Es gibt viele mögliche Gründe, warum man eine andere Person hasst. Ob derjenige dich tief verletzt hat oder dir einfach unfassbar auf die Nerven geht, es ist nicht immer leicht, deine Gefühle zu unterdrücken. Hast du dich gerade so richtig auf jemanden eingeschossen? Entspann dich, atme tief durch und lenk deine Gedanken in angenehmere Bahnen! Es ist okay, wenn man jemanden nicht mag, du solltest dir jedoch trotz aller Differenzen Mühe geben, denjenigen freundlich zu behandeln. Vielleicht hilft es, wenn du dich einfach mit der Person aussprichst? Natürlich nur, wenn du glaubst, dass ein sachliches Gespräch zwischen euch irgendwie möglich ist. Ihr müsst nicht die besten Freunde werden, aber löst euren Konflikt, damit ihr in der Schule, bei der Arbeit oder wo immer ihr euch begegnet vernünftig miteinander umgehen könnt.
Vorgehensweise
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Lenk dich ab, wenn der Hass auf die Person in dir aufsteigt. Beschäftige dich irgendwie, wenn du denjenigen oder deine negativen Gefühle für ihn nicht aus dem Kopf bekommst. Mach notwendige Erledigungen, hör Musik, treib Sport, male oder zeichne, schreib Tagebuch, lies ein Buch, eine Zeitung oder ein Magazin. [1] X Vertrauenswürdige Quelle American Psychological Association Weiter zur Quelle
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Atme langsam und tief, wenn du wütend bist. Entspann dich und lass die Gedanken los, wenn du spürst, dass du wütend oder zornig wirst. Atme langsam ein und zähl bis vier, halt die Luft an und zähl erneut bis vier und atme schließlich auch bis vier wieder aus. Konzentrier dich wenigstens etwa 90 Sekunden voll auf diese Atemtechnik, bis die Wut einigermaßen verraucht ist. [2] X Forschungsquelle
- Fokussier dich während des Atmens auf ein entspannendes Bild, etwa einen Strand oder eine Situation aus deiner Kindheit, in der du dich geborgen gefühlt hast. Sieh deinen negativen Gefühlen dabei zu, wie sie mit jedem Atemzug mehr verrauchen.
- Wenn dich jemand verletzt hat, bekommst du ihn möglicherweise nur schlecht aus dem Kopf. Mach eine Pause von allem und schalte deine Gedanken aus. Das kann helfen, deine negativen Gedankenmuster zu durchbrechen und dich wieder zu beruhigen.
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Schreib deine Gefühle in einem Brief nieder, den du dann nie abschickst. Beim Schreiben kannst du deine Gefühle loslassen und deine Gedanken sortieren. Beschreib genau, was die betreffende Person getan hat oder was dich an ihr stört. Wenn du den Brief anschließend zerreißt oder verbrennst, kannst du deinen Hass vielleicht sinnbildlich loslassen. [3] X Forschungsquelle
- Schick den Brief bitte nicht wirklich ab, dadurch könnte sich die Situation nur unnötig verschärfen.
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Sprich dich bei jemandem aus, dem du vertraust. Bei einem Gespräch mit einem guten Freund oder lieben Familienmitglied kannst du Dampf ablassen. Wenn du dir Rat bei einem Außenstehenden holst, bekommst du außerdem noch einmal eine ganz andere Perspektive auf die Situation und damit vielleicht ein anderes Verständnis. Unterhaltet euch unter vier Augen und versichere dich, dass der andere für sich behält, was du ihm erzählst. [4] X Vertrauenswürdige Quelle Harvard Business Review Weiter zur Quelle
- Mach deinem Ärger nicht direkt im Beisein der betreffenden Person und am Ort eurer Interaktion Luft, also in der Schule oder bei der Arbeit. Letztlich stehst du noch blöd da, weil du als unprofessionelles Lästermaul abgestempelt wirst.
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Erwäge auch, mit einem Therapeuten zu sprechen. Wenn dich jemand tief verletzt oder seelisch oder körperlich missbraucht hat, bekommst du deine Gefühle vielleicht am besten mit professioneller Hilfe sortiert. Er kann dir auch helfen, wenn du durch deine Probleme mit einer anderen Person anhaltend aggressiv bist oder dich deine Gefühle in deinem täglichen Leben beeinflussen. [5] X Forschungsquelle
- Bitte deinen Hausarzt oder enge Freunde um Empfehlungen bezüglich einer guten Anlaufstelle. Du kannst natürlich auch einfach im Internet suchen oder bei deiner Versicherung nachfragen, mit welchen Therapeuten sie zusammenarbeiten.
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Geh der Person aus dem Weg. So wenig Zeit wie möglich mit demjenigen zu verbringen ist normalerweise der beste Weg. Besonders nach einer Konfrontation ist es klug, den Kontakt auf das Nötigste zu beschränken. [6] X Vertrauenswürdige Quelle American Psychological Association Weiter zur Quelle
- Vielleicht ist die Person ja in kleinen Dosen sogar halbwegs auszuhalten.
- Ignorier denjenigen nicht völlig, wenn du mit ihm zusammenarbeiten musst. Beschränk eure Interaktion auf das Notwendigste und verhalte dich professionell.
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Kontrollier deine Reaktionen, wenn ihr miteinander interagiert. Wenn du mit demjenigen irgendwie klarkommen musst, behandle ihn respektvoll und lass dich nicht von deinen Gefühlen leiten. Du kannst einen anderen Menschen oder sein Verhalten nicht kontrollieren, dein eigenes hingegen schon. [7] X Vertrauenswürdige Quelle Harvard Business Review Weiter zur Quelle
- Vielleicht kannst du denjenigen nicht leiden, weil er ständig alle anderen kritisiert. Lass dich davon aber gar nicht stressen – lass Sprüche an dir abprallen und kommentier sie höchstens mit einem „Naja, jeder wie er meint. Können wir jetzt bitte hier weiterarbeiten und zum Ende kommen?“
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Wenn ihr miteinander umgehen müsst, zeig Respekt. Konzentrier dich bei notwendigen Gesprächen auf das Wesentliche, verhalt dich höflich und professionell. Lass dich nicht zu sarkastischen Kommentaren oder persönlichen Angriffen hinreißen, ignorier euren Konflikt einfach völlig. Sagt der andere etwas Blödes zu dir, ignorier es und lenk das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema. [8] X Forschungsquelle
- Wenn ihr beispielsweise gemeinsam an einem Projekt arbeiten müsst und derjenige einen fiesen Spruch in deine Richtung macht, reagier gar nicht darauf. Sag dann etwa nur: „Unsere Deadline rückt immer näher, wir müssen das hier wirklich fertig bekommen!“ Vielleicht bist du versucht, mit dem anderen zu diskutieren oder ihn in seiner Meinung zu korrigieren, aber letztlich wäre das einfach verschwendete Lebenszeit.
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Verbring Zeit mit demjenigen, um ihn besser verstehen zu können. Es ist vielleicht das Letzte, was dir angebracht erscheinen würde, aber wenn du nach und nach immer mehr Zeit mit dieser Person verbringst, kannst du vielleicht hinter die Fassade blicken und herausfinden, warum derjenige sich so verhält wie er es tut. Lern ihn doch mal besser kennen, etwa bei einem gemeinsamen Projekt oder einer Unternehmung. [9] X Vertrauenswürdige Quelle Harvard Business Review Weiter zur Quelle
- Vielleicht hilft dir die Auseinandersetzung mit demjenigen dabei, dich an ihn zu gewöhnen? Möglicherweise weiß er gar nicht, wie sehr er dich nervt und handelt nur aus einer Unsicherheit heraus, die er versucht zu kompensieren. Aber falls derjenige wirklich einfach nur gemein zu dir ist oder du sein Verhalten moralisch absolut nicht vertretbar findest, halt dich besser von ihm fern.
- Diese „Desensibilisierung“ kann besonders dann sehr gut funktionieren, wenn du denjenigen deswegen nicht leiden kannst, weil dich etwas an seinem Verhalten an dich selbst erinnert, oder wenn das Problem von Vornherein bei dir liegt.
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Finde die Wurzel deines Hasses auf die Person. Wenn dich jemand schwer enttäuscht oder verletzt hat, wird es nicht besonders schwierig sein, den Grund herauszufinden. Aber nicht immer sind die Gründe so offensichtlich, und dann musst du dir überlegen, was dich an demjenigen so sehr stört. Vielleicht magst du mit einem guten Freund oder Familienmitglied darüber sprechen, um Ordnung in deine Gefühle zu bringen? [10] X Forschungsquelle
- Es könnte zum Beispiel sein, dass derjenige dich an jemanden erinnert, der dir in der Vergangenheit wehgetan hat.
- Vielleicht erkennst du in dem anderen die Aufschieberitis, die du an dir selbst nicht leiden kannst.
- Manchmal triggert es eigene Unsicherheiten, wenn wir sehen müssen, wie viel Erfolg jemand anders hat. Das wiederum kann Gefühle der Wut und des Hasses auslösen.
- Denk ehrlich über diese Möglichkeiten nach. Wenn du die Hintergründe erkennen kannst, lässt sich der Konflikt zwischen euch viel leichter verstehen und lösen. [11] X Vertrauenswürdige Quelle Harvard Business Review Weiter zur Quelle
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Versuche dich in denjenigen einzufühlen. Überlege dir, warum die Person sich so verhält wie sie es tut oder warum sie dir wehgetan hat. Handelt er vielleicht au einer Angst, Unsicherheit oder eigenen Verletzung heraus? Sieh ihn als menschliches Wesen mit einer Geschichte. Das kann dir helfen, Empathie für ihn zu entwickeln und darauf hinzuarbeiten, ihm irgendwann vielleicht verzeihen zu können. [12] X Forschungsquelle
- Vielleicht wurde derjenige in seiner Jugend sehr kritisiert und kritisiert nun andere, damit er sich selbst besser fühlen kann.
- Die Vergangenheit eines Menschen ist keine Entschuldigung für sein Verhalten in der Gegenwart, aber wenn du das große Ganze siehst, kannst du ihre Handlungen in einen Kontext setzen. Dadurch wirst du die betreffende Person wahrscheinlich nicht gleich lieben, aber wenn du jemanden verstehen kannst, wirst du besser mit ihm klarkommen.
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Konzentrier dich darauf, mit demjenigen klarzukommen statt ihn mögen zu wollen. Erwarte nicht, dass du über Nacht aufhören kannst, jemanden zu hassen, und kehr deine Gefühle nicht unter den Teppich. Auch wenn ihr euch auf einen Waffenstillstand einigen könnt, werdet ihr euch vielleicht nie wirklich leiden können. Man muss auch nicht jeden Menschen mögen, aber bei der Arbeit oder in der Schule (oder wo ihr euch auch immer begegnet) werdet ihr trotz eurer Differenzen miteinander klarkommen müssen. [13] X Forschungsquelle
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Wenn du es kannst ohne dich aufzuregen, diskutier bestimmte Themen mit demjenigen aus. Bleib sachlich, vernünftig und ruhig, wenn du jemandem nicht aus dem Weg gehen kannst und euren Konflikt klären willst. Sprich deutlich an, was dich stört, aber greif denjenigen nicht persönlich an. Lass ihn Stellung beziehen und unterbrich ihn dabei nicht. Anschließend kannst du Vorschläge machen, wie ihr eure Situation verbessern könntet. [14] X Forschungsquelle
- Sag etwa: „Es verunsichert mich, wenn du dich über meine Meinung lustig machst, und es ist wirklich respektlos. Wir müssen nicht die besten Freunde sein, aber ich würde gern einen Weg finden, wie wir wie normale Menschen miteinander umgehen können.”
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Bitte eine dritte Person um Vermittlung. Wenn dein Chef, dein Lehrer oder eine andere neutrale Person an eurem Gespräch teilnimmt, besteht weniger Gefahr, dass das Gespräch in einen Streit ausartet. [15] X Vertrauenswürdige Quelle Harvard Business Review Weiter zur Quelle
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Versuch gar nicht erst, dich mit demjenigen anzufreunden. Tu dein Bestes, um irgendwie mit ihm klarzukommen und erwarte nicht zu viel von dir selbst oder dem anderen. Sag zum Beispiel: „Schau, ich weiß, dass wir unsere Schwierigkeiten haben, und wir beide wissen, dass wir nie die besten Freunde sein werden. Wir müssen trotzdem miteinander arbeiten, also lass es uns einfach so akzeptieren und höflich miteinander umgehen." [16] X ForschungsquelleWerbeanzeige
Referenzen
- ↑ http://www.apa.org/helpcenter/recognize-anger.aspx
- ↑ https://www.psychologytoday.com/blog/the-last-best-cure/201405/15-ways-get-someone-out-your-head
- ↑ https://www.psychologytoday.com/blog/evolution-the-self/201501/don-t-let-your-anger-mature-bitterness
- ↑ https://hbr.org/2012/01/how-to-work-with-someone-you-h
- ↑ https://www.psychologytoday.com/articles/200401/forgiveness-is-good-point
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- ↑ https://hbr.org/2012/01/how-to-work-with-someone-you-h
- ↑ https://www.psychologytoday.com/blog/fulfillment-any-age/201605/how-you-can-get-along-people-you-really-don-t
- ↑ https://hbr.org/2012/01/how-to-work-with-someone-you-h
- ↑ https://www.psychologytoday.com/blog/the-angry-therapist/201701/how-not-hate-people
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- ↑ https://www.psychologytoday.com/blog/how-be-grown/201403/how-forgive-someone-you-hate
- ↑ https://www.psychologytoday.com/blog/evolution-the-self/201209/how-and-how-not-stand-yourself
- ↑ https://hbr.org/2014/06/managing-two-people-who-hate-each-other
- ↑ https://www.psychologytoday.com/blog/fulfillment-any-age/201605/how-you-can-get-along-people-you-really-don-t