

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  1. Diabetes ist eine schlimme Krankheit, die mit bestimmten Medikamenten behandelt werden muss. Wenn du sie falsch nimmst, können die Medikamente zu schlimmen Problemen führen. Sprich mit deinem Arzt und erstellt einen Plan, der alle Behandlungsmethoden (wie Ernährungsumstellung und Sport) in Betracht zieht, bevor du Medikamente nimmst. Wie bei allen schlimmen Erkrankungen musst du auch bei Diabetes den Rat eines qualifizierten Experten einholen. Dieser Abschnitt ist rein informativ und nicht dafür gedacht, dass du die Medikamente und Dosierungen damit zurechtlegst.
    • Höre nicht auf Medikamente zu nehmen, die du nimmst, wenn du denkst, dass du Diabetes hast. Ein Arzt muss alle Variablen - auch deine aktuellen Medikamente - einbeziehen, um einen Behandlungsplan für deine Diabetes zu erstellen.
    • Wenn du zu wenig oder zu viele Diabetes-Medikamente nimmst, kann das schlimme Folgen haben. Eine Überdosis Insulin kann zu Hypoglykämie, Benommenheit, Müdigkeit, Verwirrung und in schlimmen Fällen sogar Koma führen.
  2. Insulin ist das bekannteste Medikament gegen Diabetes. Das Insulin, das Ärzte Diabetikern verschreiben, ist eine synthetische Art des natürlich produzierten Insulins aus der Bauchspeicheldrüse. Es reguliert den Blutzucker. Bei gesunden Leuten schüttet der Körper nach einer Mahlzeit, wenn der Blutzuckerspiegel hoch ist, Insulin aus, um den Zucker aufzuspalten, ihn aus dem Blut zu entfernen und Energie daraus zu gewinnen. Wenn du Insulin zugibst (durch eine Injektion), kann der Körper den Zucker richtig verarbeiten. Da es medizinisches Insulin in verschiedenen Stärken und Arten gibt, ist wichtig, dass du vor der Einnahme mit deinem Arzt sprichst.
    • Personen, die an Diabetes Typ 1 erkrankt sind, müssen Insulin nehmen . Der Körper kann gar kein Insulin produzieren und der Patient muss es ihm zuführen. Personen, die an Diabetes Typ 2 leiden, müssen je nach Schweregrad der Erkrankung Insulin nehmen oder nicht.
  3. Es gibt viele verschiedene oral verabreichte Medikamente gegen Diabetes (Tabletten). Leute mit leichter Diabetes Typ 2 können oft solche Medikamente nehmen, bevor sie Insulin brauchen. Die Zugabe von Insulin ist eine drastischere, lebensbeeinträchtigende Behandlungsmöglichkeit. Es gibt viele verschiedene Tabletten mit vielen verschiedenen Wirkmechanismen. Es ist wichtig, dass du mit deinem Arzt sprichst, bevor du Tabletten nimmst, um sicherzugehen, dass die Medikamente für dich sicher sind. Hier sind verschiedene Tabletten und eine kurze Beschreibung des Wirkmechanismus aufgeführt: [37]
    • Sulfonylharnstoffe - stimulieren die Bauchspeicheldrüse, damit sie mehr Insulin produziert.
    • Biguanid - senkt die Menge an Glukose, die die Leber produziert, und lässt das Muskelgewebe besser auf Insulin ansprechen.
    • Meglitinide - stimulieren die Bauchspeicheldrüse, damit sie mehr Insulin produziert.
    • Glitazone - senken die Glukoseproduktion in der Leber und erhöhen die Insulinsensibilität der Muskeln und des Fettgewebes.
    • DPP-4-Inhibitoren - reduzieren die Aufspaltung durch normalerweise kurzlebige chemikalische Mechanismen, welche den Blutzuckerspiegel regulieren.
    • SGLT2-Inhibitoren - absorbieren den Blutzucker in den Nieren.
    • Alpha-Glucosidase Inhibitoren - senken den Blutzuckerspiegel, indem die Stärke im Darm nicht aufgespalten wird. Außerdem werden manche Zuckerarten langsamer gespalten.
    • Gallensäurebinder - senkt den Cholesterinspiegel und gleichzeitig den Glukose-Wert. Letzteres ist noch nicht gut erforscht.
  4. Es werden nicht ausschließlich die oben genannten Medikamente gegen Diabetes verschrieben. Ärzte verschreiben viele Medikamente, von Aspirin bis zur Grippeimpfung, um gegen Diabetes vorzugehen. Auch wenn diese Medikamente normalerweise nicht so "ernst" oder drastisch wie die oben genannten Diabetesmedikamente sind, ist es eine gute Idee, mit deinem Arzt zu sprechen, bevor du deinen Behandlungsplan mit einem dieser Medikamente ergänzt. Hier ist eine Auswahl:
    • Aspirin - manchmal wird es verschrieben, um das Risiko eines Herzinfarkts bei Diabetikern zu reduzieren. Die Wirkweise ist noch nicht gut erforscht, man denkt aber, dass Aspirin die roten Blutkörperchen davon abhält, aneinanderzukleben.
    • Grippeimpfung - da die Grippe, wie viele andere Krankheiten, den Blutzuckerspiegel schwanken lassen kann und Diabetes sich damit schwerer behandeln lässt, empfehlen Ärzte Patienten oft eine jährliche Grippeimpfung, um das Ansteckungsrisiko zu senken.
    • Kräutermischungen - bei den meisten "homöopathischen" Mitteln wurde die Wirksamkeit noch nicht sicher nachgewiesen, aber manche Diabetiker schwören auf ihre Wirkung.
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Tipps

  • Es ist wichtig, dass du dran bleibst, besonders bei Diabetes Typ 1. Iss zu den gleichen Zeiten, iss immer gleich viele Kohlenhydrate (insgesamt - Ballaststoffe und Zuckeralkohole/Polyalkohole) und nimm immer die gleichen Medikamente (z.B. Insulin, Tabletten) zur gleichen Zeit. So kannst du deine Medikation anpassen und Muster in deinem Blutzuckerspiegel erkennen.
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Warnungen

  • Versuche nicht, deine Diabetes alleine in den Griff zu bekommen, denn dann könntest du wütend und müde werden und aufgeben. Wenn du dich mit Hilfe deines "Diabetes-Teams" an deine Routine gewöhnt hast, fühlst du dich besser und kannst deine Diabetes besser kontrollieren.
  • Unbehandelt führt Diabetes zu Herzproblemen, Nierenversagen, trockener Haut, Nervenschäden, Blindheit, Infektionen der unteren Extremitäten und Amputationen und kann zum Tod führen.
  • Wenn du eine chronische Nierenerkrankung hast, solltest du sie behandeln lassen.
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Über dieses wikiHow

Zusammenfassung X

Solltest du Diabetes des Typ 1 oder 2 haben und dich sorgen, wie du damit umgehen sollst, sprich mit deinem Arzt. Erstellt zusammen einen Behandlungsplan, in dem es um deine Medikamente, mögliche Änderungen deiner Lebensweise und regelmäßige Arztbesuche geht. Überprüfe täglich deinen Blutzucker mit Hilfe eines Teststreifens zuhause oder indem du dich in der Arztpraxis testen lässt. Halte außerdem eine nährstoffreiche aber kalorienarme Diät ein, sodass deine Blutzuckerwerte stabil bleiben und du deine Diabetes auf natürliche Weise unter Kontrolle halten kannst. Lies weiter, um zu erfahren, welche Lebensmittel deinen Blutzucker beeinflussen!

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