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Wenn du dich in einer Überlebenssituation befindest und kein sauberes Wasser hast, dann solltest du wissen, wie man Wasser filtert. Denn du willst die Dinge ja nicht noch komplizierter machen und krank werden. Wenn du den Luxus hast, dich vorab vorbereiten zu können, dann gibt es einfache Optionen für deinen Campingausflug. Du kannst dir sogar einen permanenten Filter für zu Hause bauen.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Beim Camping Wasser filtern

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  1. "Pumpfilter" sind die günstigste Wahl dieser Kategorie. Sie sind allerdings langsam und mühsam. "Schwerkraftfilter" eignen sich für längere Reisen. Dabei handelt es sich in der Regel um zwei Beutel, die mit einem Schlauch verbunden sind. Der Beutel mit dem Filter wird mit Wasser gefüllt und dann aufgehängt, so dass das Wasser durch den Filter in den sauberen Beutel fließt. Diese Filter funktionieren schnell und bequem und du musst keine Wegwerffilter mit dir herumschleppen. [1]
    • Diese Filter schützen nicht vor Viren, sie sind aber effektiv gegen Bakterien. Nicht alle Wildgebiete erfordern einen Schutz vor Viren. Das gilt hauptsächlich für Europa. Frage aber bei den Gesundheitsbehörden in deiner Region oder einer Touristeninformation nach, welche Risiken in deiner Gegend bestehen.
  2. Tabletten arbeiten langsam, sind aber günstig. Sie wirken gegen die meisten Bakterien und Viren. Es gibt zwei Arten von Tabletten:
    • Jodtabletten sollten 30 Minuten im Wasser bleiben. Sie werden manchmal zusammen mit anderen Tabletten verkauft, die den Jodgeschmack überdecken sollen. [2] Schwangere und Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen sollten diese Methode nicht anwenden. Niemand sollte mehr als ein paar Tage hauptsächlich Wasser, das mit dieser Methode gewonnen wurde, trinken. [3]
    • Chlordioxid-Tabletten brauchen meist 30 Minuten. Anders als Jodtabletten wirken sie in Gegenden, die mit Kryptosporidien , einer Bakterienart, verseucht sind. Das gilt allerdings nur, wenn du vier Stunden wartest, bevor du das Wasser trinkst. [4]
  3. Ultraviolett-Lampen können Bakterien und Viren abtöten. Das gilt allerdings nur, wenn das Wasser klar ist und das Licht lange genug angewendet wird. [5] UV-Lampen oder Lichtstifte unterscheiden sich bezüglich ihrer Intensität. Befolge deshalb die Anweisungen des Herstellers.
  4. Das ist eine sehr effektive Methode, um Krankheitserreger abzutöten, wenn du das Wasser mindestens eine Minute kochen lässt. Es mag unbequem sein, mehrmals am Tag Wasser abzukochen. Bedenke aber, dass du keine weiteren Filtermethoden anwenden musst, wenn du bereits Wasser fürs Abendessen oder den Morgenkaffee gekocht hast.
    • In großen Höhen solltest du das Wasser mindestens drei Minuten kochen. Denn das Wasser kocht in dünnerer Luft bei niedriger Temperatur. [6] Die hohe Temperatur, nicht das Kochen an sich, tötet Bakterien und Viren.
  5. Plastikflaschen sind nur geeignet, einmal gefüllt und benutzt zu werden. Denn das Plastik kann mit der Zeit brechen, so dass weitere, potentiell gefährliche Chemikalien oder Bakterien ins Wasser gelangen können. Selbst Aluminiumflaschen haben oft eine Isolierung aus Plastik und sind nicht spülmaschinenfest, weshalb sie schwer zu reinigen sind. [7]
  6. Wenn du Glück hast und eine Quelle findest, die direkt aus dem Fels kommt, dann ist es in der Regel ungefährlich, daraus zu trinken - ein paar Schritte weiter kann die Sache jedoch bereits anders aussehen. [8]
    • Diese Methode ist nicht hundertprozentig sicher. In Agrarregionen, dort, wo es alte Minen gibt oder näher am Meeresspiegel in bewohnten Gebieten kann sie gefährlich sein.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Wasser in der Wildnis im Notfall filtern

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  1. Gieße Wasser durch ein Halstuch, ein Shirt oder einen Kaffeefilter, um erkennbare Rückstände herauszufiltern. Lass das Wasser sich dann für mindestens ein paar Minuten setzen, so dass sich die übrigen Partikel auf dem Boden sammeln. Schütte es dann in einen anderen Behälter. Wenn möglich solltest du das Wasser dann abkochen, um Krankheitserreger vor dem Trinken abzutöten. Die unten genannten Schritte zeigen dir, wie du einen wirksameren Filter herstellen kannst. Wenn du allerdings keine eigene Holzkohle dabei hast, dann kann dieser Prozess mehrere Stunden dauern.
  2. Mache Holzkohle selbst . Mit Holzkohle kann man einen exzellenten Wasserfilter bauen. In vielen fertigen Filtern, die verkauft werden, befindet sich sogar Holzkohle. Du kannst deine eigene Holzkohle in der Wildnis herstellen, wenn du ein Feuer machen kannst. Mache ein heißes Feuer mit Holz und lass es komplett herunterbrennen. Bedecke Reste und Asche und warte ein paar Stunden, bevor du die Dinge wieder ausgräbst. Wenn alles abgekühlt ist, brich das verbrannte Holz in winzige Stücke oder zermahle es zu Staub. [9] So hast du deine eigene Holzkohle hergestellt.
    • Selbstgemachte Holzkohle funktioniert gut in einem Filter. Auch wenn sie nicht ganz so gut ist wie gekaufte "Aktivkohle“, die man nicht in der Wildnis herstellen kann. [10]
  3. Du brauchst einen oberen Behälter mit einem Loch im Boden, durch das gefiltert wird und einen unteren Behälter, um das gefilterte Wasser aufzufangen. Hier folgen ein paar Möglichkeiten:
    • Wenn du eine Plastikflasche hast, dann kannst du sie in zwei Hälften schneiden und jede Hälfte als Behälter nutzen. Steche ein Loch durch den Verschluss – das ist das Loch, durch das gefiltert wird.
    • Alternativ kannst du auch zwei Eimer benutzen, wobei in einem ein Loch in den Boden gebohrt wird.
    • In einer Überlebenssituation mit wenig Ausrüstung kannst du nach einer hohlen Pflanze, z.B einem Bambus oder einem umgestürzten Baumstamm, Ausschau halten. [11]
  4. Strecke das Tuch über die gesamte Basis des oberen Behälters. Benutze genug Stoff an der Basis, damit die Holzkohle nicht hindurch gewaschen wird.
  5. Packe den Staub oder die Stücke so dicht wie möglich in das Tuch. Damit der Filter richtig funktioniert, muss das gesamte Wasser langsam durch die Holzkohle sickern. Wenn das Wasser zu schnell durch den Filter fließt, dann musst du mehr Holzkohle einfüllen und sie dichter packen. Am Ende sollte eine dicke, eng gepackte Schicht vorhanden sein, die ca. den halben Behälter füllen sollte (im Falle einer Plastikflasche). [12]
  6. Wenn du genug Tuch für eine zweite Lage hast, dann bedecke die Holzkohle damit. So verhinderst du, dass sie aufgewirbelt wird, wenn du Wasser in den Behälter füllst. Ob mit oder ohne Tuch – du solltest kleine Kiesel und/oder Sand einfüllen, um größere Schmutzteile herauszufiltern und um die Holzkohle an Ort und Stelle zu halten.
    • Du kannst auch Gras oder Blätter benutzen. Du solltest allerdings sicher sein, dass keine der Pflanzen giftig ist.
  7. Bringe den oberen Behälter über dem unteren an. Die Kiesel sollten über der Holzkohle am Boden liegen. Gieße Wasser in den oberen Behälter und sieh zu, wie das Wasser langsam durch den Filter in den unteren Behälter tropft.
  8. Oft musst du das Wasser zwei- oder dreimal filtern, bevor alle Partikel entfernt sind.
  9. Durch den Filterprozess werden viele Gifte und Gerüche entfernt, Bakterien oft aber nicht. Koche das Wasser möglichst, um zusätzlich für Sicherheit zu sorgen. [13]
  10. Die oberste Lage aus Sand enthält Mikroben und andere Schadstoffe, die man nicht trinken sollte. Wenn du den Filter ein paar Mal benutzt hast, entferne die obere Sandschicht und ersetze sie durch sauberen Sand.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Einen gekauften Filter auswählen und benutzen

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  1. Du kannst dich auf den Seiten des Bundesumweltamtes in Deutschland über die Wasserqualität in deiner Nähe informieren [1] . Du kannst aber auch bei deinem örtlichen Wasserversorger oder bei Umweltgruppen anfragen, um mehr über die Wasserqualität zu erfahren.
  2. Wenn du weißt, welche speziellen Chemikalien du herausfiltern willst, dann informiere dich auf Packungsbeilagen oder über Onlinebeschreibungen darüber, welche Filter welche Stoffe entfernen. Du kannst dich auch bei der Stiftung Warentest informieren [2] . Du kannst die Suche auch mit folgenden Tipps einengen: [14]
    • Holzkohle- oder Kohlenstoff-Filter sind günstig und leicht zu bekommen. Sie filtern die meisten organischen Schadstoffe wie Blei, Quecksilber und Asbest heraus.
    • Umkehrosmose-Filter entfernen anorganische Schadstoffe wie Arsen und Nitrate. Sie sind nicht besonders effizient, was den Wasserverbrauch angeht. Deshalb solltest du sie nur benutzen, wenn du weißt, dass dein Wasser Stoffe enthält, die Kohlenstoff nicht herausfiltern kann.
    • Deionisationsfilter (Ionenaustauscher) entfernen Mineralien und machen aus hartem Wasser weiches. Sie entfernen keine Verunreinigungen.
  3. Es gibt viele verschiedene Wasserfilter auf dem Markt, die für unterschiedliche Bedürfnisse gemacht wurden. Hier folgen die gängigsten für zu Hause: [15]
    • Kannenfilter. Sie eignen sich für Haushalte mit geringem Wasserverbrauch. Du kannst die Kanne ein- oder zweimal am Tag füllen und das Wasser dann in den Kühlschrank stellen.
    • Wasserfilter für den Wasserhahn. Sie eignen sich, wenn du das gesamte Wasser aus dem Hahn filtern willst. Der Wasserfluss kann sich dadurch allerdings reduzieren.
    • Wasserfilter für den Tresen oder unter dem Waschbecken müssen in der Regel von einem Installateur angebracht werden. Sie halten allerdings länger und müssen weniger gewartet werden.
    • Du kannst auch einen Wasserfilter für das gesamte Haus installieren, wenn dein Wasser stark kontaminiert ist und ggf. sogar das Badewasser gefährlich für die Gesundheit sein könnte.
  4. Zu jedem Filter gibt es eine Reihe von Anweisungen, wie du ihn korrekt einbauen musst. Meist ist der Einbau recht einfach. Wenn du allerdings Probleme damit hast, bitte den Hersteller um Hilfe.
  5. Nimm kaltes Wasser und lass es durch den Filter laufen. Meist wird das Wasser in den oberen Filter gegeben. Dann bewegt es sich hinunter durch den Filtermechanismus, wo Verunreinigungen entfernt werden. Das saubere Wasser fließt je nach Filterart auf den Boden der Flasche oder der Kanne bzw. aus dem Hahn.
    • In den Filter sollte während des Prozesses kein Wasser zurückfließen, da dieses Wasser ggf. nicht gereinigt wird.
    • Einige Filter werden durch heißes Wasser beschädigt. Lies in den Anweisungen des Herstellers nach.
  6. Nach ein paar Monaten verstopfen Kohlefilter und filtern Wasser nicht mehr so gut. Kaufe dir eine neue Kartusche vom selben Hersteller dieses Filters. Entferne die alte Kartusche und wirf sie weg und ersetze sie durch eine neue.
    • Einige Filter halten länger als andere. Lies auf der Packungsbeilage nach, welcher Zeitraum empfohlen wird oder kontaktiere den Hersteller.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Einen Keramikfilter für zu Hause herstellen

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  1. Selbstgemache Keramikfilter filtern Wasser durch eine Schicht von poröser Keramik. Die Löcher darin sind so klein, dass sie Schadstoffe entfernen, aber groß genug, dass Wasser in einen Behälter fließen kann. Um einen Keramikfilter herzustellen, brauchst du folgende Dinge:
    • Ein keramisches Filterelement. Du kannst Filterkerzen oder Topffilter benutzen. Du findest sie in Baumärkten oder online. Achte darauf, dass sie ein Prüfzeichen (CE/GS) haben, um sicherzugehen, welche Schadstoffe herausgefiltert werden, um daraus Trinkwasser zu machen. [16]
    • Zwei Eimer, die für Lebensmittel geeignet sind. Einer ist für das ungereinigte Wasser, der andere für das saubere. Eimer für Lebensmittel bekommst du in Geschäften für Restaurantzubehör. Du kannst dir aber auch einen aus einem Restaurant in deiner Nähe gebraucht besorgen.
    • Ein Zapfen. Der wird am unteren Eimer angebracht, um das saubere Wasser abzuzapfen.
  2. Insgesamt musst du drei Löcher bohren: eines in den Boden des oberen Eimers, eines in den Deckel des unteren Eimers und das dritte an der Seite des unteren Eimers (für den Zapfen).
    • Bohre zuerst ein ca. 1,3 cm großes Loch in den Boden des oberen Eimers.
    • Bohre ein zweites Loch dieser Größe in die Mitte des Deckels des unteren Eimers. Dieses Loch sollte genau auf das Loch des ersten Eimers passen. Das Wasser fließt vom oberen Eimer durch den Filter in den unteren.
    • Bohre ein ca. 2 cm großes Loch in die Seite des unteren Eimers. Dort wird der Zapfen angebracht, deshalb sollte es sich ca. 2,5 bis 5 cm über dem Boden befinden.
  3. Folge den Anweisungen auf der Packungsbeilage des Zapfens. Drücke das Ende des Zapfen in das gebohrte Loch am Boden des unteren Eimers. Befestige ihn von innen und achte darauf, dass er fest sitzt.
  4. Installiere das Filterelement in das Loch des oberen Eimers, so dass es in der Mitte des Eimers steckt und der Noppen durch das Loch sticht. Platziere nun den oberen Eimer auf dem unteren, so dass der Noppen durch das Loch dort hindurch geht. Jetzt ist der Filter fertig. [17]
  5. Gieße das ungefilterte Wasser in den oberen Eimer. Es sollte langsam durch den Filter tropfen und aus dem Noppen in den unteren Eimer fließen. Der Filterprozess kann je nach Wassermenge ein paar Stunden dauern. Wenn sich ausreichend Wasser im unteren Eimer gesammelt hat, fülle es mit Hilfe des Zapfens in eine Tasse. Das Wasser ist nun klar und trinkfertig.
  6. Auf dem Boden des oberen Eimers werden sich Verunreinigungen ablagern, weshalb er von Zeit zu Zeit gereinigt werden sollte. Nimm den Filter auseinander und reinige ihn alle paar Monate – bzw. bei häufiger Benutzung öfter – gründlich mit Bleichmittel oder Essig.
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Tipps

  • Wenn du einen gekauften Filter eine Weile benutzt, dann stellst du in deinem Wasser vielleicht ein paar schwarze Flocken fest. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um Holzkohle aus dem Filter. Die ist in der Regel ungefährlich, deutet aber darauf hin, dass du den Filter ersetzen solltest.
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Warnungen

  • Wasser, das mit einem selbstgemachten System gefiltert wurde, ist ggf. immer noch gefährlich für die Gesundheit. Wenn du dich nach dem Trinken krank fühlst, solltest du zum Arzt gehen.
  • Momentan ist es noch nicht möglich, Salzwasser zu Trinkwasser zu filtern. Es wird allerdings viel geforscht, um das hinzubekommen. [18]
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