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Biodiesel ist ein alternativer Kraftstoff für Dieselmotoren, der aus pflanzlichen Ölen und/oder tierischen Fetten gewonnen wird. Weil er aus erneuerbaren, organischen Materialien hergestellt wird und im Vergleich zu konventionellem Diesel bei seiner Verbrennung weniger gesundheitsschädliche Emission entstehen, wird Biodiesel gemeinhin als "grüne" Energieressource angesehen. Hier kannst du erfahren, wie du diesen erneuerbaren Treibstoff selbst synthetisieren kannst.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Vorbereitung

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  1. Am besten unter klinischen Laborbedingungen. Du findest geeignete Labore an den meisten Universitäten und Forschungseinrichtungen. Es ist auch möglich zu Hause zu arbeiten, aber es ist höchste Vorsicht geboten, denn die Herstellung eigenen Biodiesels könnte illegal sein und dein Haus in Brand setzen.
    • Eine gute Arbeitsumgebung herrscht in einem gut belüftetem Raum mit Zugang zu fließendem Wasser, Augenwaschstationen, Feuerlöschern, Auffangzubehör für Verschüttetes und einem Telefon.
  2. Die meisten Labore haben Regeln für bestimmte Schutzkleidung, die du einhalten solltest. Du solltest in einem Laborbereich immer ein langärmeliges Oberteil, lange Hosen und Schuhe tragen.
    • Wenn du Biodiesel herstellst, solltest du auch eine strapazierfähige Schürze, chemikalienfeste Handschuhe (Butylgummi ist am besten, wenn man mit Methanol und Lauge arbeitet) und eine Sicherheitsbrille tragen. Die Handschuhe sollten bis zu den Ellbogen reichen oder Ärmel haben, die du über dein Oberteil ziehen kannst.
  3. Die am einfachsten verwendbaren Öle zur Herstellung von Biodiesel sind neutrale Pflanzöle, wie Raps-, Maiskeim- oder Sonnenblumenöl. Diese Öle findet man in Lebensmittelgeschäften und sie besitzen einen niedrigen Schmelzpunkt, was bedeutet, dass sie nicht aushärten, wenn sie kalt werden.
    • Nehme Abstand von Erdnuss-, Kokosnuss-, Palmöl, Talg und Schmalz. Diese Stoffe verfestigen sich bei relativ hohen Temperaturen. Biodiesel hat im Allgemeinen einen niedrigeren Schmelzpunkt als das verwendete Öl, aber diese Öle sind für Anfänger dennoch schwer zu handhaben.
    • Vermeide auch Olivenöl. Dieses, Erdnussöl, Palmöl, Talg und Schmalz enthalten alle mehr Säuren als die empfohlenen, neutralen Öle. Diese Säuren können die Reaktionen beeinflussen, die bei der Herstellung von Biodiesel stattfinden.
    • Es ist ebenso möglich bereits zum Kochen verwendetes Öl zu benutzen. Dieses sollte jedoch vorher gefiltert werden, um Partikel zu entfernen. Anschließend muss es 24h lang ruhen, damit sich Wasser und andere Verunreinigungen absetzen können. Das reine Öl ist ohne Sedimente klar und hell.
  4. Verwende die Behälter nur um Biodiesel herzustellen - bewahre darin nachher keine Lebensmittel auf, auch nicht wenn du sie vorher gut gereinigt hast.
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Herstellung

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  1. Passe dabei auf, nichts zu verschütten. Stelle den Mixer auf die Stufe "niedrig".
  2. Versuche die Lauge schnell zu wiegen, weil sie Feuchtigkeit aus der Luft absorbiert. Verschließe deshalb den Behälter mit der Lauge möglichst schnell und gründlich.
    • Durch die Reaktion von Methanol und Lauge entsteht Natriummethanolat. Natriummethanolat kann nicht lange stehengelassen werden, weil unter Einfluss von Luft und Feuchtigkeit zerfällt.
  3. Der Prozess dauert etwa zwei Minuten. Fahre fort, wenn die Mixtur klar und partikelfrei ist.
    • Noch einmal, sei wachsam - Natriummethanolat zerfällt schnell, also beginne sofort mit dem nächsten Schritt, sobald sich die Lauge vollständig gelöst hat.
  4. Gebe das heiße Öl in die Mixtur. Lasse es sich 20-30 Minuten miteinander vermischen.
    • Bei der Reaktion entstehen zwei Stoffe, Biodiesel und Glycerin.
  5. Lasse sie ruhen.
    • Die Mischung sollte sich in zwei Schichten absetzen - Biodiesel und Glycerin. Da Biodiesel eine geringere Dichte besitzt als Glycerin, schwimmt es darauf und bildet die obere Schicht.
  6. Wenn sich die Schichten vollständig abgesetzt haben, kannst du die obere als Biodiesel verwenden.
    • Scheide die obere Schicht ab, indem du sie entweder vorsichtig abgießt, absaugst oder abpumpst.
  7. Erkundige dich, ob es in den normalen Müll geworfen werden kann - normalerweise ist das möglich.
    • Wenn du das Glycerin nicht wegwerfen willst, kannst du es über den Kompost gießen, um die Kompostierung zu beschleunigen oder damit Seife herstellen.
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Tipps

  • Arbeite in einer gut belüfteten Umgebung. Die meisten Universitäten und Forschungslabors haben Arbeitsbereiche mit Vakuumhauben, um das Risiko durch gefährliche Dämpfe zu minimieren.
  • Arbeite neben einem Waschbecken mit laufendem Wasser.
  • Falls sich Ablagerungen am Boden des Biodiesels bilden, vermeide es, sie mit in den Tank zu gießen. Filter den Biodiesel bis die Ablagerungen entfernt sind.
  • Verwende Behälter aus Glas (nicht Plastik). Methanol kann mit Plastik reagieren und so die Reaktion ändern.
  • Eine Erhöhung der Temperatur führt dazu, dass die Reaktion schneller voranschreitet, aber eine zu hohe Temperatur schmälert den Biodieselertrag.
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Warnungen

  • Gehe vorsichtig mit Methanol um. Methanol ist die gefährlichste Chemikale bei der Herstellung von Biodiesel. Es ist sehr leicht entzündlich und kann durch nur einen Funken entzündet werden oder explodieren. Darüber hinaus ist es giftig und kann zu Erblindung führen, wenn es inhaliert oder eingenommen wird.
  • Lauge verätzt die Haut. Halte eine Flasche Essig bereit - falls du Lauge über deine Haut gießt, wasche sie sofort mit Essig ab, um die Chemikalie zu neutralisieren. Wasche dich anschließend mit Wasser.
  • Konsultiere die Bedienungsanleitung deines Fahrzeugs, bevor du den Biodiesel verwendest. Biodiesel kann Autos beschädigen, die dafür nicht geeignet sind.
  • Halte die Arbeitsumgebung frei von Störungen. Versuche nicht Biodiesel in Anwesenheit von Kindern oder Tieren herzustellen.
  • Esse und Trinke nicht im Arbeitsbereich.
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Was du brauchst

  • Lange Hosen
  • Langes Oberteil
  • Schuhe
  • Strapazierfähige Schürze
  • Chemikalienfeste Handschuhe
  • Schutzbrille
  • 1 Liter Pflanzenöl
  • 3,5 Gramm Natriumhydroxid (Lauge)
  • 200 ml Methanol
  • Glasmischer mit niedriger Geschwindigkeitsstufe oder anderer Glasbehälter zum Mischen
  • Digitalwaage (um die 3,5 Gramm abzuwiegen)
  • Zylinder oder Messbecher (um 200 ml abzumessen)
  • Markierter Glasbehälter, um 1 Liter abzumessen
  • Glasbehälter mit einem Fassungsvermögen von wenigstens 1,5 Litern

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