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Wenn du deine eigenen Schnittmuster machen kannst, kannst du eine Menge Geld und Zeit in muffigen Umkleidekabinen sparen. Zeichne deine eigenen Kreationen passend zu deinen Körpermaßen und näh deine Blusen und Kleider selbst, dann kannst du sicher sein, dass sie wie angegossen passen. Willst du noch einfacher an Schnittmuster kommen, nimm ein Kleidungsstück, das dir hervorragend passt, und zeichne es auf Papier nach.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Nimm deine Maße und übertrag sie in ein Schnittmuster

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  1. Damit du Schnittmuster anfertigen kannst, die genau deinen Maßen entsprechen, musst du zunächst mit einem weichen Maßband diese Maße in Erfahrung bringen und sie aufschreiben: [1]
    • Brustumfang bei Damenbekleidung: Wickle das Maßband um die fülligste Stelle deines Busens.
    • Taille : Miss um die schmalste Stelle deiner natürlichen Taille herum.
    • Größe für Kleider: Stell dich gerade an eine Wand und lass jemanden dich von Kopf bis Fuß messen.
    • Kragenweite für Männerhemden: Wickle das Maßband an der Stelle um deinen Hals, wo der Kragen deines Hemds verlaufen soll.
    • Hüfte : Leg das Maßband um die breiteste Stelle deiner Hüfte.
    • Rückenlänge und -breite: Miss vom Hals bis zur Taille, um die Länge in Erfahrung zu bringen, und anschließend übe die breiteste Stelle deines Rückens für die Breite.
    • Brust: Miss die breiteste Stelle deiner Brust aus (bei Frauen direkt über dem Busen).
    • Ärmellänge: Miss von der Schulter am Arm hinunter bis zu der Stelle, an der der Ärmel enden soll.
    • Schulterlänge: Miss vom Hals bis zur Stelle der Schulternaht.
    • Oberarmweite: Wickle dein Maßband um die dickste Stelle deines Arms kurz vor der Achselhöhle.
  2. Watermark wikiHow to Dein eigenes Schnittmuster anfertigen
    Überleg dir, ob du einen Rock, eine Hose, ein Top oder ein Kleid nähen willst, ob dein Kleidungsstück Ärmel haben soll und wie es geschnitten sein soll. Zeichne deine Idee möglichst detailliert auf. Nun kannst du sehen, wie du das Kleidungsstück am besten in einzelne „Puzzleteile“ zerlegen kannst, die du dann zuschneiden und zusammennähen musst. [2]
    • Machst du etwa ein einfaches Kleid, brauchst du nur Vorderteil, Rückenteil und Ärmel oder Träger.
  3. Watermark wikiHow to Dein eigenes Schnittmuster anfertigen
    Leg ein großes Stück Schnittmusterpapier oder braunes Packpapier auf eine ebene Arbeitsoberfläche und vergewissere dich, dass eine Seite des Papiers perfekt gerade ist. Dann leg ein Lineal 5 cm von der oberen Kante des Papiers an und miss von diesem Punkt aus die gewünschte Länge deines Kleidungsstücks ab. [3]
    • Bist du beispielsweise 1,80 m groß, solltest du für ein Minikleid von 92 cm ausgehen, für ein knielanges Kleid von 100 cm und für ein bodenlanges Kleid von 152 cm.}}
    • Die gerade Kante des Papiers wird die vordere Mittellinie des Musters. Mach alle Längenmarkierungen an dieser Kante.

    Tipp: Um herauszufinden, wie lang ein Kleid sein muss, schau dir deine Körpergröße an und überleg dir, wie viel von deinem Körper dein Kleid bedecken soll. Wenn du eine Bluse oder ein Top machen willst, schau dir deine Rückenlänge an und entscheide, wo das Oberteil im Verhältnis zu deiner Taille enden soll.

  4. Watermark wikiHow to Dein eigenes Schnittmuster anfertigen
    Leg ein gerades Lineal in einem 90-Grad-Winkel oben an der Mittellinie an. Zeichne dort eine horizontale Linie für die Schulterbreite. Dann bewege das Lineal nach unten und zeichne eine horizontale Linie für die Brust. Zeichne danach die Taille und schließlich ganz unten die Hüftlinie. [4]
    • Schau auf die Maße, die du aufgeschrieben hast, um herauszufinden, wo du das Lineal jeweils für Schulter, Brust, Taille und Hüfte ansetzen solltest.
  5. Watermark wikiHow to Dein eigenes Schnittmuster anfertigen
    Schau dir deine Maße an und mach einen Punkt auf der Brustlinie bei einem Viertel der gemessenen Breite. Mach es bei Taille und Hüfte ebenso. Dann nimm einen Bleistift und ein geschwungenes Lineal und zeichne eine Linie, die die Punkte auf Brustlinie, Taillenlinie und Hüftlinie miteinander verbindet. [5]
    • Hast du etwa einen Brustumfang von 100 cm gemessen, kommst du dabei auf 25 cm. Mach also einen Punkt 25 cm vom Anfang der Brustlinie.
    • Damit hast du eine Markierung für dein Mittelstück.
  6. Watermark wikiHow to Dein eigenes Schnittmuster anfertigen
    Nimm das geschwungene Lineal und zeichne deine Halslinie von der Schulterlinie bis zur Mittellinie. Diese Linie kannst du so hoch oder niedrig einzeichnen wie du magst. Denk daran, dass sie hinten meist etwas höher ist als vorne. Lass Platz für eine Armöffnung und zieh eine geschwungene Linie von der Schulter bis hinunter zur Brustlinie. [6]
    • Damit die Schulter natürlich aussieht, solltest du sie sanft nach unten abfallen lassen.
  7. Watermark wikiHow to Dein eigenes Schnittmuster anfertigen
    Nimm ein Lineal oder Speziallineal für Nahtzugaben und zieh eine Linie, die genau parallel zur äußeren Linie deines Schnittmusters verläuft. Gib auf diese Weise an jeder naht 1,25 cm zu. [7]
    • Verdopple die Nahtzugabe an der unteren Linie, damit das fertige Stück leichter zu säumen ist.
    • Ist dein Schnittmuster beispielsweise 152 cm lang, gib 2,5 cm zu und zieh die Linie bei 154,5 cm.
  8. Watermark wikiHow to Dein eigenes Schnittmuster anfertigen
    Schau dir die Maße an, die du für die Armlänge und die Oberarmweite genommen hast und entscheide dich für eine Ärmelform. Zeichne die Vorlage auf. [8]
    • Möglicherweise sollen deine Ärmel 12,5 cm lang werden und du rechnest mit einer Oberarmweite von 30 cm.
  9. Leg ein weiteres Stück Papier unter dein vorgezeichnetes Muster. Steck die beiden Papierstücke zusammen und nimm eine Schere zur Hand. Schneid entlang der äußeren Linie für die Nahtzugabe beide Schichten aus. Das untere Papier wird das Rückenteil. Pass auf, dass du die Halslinien einzeln ausschneidest, damit du sie vorn und hinten unterschiedlich hoch setzen kannst.
    • Möglicherweise möchtest du vorne einen tiefen Ausschnitt haben und hinten die Halslinie hoch lassen.
    • Beschrifte jedes Teil deines Schnittmusters, damit du nicht den Überblick verlierst.

    Tipp: Wie viele Teile du brauchst, hängt von der Form des Kleidungsstücks ab. Für ein einfaches T-Shirt brauchst du vielleicht nur vier Teile – Vorderseite, Rückseite, Ärmel und Kragen. Ein weit ausgestellter Rock kann aus etwa sechs identischen Teilen bestehen, die alle an einem Bund befestigt sind.

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Methode 2
Methode 2 von 2:

Benutz vorhandene Kleidungsstücke als Vorlage

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  1. Schneide ein Stück Papier ab, dass größer als dein Musterkleidungsstück ist, und falte es in der Mitte. Dann leg es auf eine ebene Arbeitsoberfläche – nicht auf einen Teppich oder eine Tischdecke. Wenn du kein Schnittmusterpapier hast, kannst du auch braunes Packpapier benutzen. [9]
    • Du kannst auch auf einer stabilen Pinnwand arbeiten, wenn du das Kleidungsstück gerne auf dem Papier feststecken möchtest, während du arbeitest.
  2. Watermark wikiHow to Dein eigenes Schnittmuster anfertigen
    Da die meisten Kleidungsstücke symmetrisch geschnitten sind, musst du dein Kleidungsstück der Länge nach falten, damit die Naht in der Mitte sichtbar wird. Wenn du das Kleidungsstück genau gefaltet hast und die Nähte ordentlich aufeinander liegen, kannst du es mit Stecknadeln fixieren, damit es nicht wieder verrutscht. [10]
    • Du zeichnest jedes einzelne Teil des Kleidungsstücks nach, deshalb steck nur den Teil des zukünftigen Schnittmusters ab, den du nun nachzeichnen willst.

    Tipp: Vergewissere dich, dass dir das Kleidungsstück, das du kopieren willst, gut passt. So kannst du einfacher ein Schnittmuster herstellen, das deiner Größe entspricht, ohne zu große Anpassungen machen zu müssen.

  3. Watermark wikiHow to Dein eigenes Schnittmuster anfertigen
    Leg die Faltkante des Kleidungsstücks an die Faltkante des Papiers an. Steck an den Rändern entlang etwa alle 7,5 bis 10 cm Stecknadeln ein, damit das Stück nicht verrutschen kann, während du es nachzeichnest. [11]
    • Wenn dein Kleidungsstück zum Beispiel Ärmel hat, falte diese zunächst über den Hauptteil, damit sie nicht herausschauen.
    • Du kannst diese Technik für die unterschiedlichsten Kleidungsstücke benutzen, aber am besten eignet sie sich für alle Sachen, die aus einfachen Formen zusammengenäht sind, wie etwa eine Tunika. Ein gefüttertes Kleid mit Abnähern erfordert hingegen etwas mehr Arbeit.
  4. Nimm einen Bleistift, Schneiderkreide oder ein Schneiderrädchen und fahr damit die Nähte des Stücks nach, das du aufs Papier gesteckt hast. Versuch jetzt noch nicht, jeden Teil des Stücks nachzuzeichnen. [12]
    • Wenn du an einer Stelle nicht mehr weiterkommst, weil ein weiterer Stoffteil des Stücks im Weg liegt, musst du diesen umfalten oder ein Schneiderrädchen benutzen. Dieses kannst du einfach übe den Stoff rollen, denn es beschädigt den Stoff nicht.
  5. Zieh die Stecknadeln heraus und leg das Kleidungsstück an die Seite. Nimm einen Filzstift und zieh die Linie deutlich nach. Nun kannst du die Vorlage beschriften. [13]
    • Schreib zum Beispiel „vorne Mitte“ auf das Teil.
    • Du kannst außerdem alle Linien markieren, die spezifisch für das jeweilige Stück sind. Zieh zum Beispiel eine geschwungene Linie um anzuzeigen, wo die Halslinie auf die Mittellinie trifft.
  6. Watermark wikiHow to Dein eigenes Schnittmuster anfertigen
    Benutz ein Schneiderlineal und zeichne 1,25 cm außerhalb der bisherigen äußeren Linie eine weitere rund um das Teil herum. Das ist die Nahtzugabe. [14]
    • Bei den meisten kommerziellen Schnittmustern ist die Nahtzugabe 1,5 cm. Für welchen Wert du dich entscheidest, bleibt dir überlassen.
  7. Watermark wikiHow to Dein eigenes Schnittmuster anfertigen
    Breite ein weiteres Stück Papier aus und wiederhol den ganzen Prozess für jeden einzelnen Bestandteil deines Kleidungsstück, den du annähen musst. Mach dir eine Notiz auf der jeweiligen Vorlage, wenn du dort etwa einen Verschluss wie einen Haken, Knopf oder Reißverschluss anbringen willst. [15]
    • Wenn du etwa ein einfaches Shirt nähst, hast du vermutlich ein Vorderteil, ein Rückenteil, ein Ärmelteil und ein Kragenteil.

    Tipp: Vergiss nicht, jedes Teil deines Musters zu beschriften. So kannst du das Muster später viel einfacher benutzen, wenn du schon längst vergessen hast, welches Teil welches war.

  8. Nimm eine scharfe Schere und schneid jedes Teil einzeln aus. Denk daran, das Papier an den richtigen Stellen auf Hälfte gefaltet zu lassen, damit du nicht aus Versehen dein Muster zerschneidest. [16]
    • Wenn es dir lieber ist, kannst du auch eine Schneidematte unter das Papier legen und die Teile mit einem Rollschneider ausschneiden.
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Tipps

  • Wenn es dir nicht mehr schwer fällt, einfache Muster anzufertigen, kannst du mit Mustern für Hosen oder Shorts anfangen. Dabei werden oft Abnäher gesetzt, deshalb sind sie für Anfänger noch eine zu große Herausforderung. [17]
  • Leg Gewichte auf dein Kleidungsstück, damit es seine Form behält, während du es auf das Papier steckst.
  • Lass zwischen den einzelnen Teilen deines Schnittmusters wenigstens jeweils 2,5 cm Platz, wenn du sie aufzeichnest. So kannst du sie nachher leichter ausschneiden.
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Was du brauchst

Nimm deine Maße und übertrag sie in ein Schnittmuster

  • Schnittmusterpapier
  • Lineal
  • Bleistifte
  • Maßband
  • Schere
  • Stecknadeln

Benutz vorhandene Kleidungsstücke als Vorlage

  • Kleidungsstück zum Nachzeichnen
  • Schnittmusterpapier oder braunes Packpapier
  • Stecknadeln
  • Bleistift, Schneiderkreide oder Schneiderrädchen
  • Stift
  • Schere oder Rollschneider
  • Gerades oder gerundetes Schneiderlineal

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