PDF download PDF herunterladen PDF download PDF herunterladen

Einst die Waffe schlechthin bei traditionellen Völkern, von den amerikanischen Ureinwohnern bis hin zur türkischen Armee, ist der Bogen eines der ältesten Jagd- und Kampfwerkzeug der Erde. Auch wenn er nicht mit modernen Waffen – oder einer modernen Bogenschieß-Ausrüstung – mithalten kann, kann ein Bogen immer noch dein Leben retten, wenn du jagen oder in der Wildnis überleben musst. Er ist außerdem sehr nützlich, wenn du ein „Tribute von Panem“-Enthusiast bist und gerne Katniss Everdeen wärst! Und wer wäre das nicht gerne? Zudem ist ein Bogen schlicht und einfach cool und abgefahren, wenn du ihn deinen Freunden zeigst!

Teil 1
Teil 1 von 2:

Den Bogen bauen

PDF download PDF herunterladen
  1. Es gibt einige Dinge, die du bei der Auswahl des rohen Holzes für deinen Bogen beachten solltest:
    • Am besten eignet sich abgestorbenes und trockenes Holz, das noch nicht grau und vermodert ist. Geeignete Holzarten sind beispielsweise Eiche, Zitronenbaum, Hickory, Eibe, Akazie oder Teak. Es sollte ungefähr 1,8 Meter lang und frei von Knoten, Fehlern und Astlöchern sein. Es ist außerdem hilfreich, wenn das Stück in der Mitte etwas dicker ist.
    • Das Holz sollte ein wenig flexibel sein, wie z.B. Wacholder oder Maulbeere. Du kannst selbst Bambus oder Zuckerrohr verwenden, aber achte darauf, dass es nicht zu dick ist. Am besten verwendest du junges Bambusrohr, das zwar stark, aber noch flexibel ist.
    • Im Notfall kannst du auch frisches Holz verwenden, aber das sollte vermieden werden, da es nicht die gleiche Beständigkeit wie trockenes Holz aufweist.
  2. Jedes Stück Holz hat von Natur aus eine Biegung, auch wenn sie manchmal kaum erkennbar ist. Bei der Konstruktion des Bogens bestimmt diese Biegung, wo du seine Haupteigenschaften platzierst. Um die Biegung zu finden, stelle das Stück Holz auf den Boden und halte es mit einer Hand aufrecht. Drücke dann mit deiner anderen Hand leicht gegen seine Mitte. Es wird sich so drehen, dass seine natürlich Bauchseite zu dir zeigt und seine Rückenseite von dir weg.
  3. Diese Teile sind essentiell für den Formvorgang. Um den Griff zu finden, mache Markierungen acht cm über und unter dem Mittelpunkt des Bogens. Alles innerhalb dieser Markierungen gehört zum Griff, alles über der oberen Markierung ist der obere Wurfarm, alles unter der unteren Markierung ist der untere Wurfarm.
  4. Stelle das untere Ende des Bogens auf deinen Fuß und lege eine Hand auf das obere Ende. Mit deiner freien Hand drücke nach außen, während die Bauchseite in deine Richtung zeigt. Mache dies, um zu bestimmen, wo der Boden flexibel ist und wo nicht. Verwende ein Messer oder ein ähnliches Werkzeug, um etwas Holz von den unnachgiebigen Stellen, nur auf der Bauchseite, abzunehmen, bis der obere und untere Wurfarm genau gleich gekrümmt ist. Überprüfe dabei immer wieder deine Fortschritte. Wenn beide Wurfarme flexibler sind und sich gegenseitig in Biegung und Durchmesser spiegeln, bist du für den nächsten Schritt bereit.
    • Der Bogen sollte am Griff am stärksten (dicksten) sein.
    • Achte darauf, dass du nur von der Bauchseite abschneidest. Auf die Rückenseite des Bogens wird eine übermäßige Menge an Druck ausgeübt und selbst die leichteste Beschädigung der Struktur kann zu einem Bruch führen.
  5. Verwende dein Messer, um Kerben zu schneiden, die an den Seiten beginnen und sich um die Bauchseite und hin zum Griff krümmen. Jeweils eine Kerbe sollte etwa 2,5 bis 5 cm von jedem Ende des Bogens entfernt sein. Denke daran, nicht in die Rückenseite zu schneiden und die Kerben nicht so tief zu schneiden, dass sie die Festigkeit der Enden beeinträchtigen. Sie sollen nur gerade so tief sein, dass sie die Sehne festhalten können.
  6. Die Sehne sollte nicht dehnbar sein, da die Kraft aus dem Holz kommt, nicht aus der Sehne. Wenn du in der Wildnis gestrandet bist, kann eine passende Sehne zu finden schwierig sein, und du musst vielleicht verschiedene Materialien ausprobieren, bevor du eines mit der nötigen Stärke findest. Einige mögliche Materialien für eine Bogensehne sind:
    • Rohleder
    • Dünne Nylonschnur
    • Hanfseil
    • Angelschnur
    • Baumwoll- oder Seidensträhnen von Raupen
    • Einfaches Zwirn
  7. Du musst eine lockere Schleife mit einem sicheren Knoten an beiden Enden deiner Bogensehne binden, bevor du sie über den unteren und dann den oberen Wurfarm deines Bogens legst. Die Sehne sollte etwas kürzer als die Länge des ungespannten Bogens sein, damit Bogen und Sehne straff sind.
  8. Hänge ihn kopfüber am Griff von einem Ast oder etwas Ähnlichem, damit du die Sehne nach unten ziehen kannst. Ziehe langsam nach unten. Achte dabei darauf, dass die Wurfarme sich gleichmäßig durchbiegen und schneide überschüssiges Holz weg, sollte es notwendig sein. Fahre fort, bis du die Sehne so weit ziehen kannst, wie deine Hand von deinem Kiefer entfernt ist (Arm voll und gerade von deiner Schulter ausgestreckt). [1]
Teil 2
Teil 2 von 2:

Die Pfeile herstellen

PDF download PDF herunterladen
  1. [2] Die Pfeile sollten aus den geradesten Stöcken hergestellt werden, die du finden kannst. Das Holz sollte trocken und abgestorben sein. Die Länge der Pfeile sollte so gewählt werden, dass sie halb so lang sind wie der Bogen oder so lang, wie der Bogen zurückgespannt werden kann. Es macht keinen Sinn, Pfeile zu haben, die nicht das ganze Potential des Bogens ausschöpfen können. Folgende Materialien eignen sich sehr gut:
    • Frisches Holz eignet sich sehr gut zur Herstellung von Pfeilen, wenn du es lang genug auf natürliche Weise trocknen lässt. Beim Trocknen über einem Feuer könnte sich das Harz entzünden.
    • Einige stabile und gerade Pflanzen sind Goldrute und Königskerze, die man in Feldern finden kann.
  2. Dazu musst du das Holz so bearbeiten, dass es eine glatte Oberfläche hat. Du kannst deinen Pfeil durch vorsichtiges Erhitzen über heißer Holzkohle begradigen, aber passe dabei auf, dass du ihn nicht verbrennst. Während der Pfeil abkühlt, halte ihn gerade. Schneide eine kleine Rille in das Ende des Pfeiles, um später die Bogensehne zu halten. Das nennt man eine Nocke.
  3. Die einfachste Art von Pfeilspitze ist eine geschnitzte Spitze vorne am Pfeilschaft. Du kannst sie mit einem Messer schnitzen und dann zum Aushärten langsam in Kohle erhitzen (passe wieder auf, dass du das Holz nicht anbrennst oder versengst).
  4. Du kannst eine Pfeilspitze aus Metall, Stein, Glas oder Knochen herstellen. Benutze vorsichtig einen kleinen Stein oder einen Hammer, um dein Material zu einem Punkt zu formen und bringe es an der Spitze deines Pfeiles an. Kerbe dazu dein Holz ein, füge die Pfeilspitze in die Kerbe ein und befestige die Pfeilspitze mit einer Schnur oder Leine.
  5. Die Befiederung eines Pfeiles verbessert das Flugverhalten, ist aber für eine Feld- und Wiesenwaffe nicht nötig. Suche ein paar Federn, aus denen du die Befiederung herstellen kannst und klebe sie (falls möglich) ans hintere Ende des Pfeils. Du kannst auch das Ende deines Pfeils einkerben, die Federn hineinschieben und mit einem dünnen Faden umwickeln (den du z.B. aus dünner Kleidung bekommen kannst). Mit dieser Methode kannst du quasi alles als Befiederung verwenden. [3]
    • Die Befiederung funktioniert ähnlich wie das Seitenruder bei einem Schiff oder einem kleinen Flugzeug. Sie erlaubt dem Pfeil, punktgenau durch die Luft zu fliegen.
    • Sie hat auch einen ähnlichen Effekt wie ein Gleiter, da sie die Reichweite des Pfeiles enorm erhöht.
    • Sie ist allerdings relativ schwer zu perfektionieren. Sollte deine Waffe für das Überleben gedacht sein, sollte sie keine Priorität haben.

Tipps

  • Wenn du auf der Jagd nach Fischen bist, befestige eine Schnur am Ende deines Pfeils. Auf diese Art kannst du deinen Pfeil mithilfe der Schnur einholen, nachdem du einen Fisch getroffen hast.
  • Feuere den Bogen nicht trocken ab (also ohne aufgelegten Pfeil). Mit der Zeit beschädigst du dadurch den Bogen.
  • Halte den Bogen immer von deinem Gesicht weg.
  • Die Federn sollten in 120-Grad-Intervallen geklebt werden. Die Feder, die in 90 Grad zum Bogen steht, sollte beim Abschießen auf dich zeigen.
  • Schieße nie auf andere Menschen und lerne, wie man richtig schießt.
  • Versuche glattes Holz zu bekommen. Raues Holz schürft deine Hände auf und kann die Federn beschädigen, wodurch der Pfeil etwas abgeht und du dein Ziel nicht triffst.
  • Wenn du keine Schnur hast, finde kleine Ranken, die du zusammenbinden oder flechten kannst, sollten sie nicht dick genug sein.
  • Lerne, wann und wie du schießen sollst.
  • Versuche es zunächst mit einem Bogen aus Zweigen. Dieser ist nicht tödlich und gut für Anfänger.
  • Kiefernholz ist auch ein gutes Holz für einen Bogen. Denke nur daran, dass du es natürlich trocknen lässt, da es sich an einem Lagerfeuer entzünden kann.

Warnungen

  • Halte Bogen und Pfeile außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern.
  • Wenn du Campen gehst, solltest du möglicherweise eine Bogensehne mitnehmen, da sich diese nicht so leicht aus dem Nichts herstellen lässt.
  • Der Bogen kann eine tödliche Waffe darstellen und sollte daher verantwortungsvoll und vorsichtig verwendet werden.
  • Wenn du gemeinsam mit anderen schießt, warte immer, bis alle fertig geschossen haben, bevor du deine Pfeile wieder einsammelst.
  • Sei äußerst vorsichtig beim Umgang mit scharfen Werkzeugen.
  • Der hier beschriebene Bogen und die zugehörigen Pfeile sind nur für den kurzzeitigen Gebrauch geeignet und werden nicht lange halten. Je öfter du den Bogen einsetzt, desto wahrscheinlicher wird er brechen. Um dies zu vermeiden, wechsle deinen Bogen alle drei bis fünf Monate.
  • Es ist nicht einfach, Pfeil und Bogen wirksam einzusetzen. Wenn du dich in einer Situation befindest, in der du für dein Überleben jagen musst, ist es vielleicht besser, wenn du auf Fallen oder einfachere Waffen zurückgreifst.

Was du brauchst

  • Einen Stock aus Hartholz, etwa 1,80 m lang. Dieser muss so gerade wie möglich und etwa 5 cm im Durchmesser sein. Häufig wird Eiben- oder Eichenholz dafür verwendet.
  • Unelastische Schnur: Angelschnur, Nylon-Bogensehne, Darmsaite, Tiersehne, Kunstfaserschnur o.ä.
  • Holzfäller-Werkzeuge: Axt, Ziehmesser, Hobel (groß und klein) und Sandpapier.
  • Gerade Äste für die Pfeile, etwa 0,8 m lang.
  • Federn (optional)
  • Material für Pfeilspitzen: Kiesel, Metall, Plastik o.ä. (optional)
  • Stahlwolle (optional)

Über dieses wikiHow

Zusammenfassung X

Wenn du Pfeile und einen Bogen machen willst, dann suche zuerst ein langes, schmales Stück Holz, das ein wenig flexibel ist. Schnitze dann mit einem Messer das Holz, damit es kurvig wie ein Bogen ist. Schneide dann jeweils eine Kerbe in jedes Ende des Holzes, in denen du die Bogensehne befestigen kannst. Schneide anschließend einen Bindfaden aus Nylon oder eine Angelschnur zurecht. Binde sie so in die Kerben, die du ins Holz geschnitten hast, dass der Bogen und der Faden gespannt sind. Nimm dann kleineStöcke und schnitze die Enden spitz, damit du Pfeile zu deinem Bogen hast.

Diese Seite wurde bisher 88.018 mal abgerufen.

War dieser Artikel hilfreich?