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Die Oberfläche eines Ölgemäldes ist einzigartig und empfindlich und mit der Zeit kann sich darauf Schmutz und Staub sammeln und sie kann Flecken bekommen. Da du sie nicht mit Wasser, Alkohol oder Haushaltsreinigern putzen kannst, musst du alternative Wege finden, um sie sauber zu bekommen, ohne sie zu beschädigen. Verwende dazu zum Beispiel einen sauberen und trockenen Pinsel, wenn du es nur mit oberflächlichem Staub zu tun hast oder entfern schmierige Verschmutzungen mit Speichel. Handelt es sich um ein sehr wertvolles oder antikes Gemälde, solltest du es von einem Profi säubern lassen.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Entfern oberflächliche Verschmutzungen mit einem weichen Pinsel

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  1. Hast du es sehr sicher an der Wand befestigt, kannst du es auch direkt dort reinigen. Normalerweise ist es jedoch empfehlenswert, es abzuhängen und auf eine ebene und feste Arbeitsfläche zu legen oder sicher anzulehnen, um es optimal reinigen zu können.
    • Wenn du das Bild abnimmst, kannst du es außerdem aus unterschiedlichen Winkeln betrachten und dir so einen besseren Eindruck vom Ausmaß der Verschmutzungen verschaffen.
  2. Je größer das Gemälde, desto größer sollte dein Pinsel sein. Nimmst du einen zu kleinen Pinsel, bist du mit einem großen Gemälde am Ende stundenlang beschäftigt! Unabhängig von der Größe des Pinsels solltest du dich vergewissern, dass die Borsten weich und absolut trocken sind, bevor du beginnst. [1]
    • Zobelpinsel sind sehr weich und gut geeignet für diese Art der Reinigung. [2]
    • Staubwedel mögen sich hingegen weich anfühlen, aber sie sind in diesem Fall nicht zu empfehlen. Federn haben kleine Widerhaken, die die Oberfläche eines Ölgemäldes verkratzen könnten.
    • Hast du keinen geeigneten Pinsel, kannst du ein antistatisches Mikrofasertuch verwenden.
  3. Beginn in einer der oberen Ecken und wedle mit dem Pinsel leicht über die Oberfläche, sodass du mit jedem Strich einige Zentimeter abdeckst. Arbeite dich auf diese Weise langsam vor, bis du am unteren Rand des Gemäldes angekommen bist. [3]
    • Indem du von oben nach unten arbeitest, stellst du sicher, dass du den Schmutz entfernst und nicht nur verteilst.
  4. Setz an der nächsten Stelle wieder an und pinsle erneut von oben nach unten sanft hin und her. Mach so weiter, bis das gesamte Gemälde sauber ist.
  5. Mit dieser Technik lässt sich nur oberflächlicher Staub vom Gemälde entfernen. Flecken und schmierige Verschmutzungen bekommst du auf diese Weise nicht weg, ganz egal wie stark du mit dem Pinsel aufdrückst. [4]
    • Arbeite langsam, bedacht und geduldig, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Reinige das Gemälde mit Speichel

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  1. Fahr mit dem Wattestäbchen sanft über deine Zunge, bis es sich feucht anfühlt. Es mag dir ein wenig komisch erscheinen, ein Kunstwerk mit Spucke zu putzen, aber Museumsdirektoren und andere Profis arbeiten seit Jahrhunderten erfolgreich mit dieser Methode! [5]
    • Speichel enthält genug Enzyme, um Schmutz und Schmier zu lösen, aber nicht so viele, dass sie die Farbe beschädigen könnten.
    • Du solltest hochwertige Wattestäbchen verwenden, denn diese sind besonders weich und fusseln nicht so stark.
  2. Bevor du das gesamte Gemälde mit einem Wattestäbchen putzt, solltest du einen Test an einer kleinen Stelle machen, damit du sicher sein kannst, dass der Speichel die Oberfläche nicht beschädigt. Grundsätzlich ist Speichel sicher und effektiv, aber du solltest dennoch vorsichtig sein. [6]
    • Bemerkst du Rückstände der Farbe auf dem Wattestäbchen, brich dein Vorhaben ab.
  3. Am besten arbeitest du in Abschnitten von etwa 5 bis 10 cm² - was diese Technik ziemlich zeitaufwendig macht. Wisch nicht mit dem Wattestäbchen von einer Seite zur anderen, sondern tupf nur sanft auf dem Gemälde herum. [7]
  4. Befeuchte einfach die andere Seite, indem du kurz damit über deine Zunge fährst und arbeite dann weiter. Ist auch dieses Ende schmutzig, wirf das Wattestäbchen weg und nimm ein frisches. Je nach Größe und Grad der Verschmutzung des Gemäldes wirst du eventuell ziemlich viele Wattestäbchen verbrauchen!
    • Es ist dennoch wichtig, dass du regelmäßig zu einem frischen Wattestäbchen wechselst, damit du den Schmutz nicht einfach nur auf dem Gemälde verteilst.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Lass wertvolle Gemälde restaurieren

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  1. Die Oberfläche eines Ölgemäldes ist empfindlich und könnte sich permanent verändern, wenn du sie mit irgendwelchen Hausmitteln behandelst. Ist dein Gemälde also sehr alt, wertvoll oder von großer persönlicher Bedeutung für dich, solltest du es nicht einfach so zuhause reinigen. Bring es zu einem professionellen Konservator, damit dieser sich darum kümmert. [8]
    • Lass besonders wertvolle Werke außerdem versichern, bevor du sie reinigen lässt. [9]
    • Willst du die Reinigung unbedingt selbst übernehmen, solltest du zunächst an einem wertlosen Gemälde üben, um deine Technik zu verfeinern. [10]
  2. Viele Amateure behaupten, dass du die Oberfläche eines Ölgemäldes einfach nur mit einer Scheibe Toast oder einer aufgeschnittenen Kartoffel abreiben musst, um Schmutz und Staub zu entfernen. Das ist absolut keine gute Idee, vor allem nicht bei einem alten oder wertvollen Gemälde. Lebensmittel können Krümel und Flecken auf dem Werk hinterlassen. [11]
    • Probier solche Kamikazemethoden nur dann aus, wenn dein Gemälde sowieso schon extrem verschmutzt ist und du bereit bist, das Risiko einzugehen, dass es danach vollständig ruiniert ist.
  3. Wasser kann das Erscheinungsbild von Ölfarbe auf der Leinwand verändern und Reinigungsalkohol kann die Farbe schlichtweg auflösen. Manche Leute glauben, dass Babyöl die Farben wieder zum Leuchten bringen und ein altes Gemälde beleben kann, aber es macht die Oberfläche nur schmierig und klebrig und dann zieht sie erst recht Schmutz an. [12]
    • Du kannst dein Gemälde irreversibel beschädigen, wenn du mit diesen Substanzen daran herumexperimentierst. [13]
    • Hast du keine Angst, das Gemälde zu beschädigen, befeuchte ein weiches Tuch ganz leicht mit etwas Wasser und wisch damit vorsichtig über die Oberfläche.
  4. Firnis ist ein schützender Klarlack, der auf die Oberfläche eines Ölgemäldes aufgetragen wird. Sieht diese Schicht verschmutzt aus, das Gemälde darunter selbst scheint aber sauber zu sein, denkst du möglicherweise darüber nach, die verschmutzte Firnisschicht selbst zu entfernen und eine neue aufzutragen. Hast du damit jedoch keine Erfahrung und hast es nie gelernt, lass es lieber. [14]
    • Wenn du einen Fehler machst, könntest du ein Ölgemälde dadurch so beschädigen, dass es nicht nur optisch ruiniert ist, sondern auch vollkommen wertlos wird. [15]
    • Willst du es dennoch selbst versuchen, verwende ein professionelles Reinigungsset aus dem Künstlerbedarf dafür.
  5. Ist dein Gemälde wertvoll, kann es passieren, dass selbst ein professioneller Konservator dir dazu rät, es erst einmal in Ruhe zu lassen. Es wird immer noch an neuen Reinigungstechniken geforscht und es werden kontinuierlich neue Produkte entwickelt. Möglicherweise kommt die Zeit, da dein Gemälde wieder in seinem alten Glanz erstrahlt. [16]
    • Informier dich online über Fortschritte und neue Entdeckungen auf diesem Gebiet.
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Tipps

  • Etwa 30 Minuten vor Anwendung der Speichelmethode solltest du nichts essen und trinken. [17]
  • Sind Haare, Staub oder andere Partikel in die Farbe geraten, während sie noch feucht war, wirst du diese nicht entfernen können.
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Warnungen

  • Wertvolle Gemälde sollten nur von einem erfahrenen professionellen Konservator oder Restaurateur gereinigt werden.
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Was du brauchst

  • Weichen und trockenen Pinsel
  • Wattestäbchen

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