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Die Vergesellschaftung von Hunden ist anders als die bei Menschen. Wenn Hunde sich begegnen, sagen sie auf andere Weise "hallo" und schütteln sich die Hände. Wenn du einem Hund zum ersten Mal begegnest, musst du sein Vertrauen gewinnen, indem du die Hundesprache einsetzt, statt der menschlichen Sprache. Wenn du versuchst, das Vertrauen eines neuen Welpen oder Hunds zu gewinnen, musst du außerdem bestimmte Techniken anwenden, damit der Hund dich als Freund und Besitzer ansehen kann, statt als Bedrohung.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Einen Hund dazu bringen, dass er anfängt, dir zu vertrauen

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  1. Wenn du zum ersten Mal mit einem dir unbekannten Hund interagierst, vermeide die Versuchung, dich dem Hund in aufgeregtem Zustand zu nähern. Strahle stattdessen Ruhe und Entspannung aus. Verhalte dich ruhig und begrüße den Hund leise. [1]
    • Aufgeregtes Verhalten kann den Hund aufregen und zu einer aggressiven Begrüßung führen, z.B. durch Hochspringen oder Anbellen. Dies kann außerdem den Kampf- oder Flucht-Instinkt des Hunds auslösen, da sich ein Fremder, der sich dem Hund mit hoher Energie nähert, für den Hund wie eine Bedrohung anfühlen kann.
  2. Respektiere den Raum des Hunds, indem du dich zuerst an den Menschen oder Besitzer des Hunds wendest. Ignoriere den Hund und vermeide es, zu nah am Hund zu stehen. Dies gibt dem Besitzer die Zeit, dir die Erlaubnis zu geben, mit dem Hund zu interagieren. [2]
  3. Frage den Besitzer, ob du mit dem Hund interagieren kannst. Wenn er zustimmt, nähere dich dem Hund von der Seite, niemals von vorne. Knie dich zum Hund nach unten und schau in die gleiche Richtung wie der Hund. Dies zeigt dem Hund, dass du seinen persönlichen Raum einnimmst, aber nicht streitlustig bist. [3]
    • Stelle keinen Blickkontakt her und halte deine Hand als Faust nach unten.
  4. Statt dass du deine Hand zum Hund ausstreckst, lasse ihn auf dich reagieren, indem er an deiner Hand schnüffelt. Wenn er ruhig bleibt, kannst du seine Brust streicheln. Berühre einen unbekannten Hund nicht von oben oder klopfe ihm auf den Kopf. [4]
    • Wenn der Hund dir die Hand leckt, hat er dich akzeptiert. Aber wenn er seinen Kopf wegdreht oder nicht auf dich achtet, hat er kein Interesse an einer Interaktion. Nimm dies nicht persönlich. Interagiere stattdessen wieder mit dem Besitzer und versuche es noch einmal, wenn du den Hund das nächste Mal triffst.
  5. Wenn du versuchst, einen Hund dazu zu bringen, dir als seinem neuen Besitzer zu vertrauen, kannst du Leckerli in diesen Prozess integrieren, indem du es dem Hund erlaubst, sich dir zu nähern und ein Leckerli aus deiner Hand zu nehmen. Wenn der Hund das Leckerli nimmt, sage "guter Hund". Nach ein paar Sitzungen dieser Art berührt der Hund vielleicht deine Hand, bevor er das Leckerli nimmt. Sobald er damit anfängt, kannst du ihn an der Brust und unter dem Kinn streicheln.
    • Es kann Zeit brauchen, das Vertrauen eines Hunds zu gewinnen, und je mehr du ruhig mit dem Hund interagierst, desto wahrscheinlicher ist es, dass er dir vertraut. Fahre langsam mit der Verwendung des Leckerlis bis zum Streicheln des Hunds fort, um ihn nicht zu verängstigen. Wenn er es dir erlaubt, ihn zu streicheln, ist das erste Vertrauen zwischen dir und deinem Hund hergestellt.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Gehorsamkeits-Training

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  1. Oftmals können Hunde scheu sein oder Angst in der Nähe bestimmter Personen zeigen, z.B. einem Mann oder einer bestimmten Person im Haus gegenüber. Wenn dein Hund Angst und Misstrauen in der Nähe einer bestimmten Person zeigt, überlege, woran dies liegen könnte. Vielleicht stellt die Person ein bedrohliches Verhalten zur Schau und macht z.B. viel Krach, spricht mit lauter Stimme mit dem Hund oder ist beim Spiel mit dem Hund aggressiv.
    • Es kann auch sein, dass der Hund eine bevorzugte oder "sichere" Person im Haushalt hat. Es kann sein, dass er zur sicheren Person geht, wenn die gefürchtete Person in den Raum kommt. Es ist wichtig, dass der Hund lernt, der gefürchteten Person zu vertrauen und sicher mit ihr zu interagieren. Bringe ihn dazu, dies zu lernen, indem die gefürchtete Person den Hund füttert, mit ihm Gassi geht und Gehorsamkeits-Training mit dem Hund macht. Dies hilft dem Hund, positive Dinge mit der gefürchteten Person zu assoziieren und mit der Zeit Vertrauen zu der Person zu entwickeln.
    • Wenn du die sichere Person für den Hund bist, versuche ihn zu ignorieren, wenn er sich an dich klammert oder zu dir kommt. Ermutige ihn, mit der gefürchteten Person zu interagieren, damit er versteht, dass er lernen muss, ihr zu vertrauen. Dies hilft dem Hund im Gegenzug, anderen Menschen neben der sicheren Person zu vertrauen.
    • Die gefürchtete Person sollte die Technik für die erste Begegnung mit dem Hund befolgen und das Vertrauen zwischen ihr und dem Hund aufbauen. Dies bedeutet, dass sie sich ruhig verhält, keinen Blickkontakt herstellt, den Hund an ihr riechen lässt und den Hund mit einem Leckerli dazu bringt, mit ihr zu interagieren.
  2. Beginne im Gehorsamkeits-Training leicht, indem du ihm einfache Kommandos wie "sitz", "bleib" und "komm" beibringst. Passe deine Haltung und deine Körperhinweise an, damit dein Hund lernen kann, deine Körpersprache zu lesen und auf deine Kommandos reagiert. [5]
    • Wenn es jemanden gibt, vor dem der Hund im Haus Angst hat, lasse die gefürchtete Person das Gehorsamkeits-Training mit dem Hund machen.
    • Stehe immer auf, wenn du deinem Hund ein Kommando gibst. Gewöhne es dir nicht an, zu sitzen oder zu hocken, wenn du deinem Hund ein Kommando gibst, da dein Hund lernt, nur zu reagieren, wenn du in dieser Position bist.
    • Lasse deinen Hund das Kommando als Hinweis erkennen, nicht das Leckerli. Wenn du seine Leckerlis in einer Tasche hast, solltest du die Hände aus den Taschen lassen, wenn du ein Kommando gibst. Halte während des Trainings auch keine Leckerlis oder Beutel mit Leckerlis in den Händen. Dies bringt deinem Hund bei, auf dein Kommando zu reagieren, nicht auf die Ansicht der Leckerlis.
    • Trainiere deinen Hund in verschiedenen Zimmern deines Hauses und wenn ihr spazieren geht. Dies bringt ihm bei, dass er Kommandos überall befolgen muss, nicht nur in einem Zimmer oder Bereich des Hauses.
    • Gehe weiterhin in andere Zimmer und in den Garten, wenn du deinem Hund etwas beibringst. Halte eine konstante Trainingsroutine bei und gib deinem Hund während eurer täglichen Spaziergänge Kommandos, damit er lernt, den Kommandos in vielen verschiedenen Umgebungen und Situationen zu folgen.
  3. Verwende nicht zu viele Belohnungen, da sie in Bestechung ausarten können. Vermeide dies, indem du nur dann Leckerlis gibst, wenn dein Hund verstanden hat, was er tun soll. [6]
    • Weise deinen Hund z.B. an, "sitz" zu machen, und warte dann zwei bis drei Sekunden, bis er dem nachgekommen ist. Halte das Leckerli in deiner Tasche und halte die Hände aus den Taschen, damit dein Hund nicht sehen kann, dass du nach einem Leckerli greifst, bevor er sitzt. Wenn er sitzt, greife in deine Tasche und gib ihm ein Leckerli. Dies bringt ihm bei, nur das verbale Kommando zu befolgen und nicht allein durch Leckerlis motiviert zu sein.
  4. Auch wenn es Diskussionen in Bezug auf die Anwendung von Gewalt beim Training von Hunden gibt, argumentieren Verhaltensexperten, dass starke Bestrafung deinen Hund verängstigen und traumatisieren kann. Dies könnte dann zu mehr Misstrauen und Aggression von deinem Hund führen. Eine bessere Langzeitlösung ist positives, auf Belohnungen basierendes Training mit Fokus auf sanfte Methoden, um das Vertrauen deines Hunds zu gewinnen.
    • Beginne durch Gewinnen des Vertrauens deines Hunds durch sanfte Interaktion und positive Verstärkung während des grundlegenden Gehorsamkeitstrainings. Du kannst dann das Selbstbewusstsein in deinem Hund aufbauen, indem du gutes Verhalten mit verbalem Lob förderst.
    • Wenn der Hund etwas falsch macht oder ein Kommando nicht befolgt, gib ein klares, aber freundliches "nein" ab. Du kannst den Hund auch ignorieren und das Kommando später noch einmal versuchen. Vermeide es, deinen Hund zu schlagen, ihn anzuschreien oder auszuschimpfen oder an der Leine zu ziehen, um ihn zu korrigieren.
    • Ignoriere z.B. das Bellen deines Hundes, wenn er aufgrund von Nervosität während eines Spaziergang anfängt zu bellen, statt an der Leine zu ziehen. Lenke dann mit einem Kommando die Aufmerksamkeit des Hundes auf dich. Wenn der Hund aufhört zu bellen, lobe ihn und gib ihm eine Belohnung für sein stilles Verhalten. Dies lässt den Hund erkennen, dass nervöses Bellen keine effektive Reaktion auf Gefühle der Angst ist. Stattdessen wird er lernen, dich anzuschauen, um seine Angst zu bezwingen.
  5. Wenn sich dein Hund mit den grundlegenden Gehorsamkeits-Kommandos wohlzufühlen scheint, ist er vielleicht bereit für einen offiziellen Kurs. Es ist wichtig, dass du das Vertrauen zwischen dir und deinem Hund aufbaust, bevor du ihn bei einem professionellen Training anmeldest, da ihm dies ermöglicht, selbstbewusst und ohne Angst mit anderen Trainern und Hunden zu interagieren.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Täglich mit dem Hund interagieren

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  1. Wenn dein Hund anderen Leuten zu misstrauen scheint oder sich in Gesellschaft anderer scheu verhält, versuche, ihn daran zu gewöhnen, in Gesellschaft anderer Leute zu sein, wann immer möglich. Dies könnte bedeuten, dass du deinen Hund mitnimmst, wenn du Einkäufe erledigst. Bringe deinen Hund mit so vielen Leuten und Hunden wie möglich in Kontakt. Dies erleichtert deinem Hund die Vergesellschaftung und gibt dir Kontrolle, da er an der Leine und in deiner Nähe ist.
    • Stelle sicher, dass sich andere Leute dem Hund auf nicht-aggressive Weise nähern, wenn sie mit ihm interagieren. Stelle sicher, dass du die Kontrolle über jede Interaktion hast, damit sich dein Hund nicht verängstigt oder bedroht fühlt.
    • Du solltest deinen Hund nie dazu zwingen, mit einer anderen Person oder einem Hund zu interagieren. Lasse den Hund an der Person riechen und schiebe den Hund nie näher an eine Person oder einen anderen Hund, wenn er sich unwohl zu fühlen oder desinteressiert scheint.
  2. Vermeide es, dich anzuspannen oder Nervosität zu zeigen, wenn du mit deinem Hund Gassi gehst, da dies die gleichen Auswirkungen auf ihn haben kann. Bleibe während des Spaziergangs entspannt und halte deinen Hund nahe bei dir.
    • Verhindere mit einfachem Gehorsamkeits-Training, dass dein Hund andere anbellt oder sich aggressiv ihnen gegenüber verhält. Vermeide es, an der Leine zu ziehen oder dich angespannt zu verhalten. Wenn sich während des Spaziergangs jemand dir oder deinem Hund zu schnell nähert oder zu nahe kommt, warne die Person, dass sie zurückgehen soll. Sage höflich "bitte gehe einen Schritt zurück, danke; ich arbeite mit meinem Hund an ein paar Dingen.".
    • Belohne deinen Hund immer, wenn er gutes Verhalten auf einem Spaziergang zeigt, und gib deinem Hund mit ruhigem Tonfall Kommandos. Wenn dein Hund in der Nähe von anderen Angst oder Misstrauen zeigt, verhätschle oder tröste ihn nicht. Befiehl ihm einfach, dass er weitergehen und von der Angstquelle weggehen soll. Ansonsten zeigst du ihm, dass er Aufmerksamkeit von dir bekommt, wenn er verängstigt oder durcheinander ist, und dies könnte sein ängstliches Verhalten verstärken.
  3. Gib deinem Hund mit einem beständigen Pflegeplan direkte Aufmerksamkeit und Fürsorge. Du könntest deinen Hund jeden Abend vor dem Schlafengehen eine halbe Stunde lang bürsten oder ihm morgens vor der Arbeit lange den Bauch reiben. Zeige deinem Hund Zuneigung, indem du sein Fell pflegst und ihn streichelst, und er wird dich als Quelle der Positivität und Anerkennung ansehen. [7]
  4. Baue mit Spielen, die nicht bedrohlich oder aggressiv sind, Vertrauen zwischen deinem Hund und dir auf. Dies könnte Fangen spielen sein, wo du anfängst, auf dem Boden herumzukriechen und dich umher zu rollen, um das Interesse deines Hunds zu gewinnen, das Gleiche zu tun. Ermutige deinen Hund dann, dir im Zimmer zu folgen. Dies ist eine Form des leichten Spiels, das deinem Hund auch beibringen wird, dir zu folgen und für Führung zu dir zu schauen.
    • Du kannst dieses Spiel dann auch mit Verstecken abwechseln, wo du deinem Hund sagst, dass er "sitz" machen soll und dich dann an einer teilweise sichtbaren Stelle im Zimmer versteckst. Du kannst dann deinem Hund sagen, dass er "kommen" soll und er sollte kommen und dich an der Stelle finden. [8]
  5. Wenn du Spaß mit ein paar Spielen mit deinem Hund hast und er sich mit einfachen Kommandos wohlzufühlen scheint, vergesellschafte ihn, indem du einer Hundespielgruppe beitrittst oder mit ihm zu Verabredungen zum Spielen mit anderen Hunden gehst. Suche nach Hundetreffen in deiner Gegend oder sprich mit anderen Hundebesitzern im Hundepark, um zu sehen, ob du eine Verabredung organisieren kannst, vor allem wenn sich dein Hund mit einem bestimmten Hund wohlzufühlen scheint.
    • Deinen Hund zu vergesellschaften wird ihm beibringen, sich in der Gesellschaft anderer Leute und Hunde ruhig zu verhalten, und zeigt ihm, wie er Vertrauen zu Fremden aufbaut.
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