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Das regelmäßige Heraufbeschwören dramatischer Geschehnisse, übertrieben dargestellte Handlungsabläufe und Konflikte, die aus dem Ruder laufen, sind oft Anzeichen dafür, dass man es mit einer Person zu tun hat, die übermäßig nach Aufmerksamkeit sucht. Wenn dich jemand mit Verhalten dieser Art in Bedrängnis bringt, ist es das Beste, ihre Mätzchen zu ignorieren. Feste Grenzen aufzuzeigen, kann dir dabei helfen, ruhig zu bleiben und die Kontrolle über die Situation zu bewahren. Wenn es sich bei der Person, die ständig die Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte, jedoch um einen Menschen handelt, der dir nahesteht, kannst du in Erwägung ziehen, ob du ihnen zu therapeuthischer Hilfe durch einen Gesundheitsexperten rätst.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Auf ihr Verhalten reagieren

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  1. Das Verhalten zu ignorieren, ist die beste Art zu zeigen, dass sie keine Aufmerksamkeit von dir bekommen werden. Schau den Aufmerksamkeithascher nicht an und bitte ihn auch nicht, aufzuhören. Tu einfach so, als gäbe es da gar nichts, was zu beachten wäre.
    • Viele Menschen, die penetrant Aufmerksamkeit einfordern, genießen positive wie negative Beachtung. Sie pfeiffen zum Beispiel, weil sie wissen, dass dich das stört und du sie anfahren wirst. So schwer es sein mag, ignorier zukünftig ihr Pfeiffen. Benutz Ohrstöpsel oder hör Musik, wenn es wieder passieren sollte.
    • Falls die Person Geschichten benutzt, um deine Aufmerksamkeit zu erlangen, nenne einen Grund, warum du ihr gerade nicht zuhören kannst. Sag zum Beispiel „Ich muss hier Arbeit erledigen.“ oder „Es tut mir leid, aber ich bin gerade beschäftigt.”
  2. Wenn du die Person nicht ignorieren kannst, versuche, keine Emotionen zu zeigen, während du mit ihnen interagierst. Zeig weder Wut oder Frustration noch Begeisterung. Tu auch nicht so, als wärst du interessiert. Bleib einfach ruhig und bewahre einen ausgeglichenen Gesichtsausdruck. [1]
    • Wenn ein Kollege sich zum Beispiel neben dich setzt und anfängt, dir von einer Auseinandersetzung zu erzählen, die er mit deinem Chef hatte, nicke einfach mit dem Kopf. Wenn er dann fertig ist, sag ihm, dass du jetzt zurück zur Arbeit musst.
    • Versuche, keine Fragen zu stellen, während sie dir eine Geschichte erzählen. Antworte stattdessen mit kurzen Aussagen, wie „Das ist nett.“ oder „Okay.“
    • Andererseits kannst du ruhig Interesse zeigen, wenn die Person eine gute Idee hat oder eine lustige Geschichte erzählt. Jeder braucht hin und wieder ehrlich gemeinte Aufmerksamkeit. Wenn du dich tatsächlich für ihre Hobbies oder Geschichten interessierst, könnte dir die Unterhaltung ja auch gefallen.
  3. Das Opfer zu spielen, ist sehr üblich bei Menschen, die übermäßig Aufmerksamkeit einfordern, um Mitgefühl und Komplimente zu bekommen. Sie erzählen dann vielleicht eine Geschichte, in der sie attackiert oder verletzt wurden. Stelle daraufhin objektive Fragen über die tatsächlichen Umstände der Geschichte und frage nicht nach den Gefühlen oder der Perspektive desjenigen, der sie erzählt. [2]
    • Wenn sie zum Beispiel über einen Kassierer schimpfen, der sie unhöflich behandelt hat, könntest du sagen: „Was hat er genau gesagt?“, „Hat er dir das wirklich ins Gesicht gesagt?” und „Wo war in dem Moment der Filialleiter?”
  4. Nach Aufmerksamkeit lechzende Menschen tun, was sie für eine Reaktion eben tun müssen. Einige greifen dabei zu drastischen Mitteln, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Falls dir die Situation zu viel wird, entferne dich. Das wird ihnen ein Zeichen geben, dass ihre Possen nicht zur Reaktion führen, die sie sich erhoffen.
    • Belohne gefährliche Tricks oder Gags nicht mit Aufmerksamkeit. Wenn ein Mensch, der penetrant Aufmerksamkeit einfordert, aus diesem Grund Risiken eingeht, sage ihm direkt: „Ich möchte nicht mit ansehen müssen, wie du dich verletzt. Wenn das so weiter geht, bin ich mir nicht sicher, ob wir uns weiter treffen können.“
    • Wenn du überzeugt davon bist, dass die Person Gefahr läuft, sich selbst oder andere zu verletzten, hol Hilfe , so schnell es geht. Dass jemand an Selbstmord denkt, kann man daran erkennen, dass sie über ihren Tod sprechen, dass sie ihre Habseligkeiten weggeben, oder dass sie vermehrt Drogen oder Alkohol konsumieren. [3]
    • Wenn die Person häufig in der Öffentlichkeit weint, schreit oder brüllt, mag es angebracht erscheinen, dass sie einen Gesundheitsexperten für psychische Erkrankungen aufsucht.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Grenzen deutlich aufzeigen

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  1. Stell sicher, dass die Person mit übermäßigem Aufmerksamkeitsbedürfnis versteht, dass du dir nicht jedes Verhalten gefallen lässt. Wenn sie verstehen, dass sie für gewisse Verhaltensweisen keine Aufmerksamkeit von dir bekommen, hören sie vielleicht in Zukunft damit auf. [4]
    • Wenn du zum Beispiel nicht möchtest, dass sie dich berühren, könntest du ihnen sagen: „Würdest du bitte damit aufhören, mich anzutippen oder mich anzufassen, wenn du meine Aufmerksamkeit möchtest? Wie wäre es denn, wenn du auf meinen Tisch klopfst, wenn du mich brauchst.“ Ignorier es künftig, wenn du wiederholt angefasst wirst.
    • Du könntest auch so etwas sagen wie: „Ich weiß, dass du Parkour magst, aber ich werde nervös, wenn du mir Videos zeigst, in denen du von Gebäuden springst. Bitte zeig mir deshalb keine mehr.“
  2. Eine Person, der es übertrieben um Aufmerksamkeit geht, kann mit ihren Geschichten und Bedürfnissen sehr schnell deinen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Um dir dabei zu helfen, aus dieser Situation zu entkommen, sprich gleich zu Beginn des Gesprächs an, wie lange du bleiben und mit ihnen sprechen kannst. Ist die Zeit um, ist auch das Gespräch beendet. [5]
    • Wenn sie dich anrufen, könntest du sagen: „Hey, ich habe 15 Minuten Zeit. Was gibt’s?“
    • Wenn du dich mit ihnen triffst, sag so etwas wie: „Lass uns gemeinsam zu Mittag essen, aber ich muss um 14.00 Uhr wieder los.“
    • Stell dir den Alarm auf deinem Telefon, damit du weißt, wann du das Gespräch beenden musst. Wenn der Alarm losgeht, weißt du und die andere Person, dass das Gespräch jetzt endet.
  3. Einige Menschen posten zu viel in den sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram oder Twitter. Falls diese Posts dich nerven, entferne die Personen einfach von deiner Freundesliste oder entferne ihre Posts aus deinem Feed. [6]
    • Zu viel in den sozialen Netzwerken zu posten, könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Person mehr von menschlichen Beziehungen erwartet. Falls es jemand ist, der dir am Herzen liegt, ruf ihn an oder suche ihn auf und frag nach, ob er mit dir Zeit verbringen will.
    • Falls sie brisantes Material in den sozialen Netzwerken veröffentlichen, mag es verführerisch sein, darauf mit einem Kommentar oder einer Antwort zu reagieren. Versuch aber, diesem Impuls zu widerstehen.
  4. Wenn die Person, die nach Aufmerksamkeit lechzt, eine zu große Last im Leben für dich darstellt, brich den Kontakt nach Möglichkeit ab. Wenn das nicht möglich ist, reduzier die Interaktion so gut es geht.
    • Wenn es um Familienmitglieder geht, könntest du ein Telefonat pro Monat vereinbaren oder für den Austausch von Nettigkeiten an Familienfeiern teilnehmen. Du musst auch nicht immer rangehen, wenn sie anrufen.
    • Sag Kollegen, die zu viel Aufmerksamkeit einfordern, dass du es bevorzugst, nur über Angelegenheiten zu sprechen, die mit der Arbeit zu tun haben. Wenn sie zu dir kommen, um sich über die Gerüchteküche im Büro auszulassen, gib ihnen ein zeitliche Begrenzung dafür vor.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Diejenigen unterstützen, die man liebt

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  1. Auf übertriebene Art Aufmerksamkeit einzufordern, kann manchmal auf ein Trauma, Vernachlässigung oder Stress zurückgeführt werden. Es kann auch ein Zeichen von mangelndem Selbstbewusstsein oder Gefühlen von Unzulänglichkeit sein. Falls es sich dabei um jemanden handelt, der dir am Herzen liegt, versuche Zeit dafür aufzubringen, ein Gespräch zu führen und nach dem möglichen Grund für das Verhalten zu suchen. [7]
    • Du könntest eine solche Unterhaltung etwa so beginnen: „Hey, ich wollte mich mal melden. War alles in Ordnung bei dir in der letzten Zeit?“
    • Wenn die andere Person nicht sprechen möchte, ist das in Ordnung, das muss sie nicht. Du kannst einfach so etwas sagen wie: „Wenn du mal darüber sprechen willst, lass es mich bitte wissen.“
  2. Dein geliebter Mensch könnte sich Sorgen machen, dass sich niemand um ihn kümmert, wenn er nicht aktiv um Aufmerksamkeit und Zustimmung bittet. Lass die Person wissen, dass du sie trotzdem liebst, auch wenn du ihnen mal kurz keine Aufmerksamkeit schenkst. [8]
    • Du könntest ihnen eine unverfängliche Nachricht schicken, die zum Beispiel sagt: „Hey, ich habe gerade an dich gedacht. Ich hoffe, du hast einen wundervollen Tag!“ oder „Ich wollte dich nur wissen lassen, wie sehr ich alles schätze, was du machst.“
    • Du kannst ihnen sogar so etwas sagen wie: „Sogar wenn wir nicht zusammen sind, bist du trotzdem wichtig für mich.“
    • Es ist wichtig, dass du sie aus deiner eigenen Initiative heraus ansprichst, dass sie erst gar nicht in Versuchung kommen, deine Aufmerksamkeit einzufordern. Das wird ihnen die nötige Bestätigung geben, dass sie nicht auf Dramatik oder Konflikt zurückgreifen müssen, um deine positive Aufmerksamkeit zu bekommen.
  3. Extreme Verhaltensweisen können sich darin manifestieren, dass sie drohen, sich selbst zu verletzen, sich umzubringen, dass sie sich in Räume einsperren oder bei Kleinigkeiten bereits die Fassung verlieren. Das sind normalerweise Zeichen für tiefer liegende psychische Erkrankungen. Die gute Nachricht ist, dass dein geliebter Mensch therapeutische Unterstützung und Behandlung von einem professionell auf dem Gebiet psychischer Krankheiten tätigen Gesundheitsexperten erhalten kann. [9]
    • Du könntest deinem geliebten Menschen sagen: „Ich habe bemerkt, dass du in letzter Zeit wirklich außer dir warst. Ich liebe dich und ich möchte sicher sein, dass du die Hilfe bekommst, die du brauchst.“
    • Diese Verhaltensweisen könnten ein Hilferuf sein. Versuche, diese Drohungen nicht als bloßes Einfordern von Aufmerksamkeit abzustempeln. Sie könnten tatsächlich berechtigt sein.
    • Persönlichkeitsstörungen wie die Histrionische Persönlichkeitsstörung oder die Borderline-Störung können bei Menschen eine übermäßige Suche nach Aufmerksamkeit stimulieren.
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