Experten sagen, dass Übelkeit eine der häufigsten Nebenwirkungen ist, über die Patienten nach der Einnahme von Medikamenten klagen. Viele Arzneimittel verursachen Übelkeit und Verdauungsprobleme, aber Antibiotika, Antidepressiva, Chemotherapeutika und entzündungshemmende Medikamente sind die häufigsten Verursacher. Wenn du unter starker Übelkeit leidest, kann das zu Gewichtsverlust und Dehydrierung führen, weshalb du so schnell wie möglich mit deinem Arzt über solche Nebenwirkungen sprechen solltest. Ansonsten schlagen Wissenschaftler vor, dass eine einfache Veränderung in der Ernährung oder das Ändern des Zeitpunkts der Medikamenteneinnahme schon dazu führen kann, dass du dich besser fühlen wirst. [1] X Vertrauenswürdige Quelle Harvard Medical School Weiter zur Quelle
Vorgehensweise
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Nimm deine Medizin nach dem Essen ein. Sofern ein Arzneimittel nicht ausdrücklich auf leerem Magen eingenommen werden soll (frage noch einmal deinen Arzt), solltest du deine Medikamente bevorzugt sofort nach einer Mahlzeit einnehmen. [2] X Forschungsquelle Nahrungsmittel können Stoffe verdünnen und absorbieren, die Übelkeit auslösen, besonders wenn du Antibiotika, nichtsteriodiales Antirheumatikum (NSAR) oder selbst Multivitamin zu dir nimmst.
- Vermeide große Mahlzeiten, um dich nicht zu voll oder aufgebläht zu fühlen, was Übelkeit verstärken kann. Iss stattdessen über den Tag verteilt kleinere Mahlzeiten.
- Lasse keine Mahlzeiten ausfallen. Iss regelmäßig, selbst wenn es nur eine Kleinigkeit wie eine Scheibe Brot oder Obst ist.
- Vor einer Chemotherapiebehandlung kann es auch helfen, ein leichtes Essen zu sich zu nehmen, um Übelkeit zu vermeiden. [3] X Vertrauenswürdige Quelle Mayo Clinic Weiter zur Quelle
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Vermeide fettiges und frittiertes Essen. Wenn du Medikamente nimmst, ist es neben dem häufigen Verzehr von kleineren Portionen am Tag am besten, Essen zu vermeiden, das fetthaltig, frittiert oder besonders süß ist, da dadurch auch das Risiko von Übelkeit/Erbrechen erhöht wird. [4] X Vertrauenswürdige Quelle Mayo Clinic Weiter zur Quelle Halte dich an möglichst ungewürzte Lebensmittel, die du auf natürliche Weise zubereitet hast und die viel Eiweiß enthalten, wie zum Beispiel ein Truthahnsandwich ohne Mayonnaise.
- Es ist auch eine gute Idee, kein Essen zu kochen, das einen unangenehmen Geruch im Haus hinterlässt, wie zum Beispiel fettreiches Essen, Knoblauch oder Zwiebeln.
- Bevor du deine Medizin einnimmst, ziehe in Betracht, frische Fruchtsmoothies zu mixen und zu trinken. Füge frisches Gemüse für Ballaststoffe sowie Proteinpulver und einfachen Joghurt hinzu, um eine Übersäuerung zu vermeiden.
- Chemotherapiepatienten sollten vor ihrer Behandlung ungewürzte Mahlzeiten kochen und einfrieren, sodass sie nicht kochen müssen, wenn sie sich unwohl fühlen.
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Trinke viel zwischen den Mahlzeiten. Wenn du zwischen dem Essen viel trinkst, kann das auch helfen, Übelkeit zu lindern, die durch die Einnahme von Medikamenten verursacht wurde. [5] X Vertrauenswürdige Quelle Mayo Clinic Weiter zur Quelle Trinke kühle Getränke wie gefiltertes Wasser, ungesüßten Saft, Kräutertee oder Ginger Ale, das kaum Kohlensäure enthält. Trinke langsam und stürze dein Getränk nicht hinunter, da dadurch zu viel Luft in deinen Magen kommen kann, was zu Blähungen führt.
- Vermeide es, Kaffee und Cola zu trinken, da diese Getränke zu säurehaltig sind, was zu Magenproblemen führen kann.
- Es ist besser, kleine Mengen über den Tag hinweg zu trinken, statt große Mengen unregelmäßig zu trinken.
- Nimm während des Essens nicht zu viel Flüssigkeit zu dir, da deine Verdauungsenzyme verdünnt werden können und dein Magen zu voll werden kann.
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Ruhe dich aus, aber lege dich nicht hin. Dich nach einer kleinen Mahlzeit und der Medikamenteneinnahme auszuruhen, kann deinen Magen und dich beruhigen bzw. Übelkeit lindern. [6] X Vertrauenswürdige Quelle Arthritis Foundation Weiter zur Quelle Der Schlüssel ist mindestens 30 Minuten nach dem Essen keine anstrengenden Tätigkeiten auszuführen, aber lege dich auch nicht hin, da das zu Verdauungsstörungen und Sodbrennen führen kann, was auch Übelkeit verursacht.
- Statt auf der Couch zu liegen, sitze in einem bequemen Stuhl und lies oder schaue Fernsehen.
- Mache einen entspannten, langsam Spaziergang in deiner Nachbarschaft und atme ein wenig frische Luft ein, wenn das Wetter mitspielt.
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Nimm nicht zu viele Arzneimittel. Das Überschreiten der empfohlenen Dosis ist eine häufige Ursache für Übelkeit und Erbrechen, deshalb lies den Beipackzettel aufmerksam und befolge genau die Anweisungen deines Arztes. [7] X Forschungsquelle Einige Leute denken, wenn ein wenig Medizin schon hilft, muss mehr noch besser sein, das ist aber leider nicht der Fall.
- Medizin, die in größeren Dosen als empfohlen eingenommen wird, ist giftig und ruft für gewöhnlich Erbrechen hervor, da der Körper versucht, sich zu entgiften.
- Teile deinem Arzt mit, wenn du plötzlich viel Gewicht verloren hast, da die Dosis des Arzneimittels wahrscheinlich herabgesetzt werden muss, um Nebenwirkungen wie Übelkeit zu vermeiden.
- Wenn du wirklich zu viele Medikamente einnimmst, kannst du eine Überdosis erleiden, was zu Bewusstseinsverlust und Tod führen kann – oftmals werden Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen übersprungen.
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Nimm deine Medizin kurz vor dem Schlafengehen ein. Der Zeitpunkt am Tag, an dem du dein Medikament nimmst, spielt manchmal eine gewichtige Rolle, wenn du Übelkeit vermeiden möchtest, die durch Schwindel verursacht wird. [8] X Forschungsquelle Wenn du beispielsweise Antidepressiva wie SSRIs vor dem Schlafengehen nimmst, wird dein Zentrum für Erbrechen nicht durch Schwindelgefühle aktiviert, da du ja schläfst.
- Diese Strategie kann im Wesentlichen bei allen Arzneimitteln angewandt werden, obwohl durch die Nahrungsaufnahme vor dem Schlafengehen Verdauungsstörungen und Sodbrennen hervorgerufen werden können. Iss daher nur eine Kleinigkeit eine Stunde bevor du zu Bett gehst und nimm dann deine Medizin unmittelbar vor dem Schlafengehen ein.
- Wenn du Medikamente zur Schmerzlinderung einnimmst, möchtest du wahrscheinlich eine symptomatische Linderung, während du wach bist.
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Ziehe in Betracht, pflanzliche Heilmittel zu verwenden. Es gibt einige pflanzliche Hausmittel (auf Pflanzenbasis), die gegen Übelkeit wirksam sind, allerdings musst du besonders vorsichtig sein, dass sie nicht negativ mit deinem Medikament interagieren. Ingwer ist eines der bekanntesten Mittel gegen Übelkeit, da er bei einer Magenverstimmung helfen kann (aufgrund der entzündungshemmenden Eigenschaften), aber auch keine Wechselwirkungen mit den meisten anderen Arzneimitteln zeigt. Ingwer ist besonders für Chemotherapiepatienten hilfreich.
- Du kannst eingemachten Ingwer essen (der oft mit Sushi verwendet wird) oder du kannst Kapseln/Pillen einnehmen. Getränke, die aus echtem Ingwer gemacht wurden, können auch helfen.
- Pfefferminz ist ein weiteres traditionelles Hausmittel, das gegen Übelkeit, Verdauungsstörungen und Magenverstimmungen verwendet wird. Sowohl Pfefferminzblätter (von denen ein Tee gebraut wird) als auch Pfefferminzöl (das unter die Zunge geträufelt wird) können eingesetzt werden, um Übelkeit zu bekämpfen, die durch die Einnahme von Medikamenten hervorgerufen wird..
- Kräutertee mit Blättern der roten Himbeere ist ein traditionelles Hausmittel, um Schwangerschaftsübelkeit zu lindern, kann aber auch bei anderen Ursachen von Übelkeit hilfreich sein. Achte darauf, dass du die Blätter mindestens 15 Minuten in heißem Wasser ziehen lässt, um das beste Ergebnis zu erzielen.
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Frage deinen Arzt, ob die Rezeptur gewechselt werden kann. Besprich die Häufigkeit und Schwere deiner Übelkeit mit deinem Arzt, wenn diese durch die Einnahme von Medikamenten verursacht wird. Zusätzlich zur Änderung der Dosierung und des Zeitpunkts der Einnahme der Medizin kann der Arzt auch eine andere Rezeptur des Medikaments oder einen Arzneimitteltyp vorschlagen, der ähnliche Wirkstoffe beinhaltet. [9] X Forschungsquelle Wechsle das Medikament nicht, ohne vorher mit deinem Arzt gesprochen zu haben.
- Der Wechsel von Tabletten zu flüssigen Medikamenten kann signifikant Übelkeit lindern, besonders wenn der Patient bei der Tabletten-, Pillen- oder Kapseleinnahme würgen muss.
- In einigen Fällen kann es helfen, einen anderen Hersteller oder eine generische Marke zu wählen, was an der Verwendung von unterschiedlichen Farbstoffen, Bindemittel und Süßstoffen bei der Herstellung von Medikamenten liegt.
- Der Geschmack von Medizin kann einen großen Unterschied machen. Einige Menschen bevorzugen einen süßeren Geschmack, während andere Leute bitteren oder keinen Geschmack präferieren.
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Frage nach Dopaminagonisten. Wenn während der Medikamenteneinnahme eine Änderung der Dosierung, Formulierung oder Marke die Übelkeit nicht lindert, kann dir dein Arzt ein Mittel gegen Übelkeit verschreiben. Beispielsweise sind Dopaminagonisten besonders effektiv, um Übelkeit zu vermeiden, die durch besonders starke Schmerzmittel (Opioide) hervorgerufen werden. Allerdings können Dopaminagonisten auch bei der Bekämpfung von Übelkeit helfen, die durch viele andere Medikamente verursacht werden können. [10] X Forschungsquelle
- Dopaminagonisten minimieren den Effekt von Dopamin im Gehirnzentrum, das für Übelkeit/Erbrechen verantwortlich ist und sich im Rückenmark befindet. [11] X Vertrauenswürdige Quelle American Academy of Family Physicians Weiter zur Quelle
- Dopaminagonisten sind eine gute Wahl, um Übelkeit zu reduzieren, wenn du kurzfristig Medikamente wie Antibiotika oder NSAR einnehmen musst.
- Wenn Dopaminagonisten zu lange eingenommen oder überdosiert werden, kann das Übelkeit, Appetitverlust oder Erbrechen verursachen.
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Versuche es mit einem Serotonin-Antagonisten, um langfristige Erfolge zu erzielen. Die Einnahme von Serotonin-Antagonisten (Ondansetron, Granisetron) kann langfristig positiv Übelkeit vermeiden, die durch Medikamenteneinnahme verursacht wird. [12] X Forschungsquelle Generell sind Serotonin-Antagonisten sicherer und haben weniger Nebenwirkungen als Dopaminagonisten, allerdings sind sie auch teurer, weshalb ihr Einsatz aufgrund der Kosten für den Patienten oft begrenzt ist.
- Selektive Serotonin-Antagonisten hemmen die Serotoninwirkung im Dünndarm, Vagus und in der Triggerzone der Chemorezeptoren im Magen. Aus diesem Grund wird das medulläre Zentrum nicht stimuliert, das für Erbrechen verantwortlich ist. [13] X Vertrauenswürdige Quelle American Academy of Family Physicians Weiter zur Quelle
- Aufgrund der weitläufigen Serotoninblockade sind diese Medikamente die erste Wahl, um die vielfältigen Ursachen von Übelkeit zu bekämpfen.
- Ondansetron (Axisetron, Zofran) ist eines der am häufigsten verschriebenen Medikamente gegen Übelkeit.
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Tipps
- Neben einer kleinen Portion Essen kannst du deine Medizin auch mit einem Esslöffel Antazidium einnehmen, um deinen Magen zu schützen.
- Übelkeit ist eine häufige Nebenwirkung nach der Medikamenteneinnahme und kann viele verschiedene Gründe haben.
- Wenn dir schlecht ist und du einen Blähbauch hast, achte darauf, dass du regelmäßig zur Toilette gehst.
- Übelkeit hat erhebliche Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit einer Person.
- Weitere Medikamente, die einigen Menschen gegen Übelkeit helfen können, sind Antihistamine und Antidepressiva.
- Übelkeit, die nach der Einnahme von Medizin auftritt, ist typischerweise keine allergische Reaktion. Eine allergische Reaktion ist gekennzeichnet durch das Anschwellen der Lippen, des Mundes und Halses als auch durch Auftreten eines Hautausschlags.
Warnung
- Konsultiere bei den folgenden Symptomen deinen Arzt so schnell wie möglich: Wenn die Übelkeit länger als 24 Stunden anhält; Erbrechen, das über vier Stunden anhält; Blut im Erbrochenen; Übelkeit/Erbrechen in Verbindung mit einem hohen Fieber.
Referenzen
- ↑ https://www.health.harvard.edu/staying-healthy/what-to-do-when-your-medication-causes-nausea
- ↑ http://www.pharmacytimes.com/publications/issue/2008/2008-08/2008-08-8642
- ↑ http://www.mayoclinic.org/tests-procedures/chemotherapy/in-depth/cancer/art-20047517?pg=2
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- ↑ http://www.arthritis.org/living-with-arthritis/treatments/medication/side-effects/nausea-from-medication.php
- ↑ http://www.pharmacytimes.com/publications/issue/2008/2008-08/2008-08-8642
- ↑ http://www.pharmacytimes.com/publications/issue/2008/2008-08/2008-08-8642
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