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Kritik ist Gift für eine gesunde Beziehung. Obwohl es natürlich in Ordnung ist, Frustration offen auszudrücken, wenn sich jemand auf eine Art und Weise verhalten hat, die dich verletzt hat, kann übermäßige Kritik mit der Zeit dennoch zu extremen Spannungen in einer Beziehung führen. [1] Als Erstes solltest du daran arbeiten, dein eigenes Verhalten zu ändern, damit du deine unangemessene Kritik bereits im Keim ersticken kannst, bevor du überhaupt Gelegenheit hast, sie auszusprechen. Danach solltest du effektivere Kommunikationsformen finden, mit denen du reagieren kannst, wenn dich eine andere Person nervt oder verärgert. Zu guter Letzt solltest du daran arbeiten, dich selbst weiterzubilden und sämtliche ungerechtfertigte Annahmen über andere infrage zu stellen, die dich zu einer übertrieben kritischen Person machen.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Dein Verhalten ändern

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    Denke nach, bevor du sprichst. Bevor du schroffe Kritik austeilst, solltest du innehalten und kurz darüber nachdenken, ob du überhaupt etwas sagen solltest. Wenn eine andere Person etwas getan hat, das dir auf die Nerven gegangen ist - ist es dann wirklich immer notwendig, sie darauf hinzuweisen? Manchmal wäre es am besten, kleine Fehltritte einfach unkommentiert zu lassen. Versuche, ein paar tiefe Atemzüge zu nehmen und einfach den Raum zu verlassen, anstatt die andere Person zu kritisieren. [2]
    • Du solltest es vermeiden, den Charakter einer anderen Person zu kritisieren. Menschen haben sehr wenig Kontrolle über ihre charakterlichen Eigenheiten. Wenn deine Freundin Jana beispielsweise dazu neigt, sich heillos auf ihre eigenen Interessen zu fixieren, wäre es am besten, wenn du einfach milde lächelst, wenn sie wieder stundenlang von der neuen Fernsehserie erzählt, die sie so begeistert. Wenn diese Verhaltensweise einfach Teil ihrer einzigartigen Persönlichkeit ist, wird Kritik vermutlich nicht darin resultieren, dass sie ihr Verhalten ändert. [3]
    • Vermeide Kritik, die sich eher auf den Charakter einer Person bezieht und nicht so sehr auf konkrete Handlungen. Ein Beispiel: Es könnte ein Problem sein, wenn dein Freund jeden Monat aufs Neue vergisst, seine Rechnungen pünktlich zu bezahlen. Allerdings wirst du nicht sonderlich viel bewirken, wenn du etwas sagst wie: „Warum bist du bloß so vergesslich?“. Es könnte am besten sein, fürs Erste nichts zu sagen und später, wenn du dich wieder einigermaßen beruhigt hast, ein Gespräch darüber zu initiieren, wie dein Freund das Bezahlen seiner Rechnungen besser handhaben kann, z.B. indem er sich eine App auf seinem Handy runterlädt, die ihm jeden Monat eine Erinnerung schickt, wenn es wieder an der Zeit ist, die Rechnungen zu bezahlen. [4]
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    Sei realistisch. Kritische Menschen haben oft extrem hohe Ansprüche an die Menschen in ihrem Umfeld. Es ist möglich, dass dein Hang zur Kritik von deinen überzogenen Erwartungen an deine Mitmenschen verursacht wird. Wenn du feststellst, dass du von deinen Mitmenschen ständig genervt oder enttäuscht bist, könnte es eine gute Idee sein, deine Erwartungen anzupassen. [5]
    • Denke über das letzte Mal nach, als du jemanden kritisiert hast. Was hat zu dieser Kritik geführt? Waren deine Erwartungen in dieser Situation realistisch? Ein Beispiel: Nehmen wir an, du hast deine Freundin dafür kritisiert, dass sie deine SMS nicht schnell genug beantwortet hat, als sie mit ihren Freunden aus war. Du hast ihr mitgeteilt, dass du dich vernachlässigt gefühlt hast und dass sie sofort hätte antworten sollen.
    • Halte inne und überprüfe deine Erwartungen. Kannst du wirklich erwarten, dass deine Freundin im Minutentakt ihr Handy überprüft, wenn sie mit ihren Freunden unterwegs ist? Hat deine Freundin nicht das Recht auf ein soziales Leben außerhalb eurer Beziehung? Möglicherweise hast du selbst bereits manchmal SMS übersehen oder zu spät beantwortet, weil du beschäftigt warst. In diesem Fall solltest du deine Erwartungen anpassen. Es ist nicht angemessen, eine sofortige Antwort auf eine SMS zu erwarten, wenn du weißt, dass deine Freundin Zeit mit ihren Freunden verbringt.
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    Nimm die Handlungen anderer Menschen nicht länger persönlich. Oft neigen kritische Menschen dazu, alle Handlungen, die in ihrem Umfeld stattfinden, zu personalisieren. [6] Das kann dazu führen, dass du die Handlungen anderer Menschen persönlich nimmst und auf dich beziehst. Wenn dir eine andere Person auf die Nerven geht oder dir das Leben schwer macht, könntest du das Bedürfnis verspüren, diese Person zu kritisieren. Allerdings solltest du immer daran denken, dass andere Menschen ein separates Leben und spezifische Schwierigkeiten haben. Wenn jemand etwas getan hat, das dich stört, kannst du davon ausgehen, dass die Mehrzahl dieser Handlungen nicht an dich persönlich gerichtet war.
    • Ein Beispiel: Nehmen wir an, du hast einen Freund, der regelmäßig Verabredungen mit dir absagt. Du könntest das als ein Zeichen fehlenden Respekts dir gegenüber auffassen und dich veranlasst fühlen, die andere Person dafür zu kritisieren, dass sie eure Beziehung nicht genügend wertschätzt. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass du die Handlungen deines Freundes gar nicht persönlich nehmen solltest.
    • Versuche, die Situation von einer objektiven Außenperspektive zu betrachten. Ist dein Freund sehr beschäftigt und gestresst? Ist dein Freund grundsätzlich unzuverlässig und sprunghaft? Ist dein Freund introvertierter als andere? Unterschiedlichste Faktoren könnten deinen Freund dazu bewegen, öfter Pläne abzusagen als andere Menschen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es dabei nicht um dich persönlich geht. Wenn du deinen Freund allerdings kritisierst, könntest du eine Person, die bereits großen Stress im Leben spürt, noch mehr unter Druck setzen.
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    Trenne den individuellen Menschen von seinen Handlungen. Kritische Menschen machen sich oft des Filterns schuldig. Das bedeutet, dass du dich nur auf die negativen Aspekte einer Situation oder einer Person konzentrierst und es verabsäumst, neben den negativen Aspekten und Eigenschaften auch die positiven in Betracht zu ziehen. [7] Dieses Verhalten könnte dazu führen, dass du andere Menschen übermäßig oft kritisierst. Wenn du dich dabei ertappst, Annahmen über den Charakter einer Person zu treffen, solltest du dich augenblicklich stoppen. Versuche, die frustrierende Handlung von der Person zu trennen, die die Handlung ausgeführt hat. Wir alle verhalten uns manchmal schlecht und unfair. Allerdings kann man aufgrund einer isolierten Handlung noch keine Rückschlüsse auf den Charakter einer Person ziehen.
    • Wenn du siehst, dass sich jemand vordrängelt, denkst du dann sofort, dass diese Person sehr unhöflich ist? Falls ja, solltest du einen Moment innehalten und noch einmal nachdenken. Vielleicht ist diese Person sehr gestresst. Vielleicht ist die Person in Gedanken und hat gar nicht gemerkt, dass sie sich vorgedrängelt hat. Du kannst aufgrund der Handlung der anderen Person frustriert sein. Es ist nervig, wenn sich jemand vordrängelt. Allerdings solltest du dich bemühen, den Charakter eines Fremden nicht anhand seiner Taten zu beurteilen. [8]
    • Wenn du daran arbeitest, die Person von der Handlung zu trennen, wird sich dein Bedürfnis, andere zu kritisieren, automatisch verringern. Wenn dir langsam dämmert, dass du den Charakter einer Person nicht an einer einzelnen Handlung oder Entscheidung festmachen kannst, wird es dir unmöglich sein, eine andere Person zur Rede zu stellen, weil sie unhöflich oder respektlos war.
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    Konzentriere dich auf das Positive. Allzu oft hat überkritisches Denken seinen Ursprung in dem spezifischen Blickwinkel, aus dem du eine gewisse Situation betrachten möchtest. Jeder Mensch hat Fehler und Schwächen. Allerdings haben die meisten Menschen auch viele positive Seiten, die die negativen Charaktereigenschaften bei weitem wieder aufwiegen. Versuche, über die negativen Eigenschaften einer Person hinwegzusehen und dich lieber auf die positiven zu konzentrieren.
    • Eine positive Einstellung kann verändern, wie du auf Stress reagierst. Negative Gefühle können den Mandelkern im Gehirn aktivieren, der als größter Auslöser für Stress- und Angstreaktionen gilt. Wenn du angespannt und gereizt bist, kann dies zu negativen Interaktionen mit anderen Menschen führen. Wenn du allerdings bewusst daran arbeitest, dir eine positive Lebenseinstellung zuzulegen, könnte dich das dazu bewegen, andere nicht mehr so häufig zu kritisieren. [9]
    • Glaube fest daran, dass jeder Mensch von Natur aus Gutes in sich trägt. Obwohl du diese Aussage möglicherweise kritisch siehst, solltest du in dieser Hinsicht versuchen, allen deinen Mitmenschen den Vertrauensbonus zu geben. Bemühe dich sehr, Menschen zu finden, die Gutes in dieser Welt bewirken. Konzentriere dich auf die Person im Supermarkt, die dem Kassierer freundlich einen schönen Tag gewünscht hat. Werde auf den Arbeitskollegen aufmerksam, der dir auf dem Weg zu seinem Schreibtisch immer so nett zulächelt. [10]
    • Oft ist es sogar der Fall, dass die Fehler einer Person von anderen, positiven Charaktereigenschaften herrühren. Ein Beispiel: Vielleicht braucht dein Freund ganz schön lange, um einfachste Haushaltspflichten fertigzustellen. In Wahrheit braucht er aber nur länger, weil er seine Aufgaben gewissenhafter erledigt als andere. Vielleicht braucht er 20 Minuten länger beim Geschirrspülen, allerdings strengt er sich an, dass das Geschirr danach besonders sauber ist.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Effektiver kommunizieren

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    Gib deinen Mitmenschen Feedback anstatt Kritik. Wie bereits erwähnt, gibt es im Zusammenleben mit manchen Menschen hin und wieder Probleme, die man ansprechen muss. Ein Mitbewohner, der es nie schafft, rechtzeitig seine Rechnungen zu bezahlen, könnte etwas Anleitung gut gebrauchen. Ein Arbeitskollege, der ständig zu spät zu Besprechungen erscheint, könnte etwas Unterstützung bei seinem Zeitmanagement brauchen. Allerdings gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen konstruktivem Feedback und Kritik. Wenn du ein Problem ansprichst, solltest du dich darauf konzentrieren, der anderen Person Vorschläge zu machen, wie sie sich verbessern könnte. Diese Taktik ist wesentlich effektiver als reine Kritik. Wir Menschen reagieren für gewöhnlich wesentlich besser auf produktive Aussagen, die konstruktives Feedback und Ermutigungen enthalten, als auf harsche Kritik. [11]
    • Kommen wir auf ein früheres Beispiel zurück. Dein Freund vergisst jeden Monat, eure gemeinsame Internet-Rechnung zu bezahlen. Das führt zu unnötigem Stress und Mahngebühren. Vielleicht bist du versucht, etwas Ähnliches zu sagen wie: „Warum kannst du offenen Rechnungen nicht die nötige Aufmerksamkeit widmen?“ oder „Warum merkst du dir nicht einfach, wenn die Rechnung fällig ist?“. Diese Aussagen sind für deinen Freund aber vermutlich alles andere als hilfreich. Er weiß bereits selber, dass er aufmerksamer sein muss, allerdings hat er augenscheinlich, aus welchem Grund auch immer, Schwierigkeiten damit.
    • Statt harscher Kritik solltest du deinem Freund daher Feedback geben, das Lob beinhaltet und auf eine mögliche Lösung hinweist. Sage zum Beispiel etwas Ähnliches wie: „Ich finde es toll, dass du versuchst, verantwortungsbewusster zu sein. Warum besorgen wir uns nicht einen großen Kalender für die Küche? Wenn die Internet-Rechnung eintrifft, kannst du dann gleich eintragen, wann sie spätestens fällig ist“. Zusätzlich kannst du ihm deine Hilfe anbieten. Du könntest z.B. sagen: „Ich kann dich daran erinnern, dass du es in den Kalender einträgst, wann die Rechnung fällig ist“.
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    Frage direkt nach dem Resultat, das du dir erhoffst. Ineffiziente Kommunikation resultiert oft in extremer Kritik. Wenn du einer anderen Person nicht klar mitteilst, was du eigentlich von ihr möchtest, kannst du nicht erwarten, dass die andere Person deine Gedanken lesen kann. Stelle sicher, dass du auf eine direkte und respektvolle Art und Weise nach jenen Dingen fragst, die du von der anderen Person möchtest, damit du den Drang nach ungerechtfertigter Kritik irgendwann unterbinden kannst. [12]
    • Angenommen, dein Freund vergisst ständig, das Geschirr abzuwaschen, das er benutzt hat. Anstatt zuzulassen, dass sich der Ärger in dir langsam aufstaut und dann irgendwann in Form von übertrieben harscher Kritik über ihn hereinbricht, solltest du das Problem sofort ansprechen. [13]
    • Sei respektvoll, wenn du das Problem ansprichst. Sage nicht einfach lapidar: „Hör auf, deine dreckigen Löffel in der Spüle zu stapeln. Das macht mich wahnsinnig. Wasch sie doch einfach ab“. Stattdessen solltest du etwas Ähnliches sagen wie: „Könntest du bitte dein Besteck abwaschen, sofort nachdem du es benützt hast? Mir ist aufgefallen, dass sich in unserer Spüle oft schmutziges Besteck stapelt“. [14]
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    Verwende "Ich-Aussagen". Selbst in den besten Beziehungen kommt es manchmal zu schwierigen Situationen. Wenn jemand deine Gefühle verletzt oder dich verärgert hat, solltest du das ansprechen. Anstatt die andere Person für ihr Verhalten zu kritisieren, solltest du allerdings das Problem beschreiben, indem du "Ich-Aussagen" verwendest. "Ich-Aussagen" sind Aussagen, die so strukturiert sind, dass sie sich auf deine persönlichen Gefühle beziehen und nicht auf vorschnelle Urteile oder Schuldzuweisungen.
    • Eine "Ich-Aussage" besteht aus drei Teilen. Sie beginnt mit „Ich fühle“ und danach beschreibst du sofort, wie du gerade fühlst. Danach beschreibst du die Handlung, die dieses Gefühl in dir ausgelöst hat. Zu guter Letzt erklärst du noch, warum du fühlst, wie du fühlst.
    • Ein Beispiel: Angenommen, du bist verärgert, weil dein Freund letztes Wochenende den Großteil seiner Zeit mit seinen Freunden verbracht hat. Sage nicht: „Es ist sehr verletzend, dass du deine gesamte Zeit mit deinen Freunden verbringst und mich nicht einlädst. Ich bin die ganze Zeit außen vor“.
    • Formuliere den obigen Gedanken um, indem du eine "Ich-Aussage" daraus machst. Du könntest z.B. etwas Ähnliches sagen wie: „Ich fühle mich außen vor, wenn du mit deinen Freunden ausgehst und mich nicht einlädst, da ich das Gefühl habe, dass du deine Freizeit nie mit mir verbringen willst."
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    Bedenke die Perspektive der anderen Person. Vorschnelle Urteile und Kritik gehen Hand in Hand. Wenn du andere zu häufig kritisierst, könnte es passieren, dass du die Perspektive der anderen Person völlig ignorierst. Versuche, dich in die Lage der anderen Person hineinzuversetzen, bevor du sie kritisierst. Versuche aufrichtig, die Situation aus der Perspektive der anderen Person zu betrachten.
    • Denke über die Kritik nach, die du loswerden möchtest. Wie würdest du dich fühlen, wenn diese Kritik an dich gerichtet wäre? Selbst, wenn in deiner Kritik ein Körnchen Wahrheit steckt, solltest du darauf achten, dass du sie auf eine Art und Weise formulierst, die die andere Person annehmen kann. Ein Beispiel: Angenommen, dein Freund kommt ständig zu spät. Du könntest versucht sein, zu sagen: „Indem du immer zu spät kommst, behandelst du mich extrem respektlos“. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dein Freund gar nicht versucht, dich respektlos zu behandeln und dass er sich angegriffen fühlt, wenn du deine Kritik so formulierst. Wie würdest du dich fühlen, wenn dich eine andere Person aus diesem Grund attackiert? [15]
    • Versuche außerdem, externe Faktoren, die das Verhalten einer anderen Person beeinflussen, in Betracht zu ziehen. Nehmen wir an, dass deine beste Freundin in letzter Zeit weniger an deiner Gesellschaft interessiert ist. Vielleicht braucht sie ewig, um deine SMS zu beantworten oder vielleicht antwortet sie auch gar nicht. Ist in ihrem Leben etwas vorgefallen, das ihr Verhalten beeinflusst? Vielleicht hat sie dir erzählt, dass sie aufgrund der Schule oder ihres Jobs total gestresst ist. Vielleicht macht sie gerade eine schlimme Trennung durch. Alle diese Faktoren könnten sich auf ihre sozialen Fähigkeiten oder ihr Bedürfnis nach Gesellschaft auswirken. Versuche, verständnisvoll zu sein und keine vorschnellen Schlüsse zu ziehen.
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    Finde eine Lösung für das Problem, die für beide Seiten vorteilhaft ist. Letzten Endes wäre die beste Methode, um deine kritischen Aussagen gegenüber anderen zu reduzieren, aktiv nach Lösungen für jene Probleme zu suchen, die dich in deinen zwischenmenschlichen Beziehungen plagen. Kritik sollte im Idealfall immer den Weg zu einer effektiven Lösung für eine negative Situation ebnen. Kritik um der Kritik willen ist nicht hilfreich. [16]
    • Teile der anderen Person mit, was sie ändern muss, um die Situation für dich zu verbessern. Kehren wir zu dem Beispiel mit deinem Freund zurück: Vielleicht möchtest du, dass er seine Zeit besser plant und einen besseren Überblick behält. Zeige ihm Methoden auf, wie er sich schneller fertig machen kann. Lasse ihn wissen, welcher Zeitrahmen angenehm für dich ist. Möglicherweise ist es dir äußerst wichtig, überpünktlich auf Veranstaltungen zu erscheinen. Teile ihm deine Präferenzen mit, damit er Vorkehrungen treffen kann, um etwas früher als sonst zum Aufbruch bereit zu sein.
    • Du solltest immer offen für Kompromisse sein. Es ist ein bisschen übertrieben, dreißig Minuten vor dem eigentlichen Beginn auf einer Party zu erscheinen. Möglicherweise könnt ihr euch darauf einigen, von nun an zehn bis fünfzehn Minuten vorher einzutreffen.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Weiterleben

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    Stelle deine vorschnellen Urteile über andere infrage. Wir treffen ständig Annahmen und Urteile über andere Menschen. Wenn du zu viele voreilige Schlüsse über andere ziehst, könnte das zur Folge haben, dass du übertrieben kritisch bist. Wenn du deinen normalen Tag durchlebst, solltest du deine eigenen Gedanken immer infrage stellen, wenn du merkst, dass du gerne jemanden kritisieren würdest.
    • Möglicherweise ziehst du den Schluss, dass eine Person, die schick gekleidet ist und viel Make-up trägt, materialistisch sein muss. In Wahrheit könnte diese Person aber einfach unsicher sein. Vielleicht fühlt sich die Person besser, wenn sie sich auf eine bestimmte Art und Weise kleidet. Möglicherweise betrachtest du eine Person, die kein Abitur gemacht hat, als faul oder unmotiviert. Allerdings könnte es aber auch einfach sein, dass diese Person aus einem schwierigen Elternhaus kommt und ihre Ausbildung aufgrund ungünstiger Umstände unterbrechen musste.
    • Denke immer daran: Jeder Mensch macht Fehler. Wenn sich eine andere Person einen Ausrutscher erlaubt, solltest du an eine Situation denken, in der du dich nicht korrekt verhalten oder gehandelt hast. Wenn dir an einer Kreuzung beispielsweise jemand den Vorrang genommen hat, solltest du dich an deine eigenen vergangenen Fahrfehler erinnern. [17]
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    Arbeite an dir selbst. Gibt es vielleicht ein Problem in deinem eigenen Leben, das du an deinen Mitmenschen auslässt? Wenn du unglücklich mit deinem Job, deinen Beziehungen, deinem Sozialleben oder anderen Aspekten deiner Person bist, solltest du versuchen, diese Probleme zu lösen. Der Stress, der durch eine negative Einstellung ausgelöst wird, kann deine allgemeine Gesundheit und dein allgemeines Wohlbefinden negativ beeinflussen, wodurch du unfähig wirst, mit deinem Stress richtig umzugehen. [18] Das könnte in weiterer Folge zu mangelhaften sozialen Interaktionen führen. Wenn du Maßnahmen ergreifst, um zu einer positiveren Person zu werden, könntest du deine sozialen Interaktionen massiv verbessern. Du wirst daraufhin in der Lage sein, auf eine effektivere Art und Weise auf Konflikte zu reagieren.
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    Bilde dich selbst. Viele Menschen haben versteckte Beeinträchtigungen. Bevor du eine andere Person verurteilst oder kritisierst, solltest du innehalten und in Erwägung ziehen, ob die andere Person möglicherweise mit Schwierigkeiten oder Beeinträchtigungen zu kämpfen hat, die man nicht sofort sehen kann.
    • Die Arbeitskollegin, die unhöflich wirkt, weil sie nie Smalltalk macht, könnte in Wahrheit unter Angststörungen in sozialen Situationen leiden. Dein Freund, der immer zu viel Persönliches von sich preisgibt, könnte das Asperger-Syndrom haben. Der Student in deinem Algebra-Kurs, der immer dieselben Fragen stellt, könnte unter einer Lernstörung leiden.
    • Nimm dir etwas Zeit, um Informationswebseiten über versteckte Beeinträchtigungen zu überfliegen. Bevor du eine unbegründete Annahme über den Charakter einer Person triffst, solltest du dich immer daran erinnern, dass viele Menschen gegen Beschwerden und Beeinträchtigungen ankämpfen, die andere nicht sehen können. [19]
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    Begib dich, wenn nötig, in Therapie. Wenn du feststellst, dass deine Kritik von deiner eigenen Unzufriedenheit herrührt, könnte eine Therapie notwendig sein. Krankheiten, wie z.B. Depressionen, können bewirken, dass du Wutepisoden erlebst, die du an deinen Mitmenschen auslässt. [20] Eine Therapie kann dir dabei helfen, deine Gefühle besser zu handhaben und weniger kritisch zu sein.
    • Wenn du das Gefühl hast, dass du eine Therapie benötigst, kannst du deinen Hausarzt um eine Überweisung zu einem Facharzt bitten. Außerdem kannst du im Internet oder bei deiner Krankenversicherung eine Liste aller Therapeuten finden.
    • Falls du noch studierst, könntest du berechtigt sein, kostenlose Beratung und Therapie durch deine Universität in Anspruch zu nehmen.
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