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Es kann verlockend sein, ungefragt Ratschläge zu erteilen. Wissen und Lösungen können oft nur langsam gewonnen werden. Ungefragte Ratschläge führen jedoch häufig zu einer defensiven Reaktion, da Menschen in ihrem Leben und bei ihren Entscheidungen autonom sein wollen. Sofern du nicht speziell darum gebeten wirst, ist es normalerweise besser, deine Ratschläge für dich zu behalten. Konzentriere dich stattdessen darauf, die Verhaltensweisen, die du bei anderen Menschen sehen möchtest vorzuleben und denke über die Gründe nach, aus denen du deine Ratschläge erteilen willst. [1]

Methode 1
Methode 1 von 3:

Deine Absichten evaluieren

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  1. Auch wenn du manchmal denkst, dass du nur harmlos deine Meinung ausdrückst, könnten andere Menschen das als aufgezwungenen oder urteilsbehafteten Ratschlag verstehen. Es kann hilfreich sein, den Unterschied zwischen eine Meinung ausdrücken und zu rechthaberisch zu sein zu kennen, sodass du diese Situationen vermeiden kannst.
    • Eine Meinung ist lediglich eine Überzeugung oder Vorstellung, die auf einer Präferenz anstatt Fakten basiert. Ein Beispiel für eine Meinung ist, „Ich bin kein Fan dieser Fernsehserie. Ich finde sie nicht sehr lustig.“
    • Rechthaberische Menschen sind sehr streng, was ihre Meinungen angeht. Anstatt ihre Vorlieben auszudrücken, tun sie so, als ob ihre Meinungen Tatsachen wären. Sie erlauben es anderen Menschen oft nicht, andere Meinungen oder Ideen auszudrücken. Sie könnten kritisch sein oder über andere urteilen. Zum Beispiel könnte eine rechthaberische Person sagen, „Diese Fernsehserie ist so dumm. Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand sie sehen wollen kann. Der Humor ist so blöd, nur ein Steinzeitmensch könnte ihn lustig finden.“
  2. Denke darüber nach, ob du der Person helfen willst, der du ungefragt Ratschläge anbieten möchtest. Selbst wenn du es gut meinst, solltest du dir bewusst sein, dass ungefragte Ratschläge, um jemandem zu helfen, normalerweise nicht gut angenommen werden. Wenn du aus altruistischen Gründen ungefragte Ratschläge erteilst, könnten Menschen defensiv werden, um ihre persönlichen Freiheiten und ihren Entscheidungsspielraum zu wahren. [2]
    • Zum Beispiel könntest du um die Gesundheit eines Freundes, der raucht, besorgt sein. Wenn du beginnst, ihm ungefragt Ratschläge zu erteilen, wie er mit dem Rauchen aufhören kann, könnte er defensiv werden. Es wird nicht helfen, dass du es gut meinst, da du seinen Lebensstil und seine persönlichen Entscheidungen nicht respektierst.
  3. Wenn du dich sehr darüber freust, einen neuen „Life Hack“ oder eine Lösung für ein Problem in deinem Leben entdeckt zu haben, hast du vielleicht das Bedürfnis, dies anderen mitzuteilen. Du solltest jedoch bedenken, dass deine Freunde, Kollegen oder Familienmitglieder vielleicht selbst Lösungen für ihre Probleme im Leben finden müssen. Es ist wahrscheinlich besser, deine Ratschläge für dich zu behalten, sofern du nicht explizit darum gefragt wirst. [3]
  4. Es kann nervig sein, von einem Freund oder Kollegen über Jahre hinweg von dem gleichen Problem zu hören, wenn du die Lösungen bereits im Kopf hast. [4] Auch wenn Empathie und aktives Zuhören viel Arbeit ist, ist es besser, sich weiterhin dieselben alten Probleme anzuhören als ungefragt Ratschläge zu erteilen. Du weißt nicht, was deinen Freund daran hindert, die Lösung oder den Rat, den du anbieten willst, anzunehmen. [5]
  5. Wenn du den Wunsch hast, andere zu gewissen Themen zu belehren, achte auf diese Tendenz und ihre Auswirkung auf andere. Du merkst vielleicht, dass es vielleicht nicht immer gut angenommen wird und solltest in dem Fall vielleicht aufhören, Menschen ungefragt Ratschläge zu geben. [6]
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Aktiv zuhören

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  1. Wenn du persönlich mit jemandem sprichst, halte Augenkontakt und höre der Person offen zu. Das gilt auch, wenn du telefonierst. Höre aufmerksam und aufgeschlossen zu. Versuche einfach nur, zu verstehen, was die Person sagt. [7]
    • Wenn es dir schwerfällt, dich zu konzentrieren, versuche, die Worte der Person im Geiste zu wiederholen. [8]
    • Anstatt ungefragt Ratschläge zu erteilen, solltest du weiterhin versuchen, die Situation der Person noch genauer zu verstehen, indem du aktiv zuhörst. Biete nur Ratschläge, wenn du direkt darum gebeten wirst. [9]
  2. Um sicherzustellen, dass du dir genau anhörst, was sie sagt, könntest du zustimmend nicken. Du könntest auch „Aha“ sagen. Wenn es passt, könntest du andere bestätigende Dinge sagen, wie „danke, dass du mir das anvertraust“ oder „das macht Sinn“. [10]
  3. Wenn es deine Absicht ist, dich mit der Person anzufreunden, solltest du vielleicht einfach versuchen, ihr zuzuhören. Wenn du ungebetene Ratschläge erteilst, könnte die Person negativ reagieren und das könnte kontraproduktiv sein. Anstatt Ratschläge zu geben, versuche, zuzuhören und dann zustimmend zu nicken oder eines der folgenden Dinge zu sagen: [11]
    • „Ich verstehe, sprich weiter“
    • „Das klingt schwierig, es tut mir leid, dass du das erleben musstest.“
  4. Nachdem sie mit dem Sprechen fertig ist, könntest du einen Kommentar abgeben oder eine Frage stellen, um das Gehörte zusammenzufassen. Das wird sicherstellen, das du die Person richtig verstanden hast. Versuche, zusammenzufassen und dann zu fragen, ob du es richtig interpretiert hast: [12]
    • „Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du mir gerade gesagt, dass du dich wegen dem, was Johannes passiert ist, schrecklich fühlst und etwas dagegen tun möchtest. Habe ich dich richtig verstanden?“
    • „Wenn ich dich richtig verstanden habe, möchtet du wirklich deine Beziehung zu Susi in Ordnung bringen, die seit Weihnachten den Bach runtergeht. Und die Probleme scheinen zum Teil an der Entfernung zu liegen, aber auch an den anderen Dingen, die du angesprochen hast. Habe ich das richtig verstanden?“
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Wissen, wann und wie du Ratschläge anbieten kannst

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  1. Ziehe es in Betracht, deine eigene Einschätzung des Problems und deine Vorstellungen, wie es gelöst werden sollte, hintanzustellen. Überlege dir stattdessen Wege, wie du mehr Mitgefühl zeigen kannst. Lass deinen Wunsch, das Problem der Person zu lösen, los und versuche, die Einzelheiten ihrer Situation besser zu verstehen. [13]
    • Du bist vielleicht nicht mit ihrer Einschätzung der Situation einverstanden, aber du solltest trotzdem aktiv zuhören und versuchen, sie zu verstehen.
  2. Oft kommt sind ungebetene Ratschläge darin begründet, dass die Herausforderung, vor der die betroffene Person steht, nicht ausreichend verstanden wurde. [14] Um dieses Problem zu überwinden könntest du versuchen, die Herausforderung zu verstehen und Mitgefühl zu haben. Es könnte helfen, klärende Fragen zu stellen:
    • „Könntest du mir darüber ein bisschen mehr erzählen?“
    • „Das klingt wirklich hart. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie du in diese Situation gelangt bist. Kannst du mir noch einmal erklären, wie das passiert ist?“
  3. Nachdem du aktiv zuhörst, kannst du direkt fragen, wie du helfen könntest. Die Person sagt vielleicht einfach, dass du bereits hilfst, indem du zuhörst. Wenn sie etwas Bestimmtes braucht, wird sie das wahrscheinlich sagen. Wenn sie einen Rat braucht, wird sie die Gelegenheit haben, dich danach zu fragen. Versuche, zu sagen: [15]
    • „Wenn du etwas brauchst, bin ich für dich da. Wirklich, egal was du brauchst.“
    • „Kann ich etwas tun, um dir zu helfen?“
  4. Ratschläge, um die speziell gebeten wurde werden normalerweise viel mehr wertgeschätzt als ungefragte Ratschläge. Wenn du um Rat gebeten wirst, kannst du deinen Beitrag leisten, um die Situation zu bereinigen. Spende Rat, wenn du die folgenden Arten von Fragen gestellt bekommst: [16]
    • „Ich brauche wirklich Rat, wie ich diese Situation mit meinem Bruder lösen kann. Ich weiß gerade nicht weiter. Hast du irgendwelche Erfahrungen, die nützlich sein könnten?“
    • „Hattest du je mit einem Fall von Depression in deiner Familie zu tun? Wenn ja, hättest du irgendeinen Rat für mich?“
  5. Anstatt ihr bestimmte Dinge zu sagen, die sie tun sollte, solltest du klarstellen, dass du für sie da bist und ihr zuhörst. Du solltest nicht versprechen, es geheim zu halten, da du die Informationen vielleicht an einen Psychologen weitergeben musst. Höre dir alles, was die Person zu sagen hat, aufmerksam an und sei für sie da. [17]
    • Im Notfall solltest du die 112 rufen und warten, bis Hilfe eintrifft.
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