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Die häufigste Nebenwirkung eines Schlaganfalls ist Muskelschwäche und der Verlust der Kontrolle über einen betroffenen Körperteil. Daher arbeiten Menschen, die einen Schlaganfall überlebt haben, oft mit Physiotherapeuten zusammen, um durch Übungsprogramme ihre Stärke und die Kontrolle über ihren Körper wiederzugewinnen. Auf diese Weise kann ein Patient die nötigen Fähigkeiten lernen, um mit dem Verlust bestimmter Körperfunktionen umzugehen und hoffentlich Stärke und Beweglichkeit zu einem gewissen Grad wiederzugewinnen.

Teil 1
Teil 1 von 6:

Schulterübungen nach einem Schlaganfall

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  1. Diese Übung stärkt den Muskel, der dafür zuständig ist, deine Schultern zu stabilisieren. Du kannst diese Übung 2 bis 3 Mal täglich durchführen (einmal morgens, einmal am Nachmittag und einmal vor dem Schlafengehen).
    • Lege dich auf deinen Rücken und lass deine Arme neben dir liegen.
    • Halte deinen Ellenbogen gerade. Hebe den betroffenen Arm auf Schulterhöhe. Deine Hand sollte dabei zur Decke zeigen.
    • Hebe deine Hand in Richtung Decke während du dein Schulterblatt vom Boden abhebst.
    • Halte diese Position für 3 bis 5 Sekunden, entspanne dich dann und lasse das Schulterblatt auf den Boden zurücksinken.
    • Wiederhole diese Bewegung langsam 10 Mal. (Du kannst die Anzahl auch auf so oft wie möglich erhöhen)
    • Senke deinen Arm und lege ihn wieder auf deine Seite.
  2. Diese Übung stärkt die Schultermuskeln, inklusive derer, die den Ellenbogen strecken. Du kannst diese Übung 2 bis 3 Mal am Tag ausführen (einmal am Morgen, einmal nachmittags und einmal vor dem Schlafengehen).
    • Lege dich auf den Rücken und nimm je ein Ende eines Gummibandes in deine Hände. Stelle sicher, dass du es genügend spannst um den Widerstand zu fühlen.
    • Zu Beginn, lege beide Hände neben deine nicht betroffene Hüfte und lass die Ellenbogen dabei gestreckt.
    • Bewege den betroffenen Arm nach oben in diagonaler Richtung, strecke ihn zur Seite und halte die Ellenbogen dabei gestreckt. Der nicht betroffene Arm sollte während der ganzen Übung auf deiner Seite liegen bleiben.
    • Stelle während der Übung sicher, dass du das Band so dehnst, dass du den Widerstand spürst.
  3. Diese Übung verbessert die Beweglichkeit deiner Schultern. Du könntest diese Übung 2 bis 3 Mal am Tag ausführen (einmal morgens, einmal am Nachmittag und einmal vor dem Schlafengehen).
    • Lege dich auf einer festen Unterlage auf den Rücken. Lege deine Hände auf deinen Bauch und verschränke die Finger.
    • Hebe deine Arme langsam auf Schulterhöhe und halte die Ellenbogen dabei gestreckt.
    • Bringe die Hände wieder zurück auf deinen Bauch in Ruheposition.
  4. Diese Übung hilft dir, die Beweglichkeit deiner Schulter zu erhalten (sie kann für alle nützlich sein, die Schwierigkeiten dabei haben, sich im Bett umzudrehen). Du kannst diese Übung 2 bis 3 Mal pro Tag ausführen (einmal morgens, einmal nachmittags und einmal vor dem Schlafengehen).
    • Lege dich auf einer festen Unterlage auf den Rücken. Lege deine Hände auf deinen Bauch und verschränke die Finger.
    • Hebe dein Hände langsam an, bringe sie direkt über deine Brust und strecke dabei die Ellenbogen.
    • Bewege die Hände langsam von einer Seite zur anderen.
    • Beuge die Ellenbogen und bringe die Hände wieder zurück auf deinen Bauch in die Ruheposition.
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Teil 2
Teil 2 von 6:

Übungen für Ellenbögen, Hände und Handgelenke nach einem Schlaganfall

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  1. Diese Übung stärkt die Muskeln, die den Ellenbogen strecken. Du kannst diese Übung 2 bis 3 Mal pro Tag ausführen (einmal morgens, einmal nachmittags und einmal vor dem Schlafengehen).
    • Lege dich auf den Rücken, lass die Arme neben dir ruhen und lege ein zusammengerolltes Handtuch unter den betroffenen Ellenbogen.
    • Biege den betroffenen Ellenbogen ab und bewege die Hand zu deiner Schulter. Lass den Ellenbogen dabei auf dem Handtuch liegen.
    • Halte diese Position für 10 Sekunden.
    • Strecke den Ellenbogen und halte die Position für 10 Sekunden.
    • Wiederhole die Übung langsam 10 bis 15 Mal.
  2. Diese Übung stärkt die Muskeln, die du brauchst, um deinen Ellenbogen durchzustrecken (das ist hilfreich um aus dem Liegen aufzustehen). Du kannst diese Übung 2 bis 3 Mal pro Tag ausführen (einmal morgens, einmal nachmittags und einmal vor dem Schlafengehen).
    • Sitze auf einer harten Oberfläche. Lege den betroffenen Unterarm fest auf eine Oberfläche, wobei die Handflächen nach unten zeigen. Lege ein hartes Kissen unter deinen Ellenbogen.
    • Verlagere dein Gewicht langsam auf deinen abgebogenen Ellenbogen. Du brauchst vielleicht jemanden, der dir hilft, dabei dein Gleichgewicht zu halten.
    • Drücke mit der Hand gegen die Oberfläche auf der du sie abstützt, während du den Ellenbogen ausstreckst und wieder gerade zum Sitzen kommst.
    • Lass den Ellenbogen langsam abwinkeln während du den Unterarm wieder auf die unterstützende Oberfläche bringst.
  3. Diese Übungen verbessern die Kraft und den Bewegungsspielraum deiner Handgelenke. Du kannst diese Übung 2 bis 3 Mal pro Tag ausführen (einmal morgens, einmal nachmittags und einmal vor dem Schlafengehen). Sie sind:
    • Übung 1: Halte Gewichte in beiden Händen. Winkle die Ellenbogen im einem 90 Grad Winkel an. Drehe die Handflächen 10 Mal nach oben und unten.
    • Übung 2: Halte Gewichte in beiden Händen. Winkle die Ellenbogen in einem 90 Grad Winkel an. Hebe und senke die Handgelenke, während du die Ellenbogen still hältst. Wiederhole die Übung 10 Mal.
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Teil 3
Teil 3 von 6:

Übungen für deine Hüften nach einem Schlaganfall

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  1. Diese Übung verbessert die Kontrolle über deine Hüfte. Du kannst diese Übung 2 bis 3 Mal pro Tag ausführen (einmal morgens, einmal nachmittags und einmal vor dem Schlafengehen).
    • Lege dich auf den Boden, lasse das nicht betroffene Bein gestreckt liegen und winkle das betroffene Bein an.
    • Hebe den betroffenen Fuß hoch und stelle das betroffene Bein über das nicht betroffene Bein.
    • Hebe den betroffenen Fuß wieder hoch und stelle ihn wieder neben dein nicht betroffenes Bein wie bei Position 2.
    • Wiederhole diese Überkreuzen und Zurückstellen 10 Mal.
  2. Diese Übung verbessert die Kontrolle über deine Hüfte und deine Knie. Du kannst diese Übung 2 bis 3 Mal pro Tag ausführen (einmal morgens, einmal nachmittags und einmal vor dem Schlafengehen).
    • Beginne mit angewinkelten Knien und am Boden ruhenden Füßen.
    • Lass die Ferse des betroffenen Fußes langsam nach vorne rutschen, sodass sich das Bein streckt.
    • Halte die Ferse des betroffenen Beines am Boden, während du wieder in die Startposition zurückkehrst. Halte die Ferse während der ganzen Übung mit dem Boden in Kontakt.
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Teil 4
Teil 4 von 6:

Übungen für Knie und Beine nach einem Schlaganfall

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  1. Diese Übung verbessert die Kontrolle über die Bewegungen deiner Knie für das gehen. Du kannst diese Übung 2 bis 3 Mal pro Tag ausführen (einmal morgens, einmal nachmittags und einmal vor dem Schlafengehen).
    • Lege dich auf die nicht betroffene Seite, biege das untere Knie ab und lege den betroffenen Arm vor dich, um mehr Stabilität zu bekommen.
    • Beginne, indem du das betroffene Bein streckst und das betroffene Knie anwinkelst. Bringe dabei die Ferse zu deinem Po. Kehre in die ausgestreckte Position zurück.
    • Winkle das Knie ab und strecke es wieder durch während du die Hüfte gerade hältst.
  2. Dies verbessert die Gewichtsverlagerung und die Kontrolle für eine richtige Gehtechnik. Du kannst diese Übung 2 bis 3 Mal pro Tag ausführen (einmal morgens, einmal nachmittags und einmal vor dem Schlafengehen).
    • Beginne mit angewinkelten Knien, die Füße sollten dabei flach am Boden stehen und die Knie nahe beisammen sein.
    • Hebe die Hüfte vom Boden ab.
    • Drehe die Hüften langsam von einer Seite zur anderen. Kehre in die Mitte zurück und lasse deine Hüfte wieder auf den Boden sinken.
    • Raste mindestens 30 Sekunden und wiederhole die Bewegung.
  3. Dies verbessert dein Gleichgewicht, deine Kontrolle und deine Gewichtsverlagerung für das Gehen. Du kannst diese Übung 2 bis 3 Mal pro Tag ausführen (einmal morgens, einmal nachmittags und einmal vor dem Schlafengehen).
    • Beginne, indem du dich auf alle Viere begibst. Verteile dein Gewicht gleichmäßig zwischen beiden Armen und Beinen.
    • Verlagere dein Gewicht in diagonaler Richtung, nach hinten zu deiner rechten Ferse. Dann, soweit wie möglich nach vorne zu deiner linken Hand.
    • Wiederhole diese Bewegung 10 Mal. Schaukele langsam so weit wie möglich in jede Richtung.
    • Kehre in die Mitte zurück.
    • Schaukele diagonal nach vorne in Richtung deiner rechten Hand. Bewege dich langsam soweit wie möglich in alle Richtungen nach hinten.
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Teil 5
Teil 5 von 6:

Spastizität behandeln

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  1. Sei dir darüber im Klaren, dass es wichtig ist, Spastizität zu behandeln, bevor du Übungen machst, die Kraft und Beweglichkeit wiederherstellen sollen. Bevor du Übungen machst, um dich von einem Schlaganfall zu erholen, wird von Ärzten empfohlen, dass du vorher die Symptome von Spastizität behandelst.
    • Spastizität löst Zusammenziehen der Muskeln, Unfähigkeit, dich zu strecken, anhaltenden oder stechenden Schmerz, abnormale Haltung und unkontrollierbare Bewegungen aus. Spasitizität wird üblicherweise durch Schäden an Teilen des Gehirns (als Resultat mangelhafter Versorgung mit Blut) oder des Rückgrats, welche die gesteuerte Bewegung kontrollieren, ausgelöst.
    • Der betroffene Körperteil kann beginnen, seine normale Stärke und Beweglichkeit wiederzugewinnen, wenn die Medikamente, die der Patient gegen Spastizität erhält, wirken.
  2. Dieses Medikament wirkt auf das zentrale Nervensystem. Es entspannt die Muskeln, indem es Muskelkrämpfe, Anspannung und Schmerzen mindert und den Bewegungsspielraum verbessert.
    • Für Erwachsene beträgt die gängige Erhaltungsdosis Baclofen 40-80 mg/Tag, aufgeteilt auf 4 Dosen.
  3. Dieses Medikament blockiert die Nervenimpulse im Gehirn, welche Spastizität auslösen.
    • Dieses Medikament ist nur für einen kurzen Zeitraum effektiv, daher ist es empfehlenswert, es nur dann einzunehmen, wenn es für die Erleichterung extremer Beschwerden oder für den Abschluss bestimmter Aktivitäten benötigt wird.
    • Die ideale Dosis beträgt zu Beginn 4 mg alle 6 bis 8 Stunden. Die gängige Erhaltungsdosis beträgt 8 mg alle 6 bis 8 Stunden (drugs.com).
  4. Diese Medikamente wirken auf das zentrale Nervensystem, entspannen die Muskeln und verringern Spastizität so für kurze Zeit.
    • Die orale Dosierung schwankt, da es Benzodiazepine in Form vieler verschiedener Generika gibt. Berate dich mit deinem Arzt über das richtige Rezept.
  5. Dieses Medikament blockiert Signale die die Muskeln sich zusammenziehen lassen und reduziert den Muskeltonus.
    • Die empfohlene Dosis schwankt von 25mg bis zu einem Maximum von 100 mg drei Mal täglich.
  6. Das injizierte Botox heftet sich an die Nervenenden und blockiert chemische Transmitter welche dem Gehirn signalisieren, dass es die Muskelkontraktion aktivieren sollte.
    • Die maximale Dosis Botox beträgt weniger als 500 Einheiten pro Besuch. Botox wird direkt in die betroffenen Muskeln gespritzt.
  7. Phenol zerstört die Nervenleitung die Spastizität auslöst. Es wird direkt in den betroffenen Muskel oder in die Wirbelsäule gespritzt.
    • Die Dosis hängt vom Hersteller ab. Lass dich von deinem Arzt über die korrekte Verschreibung beraten.
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Teil 6
Teil 6 von 6:

Die Vorteile von Bewegung verstehen

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  1. Übungen nach einem Schlaganfall minimieren die Bildung von Blutgerinnseln indem sie den Blutfluss in verschiedene Körperteile verbessern. Sie verhindern auch das Auftreten von Muskelatrophie (eine Krankheit, bei der die Muskeln versagen, schwächer werden und schrumpfen).
    • Bei Schlaganfallpatienten ist Muskelatrophie häufig, weil der betroffene Bereich nicht oft verwendet wird und oft für lange Zeit nicht in Bewegung ist. Körperliche Inaktivität ist einer der Hauptgründe für Muskelatrophie.
    • Übungen und Bewegungen der Muskeln fördern den Blutfluss und die Sauerstoffversorgung des betroffenen Bereichs, was die Heilung des beschädigten Gewebes beschleunigt.
  2. Den betroffenen Körperteil durch Ziehen, Drücken oder Heben zu bewegen stimuliert das Wachstum der Muskeln und erhöht ihre Effizienz.
    • Regelmäßige Knöchelübungen erhöht die Anzahl der Myofibrillen (Muskelfasern) in jeder Zelle. Diese Fasern machen 20 bis 30 Prozent des Muskelwachstums aus.
    • Wegen der verstärkten Durchblutung werden die Muskelfasern mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was zu eine Erhöhung der Muskelmasse führt.
  3. Wegen der erhöhten Durchblutung erhöhen die Muskeln ihre Masse als Resultat des zusätzlichen Sauerstoffs und der zusätzlichen Nährstoffe, die sie erhalten. Ein Anstieg der Muskelmasse erhöht natürlich auch die Muskelkraft.
  4. Körperliche Aktivität bei der Gewichte getragen werden sorgt dafür, dass sich neue Knochenmasse bildet, und das macht die Knochen stärker.
  5. Beim Sport werden die Bänder und Sehnen (welche aus Kollagenfasern oder halbelastischen Eiweißen bestehen) gedehnt.
    • Das regelmäßige Dehnen der Bänder und Sehnen hilft die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten. Der Verlust der Dehnbarkeit vermindert die Beweglichkeit der Gelenke.
    • Das bedeutet, dass das Ausmaß und die Art der Bewegung reduziert werden. Die Unfähigkeit, die Gelenke zur Gänze zu bewegen schränkt das tägliche Leben ein, da es dazu führt, dass deine Muskeln und Knochen Masse und Stärke verlieren.
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Tipps

  • Ein Schlaganfall kann zu Gehirnschäden führen. Schlaganfälle treten auf, wenn sich in einer Arterie des Gehirns ein Blutgerinnsel bildet. Das Blutgerinnsel kann die Durchblutung einschränken oder den Blutfluss ins Gehirn abschneiden, was dessen Funktion beeinträchtigt. Dich sicher und einfach zu bewegen kann schwierig sein, wenn du einen Schlaganfall hattest. Viele Menschen, die einen Schlaganfall überlebt haben, haben Schwierigkeiten sich zu bewegen. Sie haben Probleme, die von der Lähmung eines Armes oder Beines bis zu Gleichgewichtsproblemen reichen. In der Folge fallen gemäß der US-amerikanischen National Stroke Association circa 40 Prozent aller Schlaganfall-Überlebenden im Jahr nach dem Schlaganfall hin. Die richtige Rehabilitation und Therapie kann das Gleichgewicht und die Fähigkeit, sich zu bewegen, verbessern.
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