Obwohl Bambus hübsch aussieht, ist er auch sehr invasiv und breitet sich schnell aus. Es ist schwer, Bambus loszuwerden - egal für welche Methode du dich entscheidest. Zum Glück ist es aber nicht unmöglich, ihn auszurotten. Egal ob du dich für eine chemische oder nicht-chemische Methode entscheidest, du wirst auf jeden Fall einige Zeit damit verbringen, Rhizome (unterirdische Wurzelstöcke) auszugraben und Stämme abzuschneiden. Die beste Taktik ist es aber natürlich, den Bambus erst gar nicht zum Problem werden zu lassen.
Anmerkung: Die Weltgesundheitsorganisation hält Glyphosat für möglicherweise krebserregend für den Menschen. Die Verwendung ist in einigen EU-Ländern bereits verboten. Bitte informiere dich über die örtlichen Gesetze und gehe beim Umgang mit dieser Chemikalie vorsichtig vor.
Vorgehensweise
-
Schneide den Bambus auf Bodenniveau ab und warte, bis sich neue Triebe bilden. Bevor du die neuen Bambustriebe einsprühst, stelle sicher, dass du ihn zuerst abschneidest oder abmähst und neu austreiben lässt. Das klingt seltsam, aber du benötigst frische Bambustriebe. Ein Bambus-Vernichtungsmittel wirkt bei starken, gut entwickelten Stämmen nicht.
- Bambus ist nicht sehr hart. Eine starke Gartenschere ist oft besser zu handhaben um ihn zu schneiden als eine Säge.
- Schneide den Bambus im Winter ab, damit du den Unkrautvernichter im Frühling oder Frühsommer auf die neuen Triebe auftragen kannst.
-
Durchtrenne unterirdische Rhizome, falls neue Triebe auftauchen. Verwende einen scharfen Spaten (oder ein anderes scharfes Gartengerät), um den Bambus abzuschneiden und die Rhizome des Bambus zu durchtrennen. [1] X Vertrauenswürdige Quelle Royal Horticultural Society Weiter zur Quelle Zerteile so viele Wurzelstöcke wie möglich.
- Rhizome sind Wurzelstöcke, die sich unterirdisch ausbreiten. Sie wachsen horizontal und senden neue Triebe aus, sobald die Pflanze austreibt.
- Du kennst Rhizome wahrscheinlich von Ingwer, Galgant oder roher Gelbwurz. Genau so sehen die unterirdischen Rhizome von Bambus aus.
-
Trage Unkrautvernichter auf die Blätter, Stämme und Triebe des Bambus auf. Unkrautvernichter tötet nur die Pflanzen, mit denen er direkt in Kontakt kommt. Das bedeutet, dass du genau darauf achten musst, dass du ihn nur auf den Bambus aufträgst. Die meisten Unkrautvernichter werden auf die Blätter, Stämme und Triebe der Pflanze gesprüht und müssen Zeit haben, um einzuwirken, bevor sie durch Regen verdünnt werden. Außer anders angegeben, solltest du Unkrautvernichter nicht auf die Erde um den Bambus herum auftragen, da er dort nicht wirken wird.
- Falls du dich in der Nähe einer Wasserstelle (Fluss, See, Ozean etc.) befindest, stelle sicher, dass du einen Unkrautvernichter verwendest, der dafür geeignet ist, um Pflanzen in der Nähe von Wasser auszurotten. Du möchtest ja nicht die Wasserstelle vergiften.
-
Alternativ kannst du auch einen Wurzelvernichter verwenden, um den Bambus zu vernichten. Eine weitere Möglichkeit, um die Ausbreitung von Bambus zu stoppen, ist es, die Stängel abzuschneiden und danach einen Wurzelvernichter auf alle neu austreibenden Blätter aufzutragen.
-
Wiederhole die Behandlung. Eine Anwendung wird die Ausbreitung des Bambus noch nicht stoppen - er ist sehr hartnäckig und breitet sich wie ein Waldbrand aus (leider kann nicht einmal ein Waldbrand diese Pflanze stoppen!). Wenn der Bambus weiter Triebe aussendet, musst du weiterhin Unkrautvernichter auf Blätter, Stämme und Triebe auftragen, um sie auszurotten.
- Lies dir vor dem Auftragen von Unkrautvernichter die Anweisungen auf der Packung durch. Einige Produkte müssen komplett anders aufgetragen werden, als wir das hier beschreiben. Halte dich auf jeden Fall an die Anweisungen, die auf den Unkrautvernichter aufgedruckt wurden.
- Du solltest die Unkrautvernichtermethode mit dem Ausgraben von Rhizomen verbinden, damit nicht ständig neue Triebe auftauchen.
Werbeanzeige
-
Grabe die Pflanze aus. Das ist eine der effektivsten, chemiefreien Methoden, um deinen Bambus loszuwerden. Verwende einen scharfen Spaten, eine Hacke oder eine Säge, um die Pflanze abzuschneiden und auszugaben. Wie alle anderen Methoden, muss auch diese wiederholt werden, sobald neue Stängel und Rhizome auftauchen.
- Du solltest die Stämme abschneiden und gleichzeitig die Rhizome ausgaben, da der Bambus ansonsten einfach weiterwächst. Rhizome befinden sich in der obersten Schicht des Bodens, grabe daher nach unten, um sie zu finden.
- Durchtrenne die Rhizome nacheinander, was vor allem wichtig ist, wenn du einen Teil der Bambuspflanze behalten möchtest. Dadurch werden keine neuen Triebe ausgesandt.
- Schneide den Bambus immer wieder ab und grabe ihn aus. Du musst mit diesem Schritt fortfahren, bis der Bambus keine Triebe mehr bildet. Das kann Monate oder sogar Jahre dauern, es gibt aber keine schnellere Möglichkeit, da Bambus sehr hartnäckig und widerstandsfähig ist.
-
Mähe den Bereich regelmäßig. Bambus kann, wie Gras, gelegentlich abgemäht werden, häufiges Mähen behagt ihm aber nicht. Das kann dabei helfen, die Anzahl der Stängel zu reduzieren - vor allem, wenn die Pflanze nicht zu groß ist (sehr große Bambusstämme wirst du nicht mehr abmähen können - außer du schneidest sie vorher ab). [2] X Forschungsquelle
- Indem du den Bambus häufig abmähst, kannst du Rhizome reduzieren, da sie sich nicht mehr ernähren können (ihre Energie gewinnen sie durch die Blätter von der Sonne).
- Du musst den Bambus abmähen, sobald du Triebe siehst, diese Methode kann allerdings etwas Zeit in Anspruch nehmen.
-
Schneide die Pflanze von Nahrungsquellen ab. Eine weitere Möglichkeit, um Bambus loszuwerden, ist, ihn auszuhungern. Beginne, indem du die Stämme unter dem Bodenniveau abschneidest und danach eine dicke Plane oder Plastikfolie auf den Bereich legst. Dadurch ist die Pflanze von Regen, Sonne und Luft abgeschnitten, was sie schließlich töten wird. [3] X Forschungsquelle
- Fixiere die Plane oder Folie. Dafür kannst du Holzblöcke oder jeden anderen schweren Gegenstand benutzen, der die Plane fixiert. Stelle sicher, dass sich die Folie nicht bewegen kann, da du den Bambus von den Elementen abschneiden möchtest.
- Falls außerhalb der Plane neue Triebe auftauchen, musst du diese entweder sofort mit Unkrautvernichter (mit Triclopyr) einsprühen oder abschneiden und einen Holzblock auf die Stelle legen.
- Diese Methode nimmt etwas Zeit in Anspruch, du musst daher Geduld haben. Lass die Plane mindestens einen Monat lang liegen (es kann aber bis zu einem Jahr dauern, um den Bambus auszurotten).
Werbeanzeige
-
Installiere eine Barriere mit offenen Seiten. Du musst sicherstellen, dass diese Barriere mindestens 60 bis 90 cm tief in den Boden reicht, was tiefer als die meisten Rhizome ist. Die Vorteile einer Barriere mit offenen Seiten ist, dass der Bambus seine Energie nicht ausschließlich in die Wurzeln investiert, was in zu engen Beeten passieren kann - außerdem ist eine gute Drainage sichergestellt. Du kannst sie auch verwenden um eine Barriere entlang eines Zauns oder einer Grundstückgrenze zu installieren, was verhindert, dass der Bambus zu deinem Nachbarn wandert. [4] X Forschungsquelle
- Falls du Lust aufs Heimwerken hast, kannst du auch eine Barriere aus Beton, Metall oder Plastik bauen. Alle Materialien eignen sich. Beachte, dass sich Rhizome durch Holz ausbreiten können, weshalb es sich nicht als Barriere eignet.
- Ein sehr effektives und häufig verwendetes Material ist Polyethylen - 40 mm oder dicker. Diese Art von Bambus-Barriere kostet nicht allzu viel, wobei der Preis von der Dicke abhängt.
- Falls du die Barriere entlang eines Zaunes installierst, platziere sie direkt neben dem Zaun, wobei die Barriere rund 5 cm über der Erdoberfläche enden sollte.
-
Installiere eine komplett geschlossene Barriere. Wie die Barriere mit offenen Seiten, muss die geschlossene Barriere mindestens 60 bis 90 cm tief sein. Im Gegensatz zu Barrieren mit offenen Seiten, schließt diese Variante den Bambus komplett ein - es sollten also keine Rhizome entkommen können. Der größte Vorteil dieser Methode ist offensichtlich - der Bambus ist komplett eingeschlossen und du musst nur gelegentlich kontrollieren, ob du Rhizome findest. [5] X Forschungsquelle
- Stelle sicher, dass mindestens 5 cm der Barriere über der Erde sichtbar sind, da du dadurch Rhizome siehst, die über die Seiten entkommen könnten.
-
Überlege, den Bambus auf einer Seite durch einen Teich oder Fluss zu begrenzen. Indem du richtig planst, kann ein Teich oder Fluss mit einer dreiseitigen Barriere dekorativ und effektiv sein, um den Bambus zu begrenzen. Der Fluss selbst ist die vierte Wand, da sich Bambus-Rhizome nicht durch Wasser ausbreiten können.
-
Kontrolliere regelmäßig, ob Rhizome entkommen sind. Falls deine Barriere tief genug und gut gebaut ist, sollte dein Bambus kein leichtes Spiel haben. Beobachte deinen Garten dennoch und achte darauf, dass sich Bambus nicht über den vorgesehenen Bereich hinaus ausbreitet. Falls du entkommene Bambus-Rhizome findest, entferne sie komplett: schneide sie unter der Oberfläche ab und befolge einen der oben beschriebenen Schritte, um den Bambus zu töten.Werbeanzeige
Tipps
- Falls du den Bambus in einem Topf anpflanzt, musst du dir keine Sorgen über Ausläufer machen. Es ist eine gute Möglichkeit, um Bambus zu genießen, ohne Probleme damit zu bekommen.
- Busch- oder Gartenbambus kann - im Gegensatz zu Ausläufer treibenden Bambusarten - die bessere Wahl sein, falls du Bambus in deinem Garten anpflanzen möchtest. Er kann aber auch außer Kontrolle geraten und die oben stehenden Methoden eignen sich, um ihn loszuwerden.
- Achte beim Kauf der Rhizomsperre auf eine Mindeststärke von 2 mm. Das spezielle Hochdruck-Polyethylen (HDPE) ist extrem reißfest und lässt sich selbst mit einer Schere nur schwer zerschneiden. Andere Materialien wie beispielsweise Teichfolie bieten keinen zuverlässigen Schutz. [6] X Forschungsquelle
Warnungen
- Trage beim Auftragen von Insektiziden Handschuhe, ansonsten könntest du einen Hautausschlag bekommen.
- Stelle sicher, dass du den Unkrautvernichter nur auf Pflanzen aufträgst, die du töten möchtest, ansonsten könntest du anderen Pflanzen in deinem Garten schaden.
Referenzen
- ↑ http://www.rhs.org.uk/advice/profile?PID=210
- ↑ http://www.clemson.edu/extension/hgic/pests/weeds/hgic2320.html
- ↑ http://www.randylemmon.com/shrubs/GardenTalk_06-28-07.htm
- ↑ http://www.bamboogarden.com/barrier%20installation.htm
- ↑ http://www.mastergardenerssandiego.org/faq/item.php?ID=33
- ↑ https://www.bambus-freunde.de/produkt-kategorie/pflanzen/rhizomsperre/