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Es kann echt nervig sein, einen Nachbarn zu haben, der ständig Lärm macht und damit deinen Schlaf und deinen Alltag stört. Vielleicht weiß er aber nicht einmal, dass er dich nervt, deshalb solltest du zunächst immer höflich mit ihm reden. Wenn das auch nach mehrfachen Versuchen nicht funktioniert, musst du eventuell zu härteren Maßnahmen greifen. Deine anderen Nachbarn werden es dir sicher danken!

Methode 1
Methode 1 von 3:

Löse Probleme direkt mit deinen Nachbarn

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  1. Gehe freundlich und höflich auf ihn zu und sprich das Problem an. Bitte ihn, in Zukunft etwas leiser zu sein, und arbeitet zusammen an einer Lösung. [1]
    • Sprich das Thema ruhig an. Wenn du noch nie zuvor persönlich mit deinem Nachbarn gesprochen hast, stelle dich zunächst vor: „Hallo, ich bin Maria von nebenan. Wir teilen uns die Wohnzimmerwand.“
    • Nun komm auf das eigentliche Thema zu sprechen, aber so respektvoll wie möglich und ohne deinen Nachbarn anzugreifen. Sag etwas wie „Ich weiß nicht, ob Sie das schon gemerkt haben, aber die Wände sind wirklich dünn. Ich bekomme ziemlich viel von Ihnen mit, und oft kann ich nachts nicht schlafen.“
  2. Vielleicht musst du lernen. Vielleicht hast du Kinder oder ältere Familienmitglieder im Haus, die keinen Lärm vertragen. Mach deinem Nachbarn verständlich, warum er in Zukunft leiser sein muss. [2]
    • Wenn du beispielsweise studierst, erkläre deinem Nachbarn, dass du abends Ruhe zum Lernen brauchst. Sei ehrlich und sag etwa „Ich will Ihnen nicht den Abend verderben, aber für mich sind die Abende nach zehn Uhr die einzigen Zeiten, zu denen ich vernünftig lernen kann. Es wäre sehr nett, wenn Sie sich wenigstens an die Ruhezeiten im Haus halten könnten.“
    • Du kannst auch andere Mitglieder deines Haushaltes angeben, die sich durch den Lärm gestört fühlen: „Wissen Sie, ich habe ein kleines Baby, und so sehr ich selbst Partys liebe, es ist unmöglich, die Kleine bei diesem Krach zum Schlafen zu kriegen. Könnten Sie bitte die Musik leiser drehen? Sie würden meiner geistigen Gesundheit einen großen Dienst erweisen.“
  3. Schuldzuweisungen und Vorwürfe bringen dich nicht weiter, und auf gar keinen Fall solltest du deinem Nachbarn drohen. Wenn du angriffslustig auf jemanden losgehst, wird derjenige sehr wahrscheinlich ebenso reagieren. Denke bitte daran, dass du eine Lösung für ein Problem suchst, keinen Kleinkrieg.
    • Benutze keine vorwurfsvollen Formulierungen wie Sie sind oder Sie müssen aber . Konzentriere dich stattdessen darauf, wie du dich fühlst und vermittele das auch deinem Nachbarn. [3] Warte damit allerdings bis nach der Party. Es bringt nichts, wenn du mitten im Geschehen versuchst, mit deinem Nachbarn ein vernünftiges Gespräch zu führen.
    • Geh nicht mit einer aggressiven und missmutigen Grundeinstellung zu deinem Nachbarn rüber. Wenn du das Gefühl hast, dass du gerade zu verärgert bist, um ein produktives und erwachsenes Gespräch zu führen, dann verschiebe die Unterhaltung auf später, wenn du dich etwas beruhigt hast.
  4. Wäre es möglich, sich darauf zu einigen, dass wenigstens vor und nach einer bestimmten Uhrzeit Ruhe herrscht? Wenn es um laute Musik geht, könnte dein Nachbar nicht einfach Kopfhörer benutzen?
    • Zieht die offiziellen Regelungen in der Hausordnung zu Rate, um zu einem Kompromiss zu kommen. Jedes Haus hat eine Liste von Regeln, und meist sind darin auch Ruhezeiten aufgelistet. Bitte deinen Nachbarn, sich wenigstens an die offiziellen Vorschriften zu halten.
    • Wenn du dir unsicher bist, ob du mit deinem Nachbarn zu einer vernünftigen Einigung kommen kannst, verweise schlicht und ergreifend darauf, dass die Hausordnung für alle Nachbarn bindend ist. [4]
  5. Wenn das Problem weiterhin besteht, schreibe deinem Nachbarn einen Brief. Das wirkt zwar sehr förmlich, aber es ist auch eine klare und effektive Möglichkeit, dein Anliegen ohne große Konfrontation zu kommunizieren.
    • Nimm dir beim Schreiben des Briefes Zeit. Wie auch bei deiner ersten Kontaktaufnahme solltest du höflich und problemorientiert bleiben. Beschwere dich nicht einfach, sondern erkläre, was du dir wünschst und vorstellst.
    • Behalte eine Kopie des Briefes in deinen Unterlagen, damit du später im Zweifelsfall nachweisen kannst, welche Schritte du unternommen hast, um den Konflikt zu lösen.
  6. Notiere, was bei jedem eurer Gespräche genau herausgekommen ist, und zwar so detailliert wie möglich und sofort im Anschluss an die Unterhaltung. So kannst du jederzeit nachweisen, dass du selbst nach einer friedlichen Lösung gesucht hast.
    • Genaue Notizen zu deinen Maßnahmen können sehr hilfreich sein, falls das Problem weiter besteht und du irgendwann eine förmliche Beschwerde beim Vermieter oder der Hausverwaltung einreichen musst. Schreibe dafür Daten und Uhrzeiten auf und speichere bzw. verwahre alle schriftlichen Interaktionen wie Textnachrichten, Mails oder Briefe.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Suche dir Hilfe bei offiziellen Stellen

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  1. Wenn sich herausstellt, dass das Problem mit dem Lärm nicht so einfach durch Gespräche zwischen dir und deinem Nachbarn zu lösen ist, suche dir Hilfe bei einem neutralen Dritten. Ein Mitglied der Hausverwaltung oder der Vermieter können vielleicht vermitteln und die Situation bereinigen, ohne dass es zu bösem Blut zwischen dir und deinem Nachbarn kommen muss. [5]
    • Wenn es in deiner Hausgemeinschaft keine offiziellen Regelungen zur Mediation gibt, wende dich an den Vermieter oder Hausverwalter.
    • Dein jeweiliger Ansprechpartner wird dann als Mittelsmann auftreten und deinen Nachbarn in Kenntnis setzen, das es Beschwerden über ihn gegeben hat, und im Wiederholungsfall wird er eine Abmahnung aussprechen. [6]
  2. In vielen Städten gibt es offizielle Ombuds- oder Schiedsmänner, die von der Gemeinde gestellt werden, um Dispute außergerichtlich beizulegen. Eine Telefonnummer oder einen Ansprechpartner findest du im Internet. In akuten Fällen wende dich an die örtliche Polizei. [7]
    • Gib deinen Namen und deine genaue Adresse an. [8]
    • Beschreibe kurz, was los ist. Erkläre, warum genau du diesen Weg der Problemlösung nutzen musst. Zum Beispiel: „Ich habe bereits eine offizielle Beschwerde bei der Hausverwaltung eingereicht, aber offensichtlich dreht mein Nachbar aus lauter Trotz jetzt die Musik noch lauter.“
    • Wenn du anonym bleiben willst, um dich vor eventuellen Racheaktionen zu schützen, dann sage das direkt am Telefon. Die Polizeibeamten werden dann mit der nötigen Diskretion vorgehen, wenn sie deiner Beschwerde nachgehen. Sie werden den Nachbarn in seine Schranken weisen, ohne dich in die Sache mit hineinzuziehen oder deine Identität preiszugeben.
  3. Wenn es irgendwie möglich ist, die Sache auf zwischenmenschlicher Ebene oder über den Vermieter zu klären, lass die Polizei aus dem Spiel. Erst wenn dir gar keine andere Lösung mehr einfällt, solltest du dir von offizieller Seite helfen lassen. [9]
    • Der Notruf sollte Notfällen vorbehalten sein. Wenn du wegen ein oder zwei Klopfern die 110 anrufst, blockierst du die Leitung für wirklich wichtige Notrufe. Wenn über dir tatsächlich eine Party tobt, rufe die örtliche Polizeidienststelle über ihre eigene örtliche Nummer an. [10]
    • Wichtig ist, dass der Lärm wahrscheinlich auch so lange anhalten wird, bis die Polizei anrückt, sonst steht Aussage gegen Aussage, und du wirst es nicht gerade leicht haben, die Lärmbelästigung nachzuweisen. [11]
  4. Wenn du wirklich alles andere erfolglos versucht hast, bleibt dir als allerletzter Weg der vor Gericht. Lege dort deine Notizen vor, die du bezüglich des Konfliktes mit deinem Nachbarn gemacht hast und halte alle Dokumente bereit, die deine Position unterstützen könnten, um deinen Rechtsanspruch vor einem Zivilgericht geltend zu machen. [12]
    • Verklage deinen Nachbarn wegen der Lärmbelästigung auf Schadenersatz oder beantrage eine Unterlassungsanordnung, damit er sich in Zukunft ruhig verhalten muss . [13]
    • Es kann sehr schwierig sein, Schadenersatz für Lärmbelästigung einzuklagen, weil sich der Schaden nur schwer definieren lässt. Wenn du es dennoch versuchen willst, lege dein „Tagebuch“ vor, das du über die Situation geführt hast, um zu zeigen, dass der Lärm in der Tat extrem störend und belästigend ist und dein Nachbar keinerlei Einsicht zeigt.
    • Weise nach, dass du es mehrmals auf die nette Art versucht hast, deinen Nachbarn zur Einsicht zu bringen, dass das aber zu nichts geführt hat. Liefere Nachweise, dass du bereits früher die Polizei involviert hast, und belege deine persönlichen Interaktionen mit dem Nachbarn, die ergebnislos geblieben sind.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Meide laute Nachbarn

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  1. Das ist oft etwas teurer, aber es ist eine der effektivsten Möglichkeiten, lautstarken Nachbarn aus dem Wege zu gehen. Geräusche dringen nach oben nicht so durch wie zu tiefer liegenden Wohnungen. Berücksichtige das gleich bei der Auswahl deiner Wohnung. [14]
  2. Wenn du dich zunächst einmal gründlich umsiehst, kannst du meist ziemlich gut abschätzen, wie laut es werden wird, bevor du dich für eine Wohnung entscheidest. Auf die folgenden Dinge solltest du achten:
    • Gibt es in der Straße, in der du eventuell wohnen möchtest Spielplätze, Rampen für Skateboarder oder ähnliche Angebote, die Kinder und Jugendliche anziehen und prädestiniert dafür sind, zu Lärmquellen zu werden? [15]
    • Gibt es in der Straße eine Bushaltestelle, eine Kreuzung mit einem Stoppschild, eine Kneipe oder einen Club, ein freies Baugelände oder ein halbfertiges Haus? Anders gesagt: Meide Nachbarschaften mit viel Verkehr und anstehenden Bauvorhaben.
  3. Du solltest deine Präferenzen klar kommunizieren, denn nur dann kann ein Makler oder Vermieter dir ehrlich sagen, ob die Wohnung für dich in Frage kommen könnte. [16]
    • Schätze ab, wie dein potenzieller Vermieter zu Themen wie Ruhestörungen steht. Wenn er auf deine Sorgen und Wünsche eingeht, wird er auch später während des Mietverhältnisses darauf bedacht sein, dass seine Mieter sich wohlfühlen.
    • Wenn du Phrasen hörst wie „dies ist eine sehr junge Nachbarschaft“, dann mach dich auf die ein oder andere Studentenparty gefasst. Wenn du damit nicht umgehen kannst oder willst, dann suche dir besser eine andere Nachbarschaft aus.
  4. Selbst wenn du noch so sehr versuchst, jeglichem Lärm und lärmenden Nachbarn aus dem Weg zu gehen, es gibt nie eine Garantie dafür, dass du bis an dein Lebensende in perfekter Ruhe leben wirst. Es kann immer sein, dass irgendwo Handwerker beschäftigt werden müssen oder ein Nachbar unbedingt darauf besteht, seinen Rasen am Samstag Morgen um neun Uhr zu mähen. [17]
    • Investiere in ein Paar richtig gute Ohrstöpsel oder Dämmmaterialien, damit dich Lärm von außen nicht so sehr beeinträchtigt.
    • Installiere Plattenschwinger oder triff andere Maßnahmen, um Geräusche zu absorbieren und zu dämpfen, damit sie gar nicht erst bis zu dir durchdringen.
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Tipps

  • Spiel nicht den Helden. Wenn du dich nachts um drei bei deinem betrunkenen Nachbarn beschwerst, könnte sich das Problem dadurch auf sehr unangenehme Art verschlimmern.
  • Wenn es bereits spät am Abend ist, kannst du wegen Ruhestörung die Polizei anrufen.
  • Wenn ihr beide Mieter seid, schicke Kopien eurer Korrespondenz sowie eine offizielle Beschwerde an den Vermieter oder die Hausverwaltung. Lärmbelästigung, insbesondere nach einer bestimmten Uhrzeit, verstößt ziemlich wahrscheinlich gegen die Hausordnung und möglicherweise auch gegen geltende Gesetze, und dann hast du alle offiziellen Stellen auf deiner Seite.
  • Hole andere Nachbarn mit ins Boot. Es ist sehr wahrscheinlich, dass du nicht der einzige bist, der sich an dem Lärm stört. Wenn du an dem Punkt angelangt bist, an dem du eine förmliche Beschwerde einreichen willst, lass diese auch von deinen anderen Nachbarn unterzeichnen. So verleihst du dem Fall mehr Gewicht.
  • Lerne deine Nachbarn (die lauten und die leisen) kennen, bevor es zu Problemen kommt. Wenn man sich kennt, kann man entspannter über Probleme reden und ist eher bereit zu Kompromissen.
  • Bleibe ruhig und rege dich nicht auf. Mit Besonnenheit erreichst du viel mehr als mit Aggressionen und vermeidest unnötige Konflikte.
  • Setze deinen gesunden Menschenverstand ein. Vielleicht reicht ja schon ein freundlicher Hinweis und eine augenzwinkernde Erinnerung hier und da. Aber wenn dein Nachbar uneinsichtig oder sogar aggressiv auf deinen Hinweis reagiert, überlasse das Problem besser direkt einer höheren Instanz.
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Warnungen

  • Bitte bei förmlichen Beschwerden immer darum, anonym bleiben zu dürfen. Selbst der vernünftigste Nachbar sinnt möglicherweise auf Rache, wenn du ihn bei der Obrigkeit anschwärzt.
  • So verlockend es auch sein mag, den Nachbarn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, es wird wahrscheinlich wenig effektiv sein, vor allem nicht langfristig. Wenn du jetzt selbst anfängst, die Musik bis zum Anschlag aufzudrehen, machst du dich zum Teil des Problems.
  • Wenn du den Verdacht hast, dass der Lärm im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt stehen könnte, oder dass dort in anderer Form jemand in Schwierigkeiten sein könnte, dann rufe die Polizei an und erkläre deine Sorge. Versuche nicht, höflich zu sein, indem du dich heraus hältst.
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