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Es herrscht noch kein medizinischer Konsens darüber, ob Pornografie wirklich süchtig machen kann. Es lässt sich aber nur schwer darüber streiten, dass Pornografie negative Auswirkungen auf die Wahrnehmung des menschlichen Körpers und auf sexuelle Beziehungen haben kann. Wie bei vielen anderen Angewohnheiten mit einer starken Anziehungskraft auch kann der übermäßige Konsum von pornografischen Material ernsthaft Probleme in deiner Beziehung und in anderen Aspekten deines Lebens verursachen. Untersuche dein Leben, um diese Effekte zu identifizieren, und dir geeignete Lösungen einfallen zu lassen.

Teil 1
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Den Zugang zu Pornografie blockieren

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  1. Sogar noch bevor du deine Festplatte aufräumst, solltest du zu deinem Partner, einem Freund oder einem angesehenen Gemeindemitglied gehen und deine Absichten, pornografisches Material aus deinem Leben zu streichen, ankündigen. [1] Jemanden zu finden, der dich durch Berg und Tal begleitet und unterstützt, kann die Sache viel einfacher machen.
    • Das kann dir auch ganz praktisch z.B. bei der Installation von Anti-Porno Software helfen. So kannst du selbst das Passwort nicht kennen und wirst weniger in Versuchung geführt.
  2. Solange das Material noch da ist, ist ein Rückfall in alte Gewohnheiten einfach. Lösche alle pornografischen Dateien auf deinem Computer und deinem Mobilgerät. Wirf alle Pornomagazine, CDs und andere Materialien weg.
  3. Es sind viele Programme auf dem Markt, aber in den meisten Fällen benötigst du die Hilfe von einem Freund, der sich für dich ein geheimes Passwort aussucht, damit du die Sperre nicht umgehen kannst. Hier sind ein paar gute Optionen: [2] [3]
    • „Qustodio“ hat eine breite Auswahl an Einstellungen und funktioniert auf fast jedem Computer und Mobilgerät, mit der Ausnahme von Linus-Geräten. Es sind eine kostenlose und eine Premium-Version verfügbar.
    • Auf einem Windows-PC kannst du „Microsoft Family Safty“ kostenlos verwenden.
    • „Norton Family Online“ ist eine kostenlose Option für Windows, Android und iOS. Du kannst zusätzliche Features mit einer 30 Tage lang kostenlosen Probeversion ausprobieren.
    • Covenant Eyes (englisch) , eine christliche Firma aus den USA, bietet für 10 Dollar im Monat ein Angebot für Computer und Mobilgeräte und kann selbst den Account-Inhaber davon abhalten, den Schutz zu umgehen.
  4. Wenn du wahrscheinlich deine Zeit damit verbringen wirst, dir einen Weg um die Blockadesoftware zu suchen, verhindere das gleich im Vorraus, indem du dein WiFi ausschaltest oder dein Internetkabel von deinem Computer oder Mobilgerät trennst, wann immer du das Internet nicht für andere Zwecke benötigst.
    • Wenn außer dir niemand das Netzwerk nutzt, stecke oder schalte auch deinen Router oder dein Modem aus. Je mehr Schritte du machen musst, um wieder online gehen zu können, desto wahrscheinlicher ist es, dass du in einem Moment der Schwäche doch stark bleibst.
  5. Wenn du oft gelangweilt oder alleine bist, wird die Versuchung, zur Pornografie zu greifen, nur schwer zu besiegen sein. Finde etwas anderes, um dich beschäftigt zu halten:
    • Beginne mit einer täglichen Sportroutine. Sport schüttet Endorphine und andere „Wohlfühl-Chemikalien“ aus. Aus diesem Grund nutzen ihn viele, um eine Sucht zu überwinden. [4]
    • Mache Urlaub oder einen Wochenendausflug, um mit deinen Anstrengungen zu beginnen. Gewohnheiten sind oft leichter zu ändern, wenn sie mit einer Veränderung der Umgebung oder der Umstände einhergehen. [5]
    • Frage einen Freund, ob er dich in sein Hobby einführt. Soziale Aktivitäten machen dich automatisch mit einer Person oder einer Gruppe vertraut, die dich dazu ermutigt, deine Veränderungen durchzuhalten, selbst wenn sie gar nicht wissen, warum du das Hobby aufgegriffen hast.
Teil 2
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Deine Gewohnheiten verändern

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  1. Pornografie und Sex sind emotionsgeladene Themen, und es herrscht bisher kein Konsens unter Psychologen und Medizinern über den Effekt von Pornografie oder darüber, welche pornografischen Angewohnheiten als Sucht angesehen werden sollten. Davon abgesehen - die folgenden Warnsignale sollten dir einen Hinweis darauf geben, dass deine Angewohnheiten etwas zu ernst werden: [6]
    • Du findest es schwer, deinen Konsum von pornografischen Material zu beschränken.
    • Du lügst, wenn es darum geht, wie viel pornografisches Material du dir anschaust.
    • Deine Beziehung, dein Job oder dein Studium müssen oft hinter der Pornografie hintanstehen.
    • Du schaust dir lieber Pornografie an, als wirklich Sex zu haben.
  2. Führe ein Notizbuch darüber, wann und wie oft du den Drang verspürst, dir Pornografie anzuschauen. Beschreibe die Szenerie, direkt bevor das Verlangen einsetzt, inklusive deiner Stimmung, was du gerade tust und wie du dich den Tag über gefühlt hast. Stress, Schlafmangel, Freunde, die sich Pornos anschauen oder sich über Pornos unterhalten, oder der leichte Zugang zu Pornografie sind alles mögliche Auslöser.
  3. Falls möglich, versuche die Auslöser komplett zu vermeiden. Wenn eine halb-erotische Fernsehwerbung ein Auslöser für dich ist, schaue dir die Programme nicht an, die solche Inhalte senden. Wenn es dein Arbeitsweg am örtlichen Universitätscampus vorbei ist, fahre das nächste Mal einen anderen Weg. Wenn du deine Auslöser nicht ohne extreme Maßnahmen vermeiden kannst, plane im Voraus, wie du die Effekt der Auslöser abwehren kannst.
    • Wenn die Auslöser nicht zu vermeiden sind, stelle einen Plan in deinem Kopf darüber auf, was du in der entsprechenden Situation tun wirst. Stelle dir vor, wie du den Auslöser ignorierst, denke stattdessen darüber nach, was du zum Abendessen machen willst oder stehe vom Computer auf und gehe eine Runde spazieren.
    • Trage Gegenstände bei dir, die dich ablenken können, wie z.B. ein aufregendes Buch oder eine Rätselsammlung. [7]
  4. Wenn du sexuell oder romantisch frustriert bist, versuche eine echte Beziehung zu finden oder eine offene, rein sexuelle Beziehung. Wenn du deswegen mit den Pornos aufhören willst, weil sie eine unrealistische Darstellung von Sex und dem menschlichen Körper zeigen, oder aufgrund der Art, wie sexuelle Partner in ihnen behandelt werden, könntest du darüber nachdenken, dir weniger massentaugliche Pornos anzuschauen, die genau diese Probleme aufgreifen, wie z.B. die Videos die bei den „Feminist Porn Awards“ ausgezeichnet werden.
  5. Wenn der Versuch, mit deiner Pornosucht alleine fertigzuwerden, zu schwierig für dich ist oder für zu viel Stress in deinem Leben sorgt, wende dich an einen Therapeuten oder ein zwölf-Stufen Programm. [8] Eine Therapie ist besonders dann wichtig, wenn du in deiner Vergangenheit sexuellen oder körperlichen Missbrauch erlebt hast oder unter Depressionen oder Angstzuständen leidest.
    • Wenn du eine unbefriedigende sexuelle Beziehung mit einem Partner führst, könntet ihr euch überlegen, zusammen zu einer Sexualtherapie/Sexualberatung zu gehen. Eine Studie hat auch gezeigt, dass selbst eine gewöhnliche Paartherapie das Sexualleben in einer Beziehung stärken kann. [9]

Tipps

  • Du musst nicht das Masturbieren zusammen mit den Pornos aufgeben. Mediziner halten Masturbation für eine normale, gesunde Aktivität, solange sie keinen Stress in deiner Beziehung verursacht. [10]
  • Gläubige Christen identifizieren sich oft schneller als Pornosüchtige als nicht religiöse Menschen, die ungefähr dieselbe Menge an Pornografie konsumieren. [11] Die Ratschläge eines religiösen Führers können deine Ängste vielleicht reduzieren. Du solltest aber auch in Betracht ziehen, dir Ratschläge aus einer Sexualerziehungs-Perspektive geben zu lassen.
  • Installiere Apps, die deine Gewohnheiten aufzeichnen sollen, wie z.B. „Brainbuddy“ oder „Habit Streak“. Diese zeichnen deine Fortschritte auf und verhindern einen Rückfall.

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