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Für viele Nicht-Juden scheint Chanukka eine Art achttägiges, jüdisches Weihnachten zu sein. Geschenke, Lichter, Kerzen, Wunder - das klingt alles so vertraut. Es muss einfach das jüdische Weihnachten sein, denken sie sich. Die Wahrheit ist jedoch eine andere - und sie ist ziemlich faszinierend.

Vorgehensweise

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  1. Auch wenn die beiden Feiertage zu ungefähr der gleichen Zeit gefeiert werden, so werden doch grundverschiedene Dinge gefeiert.
    • Beim Chanukka wird eine andere Art Wunder gefeiert. Nach Judas Makkabäus' Sieg über die Syrier wurde der Zweite Tempel in Judäa wieder aufgebaut. Während dieser Zeit wurde eine Menorah entzündet, welche jede Nacht leuchten sollte. Und obwohl das Öl nur für eine Nacht genügte, brannten die Kerzen ganze acht Nächte lang. Diese acht Nächte wird jedes Jahr lang Chanukka gefeiert.
    • An Weihnachten wird die Geburt Jesu gefeiert, des Sohn Gottes. Für Christen stellt dies das größte Wunder dar und ist zusammen mit Ostern der wichtigste Feiertag der Christenheit.
  2. Hier ähneln sich die Feiertage wohl am meisten. Die Traditionen beider Feiertage entstanden in Zeiten der Verfolgung, doch auch hier sind die Unterschiede markant.
    • Auch wenn die lange Verfolgung durch die Griechen und der letztliche Sieg über die Syrier zu einer Reinigung des Tempels - und damit letztlich zum Wunder - führte, so ist die Menorah doch ein Zeichen für den Sieg über einen grausamen, aber besiegten Feind. Wie auch Weihnachtskerzen, so wird die Menorah oft ins Fenster gestellt, als Zeichen für die Gläubigen.
    • Das Aufstellen von Kerzen in den Fenstern ist bei den Christen ein Resultat der Verfolgung der katholischen Iren durch die protestantischen Engländer. Der Katholizismus war in Zeiten der Reformationen verboten und die Strafen waren hart - sie reichten bis zur Todesstrafe. Zur Weihnachtszeit ließen die katholischen Familien Irlands ihre Türen bei Nacht unverschlossen und ließen eine Kerze im Fenster brennen, als Zeichen dafür, dass sie einen Priester wünschten, der ihnen im Austausch für eine Mahlzeit und einen warmen Schlafplatz die Sakramente erteilen sollte. [1]
  3. "Aha!", sagen da die Christen, "Ihr tauscht doch auch Geschenke aus, nicht wahr? Wie an Weihnachten? ". Erkläre ihnen, dass es sich um eine Zeit des familiären Feierns handelt und dass, wenn Geschenke verteilt werden, es sich eher um Kleinigkeiten handelt. Der Geschenkewahn, der an Weihnachten, und zugegebenermaßen auch in kleinerem Rahmen an Chanukka, entbrennt, hat mehr mit ungezügeltem Konsum zu tun als mit Religion.
    • An Chanukka spielen Kinder (und auch Erwachsene) mit dem Dreidel, um das meiste Chanukka Geld zu gewinnen.
    • Viele Juden verteilen an Chanukka keine Geschenke.
    • An Weihnachten spielen Kinder mit ihrer neuen Barbie oder mit ihrem neuen, ferngesteuerten Helikopter (und greifen damit die Barbie an, keine Frage) und reißen Geschenk nach Geschenk auf. Erwachsene spielen mit ihrem neuen iWasauchimmer.
  4. Ein offensichtlicher Unterschied ist es, dass an den Weihnachtstagen, wenn die Christen ein Festessen mit Verwandten veranstalten und sich dabei den Wanst vollschlagen, die Juden gerne ins leere Kino gehen und chinesisch Essen (da Chinesen in der Regel auch kein Weihnachten feiern).
    • Viel "Chanukka-Essen" bezieht sich auf das Wunder selbst: viele traditionelle Gerichte beinhalten Latkes (Kartoffelpfannkuchen) und Sufganiyot (ähnlich wie Berliner/Pfannkuchen), welche in Öl frittiert werden.
    • Das christliche Festessen hat seinen Ursprung in heidnischen Zeiten. Der Feiertag selbst, obwohl die Geburt Jesu zelebriert wird, feiert nicht seinen eigentlichen (ziemlich unbekannten) Geburtstag. Die Christen übernahmen das Saturnalienfest, welches wiederum auf der Wintersonnenwende beruht - dem kürzesten Tag des Jahres, nach welchem die Sonne wiedergeboren wird. Mit den Feierlichkeiten an diesem Tag kam ein Festmahl: was könnte es am trostlosesten Tag des Jahres Schöneres geben als eine Feier?
  5. An den Weihnachtstagen sind die meisten Geschäfte und Unternehmen geschlossen. Niemand geht zur Arbeit, weil es einfach keine Arbeit gibt, zu welcher man zu gehen hat. Für die Juden ist das ein angenehmer, freier Tag. Für die Christen ist es die Zeit, um die Geburt Jesu zu feiern.
  6. Mach es einfach. Chanukka ist ein (relativ) niedriger, jüdischer Feiertag, der das Wunder des Lichtes zelebriert. Weihnachten ist der vielleicht bedeutsamste, christliche Feiertag. Er kombiniert die Geburt des Erlösers mit dem heidnischen Saturnalienfest. Jede Ähnlichkeit, die zwischen Weihnachten und Chanukka besteht, ist purer Zufall.
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Tipps

  • Verstehe, dass es auf der Welt viele Kulturen und Traditionen gibt und dass solche Zufälle immer und überall bestehen. So ziemliche jede Religion hat zu solch bedeutenden, naturmystischen Zeitpunkten ihre Feste, besonders um die Zeit der Sonnenwenden herum. Also genießt einfach die Feiertage, ganz egal, wie sie heißen.
  • Nimm an Chanukka-Festivitäten teil.
  • Erkläre deinen Kindern die Unterschiede zwischen Weihnachten und Chanukka.
  • Wenn deine jüdischen Freude dich an Chanukka einladen, dann gehe sie besuchen und lasse dir von ihnen die Feiertage erklären.
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Warnungen

  • Einige Nicht-Juden können und wollen den Unterschied zwischen Chanukka und Weihnachten nicht verstehen. Das ist ihr Recht, zwinge sie nicht zu ihrem Glück.
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