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Poker gewinnt gerade sehr stark an Beliebtheit, zum einen weil es oft im Fernsehen erscheint und zum anderen aufgrund der hohen Beliebtheit bei Prominenten. Willst du an dem Spaß teilhaben? Der Einstieg ist ganz einfach. Hier ist eine einsteigerfreundliche Übersicht, wie man klassisches Poker (5 Card Draw) oder Texas Hold'em spielt und zusätzlich erfährst du noch einige grundlegende Strategien. Sobald du die Grundlagen beherrschst, kannst du sie einfach auf andere Varianten (einige Beispiele findest du weiter unten) übertragen und deine Poker-Fähigkeiten durch Übung weiter verbessern.

Methode 1
Methode 1 von 5:

Klassisches Poker (5 Card Draw)

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  1. Poker wird für gewöhnlich mit einem 4-farbigen Kartendeck bestehend aus 52 Karten gespielt. Das Ass ist dabei meist die höchste Karte, kann in einigen Varianten aber auch die niedrigste sein. In einigen Varianten findet man auch Joker oder andere beliebig einsetzbare Spielkarten. Am Ende der Spielrunde vergleichen alle verbliebenen Spieler ihre Karten anhand ihrer Handstärke. Falls ein Unentschieden auftritt, entscheidet nicht die Kartenfarbe oder eine weitere Karte. Nur die besten 5 Karten jeder Hand werden für den Vergleich berücksichtigt. Im Falle eines Unentschiedens wird der Pott gleichmäßig unter den Spielern mit den besten Händen aufgeteilt.
    • Die Benutzung eines Jokers führt eine zusätzliche Hand ein, den Fünfling, der normalerweise höher als der Straight Flush gewertet wird. Wenn sich ein Joker im Spiel befindet, kann er für gewöhnlich nur als Ass oder zur Komplettierung einer Straße oder eines Flushs benutzt werden. Er kann nicht als beliebige Karte eingesetzt werden.
  2. Es gewinnt der Spieler, der die am höchsten gewertete Hand hält. Du kannst das Spiel nicht erfolgreich spielen, wenn du nicht weißt, welche Hand den Pott gewinnt. Falls zwei Spieler Hände mit dem gleichen Wert haben (z.B. zwei Full House) oder niemand eine fertige Hand hält, dann gewinnt der Spieler, der die Karte mit dem höchsten Wert in der Hand hält (Ass hat den höchsten Wert). Drucke dir eine Übersicht der Handstärken aus und behalte sie im Kopf.
  3. Zahle eine "Ante" oder einen Einsatz in den Pott ein (normalerweise ein Punkt in der Mitte des Tisches, obwohl der Platz keine Rolle spielt). Jeder Spieler setzt den gleichen Wert der verwendeten Spielwährung (Pokerchips, Münzen, Scheine, Autoschlüssel...). Der Gewinner der Hand erhält den gesamten Pott.
  4. Nachdem der Kartengeber (Dealer) die Karten gemischt hat (offen gezeigt), verteilt er die Karten mit der Bildseite nach unten im Uhrzeigersinn, beginnend bei der Person unmittelbar links von ihm. Dabei wird jeweils nur eine Karte ausgegeben, bis jeder Spieler 5 Karten in den Händen hält. Anschließend wird das Kartendeck in der Mitte des Tisches platziert.
  5. Das ist der Zeitpunkt, an dem du deine Handstärke einschätzt. Den meisten Anfängern passiert es, dass sie ihre Handstärke durch ihre Körpersprache verraten, dies nennt man einen "Tell". Zu den Tells gehören: flache Atmung, zu viel oder gar kein Augenkontakt, Zuckungen der Gesichtsmuskeln, usw. Wenn du diese verräterischen Zeichen vermeiden kannst, hast du eine bessere Chance auf den Gewinn der Hand. Behalte dein "Pokerface" aufrecht.
  6. Die erste Aktion hat der Spieler, der sich direkt links neben dem Dealer befindet (der als erstes seine Karten erhalten hat). Dieser Spieler kann eröffnen (macht den ersten Einsatz) oder checken (die Entscheidung zum nächsten Spieler weitergeben). Sobald der Pott angespielt wurde, also ein Spieler einen bestimmten Betrag gesetzt hat (z.B. 5 Cent in den Pott bezahlt hat), haben die Spieler, die bereits einen Spielzug gemacht haben, folgende zwei Optionen:
    • Callen (Mitgehen) - Den gleichen Betrag in den Pott einzahlen, um im Spiel zu bleiben.
    • Folden (Passen) - Die Karten umgedreht auf den Tisch legen und aus dem Spiel aussteigen. Der bereits eingezahlte Betrag bleibt im Pott.
    • Sobald sich alle entschieden haben, haben alle Spieler, die noch nicht an der Reihe waren, ebenfalls diese Optionen und eine weitere:
    • Raise (Erhöhen) - Bleibe im Spiel, indem du einen höheren Einsatz als die letzte Person machst.
    • Sobald jemand erhöht, muss jeder Spieler, der bereits einen Zug gemacht hat, erneut entscheiden, ob er mitgehen oder passen möchte. Dann ist die nächste Person an der Reihe.
  7. Sobald jeder einen Spielzug gemacht hat (auch wenn jeder nur gecheckt hat), kannst du bis zu drei Karten deiner Wahl ersetzen. Dies wird nacheinander durchgeführt, wieder beginnend bei dem Spieler links neben dem Kartengeber und anschließend im Uhrzeigersinn. Wähle die Karten aus, von denen du der Meinung bist, dass sie dir zu keiner starken Hand verhelfen werden. Du kannst bis zu drei Karten ablegen oder auch alle Karten behalten. Wenn du Karten ablegst, lege sie umgedreht auf den Tisch, damit niemand sieht, was du hattest.
  8. Der erste Spieler hat erneut die Möglichkeit zu eröffnen oder zu checken. Es kann solange gecheckt werden, bis ein Spieler den ersten Einsatz macht, wonach die Spieler wieder entscheiden müssen, ob sie mitgehen, erhöhen oder passen. Es werden mehr und mehr Spieler anfangen zu folden, sobald sie merken, dass ihre schwache Hand den Einsatz nicht wert ist.
  9. Jeder Spieler zeigt seine Karten, um zu sehen, wer die stärkste Hand hat. Der Gewinner erhält den Pott.
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Methode 2
Methode 2 von 5:

Texas Hold'em

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  1. Jeder Spieler erhält 2 verdeckte Karten und es werden nacheinander 5 aufgedeckte Karten in die Spielfeldmitte gelegt, die sogenannten Gemeinschaftskarten (engl. community cards). Die Spieler versuchen dann aus ihren 7 Karten die stärkste Hand zu bilden.
    • Die Spieler wechseln sich bei der Rolle des Dealers ab. Bei Texas Hold'em übernehmen die Blinds die Rolle der Ante. Der Spieler links vom Dealer ist der Small Blind und die nächste Person ist der Big Blind. Der Big Blind ist dabei der Mindesteinsatz und der Small Blind die Hälfte davon.
  2. Es beginnt der Spieler, der sich links neben dem Big Blind befindet. Dieser Spieler geht entweder den Big Blind mit (setzt den Mindesteinsatz), erhöht oder passt. Die Setzrunde geht dann reihum weiter, jeder Spieler muss den vorherigen Einsatz mitgehen, erhöhen oder passen. Falls niemand vorher erhöht hat, kann der Spieler im Big Blind vor der nächsten Runde checken oder erhöhen.
  3. Nachdem die erste Setzrunde abgeschlossen wurde, deckt der Dealer die ersten 3 Gemeinschaftskarten auf, bezeichnet als Flop . Jeder Spieler hat jetzt 2 Karten im eigenen Blatt und zusätzlich 3 Gemeinschaftskarten. Es beginnt eine weitere Setzrunde, beginnend wieder beim Spieler links vom Dealer.
  4. Nach der zweiten Setzrunde deckt der Dealer die vierte Gemeinschaftskarte auf, den Turn . Die verbliebenen Spieler machen erneut ihre Einsätze, wieder beginnend beim Spieler links vom Dealer.
  5. Nach der dritten Setzrunde deckt der Dealer die fünfte und letzte Gemeinschaftskarte auf, den River . Die Spieler machen dann erneut ihre Einsätze und der Gewinner bekommt den gesamten Pott. Falls ein Spieler setzt und alle anderen passen, dann muss der Sieger seine Hand nicht zeigen.
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Methode 3
Methode 3 von 5:

Grundlegende Strategien für Texas Hold'em

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  1. Es ist wichtig, dass du bereits in der ersten Setzrunde weißt, ob es die Hand wert ist, dass du sie spielst oder nicht. Bei Texas Hold'em bekommst du zu Beginn nur zwei Karten und du musst dich entscheiden, ob du sie spielen oder weglegen willst.
    • Hände zum Erhöhen: Mit Händen wie ein Paar Zehner, Bildkarten oder Asse kannst du so gut wie immer erhöhen. Ein Ass und ein König oder ein Ass und eine Dame sind ebenfalls starke Starthände. Falls du solche eine Hand hast, dann erhöhe bereits vor dem Flop, um den Pott aufzubauen.
    • Hände zum Mitgehen: Ein Ass mit einer Bildkarte oder zwei aufeinanderfolgende Bildkarten einer unterschiedlichen Farbe sind starke Hände, mit denen du mitgehen kannst. Auch zwei aufeinanderfolgende Zahlenkarten können sich zu deinen Gunsten entwickeln . Mit niedrigen Paaren solltest du mitgehen, aber nicht erhöhen.
  2. Um ein erfolgreicher Pokerspieler zu werden, muss man wissen, wann man seine Hand weglegen und wann man sie weiterspielen sollte. Wenn der Flop erscheint und du eine Hand hältst, die sich nicht mehr zu einer starken Hand entwickeln kann, dann checke und lege die Hand weg. Du willst kein Geld in eine Hand investieren, die wenig Chancen auf den Sieg hat. Falls der Flop erscheint und du eine starke Hand hast, dann erhöhe den Einsatz. Dadurch vertreibst du schwächere Hände und erhöhst den Wert des Potts.
    • Falls sich deine Hand durch bestimmte Karten verbessern kann, dann musst du abwägen, ob es sich lohnt, weiter im Spiel zu bleiben. Zur Erleichterung dieser Entscheidung, errechnet man die Pot Odds.
    • Die Pot Odds werden errechnet, indem man die Prozentchance errechnet, dass die benötigte Karte gezogen wird. Um diese zu berechnen, zähle die Anzahl deiner Outs. Das sind die Karten, die deine Handstärke verbessern. Multipliziere die Zahl der Karten mit 2 und addiere 1, um die Prozentzahl zu erhalten. Beispiel: Es sind 10 Karten im Deck, die deine Hand verbessern. Du hast demnach eine Chance von 21% (10x2+1), dass eine der benötigten Karten gezogen wird.
    • Als Nächstes musst du bestimmen, ob sich ein Einsatz lohnt. Berechne Pott+Einsatz, d.h. addiere die Größe des Potts mit dem mitzugehenden Einsatz. Falls der Pott also 120€ groß ist und du 20€ bezahlen musst, um den Einsatz mitzugehen, erhälst du als Pott+Einsatz 140€. Für unser voriges Beispiel bedeutet das, eine Chance von 21% bei einem Pott+Einsatz von 140€ ergibt 0,21 x 140 =29,4. Das bedeutet, dass du Einsätze mitgehen solltest, die unter 29% des Potts betragen, also in diesem Beispiel etwa 40€.
    • Die Berechung der Pot Odds ist nur eine Richtlinie und zieht nicht allzu viele Variablen in Betracht. Benutze sie deshalb nur als Grundlage zur Abwägung deiner Handstärke.
  3. Beim Poker ist es meist wichtiger den Gegner zu "spielen" als seine eigenen Karten. Du musst sowohl dazu in der Lage sein, die Aktionen deines Gegners zu lesen als ihn auch so zu täuschen, dass er deinen Plan nicht erkennt.
    • Lasse deine Gefühle nicht dein Urteilsvermögen vernebeln. Du wirst Hände verlieren, das ist sicher. Aber du solltest nicht zulassen, dass Rückschläge deinen Spielstil und deine Einstellung beeinflussen.
    • Ändere deinen Spielstil. Falls du dir bisher nicht hast in die Karten schauen lassen und nicht zu stürmisch gesetzt hast, solltest du damit beginnen, ein wenig mehr zu bluffen. Solltest du bisher sehr viel geblufft haben, dann halte dich fortan etwas zurück. Wenn du deinen Spielstil oft änderst, hältst du deine Gegner davon ab, dass sie deine Aktionen vorhersehen und deine Handstärke abschätzen können.
    • Lies deine Gegner. Passe deinen Spielstil auf deine Gegner an. Halte nach Spielern Ausschau, die leichtsinnige Einsätze machen und versuche ihnen eine Falle zu stellen. Versuche Tells ausfindig zu machen, die dir eine Einschätzung ihrer Hand liefern. Einige grundlegende Tells: eine Hand vor dem Hund verdeckt für gewöhnlich ein Lächeln; zitternde Hände sind ein Zeichen von Nervosität, die allerdings aufgrund guter oder schlechter Karten ausgelöst worden sein kann; falls ein Spieler nach dem Erscheinen des Flops auf seine Chips schaut, dann hat derjenige wahrscheinlich eine starke Hand; falls dich ein mittelmäßiger Spieler anstarrt, dann blufft er meistens.
  4. Versinke nicht in festgefahrene Muster, sondern passe dich den Situationen an. Jede Situation beim Pokern ist aufgrund des menschlichen Faktors unterschiedlich.
  5. Wenn du noch am Erlernen von Poker bist, solltest du niemals mehr Geld investieren als du zu verlieren bereit bist. Hole dir keine neuen Chips, wenn du deinen Einsatz verspielt hast. Warte solange, bis du dich erneut wohl dabei fühlst, solch eine Summe zu verlieren.
    • Sobald du regelmäßig gewinnst, solltest du deinen Einsatz so anpassen, das du dein Einkommenspotenzial maximierst. Als Faustregel gilt: Du solltest es dir leisten können, 200 Einsätze deines höchsten Limits zu verlieren. Wenn du dich also auf einem Limit befindest, bei dem die Einsätze 5€ betragen, solltest deine Pokerkasse mindestens 1000€ umfassen. Diese Werte beziehen sich auf Limit Hold'em mit festgelegten Einsatzhöhen. Bei No Limit Hold'em sollte deine Pokerkasse mindestens 2500 Big Blinds des gespielten Limits betragen.
    • Notiere dir deine Gewinne und Verlust. Das hilft dir bei der Feststellung, ob du längerfristig Geld gewinnst oder verlierst. Außerdem könnte es passieren, abhängig vom Standort, dass du auf deine Glücksspielgewinne Steuern zahlen musst.
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Methode 4
Methode 4 von 5:

Andere Varianten

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  • 7 Card Stud - Dasselbe wie 5 Card Stud, aber mit 7 Karten statt 5. Man versucht die beste Hand (5 Karten) aus den gegebenen Karten zusammenzustellen.
  • Lowball – Das Ziel bei dieser Variante ist es, die Hand mit dem niedrigsten Wert zu halten.
  • Omaha - Jeder Spieler bekommt vier verdecke Karten, es wird die erste Setzrunde durchgeführt und anschließend werden fünf Gemeinschaftskarten aufgedeckt. Jeder Spieler bildet seine Hand, indem er exakt zwei seiner Karten mit drei Gemeinschaftskarten kombiniert.
  • Pineapple - Jeder Spieler bekommt drei Karten zugeteilt, eine Karte wird VOR dem Flop abgelegt, anschließend nach den Regeln von Texas Hold'em.
  • Crazy Pineapple - Jeder Spieler bekommt drei Karten zugeteilt, eine Karte wird NACH dem Flop abgelegt, anschließend nach den Regeln von Texas Hold'em.
  • Cincinnati - Jeder Spieler bekommt vier Karten und es werden vier Gemeinschaftskarten aufgedeckt. Es finden vier Setzrunden statt.
Methode 5
Methode 5 von 5:

Pokerhände (in absteigender Wertigkeit)

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  1. Kann keinen König und eine Zwei in der gleichen Hand enthalten (z.B. D-K-A-2-3).
  2. Full House (drei gleiche Karten unterschiedlicher Farbe und zusätzlich ein weiteres Paar gleicher Karten) – Unentschieden werden durch die höheren Drillingskarten entschieden.
  3. Kann keinen König und eine Zwei in der gleichen Hand enthalten (z.B. J-Q-K-A-2).
  4. Drilling (drei gleiche Karten unterschiedlicher Farbe und zwei beliebige Karten) – Wenn die anderen beiden Karten ein Paar bilden, handelt es sich um ein Full House (siehe oben).
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Tipps

  • Aggressive Spieler erhöhen schon sehr früh im Spiel, obwohl das riskant sein kann.
  • Indem du hohe Einsätze machst, kannst du bluffen und deine Gegner glauben lassen, dass du eine sehr starke Hand hast. Wenn sie darauf hineinfallen und ihre Hand weglegen, kannst du den Pott auch mit einer schwachen Hand gewinnen.
  • Spieler mit einem konservativen Spielstil bleiben nur dann im Spiel, wenn sie gute Karten haben. Sie verlieren zwar dadurch weniger Geld, aber sie werden schnell von erfahrenen Spielern erkannt (und geblufft).
  • Wenn jemand vor dem Flop schon sehr stark erhöht, solltest du nur noch mit sehr starken Händen weiterspielen.
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