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Egal ob du an der Philosophie der Stoa interessiert bist oder stoisch sein möchtest, so wie es im Wörterbuch definiert ist, musst du an deiner Selbstkontrolle und Selbstwahrnehmung arbeiten. Denk daran, dass du deine Taten und Beurteilungen kontrollieren kannst, aber die meisten Dinge liegen nicht in deiner Hand und es lohnt sich nicht, dir deswegen Stress zu machen. Stoisch zu sein bedeutet nicht, kalt und distanziert zu sein, also denk nach, bevor du sprichst, anstatt nichts zu sagen. Neben dem Versuch, im Alltag stoischer zu sein, kannst du auch tiefer in die Philosophie der Stoa eindringen, indem du täglich meditierst und über philosophische Zitate nachdenkst.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Eine stoische Geisteshaltung entwickeln

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  1. Einige Dinge wie Weltereignisse und Naturkatastrophen kannst du nicht kontrollieren und es bringt nichts, sich wegen etwas verrückt zu machen, das du nicht ändern kannst. Konzentriere dich stattdessen auf die Dinge, die du ändern kannst, wie deine eigenen Entscheidungen und Beurteilungen. [1]
    • Denk an ein Tennisspiel. Du kannst nicht die Fertigkeiten deines Gegners, die Entscheidungen des Schiedsrichters oder plötzliche Windböen, die den Ball beeinflussen, kontrollieren. Du kannst allerdings entscheiden, wie viel du vor dem Spiel trainierst, dass du ausgeruht auftauchst und vor dem Spiel nicht die ganze Nacht feierst.
  2. Arbeite daran, mehr Selbstkontrolle und Selbstwahrnehmung zu haben. Stoisch zu sein bedeutet nicht, nicht mehr zu sprechen. Es ist wichtiger, vor dem Sprechen zu denken, egal ob du dich für die Stoa interessierst oder im Sinne eines Wörterbuchs stoisch sein willst. [2]
    • Wenn dich zum Beispiel jemand beleidigt, reagiere nicht einfach mit einer wütenden Erwiderung. Starte keinen emotionalen Kampf mit der Person, sondern überlege, ob an ihrer Aussage etwas Wahres dran ist und wie du dich verbessern kannst.
    • Wenn du merkst, dass du wütend wirst und dich nicht auf die Tatsachen der Situation konzentrieren kannst, visualisiere eine angenehme Umgebung, sing in deinem Kopf ein Lied oder sage dir selbst ein stoisches Mantra vor wie: „Wenn es nicht in meiner Kontrolle liegt, geht es mich nichts an.“
  3. Es ist nichts falsch daran, mit anderen Menschen zu sprechen, aber versuch, nicht nervös und bedeutungslos herumzuplappern. Du kannst andere Menschen nicht kontrollieren, also gibt es keinen Grund, nervös zu sein. Du solltest auch nicht das Gefühl haben, dass du den Standards anderer Menschen entsprechen musst, vor allem, wenn das gegen deine eigenen Werte geht. [3]
  4. Versuch, bei jeder Gelegenheit zu lernen, aber sei kein Besserwisser. Du kannst nicht lernen, wenn du denkst, dass du bereits alles weißt. Weisheit ist eine Kerntugend der Stoa und zur Kultivierung von Weisheit gehört dazu zuzugeben, dass du viel lernen musst. [4]
    • Bilde dich weiter, wann immer es geht, indem du Bücher liest, Podcasts anhörst, Dokumentationen anschaust und (logisch!) Anleitungen liest. [5]
    • Du könntest dir Podcasts wie TEDTalks, RadioLab und StarTalk Radio anhören. Such bei Netflix oder anderen Anbietern nach Dokumentationen zu Themen wie Natur, Technologie und Kunst.
    • Wenn du dich mehr mit der Philosophie der Stoa befassen willst, ist der moderne Philosoph William B. Irvine ein Muss. Seine Schriften sind leicht zugänglich und er verwendet nicht so viele unverständliche Ausdrücke aus dem Bereich der Philosophie. Auf http://www.philosophie-der-stoa.de/index.php findest du einfach verständliche deutsche Texte zur Stoa. [6]
  5. Ein wahrer Stoiker interessiert sich nicht für emotionale Konflikte, Vergeltung, Rache oder Groll. Das bedeutet allerdings nicht, dass du ein kalter, distanzierter, isolierter Miesepeter sein musst. Wenn dir jemand etwas Schlechtes tut, kannst du für diese Person immer noch Mitgefühl empfinden, selbst wenn du dich auf keinen emotionalen Konflikt einlässt. [7]
    • Wenn zum Beispiel jemand, der dir wichtig ist, auf dich losgehst, dann zeige ihm nicht die kalte Schulter. Du könntest sagen: „Ich denke, es ist nicht klug, sich gegenseitig Beleidigungen an den Kopf zu werden. Lass uns eine Weile abkühlen, damit wir dann vernünftig mit der Situation umgehen können.“
    • „Nicht aufregen, heimzahlen“ ist überhaupt nicht stoisch, also sei nie auf Rache aus. Wenn du ein Manager bist, der dafür verantwortlich ist, Angestellten einen Verweis zu erteilen, dann überleg dir eine faire Möglichkeit, sie zur Verantwortung zu ziehen, anstatt sie einfach nur zu bestrafen.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Stoische Prinzipien auf das Leben anwenden

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  1. Deine Zeit ist wertvoll, also verschwende sie nicht für gedankenlose Ablenkungen. Es mag in unserer heutzutage so hektischen Zeit schwer sein, aber konzentriere dich auf das, was du machst, wenn du eine Aufgabe ausführst. Selbst wenn du nur allein dasitzt oder mit einem Freund redest, solltest du dich auf den Moment konzentrieren, anstatt alle zehn Sekunden auf dein Handy zu schauen. [8]
    • Zudem solltest du dich nicht so sehr mit Ablenkungen wie Weltereignissen, aktuellen Nachrichten und Katastrophen beschäftigen. Es ist eine Sache, bei aktuellen Ereignissen auf dem Laufenden zu sein, aber du darfst dich nicht stressen oder in Panik geraten wegen Dingen, über die du keine Kontrolle hast. [9]
  2. Du musst kein emotionsloser Scrooge sein, um Selbstkontrolle zu zeigen und dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Du kannst immer noch Unterhaltung, die angenehmen Dinge des Lebens und die Schönheit der Natur genießen. [10]
    • Wenn einer stoischen Person zum Beispiel ein Glas Wein gereicht wird, könnte sie einen Schluck nehmen und denken: „Was, wenn dies das letzte Glas Wein ist, das ich jemals trinken werde?“ Der Punkt ist nicht, dass du über Unheil und Trübsinn nachdenkst, sondern dass du diesen einen Moment des Genusses zu schätzen weißt.
  3. Sieh die großen Herausforderungen des Lebens als Möglichkeiten, eine weisere, stärkere Person zu werden. Wenn es um die kleinen Ärgernisse von der verschütteten Milch bis zu den verlorenen fünf Euro geht, solltest du einfach ruhig bleiben und es abhaken. [11]
    • Dein Seelenfrieden ist wichtiger, als sich wegen etwas Kleinem aufzuregen. Wie der Stoiker Epiktet sagte: „Etwas verschüttets Öl, ein wenig gestohler Wein - sage dir, "das ist ein wirklich geringer Preis für Ruhe und Frieden.“
  4. Stoisch zu sein, bedeutet nicht, dass du dich von anderen isolieren solltest. Du solltest allerdings deine wertvolle Zeit mit Menschen verbringen, die weiser sein, bessere Entscheidungen treffen und dich zu einer besseren Person machen möchten. [12]
    • Du sollst kein eingebildeter Elitist sein, aber denk über deine Freunde und Bekanntschaften nach. Ziehen sie dich für deine Taten zur Verantwortung, ermutigen sie dich zu lernen und motivieren sie dich, dich selbst zu verbessern? Gibt es jemanden, der kleinlich, wertend, opportunistisch oder bösartig ist?
  5. Deine Charakterstärke ist weitaus wichtiger als Reichtum, Preise oder Anerkennung. Fälle Entscheidungen basierend auf deinen moralischen Prinzipien, anstatt etwas Unethisches zu machen, das deinen Status verbessert. [13]
    • Hilf zum Beispiel einer anderen Person nicht, nur um einen Preis oder Lob zu bekommen. Hilf, weil es das Richtige ist, und gib dann nicht damit an und such keine Aufmerksamkeit.
    • Nehmen wir an, eine Lüge über einen Kollegen würde dir eine Beförderung verschaffen. Ein wahrer Stoiker würde so etwas Unethisches nicht machen, um eine Gehaltserhöhung zu bekommen.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Stoische Meditationen ausprobieren

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  1. Die Kreise des Hierokles sind eine stoische Visualisierung, die dir dabei hilf, darüber nachzudenken, wie du in das große Ganze passt. Visualisiere erst dich selbst und dann deine Familie und Freunde in einem Kreis um dich herum. Im nächsten kreis visualisierst du deine Bekanntschaften, Nachbarn und Kollegen, im nächsten deine Stadt und schließlich die gesamte Menschheit, die ganze Natur und die gesamte Existenz. [14]
    • Nimm dir etwa zehn Minuten Zeit für diese Übung. Wenn es dir bei der Konzentration hilft, setz dich an einen ruhigen Ort, schließe deine Augen und mach langsame, tiefe Atemzüge.
    • Der Punkt ist wertzuschätzen, dass alles miteinander verbunden ist. Du bist Teil einer menschlichen Gemeinschaft und schließlich mit dem gesamten Universum verbunden.
  2. Eine Preameditatio malorum ist eine stoische Meditation, bei der du dir vorstellst, etwas dir sehr wichtiges wie deinen Job oder eine geliebte Person zu verlieren. Stell dir für ein paar Sekunden ein negatives Szenario in deinem Kopf vor. Das mag verstörend klingen, doch der Punkt ist, dass du die Vergänglichkeit akzeptieren, dich auf Hindernisse vorbereiten, über die guten Dinge in deinem Leben nachdenken und deine Ängste überwinden sollst. [15]
    • Negative Visualisierung kann helfen, psychologische Widerstandskraft im Angesicht unkontrollierbarer Hindernisse zu entwickeln. Das bedeutet, dass du leichter mit einem schlimmen Ereignis umgehen kannst, wenn du es dir bereits vorgestellt hast. [16]
  3. Such jeden Tag nach einem Zitat eines Stoikers. Sag es mehrere Male zu dir selbst und denk über seine Bedeutung nach. Selbst wenn es vor mehr als zwei Tausend Jahren geschrieben wurde, kannst du darüber nachdenken, wie du seine Bedeutung auf dein heutiges Leben anwenden kannst. [17]
    • Du könntest im Internet nach Zitaten von Denkern wie Epiktet, Seneca und Marc Aurel suchen. Auf der Internetseite Philosophie der Stoa findest du Philosophen, Zitate und weiterführende Links: http://www.philosophie-der-stoa.de/index.php .
    • Du kannst Zitate, Reflexionen und andere Quellen auch in entsprechenden Blogs
  4. Schreibe am Ende des Tages auf, welche Herausforderungen du meistern musstest und welche Entscheidungen du gefällt hast. Denke über eine schlechte Angewohnheit nach, die du bessern möchtest. Überlege, wie du eine bessere Entscheidung oder eine Situation anders meistern hättest können. [18]
    • Du könntest zum Beispiel schreiben: „Sascha war heute sehr schroff zu mir. Ich wollte etwas erwidern, aber konnte mich zusammenreißen, bevor ich die Fassung verloren habe. Ich schaffe es immer besser, andere nicht unter meine Haut gehen zu lassen, aber es ist immer noch etwas Arbeit nötig.“
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