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Die hintere Kassette deines Fahrrads besteht aus einem Satz aneinander gereihter Zahnkränze, die den gleichen Mittelpunkt haben und am Hinterrad montiert sind. Jedes Einzelne dieser Zahnkränze stellt einen Gang an deinem Rad dar. Um die Bewegungsenergie von den Pedalen auf das Hinterrad zu übertragen, wird zusätzlich eine Kette benötigt. Leider nutzen sich die Zähne der Kassette nach und nach ab, was zu einer schlechteren Verbindung zur Kette führt und dich wertvolle Kraft kostet. Im schlimmsten Fall kann die Kette beim Treten durchrutschen. Spätestens dann solltest du die Kassette austauschen.
Vorgehensweise
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Bau das Hinterrad aus. Dieser Schritt lässt sich leicht umsetzen. Löse dazu die Muttern oder den Schnellspanner und hänge gegebenenfalls die Bremse aus. Zieh das Hinterrad aus dem Rahmen und leg das Fahrrad zur Seite. [1] X Forschungsquelle
- Die Kette liegt normalerweise auf der Kassette. Fällt es dir schwer sie abzunehmen, schalte vorne auf das kleinste Kettenblatt. Such nun nach dem Bauteil, das die Kette über zwei kleine Zahnräder führt (das sogenannte Schaltwerk am Hinterrad) und zieh es nach vorne, um der Kette Spiel zu geben.
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Untersuch die Kassette auf Abnutzung und Beschädigung und entscheide, ob ein Austausch nötig ist. Haben die Zähne ihre eckige Form verloren und sehen eher rund aus, sind sie verschlissen. Dies ist auch ein guter Zeitpunkt, um die Lager der Laufräder zu überprüfen und gegebenenfalls zu schmieren. Lässt sich die Achse bewegen und hat Spiel, müssen die Kontermuttern nachgestellt werden und eventuell die Lager ausgetauscht werden. Wenn du möchtest, kannst du die anstehenden Arbeiten von einer Fahrradwerkstatt durchführen lassen. Folgende Anzeichen sprechen für eine neue Kassette:
- Die Kette springt oder rutscht während der Fahrt durch.
- Probleme beim Schalten ( Hinweis: Stelle sicher, dass das Schaltwerk richtig eingestellt ist, bevor du die Kassette austauschst).
- Sichtbar abgenutzte Zähne (manche der Zähne sind runder als die anderen).
- Gebrochene, gerissene oder verbogene Zähne.
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Nimm den Schnellspanner heraus, falls einer vorhanden sein sollte. Stelle das Hinterrad auf eine ebene Fläche und achte darauf, dass die Kassette gut erreichbar ist. Entferne den langen Stift (auch Schnellspanner genannt), der durch die Achse des Laufrads geht. Meistens lässt sich der Spannhebel und die Mutter auf der anderen Seite, leicht von Hand rausschrauben.
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Setz den Zahnkranzabzieher in die Mitte der Kassette. Ersetz den Schnellspanner durch den Zahnkranzabzieher. Dieser hat von der einen Seite eine passende Einkerbung und lässt sich in den Abschlussring der Kassette einsetzen. Damit wirst du Druck ausüben und die Kassette abschrauben können.
- Einige alte Laufräder haben keinen Schnellspanner. Stattdessen werden sie mit Muttern an den Rahmen geschraubt. Schraub die Muttern von der Achse und setze den Zahnkranzabzieher auf die Kassette.
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Leg die Kettenpeitsche auf das größte Ritzel, um den Freilauf zu blockieren. Nutz das größte vorhandene Ritzel um das du die Kettenpeitsche legen kannst. Die Kettenpeitsche verhindert, dass sich die Kassette dreht, während du sie abschraubst. Sie ist aus einer 15 bis 20 Zentimeter langen Kette aufgebaut, die am oberen Ende eines langen Griffs angebracht ist.
- Um den Abschlussring später zu lösen, muss der Kassettenabzieher entgegen des Uhrzeigersinns gedreht werden. Mit der Kettenpeitsche hältst du die Kassette fest, übst also gleichmäßigen Druck in die andere Richtung aus.
- Alternativ kannst du ein ausreichend langes Kettenstück benutzen.
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Leg einen großen Rollgabelschlüssel (verstellbarer Maulschlüssel) am Kassettenabzieher an und halte dabei die Kettenpeitsche fest. Frag am besten jemanden um Hilfe, wenn du das zum ersten Mal machen solltest. Zieh den Rollgabelschlüssel fest, sodass du viel Kraft auf den Kassettenabzieher übertragen kannst.
- Stell sicher, dass der Kassettenabzieher fest in der Kassette sitzt. Das ist leicht zu sehen, indem du prüfst, ob die zwölf Zähne des Werkzeugs in den Abschlussring eingesetzt sind.
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Halte die Kettenpeitsche fest und dreh den Schraubenschlüssel gegen den Uhrzeigersinn, um den Abschlussring zu lösen. Dieser Abschlussring hat ein normales Rechtsgewinde, das gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden muss. Möglicherweise musst du dabei ein wenig Kraft anwenden. Der Abschlussring könnte beim Öffnen außerdem ein lautes Geräusch von sich geben, das sich wie poppendes Popcorn anhört und von der Sperrverzahnung kommt. Auch wenn du dir unsicher bist und nichts kaputt machen willst, solltest du dir bewusst sein, dass du bei diesem Schritt unter Umständen viel Kraft benötigen wirst.
- Hierbei wird zunächst nur der Abschlussring (das kleine, normalerweise silberne Teil, das die Kassette vor dem Umherwandern schützt) abgenommen.
- Leg den Abschlussring zur Seite und bewahre ihn sicher auf – schließlich möchtest du ihn nicht verlieren.
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Nimm die Kassette vom Freilauf. Normalerweise besteht die Kassette aus ein paar Ritzeln, Abstandhaltern und einem großen, zusammengesetzten Ritzelpaket. Leg alle Einzelteile in der richtigen Reihenfolge zur Seite, damit du dich beim Einbau der neuen Kassette danach richten kannst. In einigen Fällen, befindet sich zwischen der Kassette und den Speichen eine Speichenschutzscheibe aus Plastik. Du kannst sie entweder eingebaut lassen oder wegwerfen. [2] X Forschungsquelle
- Manche Ritzel sind lose, andere wiederum können miteinander vernietet sein.
- Um manche Ritzel abzuziehen, wirst du möglicherweise einen dünnen Gegenstand brauchen.
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Reinige die Nabe mit einem alten Lappen und mit einem milden Reinigungsmittel. Du bekommst nicht oft die Gelegenheit diesen Bereich zu reinigen, also nimm dir nun die Zeit und beseitige die überschüssige Schmiere. Nutz dafür einen alten Lappen und Reinigungsalkohol oder warmes Wasser mit ein paar Tropfen Spülmittel.Werbeanzeige
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Tausch die Kassette gegen eine mit der gleichen Übersetzung aus. Zähl zunächst die Anzahl der Ritzel und anschließend die der Zähne des kleinsten und größten Ritzels. Nun weißt du welche Kassette du brauchst. Zum Beispiel sollte eine 11-32 Kassette durch eine mit dem gleichen Übersetzungsverhältnis ausgetauscht werden. Die Anzahl der Zähne ist auf den einzelnen Ritzeln eingestanzt. Der Name des Ersatzteils oder die Modellnummer, dürfte ebenfalls nützlich sein. Du könntest deine Kassette auch in ein Fahrradgeschäft bringen und nach einer ähnlichen Kassette fragen.
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Ersetz die Kassette durch eine, mit einem anderen Übersetzungsverhältnis. Die meisten Kassetten sind gegen Kassetten des gleichen Herstellers austauschbar, solange die Ritzelanzahl ähnlich ist. So können Ritzel von Shimano mit anderen Ritzeln von Shimano vermischt werden. Sogar alte Ritzel können mit ein paar Anpassungen verbaut werden. Um an Ersatz zu kommen, kannst du einzelne Ritzel oder ganze Ritzelpakete kaufen. Kassetten lassen sich auseinanderbauen und in einzelne Ritzel zerlegen, indem man die Nieten entfernt. Die vernieteten Ritzel sind nur dazu gedacht, den Einbau zu erleichtern. Mit den einzelnen Ritzeln kannst du dir eine Kassette nach deinen Wünschen zusammenbauen. Bestimmte Ritzel werden oft verbaut und können in meistens aus alten Kassetten ausgebaut werden. Achte also auf die Zahnanzahl der Ritzel die du zukaufst, damit du sie am Ende nicht mehrfach hast.
- Ritzel richtig zu kombinieren und aufeinander abzustimmen ist schwierig und sollte deshalb nur von Leuten gemacht werden, die bereits Erfahrung damit haben. Ritzel und Kassetten sind zudem nicht immer miteinander kompatibel. So ist es beispielsweise möglich, eine SRAM-Kassette auf einen Shimano-Freilauf zu stecken. Beim neuen XD-Freilauf von SRAM hingegen, lassen sich keine alten Kassettenmodelle mehr montieren. Ähnlich sieht das bei Campagnolo-Freiläufen aus, die nur mit Campagnolo-Kassetten kompatibel sind. Bist du dir unsicher, was für eine Kassette du brauchst, lass dich im nächstgelegenen Fahrradgeschäft beraten.
- Beachte, dass du gegebenenfalls eine längere oder kürzere Kette brauchst, wenn du Ritzel einer anderen Größe einbaust.
- Die neue Kassette sollte die gleiche Ritzelanzahl haben. Ersetz eine 10-fach-Kassette stets durch eine 10-fach-Kassette und vermeide den Einbau einer 9- oder 11-fach-Kassette.
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Schieb die neue Kassette auf die Hinterradnabe deines Fahrrads. Bau deine neue Kassette ein und befolge dabei die gleichen Schritte wie beim Ausbau. Schau dir die Keilverzahnung des Freilaufkörpers deiner Nabe an. Einer der Zähne ist größer/kleiner als die anderen. An der Kassette befindet sich eine Aussparung derselben Größe, was bedeutet, dass sie sich nur auf eine Weise montieren lässt. Dreh den Abschlussring drauf, um zu verhindern, dass etwas abfällt.
- Es könnte sein, dass du nacheinander einzelne Ritzel ausschieben musst. Hat deine neue Kassette lose Abstandhalter und Ritzel, achte darauf sie in der richtigen Reihenfolge zusammenzustecken.
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Zieh den Abschlussring der Kassette fest. Nutz einen Maulschlüssel, um den Abschlussring mithilfe des Kassettenabziehers festzuziehen. Da das Gewinde des Abschlussrings relativ klein ist, musst du nicht viel Kraft aufwenden, um ihn festzuziehen. Außerdem verhindert seine Sperrverzahnung, die für das typische Geräusch beim Ein- und Ausbau verantwortlich ist, dass sich die Kassette plötzlich löst.
- Zieh den Abschlussring mit der Hand so fest wie möglich an und nutz den Maulschlüssel, um ihn ein wenig fester anzuziehen, sodass er sich nicht mehr bewegt. Wahrscheinlich wirst du dabei ein Klickgeräusch hören, das sich wie poppendes Popcorn anhört. Hörst du beim Festdrehen nur noch ein oder zwei Klickgeräusche, sitzt der Abschlussring fest genug.
- Die Ritzel sollten sich nur als Einheit bewegen lassen. Das heißt die Ritzel dürfen kein Spiel haben und nicht wackeln.
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Setz gegebenenfalls den Schnellspanner wieder ein und verbau das Hinterrad. Sobald die Kassette eingebaut ist, kannst du das Laufrad wieder in dein Rad einsetzen und die Kette anbringen. Nun bist du bereit für eine Ausfahrt.
- Leg die Kette in die Nähe des eingelegten Gangs, damit es beim Reintreten kein lautes Knackgeräusch gibt. Wenn du dir unsicher bist, schalte auf das kleinste Ritzel (höchster Gang) und leg die Kette entsprechend auf.
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Ersetz bei jedem Kassettentausch auch deine Kette. Abgenutzte Ketten beanspruchen die Kassette zusätzlich und führen zu schnellerem Verschleiß. Tatsächlich wirkt sich der regelmäßige Austausch der Kette (etwa alle sechs Monate bei normaler Beanspruchung) positiv auf die Lebensdauer der Kassette aus. Beim Einbau einer neuen, wenn auch baugleichen Kassette, solltest du die Kette ebenfalls austauschen. Nur so kannst du sicher sein, dass du das beste Ergebnis erhältst. [3] X ForschungsquelleWerbeanzeige
Tipps
- Werkzeug bekommst du im Internet günstiger als im Fahrradgeschäft, da du dort keinen Zwischenhändleraufschlag zahlst.
- Die hier beschriebenen Arbeiten sind leicht zu erledigen und erfordern keine Fachkenntnisse. Zu keinem Zeitpunkt wird an federbelasteten Teilen oder an kleinen Kugellagern gearbeitet.
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Was du brauchst
- Kassettenabzieher
- Rollgabelschlüssel (verstellbarer Maulschlüssel)
- Kettenpeitsche oder ein ausreichend langes Kettenstück
Referenzen
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