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Jeder kann Dreadlocks haben, ganz ohne Wachs oder Gel - du brauchst nur sauberes Haar und etwas Geduld. Du kannst die Dreads entweder auf natürliche Weise entstehen lassen, das nennt sich dann "Neglect Dreads" und du hörst einfach auf, deine Haare zu bürsten, bis sie von allein verfilzen. Du kannst den Prozess aber auch beschleunigen und die Dicke und Anzahl deiner Dreads selbst bestimmen, indem du sie mit der "Twist and Rip"-Methode machst. Beide Methoden sind besser als das Verkleben mit irgendwelchen Produkten und die Dreads halten ein Leben lang, wenn du das möchtest.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Lass die Dreads von allein entstehen

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    Hör auf, dein Haar zu bürsten oder zu kämmen. Es wird nach einer Weile verknoten und irgendwann auch richtig verfilzen. Es beginnt dann nach ein paar Tagen von ganz allein damit, sich in Sektionen aufzuteilen, und nach ein paar Wochen sollte es nach Dreadlocks auszusehen beginnen. [1]
    • Hab Geduld. Diese Phase kann recht schnell gehen oder sehr lange dauern, je nach natürlicher Struktur deines Haares. Je krauser dein Haar ist, desto schneller werden sich Dreads bilden.
    • Hast du sehr glattes Haar, etwa asiatisches oder nordeuropäisches, musst du möglicherweise durch Toupieren, Häkeln oder doch mit etwas Wachs nachhelfen, damit die Dreads richtig halten.
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    Wasch dein Haar etwa ein bis zwei Mal pro Woche. Sauberes Haar verfilzt am besten, aber zu oft solltest du es auch nicht waschen. Häufiger als alle zwei Tage sollte es nicht sein. [2]
    • Nach etwa einem Jahr musst du vermutlich nur noch einmal pro Woche waschen.
    • Schau nach einem guten Shampoo für Dreads. Du brauchst ein Shampoo, das möglichst wenig Rückstände hinterlässt und deinem Haar beim Verfilzen hilft.
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    Halt dein Haar trocken. Fettiges oder öliges Haar verfilzt nicht gut. Nach dem Duschen solltest du dein Haar mit einem Mikrofaserhandtuch trocknen, indem du das Wasser herausdrückst und das Handtuch dann um die Dreads herumwickelst. Du kannst auch einen Föhn auf "kalt" einstellen und den Trocknungsprozess damit beschleunigen. [3]
    • Hast du von Natur aus leicht fettendes Haar, musst du es möglicherweise häufiger waschen, damit es möglichst trocken bleibt.
    • Mit dem Föhn kannst du dein Haar stark schädigen. Du solltest es am besten an der Luft trocknen lassen, aber du kannst auch einen Föhn auf eine kalte Stufe einstellen und ihn über dein Haar bewegen.
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    Trenn alle Dreads, die zusammenzuwachsen beginnen. Das tust du am besten, indem du beide Dreads in die Hände nimmst und sanft von unten nach oben auseinanderziehst. Alternativ kannst du dein Haar mit einem Finger scheiteln und diesen dann an der Stelle einhaken, an der die Dreads zusammenfilzen. Zieh dann einfach mit dem Finger von deinem Kopf weg. [4]
    • Jede Haarpartie mit einem Umfang von mehr als 2,5 cm wird zu 'Congos' oder 'Fat Dreads' führen. Die fertigen Dreads werden später in etwa so dick wie die abgeteilte Stelle des Haares.
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    Es kann bis zu zwei Jahren dauern, bis Dreads "erwachsen" sind. Kurzes Haar von einer Länge zwischen 10 und 15 cm verfilzt meist schon nach einem Jahr, längeres Haar braucht entsprechend länger. Erwachsene Dreads sind fest verfilzt und du kannst sie mit den Fingern nicht mehr auseinander ziehen. Außerdem wirst du merken, dass sie ihre Form und ihr Aussehen nicht mehr verändern. Es braucht Geduld, aber am Ende wirst du dadurch das beste Ergebnis erreichen. [5]
    • Leider kann man nicht genau sagen, wie lange es dauert, bis Dreads fertig sind. Jeder Mensch hat anderes Haar und jedes Haar verfilzt in seiner eigenen Geschwindigkeit.
    • Längeres Haar braucht meist auch etwas länger, um zu einem fertigen Dread zu schrumpfen und zu verfilzen.
    • Krauses und lockiges Haar verfilzt wiederum schneller als feines, glattes Haar.
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Mach Dreads mit der "Twist and Rip"-Methode

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    Teil dein Haar entsprechend der gewünschten Anzahl und Dicke deiner Dreads ab. Setz dich vor einen großen Spiegel und teil dein Haar in Partien der richtigen Größe ein. Binde jede Partie mit einem kleinen Haarband oder Gummiband zusammen. [6]
    • Das dauert eine Weile und deine Arme können dadurch ganz schön schwer werden. Es ist einfacher, wenn du dir dabei von jemandem helfen lässt.
    • Zur Not kannst du diesen Prozess aber auch über ein paar Tage hinziehen. Du musst nicht hetzen.
    • Die "Twist and Rip"-Methode funktioniert bei allen Haartypen, aber dein Haar muss dafür wenigstens 15 cm lang sein.
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    Teil eine Partie in der Mitte und zwirble beide Teile drei bis vier Mal. Wickle die beiden Hälften ein paar Mal umeinander. Achte darauf, dass sie voneinander getrennt bleiben. Beginn am Oberkopf, damit du jede Strähne, die du fertig hast, mit einer Haarspange aus dem Weg stecken kannst, bevor du mit der nächsten beginnst. [7]
    • Du kannst auch Haarnadeln oder andere Utensilien verwenden, damit dir fertige Partien nicht bei der Arbeit in die Quere kommen.
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    Zieh nun die beiden Partien auseinander. Nun bist du beim "Rip"-Teil angekommen, sorgst also dafür, dass das gezwirbelte Haar verfilzt. Zieh die Strähnen nach jedem Zwirbeln drei oder vier Mal nach oben. [8]
    • Lass das Haar direkt an der Kopfhaut etwa 2,5 cm weit offen.
    • Bei sehr glattem Haar musst du eventuell ein bisschen öfter ziehen. Mach weiter, bis sich Knoten bilden.
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    Wiederhol das Zwirbeln und Ziehen über die gesamte Länge der Strähne. Damit die Dreads nachher nicht geflochten aussehen, solltest du die Strähnen nicht immer an der gleichen Stelle trennen. Durch die Reibung beim Ziehen bilden sich Knoten, die später Dreads werden. [9]
    • Zwirble nicht zu fest, sonst kann dein Haar abbrechen.
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    Befestige jede fertiggestellte Partie mit einem Gummiband. Bist du am Ende einer Strähne angekommen, wickle ein Gummiband um die Spitzen. So filzen deine neuen Dreads nicht so stark zusammen. [10]
    • Alternativ kannst du auch Stickgarn oder Wolle verwenden, um die Dreads zusammenzubinden, sodass sich die Haarsträhnen besser bewegen können. Wickle das Garn von den Ansätzen bis zu den Spitzen um die Dreads und knote es am Ende zusammen. [11]
    • Garn ist schonender als Gummiband, da es Haare ausreißen und mit dem Haar verschmelzen kann.
    • Verwende Gummibänder immer nur in den Spitzen und niemals in den Ansätzen. In den Ansätzen könnte es Haarbruch verursachen und möglicherweise würden die Dreads abbrechen oder unnötig schwer werden.
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    Verfahr auf diese Weise auf deinem gesamten Kopf. Wiederhol den Prozess mit jeder abgeteilten Haarsträhne. Lass dir Zeit und zwirble und zieh ein paar Tage lang immer wieder, falls das notwendig sein sollte.
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    Wasch dein Haar alle zwei bis drei Tage. Etwa zwei Tage nach dem Zwirbeln und Reißen solltest du dein Haar mit einem Dreadshampoo waschen. Anschließend kannst du es etwa alle zwei bis drei Tage waschen, bis die Dreads fertig sind. Wenn deine Dreads fertig sind, brauchst du sie nur noch einmal pro Woche waschen. Du erkennst, dass sie erwachsen geworden sind, wenn sie sich fest anfühlen, du sie nicht mehr mit den Fingern auseinanderziehen kannst und sie ihre Form und Dicke nicht mehr verändern. [12]
    • Ist das Wasser in deiner Gegend weich, such nach einem speziellen Dreadshampoo, das du mit hartem Wasser verwenden kannst.
    • Ist das Wasser in deiner Gegend weich, kannst du jedes Dreadshampoo benutzen.
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    Nimm nach etwa einer Woche die Gummibänder heraus. Nach Möglichkeit solltest du die Gummibänder nach der ersten Wäsche entfernen. Dann kann sich dein Haar natürlich herumbewegen und verfilzen. [13]
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    Trenn die Dreads, wenn sie zusammenwachsen. Um deine Dreads voneinander zu trennen, hak einen Finger im Ansatz ein, wo sie aneinander hängen, und zieh den Finger sanft von der Kopfhaut weg. Die meisten Dreads wirst du nur einmal pro Woche voneinander lösen müssen, manche sogar nur alle zwei Wochen. [14]
    • Am meisten filzen Dreads an den Stellen zusammen, auf denen du schläfst.
    • Fällt es dir schwer, die Dreads an den Ansätzen her zu trennen, beginn an den Spitzen.
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    Es kann bis zu zwei Jahre dauern, bis deine Dreads erwachsen geworden sind. In dieser Zeit schrumpfen sie und bilden Schlaufen. Hab Geduld. Jeder Kopf und jedes Haar ist anders, es kann also schneller gehen oder länger dauern. Krauses und lockiges Haar verfilzt insgesamt leichter, feines und glattes Haar braucht besonders lange. Du kannst erkennen, dass deine Dreads fertig sind, wenn sie ihre Form und Dicke nicht mehr verändern.
    • Mach dir keine Gedanken wegen loser Ansätze. Am Ansatz kann das Haar bis zu 7,5 cm herauswachsen, ohne zu verfilzen, später werden es aber nur noch etwa 2,5 cm sein.
    • Nach etwa drei Monaten wird dein Haar frizzig werden. Während deine Dreads altern, können sie die irrwitzigsten Formen annehmen und sehr chaotisch aussehen. Aber das geht vorbei.
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Was du brauchst

Lass die Dreads von allein entstehen

  • Dreadshampoo
  • Mikrofaserhandtuch
  • Föhn (optional)

Mach Dreads mit der "Twist and Rip"-Methode

  • Haarbänder/Gummibänder
  • Dreadshampoo
  • Haarspangen (optional)
  • Stickgarn/Wolle (optional)

Tipps

  • Bedenke, dass deine Dreads möglicherweise schrumpfen werden. Dreads werden häufig nach einer Weile dicker und kürzer, weil sie sich an die Breite der abgeteilten Haarpartie anpassen. Je länger dein Haar ist, desto mehr werden die Dreads schrumpfen. Aber keine Sorge, spätestens nach drei Jahren hast du die ursprüngliche Länge zurück.
  • Am besten verfilzt das Haar, wenn es etwa 10 bis 15 cm lang ist. Ist es kürzer, kannst du trotzdem warten, bis es sich von selbst in Partien teilt, aber du brauchst etwas mehr Geduld, bis sich wirklich Dreads bilden.
  • Fühlt es sich bereits nach drei Monaten so an, als würde dein Haar verfilzen, weil es ziemlich fest wird, liegt das vermutlich daran, dass dein Shampoo Rückstände hinterlässt. Verwende in diesem Fall ein klärendes Shampoo, um die Rückstände zu entfernen. Dadurch kann allerdings deine Kopfhaut austrocknen. Versuch also, eher nur deine Dreads damit zu waschen und nicht so sehr deine Kopfhaut. Verwende ein solches Shampoo nur drei oder vier Mal pro Jahr.
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Warnungen

  • Wachs führt zu Schimmel, verschmutzt Kissenbezüge und Kleidung, kann in Brand geraten, lässt sich so gut wie unmöglich wieder entfernen, bildet Wassertaschen in den Dreads und macht es unmöglich, sie richtig zu reinigen, weil es nicht wasserlöslich ist.
  • Häkle deine Dreads nur sehr vorsichtig, sonst können sie brüchig werden und unter Umständen abfallen. Verlier nicht die Geduld, während deine Dreads "erwachsen" werden. Irgendwann werden sie von allein fest.
  • Trag keine zu engen Mützen. Deine Dreads müssen sich bewegen können. Mützen und Hüte sollten immer schön locker sitzen. Wolle, Hanf oder Baumwolle eignen sich als Materialien am besten.
  • Befestige nur die Spitzen mit Gummibändern und mach die Gummis so bald wie möglich wieder heraus.
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