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Viele Arten von Laub enthalten wertvolle Mineralstoffe und andere gesunde organische Materialien. Deshalb kannst du super jeden Herbst mit Blättern aus deinem Garten oder einem öffentlichen Park einen günstigen Kompost anlegen. Um den Zersetzungsprozess der Blätter zu beschleunigen, kannst du sie mit einem Schredder oder Rasenmäher zerkleinern. Kompost erhöht den Nährstoffgehalt in der Erde in deinem Garten und deinen Beeten und erlaubt dir gleichzeitig, Essensreste und anderen Biomüll sinnvoll zu nutzen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Leg einen Kompost an

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  1. Je nachdem, wie groß dein Kompost werden soll, brauchst du dafür eine ganze Menge Blätter. Wenn Laub verrottet, zerfällt es und sein Volumen verkleinert sich, deshalb wird ein zu Beginn riesig erscheinender Laubhaufen innerhalb eines halben Jahres oft um die Hälfte schrumpfen. [1]
    • Harkst du nur eine wesentlich kleinere Menge zusammen als 120 mal 90 cm, wird im Inneren nicht genug Wärme entstehen, um Unkraut und krankheitsverursachende Organismen abzutöten.
  2. Diese Arten von Blättern sind ideal für einen Kompost geeignet. Sie enthalten viel Calcium und Stickstoff und verrotten in weniger als einem Jahr. Du kannst zwar jede Art von Blättern kompostieren, aber diese Sorten zersetzen sich am schnellsten und liefern die meisten Nährstoffe. Andere gut geeignete Sorten sind etwa: [2]
    • Esche
    • Kirsche
    • Ulme
    • Linde
  3. Blätter mit relativ wenig Calcium (und anderen gesunden Mineralstoffen) können bis zu zwei Jahre brauchen, um sich zu zersetzen und sind daher eher ungeeignet. Vermeide etwa dicke oder lederartige Blätter wie etwa von Ilex, Magnolie, Eiche, Birke und Buche. Auch Blätter, die das Wachstum anderer Pflanzen hemmen können (etwa Sumpfkirsche) sind ungeeignet. [3]
    • Eichenblätter zersetzen sich nur wesentlich langsamer als viele andere Blätter. Besteht dein Kompost zu einem großen Teil aus Eichenblättern, solltest du sie auf jeden gründlich schreddern, damit sie sich gut kompostieren lassen.
    EXPERTENRAT

    Steve Masley

    Biogärtner
    Steve Masley entwirft und pflegt seit über 30 Jahren biologische Gemüsegärten in der San Francisco Bay Area. 2007 und 2008 unterrichtete Steve das Local Sustainable Agriculture Field Practicum an der Stanford University.
    Steve Masley
    Biogärtner

    Verwende nach Möglichkeit nicht zu viele Blätter mit einem hohen Wachsgehalt. Pat Browne und Steve Masley von Grow it Organically sagen: "Wenn du wachsige Blätter in deinem Kompost verwendest, wird er Wasser verlieren, anstatt es zu speichern. Das könnte es für deine Pflanzen schwierig machen, die benötigte Feuchtigkeit zu bekommen."

  4. Hast du nur wenige Baumarten in deinem eigenen Garten, kannst du dich im Spätherbst in deiner Umgebung nach geeigneten Bäumen umsehen. Vermutlich findest du säckeweise Laub, das einfach weggeworfen wird. Du tust deinen Nachbarn sicher einen Gefallen, wenn du ihr Laub abholst und in deinem Kompost verwertest. Bring vier bis fünf große Müllsäcke mit und biete an, das Garten im Nachbargarten aufzuharken.
    • Hol dir auf jeden Fall die Erlaubnis des Grundstücksbesitzers ein, bevor du Laub mitnimmst. Sprich deinen Nachbarn einfach an, wenn du ihn das nächste Mal Laub harken siehst.
    • Informier dich auch über die Regeln in deiner Stadt, bevor du auf öffentlichen Flächen Laub zusammensuchst. In vielen Städten gibt es große Kompostieranlagen und das Laub wird eingesammelt und verwertet.
  5. Es kann sonst Monate dauern, bis sie verrotten, was nicht wünschenswert für deinen Kompost ist. Um den Prozess zu beschleunigen, kannst du mit deinem Rasenmäher über die Blätter fahren, hin und her, bis sie in kleine Fetzen zerhackt sind. Denk daran, je kleiner die Stücke sind, desto schneller kompostieren sie. [4]
    • Das Zerkleinern sollte nicht mehr als 15 Minuten dauern. Vielleicht hilft dir ja ein Freund oder ein Familienmitglied, dann geht es schneller. Eine Person kann die Blätter bereitlegen, die andere zerkleinert sie.
    • Hast du keinen Rasenmäher oder bevorzugst du eine effektivere Methode, besorg dir einen Laubschredder.
  6. Lässt du den Kompost einfach in Ruhe, wird es mehr als ein Jahr dauern, bis du ihn verwenden kannst. Stickstoffreicher Rasenschnitt beschleunigt den Vorgang. Wenn du das nächste Mal den Rasen mähst, sammle das Gras ein und misch es unter den Laubhaufen. [5]
    • Optimal ist ein Verhältnis von eins zu fünf: Ein Teil Gras auf fünf Teile Laub.
  7. Rasenschnitt und Grasmulch sind für die meisten Menschen am einfachsten zu bekommen, aber es gibt auch Gegenden, in denen Gras selten ist. Dort ist Mist die nächstbeste Lösung. Wie beim Rasenschnitt sollte das Verhältnis von Mist zu Laub etwa eins zu fünf betragen. Hast du also fünf Säcke Laub, misch etwa einen Sack Mist unter. [6]
    • Du kannst Mist etwa in großen Gartencentern oder im Fachhandel für Landwirtschaftsbedarf kaufen. Lebst du in der Nähe eines Bauernhofs, kannst du auch dort nach Mist fragen. Vermutlich haben sie überhaupt nichts dagegen, wenn du ihnen etwas von ihrem Mist abnimmst.
  8. Wenn Gras und Laub sich zu zersetzen beginnen, kannst du nach und nach auch andere organische Stoffe unter den Kompost mischen. Wirf etwa einmal pro Woche ein paar Gemüseschalen oder etwas Kaffeesatz auf den Haufen. Misch das neue Material mit einer Mistgabel unter, damit es nicht einfach obendrauf liegt. [7]
    • Milchprodukte, festes Brot und Fleischabfälle gehören nicht auf den Kompost.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Finde den richtigen Platz für deinen Kompost

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  1. Der Kompost muss in einem geschlossenen Bereich konzentriert werden und Maschendrahtzaun eignet sich dafür ideal. Er lässt Luft zirkulieren, hält die Blätter aber dennoch so fest zusammen, dass sie feucht bleiben und sich relativ schnell zersetzen werden. Füll den abgetrennten Bereich mit Blättern und Rasenschnitt. [8]
    • Hast du keinen Maschendrahtzaun, kannst du auch Holzleisten verwenden, etwa von einer alten Gemüsekiste. Nagle die Leisten zu einem etwa 90 mal 90 cm großen quadratischen Konstrukt zusammen. Auch durch Holz kommt Sauerstoff an deinen Kompost.
  2. Bildet sich im Inneren Staunässe, wird der Kompost matschig und nutzlos. Leg ihn also auf gut ableitendem Boden an, sodass überschüssige Feuchtigkeit in den Boden sickern kann. Bevor du den Kompost beginnst, solltest du dich vergewissern, dass sich an der gewählten Stelle keine Nässe staut. [9]
    • Leg niemals einen Kompost auf Beton, Zement oder Asphalt an.
  3. Liegt er für mehr als drei oder vier Stunden am Tag in der Sonne, wird wichtige Feuchtigkeit aus den Blättern und anderen Komponenten verdunsten. Dein Kompost sollte also maximal teilweise in der Sonne liegen, damit er feucht bleibt. Leg ihn etwa hinter einem großen Baum oder an einer Wand eines Schuppens an. [10]
    • Zu Beginn wird der Kompost sehr locker sein und möglicherweise vom Wind durch den Garten geweht werden. Bedenk das bei der Auswahl der richtigen Stelle.
    • Deck den Kompost mit einer Plastikplane ab, wenn du ihn nicht anderweitig vor Wind schützen kannst.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Wende und verwende deinen Kompost

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  1. Während trockener Wetterphasen solltest du den Kompost bewässern, damit er feucht bleibt. Es sollten sich aber keine Pfützen bilden. Der Kompost sollte so feucht sein, dass gerade ein paar Tropfen Wasser heraustropfen, wenn du eine Handvoll nimmst und zusammendrückst. [11]
    • In regnerischen Zeiten musst du den Kompost vermutlich über drei bis vier Wochen nicht bewässern. Schau alle paar Tage nach und vergewissere dich, dass er nicht austrocknet.
  2. Stoß Schaufel oder Mistgabel in den unteren Teil des Komposts und wende ihn im Uhrzeigersinn. Misch auf diese Weise den ganzen Komposthaufen durch. Die oberste Schicht sollte untergemischt werden und der Kompost sollte an der Oberfläche frisch und feucht aussehen. [12]
    • Regelmäßiges Wenden sorgt dafür, dass das Laub gleichmäßig kompostiert und der Haufen genug Sauerstoff bekommt.
    • Wenn sich im Inneren des Komposts Hitze bildet, sagt man auch, dass er "kocht".
  3. Ist das Material fertig kompostiert, hat es einen intensiven erdigen Geruch und sollte sich dick und krümelig anfühlen. Du solltest keine einzelnen Blätter oder Grashalme mehr darin erkennen können. Um den Kompost zu verwenden, verteil eine etwa 8 bis 10 cm dicke Schicht auf den Beeten in deinem Garten. [13]
    • Misch den Kompost mit den Fingern unter die oberste Erdschicht.
    • Kompost ist zwar toll geeignet, um die Erde mit organischen Materialien anzureichern, aber er hat nicht die gleiche Wirkung wie kommerzieller Dünger.
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Was du brauchst

  • Harke
  • Blätter
  • Müllsäcke (optional)
  • Rasenmäher
  • Gras
  • Mist (optional)
  • Maschendrahtzaun
  • Holzleisten (optional)
  • Mistgabel
  • Schaufel (optional)

Tipps

  • Wenn du in einer Stadt lebst, wird vermutlich der größte Teil des Laubs in deiner Umgebung auf Straßen fallen und von der Stadtreinigung weggefegt. Wenn du den Reinigungsplan kennst, kannst du jeweils einen Tag vorher Laub von der Straße aufsammeln. Nimm aber kein verschmutztes Laub aus dem Rinnstein mit, denn es könnte mit Öl und anderen Abfallstoffen von Fahrzeugen kontaminiert sein.
  • Findest du in deinem und den Nachbargärten nicht viel Laub, ruf in einer Gärtnerei oder beim Forstamt an und frag dort nach. Vielleicht kannst du dort säckeweise Laub abholen.
  • Lebst du in einer kalten Region, deck den Kompost mit einer Plastikplane ab, um die Wärme drinnen zu halten. Eventuell musst du ab und zu etwas Wasser hinzufügen. [14]
  • Hast du im Garten keinen Platz für einen richtigen Kompost, kannst du das Laub auch einfach zusammenharken und mehr oder weniger dort kompostieren lassen, wo es gelandet ist. Verteil es am besten so im Garten, dass die Schicht nirgendwo dicker ist als 5 bis 7 cm. So können Gras und kleinere Pflanzen unter dem kompostierenden Laub noch Licht und Luft bekommen.
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