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Chihuahuas sind kleine Hunde, weshalb es bei der Geburt zu Komplikationen kommen kann. Chihuahua-Welpen haben unverhältnismäßig große Köpfe, d.h. es besteht eine erhöhte Gefahr, dass sie im Geburtskanal steckenbleiben. Aus diesem Grund und um zusätzlichen Stress bzw. Gefahren für Mutter und Welpen zu vermeiden, solltest du dich auf die Geburt vorbereiten. Wenn du außerdem weißt, welche Anzeichen auf Probleme hinweisen, dann kannst du deinem Tier helfen, Wehen und Geburt gesund und sicher durchzustehen.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Sich auf die Wehen vorbereiten

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  1. Die durchschnittliche Trächtigkeit liegt bei Hunden zwischen 58 und 68 Tagen. Versuche herauszufinden, wann genau die Hündin befruchtet wurde, damit du die Wehen entsprechend vorhersagen kannst. Chihuahuas gebären meist nach acht Wochen. [1]
  2. Wenn du absichtlich züchten willst, dann bringe dein Tier vorab zum Tierarzt. Gehe erneut zum Tierarzt, wenn die Hündin ca. 30 Tage trächtig ist. [2] Wenn die Trächtigkeit nicht geplant war, bringe die Hündin trotzdem zum Tierarzt, sobald du vom Zustand erfährst.
    • Der Tierarzt kann dir entscheidende Informationen geben, damit die Trächtigkeit deiner Hündin so gesund wie möglich verläuft. Ein wichtiger Punkt ist z.B. die richtige Ernährung. Trächtige Hündinnen, die übergewichtig sind, haben eher Probleme bei der Geburt. Allerdings ist die Trächtigkeit nicht der ideale Zeitpunkt, um deinen Chihuahua auf Diät zu setzen. Denn die Mutter braucht mehr Kalorien, um die Nährstoffe an die Kleinen weiterzugeben. Es wird z.B. empfohlen, die Mutter erst in den letzten zwei bis drei Wochen der Trächtigkeit auf energiereiches, hochkalorisches Futter (wie Welpenfutter) zu setzen. Zu diesen Zeitpunkt hat die Hündin schon einen dicken Bauch und will ohnehin nicht mehr so viel fressen. [3]
    • Der Tierarzt kann ab dem 45. Tag der Trächtigkeit auch die Anzahl der Welpen über ein Röntgenbild feststellen. Bei einem Chihuahua sind drei bis vier Welpen normal. Wenn du weißt, wie viele Welpen da sind, dann kannst du dich besser auf die Geburt vorbereiten. Sollten sehr wenige oder sehr viele Welpen erwartet werden, dann kann es bei den Wehen zu Komplikationen kommen. Dein Tierarzt kann dir dann empfehlen, ob es eine natürliche Geburt oder ein Kaiserschnitt werden soll. Wenn du die Anzahl der Welpen kennst, dann weißt du auch, wann der Geburtsprozess vorbei ist. Sind z.B. vier Welpen im Bauch und deine Hündin bringt drei zur Welt und die Wehen hören dann auf, dann weißt du, dass etwas nicht stimmt und kannst deinen Tierarzt kontaktieren. [4]
  3. Wenn ein Welpe Probleme beim Trinken hat, dann brauchst du Ersatzmilch, da ein neugeborenes Tier alle zwei bis vier Stunden gefüttert werden muss.
    • Du bekommst Ersatzmilch und Fläschchen im Zoohandel. Wenn du keine Welpenmilch bekommst, dann kannst du auch Ziegenmilch verwenden. Diese eignet sich allerdings nicht für die langfristige Anwendung, sondern nur für den Notfall bis du Ersatzmilch kaufen kannst.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Deinem Chihuahua die Geburt erleichtern

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  1. Auf diese Weise schützt du sie und ihre Kleinen vor Krankheiten und Infektionen wie dem caninen Herpes. [5]
    • Es ist auch dringend angeraten, die Mutter drei Wochen nach der Geburt von anderen Hunden getrennt zu halten. [6]
  2. Etwa eine Woche vor dem geplanten Geburtstermin solltest du an einem ruhigen, privaten Ort eine Welpenbox aufstellen. Diese schützt die Welpen während der Geburt und in den ersten Lebenstagen, denn sie sind dort abgeschirmt und sicher.
    • Eine Welpenbox kann so etwas Einfaches wie ein Karton sein. Du kannst aber auch spezielle Boxen kaufen oder selbst bauen. Online findest du viele Pläne für einfache bis hin zu ausgesuchteren Designs, in denen die Welpen auch heranwachsen können.
    • Wichtig bei einer Welpenbox ist die Möglichkeit, sie einfach zu reinigen und zu desinfizieren. Sie sollte erweiterbar und strapazierfähig sein. Je nach deiner Situation sollte die Box ggf. auch transportabel sein.
    • Achte darauf, dass die Seiten der Box für die Mutter gut zu überspringen sind. Sie sollten aber stabil und hoch genug sein, um die Neugeborenen daran zu hindern, die Box zu verlassen.
    • Als schnelle Alternative kannst du auch ein Kinderschwimmbecken mit alten Handtüchern oder Decken auslegen, um eine gut geeignete Welpenbox zu haben.
    • Stelle die Box an einer ruhigen Stelle auf, die nicht in der Nähe von anderen Haustieren oder Haushaltsaktivitäten liegt. Es sollte ein gemütlicher, warmer Raum sein, an dem die Hündin gefahrlos gebären kann.
  3. Wenn sich das Ende der Trächtigkeit nähert, dann bemerkst du vielleicht, dass die Hündin ein Nest baut oder sich zurückzieht. Das ist in dieser Zeit normal und zu erwarten. Es kann aber auch das Gegenteil eintreten, d.h. dass die Hündin extrem anhänglich ist und Aufmerksamkeit braucht!
  4. Es gibt bestimmte Zeichen, auf die du achten musst, um zu wissen, ob Wehen bevorstehen. Achte genau darauf, so dass du vorbereitet bist.
    • Kurz vor der Geburt werden die Zitzen größer, da Milch einschießt. Das kann ein paar Tage vorher oder unmittelbar beim Einsetzen der Geburt geschehen, achte deshalb darauf.
    • Die Vulva wird ein paar Tage vor der Geburt größer und entspannter.
    • Die meisten Hunde hören auf zu fressen, wenn die Wehen einsetzen. Häufig übergeben sich die Tiere auch und/oder werden sehr wählerisch.
  5. Etwa 24 Stunden vor der Geburt sinkt die Temperatur um ein halbes Grad. Um die Normaltemperatur zu bestimmen, solltest du in den letzen ein oder zwei Wochen der Trächtigkeit jeden Morgen die Temperatur messen.
    • Befeuchte ein Rektalthermometer und führe es für etwa drei Minuten etwa 1,5 cm ein, um die Temperatur zu messen. Die normale Temperatur liegt zwischen 38,3 – 39,6º C.
    • Wenn die Temperatur ein halbes Grad oder mehr sinkt, dann beginnt die Geburt in 24 Stunden oder früher. [7]
  6. In dieser Phase bereitet sich der Körper der Hündin auf die Geburt vor. Es werden Hormone ausgeschüttet, die den Geburtskanal (die Zervix) entspannen, damit die Welpen austreten können, wenn die Kontraktionen beginnen. Diese Hormone regen auch die Muskeln des Uterus an, zu kontrahieren. Diese Übungsphase bereitet die Hündin auf die stärkeren Kontraktionen in der zweiten Phase der Geburt vor. [8]
    • Meist dauert diese erste Phase der Geburt 24 Stunden. Du musst dir keine Sorgen machen, wenn deine Hündin sich komisch benimmt, aber einen ganzen Tag nichts passiert. [9]
    • Du bemerkst vielleicht nicht, dass deine Hündin in der ersten Phase der Geburt ist. Sie zieht sich ggf. zurück oder geht ins Nest, aber dieses Verhalten kann auch vor dem Einsetzen der Wehen auftreten.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Während der Wehen helfen

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  1. Dein Chihuahua hechelt vielleicht, bewegt sich als wäre ihm unwohl oder versteckt sich. Vielleicht will sie auch bei dir sein oder sie will ihre Ruhe haben.
    • Sorge für schwache Beleuchtung und eine entspannte, private Atmosphäre.
    • Je sicherer und entspannter sich die Mutter fühlt, desto besser ist sie in der Lage, auf die Bedürfnisse der Welpen einzugehen.
  2. Wenn die Hündin aktiv in den Wehen ist, dann sollte sie nicht fressen (will es wahrscheinlich auch nicht). Du solltest ihr aber genug Wasser anbieten, auch wenn sie nicht trinken will.
  3. Diese sind leicht zu erkennen, denn sie sehen aus wie eine Art Welle, die über den Körper verläuft. Wenn du deine Hand auf den Uterus legst, dann spürst du, wie er sich zusammenzieht und anspannt.
    • Je näher sie der Geburt eines Welpen kommt, desto häufiger und/oder stärker werden die Kontraktionen. Sie steht vielleicht auf, was in Ordnung ist. Zwinge sie nicht, sich hinzulegen.
  4. Das ist die aktive Austreibungsphase, bei der die Welpen herausgedrückt werden. Dabei liegt die Hündin auf der Seite und strengt sich sichtbar an. Sie hält den Atem an und die Muskeln an den Flanken kräuseln sich und drücken nach unten. Beim Pressen stöhnt sie vielleicht und erweckt den Eindruck, dass sie sich sehr anstrengt.
    • Es dauert durchschnittlich 30 Minuten starker Wehen, bis jeder Welpe geboren wird. Das kann aber stark schwanken – einige Welpen werden im Minutenabstand geboren, bei anderen liegt eine Stunde dazwischen. [10]
  5. Am häufigsten passiert es, dass ein Welpe im Geburtskanal steckenbleibt. Da die Köpfe von Chihuahuas groß sind, passen sie manchmal einfach nicht hindurch. Wenn du Pfötchen an den Schamlippen siehst und bemerkst, dass die Hündin presst, aber auch nach 60 Minuten kein Welpe kommt, dann solltest du den Tierarzt kontaktieren. Ziehe nicht an den Pfötchen, das könnte sonst zu inneren Verletzungen führen. Rufe einen Tierarzt: [11]
    • Wenn die Hündin nach 24 Stunden in der ersten Geburtsphase nicht mit starken Wehen beginnt.
    • Wenn nach 60 Minuten starker Wehen kein Welpe geboren wird.
    • Wenn die Hündin sehr starke oder unnormale Schmerzen hat.
    • Nicht alle Welpen geboren wurden, die Hündin aber zwei Stunden nicht mehr gepresst hat.
      • Denke daran, dass einige Hündinnen zwischen den einzelnen Geburten eine Pause machen. Sie kann bis zu zwei Stunden entspannen, bis die nächsten starken Wehen einsetzen.
      • Wenn du jedoch weißt, wie viele Welpen sie trägt und nicht alle geboren wurden, die starken Kontraktionen seit mehr als zwei Stunden aber aufgehört haben, dann ist das Grund zur Sorge.
  6. Die Kleinen kommen entweder mit dem Kopf oder dem Steiß zuerst, beides ist normal. Jeder Welpe steckt bei der Geburt in seiner eigenen Fruchtblase. Die Mutter sollte sie aufbeißen, dann die Nabelschnur abbeißen und das Kleine ablecken. Das erledigt sie am besten ohne menschliche Hilfe, denn es ist Teil der Bindung zum Kind. Gib der Mutter ruhig ein paar Minuten, um das in den Griff zu bekommen. [12]
    • Wenn sie die Fruchtblase nicht innerhalb von maximal zwei Minuten öffnet, dann solltest du das mit einer sauberen Hand erledigen. Entferne die schleimige Abdeckung und reibe den Welpen mit einem sauberen Tuch trocken. Mache im Abstand von ca. 2,5 cm einen Knoten in die Nabelschnur und schneide sie hinter dem Knoten ab. [13]
    • Reagiert der Welpe nicht, reinige Nase und Maul von Flüssigkeiten. Reibe das Kleine mit sanftem, aber festem Druck, um die Atmung zu stimulieren. Ermutige die Mutter, das Kleine zu lecken. Du musst es dazu ggf. ein paar Mal vor ihre Nase halten, besonders wenn es ihr erster Wurf ist.
  7. Dazu gehört das Ausscheiden der Nachgeburt/der Plazentas. Das geschieht in der Regel nach jedem Welpen. Überprüfe, wie viele Plazentas herausgekommen sind. Dann weißt du, ob noch welche im Uterus stecken. In diesem Fall solltest du den Tierarzt informieren.
    • Die Hündin frisst die Plazentas vermutlich auf. Hindere sie nicht daran, denn es handelt sich um einen normalen biologischen Prozess.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Dich nach der Geburt um deine Chihuahuas kümmern

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  1. Das gilt sowohl für die Mutter als auch die Babys – alle müssen genügend Nährstoffe bekommen, damit sich die Mutter gut erholen und die Welpen gut entwickeln können.
    • Die meisten Hunde fressen Plazenta und Nachgeburt. Beides ist sehr nährstoffreich und verleiht der Mutter viel nötige Energie, um die Jungen zu versorgen.
    • Gib der stillenden Mutter Welpennahrung. Füttere dreimal mehr als ihr normales Futter. Außerdem sollte es immer sauberes, frisches Wasser geben. Stelle diese Dinge in die Nähe der Welpen, so dass sie nicht gehen muss, um zu fressen und zu trinken. Wenn die Mutter nicht genug Futter oder Wasser bekommt, dann kann sie nicht genug Milch produzieren.
  2. Gehe davon aus, dass alles gut läuft, sei aber auf Komplikationen vorbereitet. Da Chihuahuas eine kleine Rasse sind, können Infektionen schnell lebensbedrohlich werden. Konsultiere deinen Tierarzt, wenn folgende Dinge auftreten: [14]
    • Metritus (Entzündung des Uterus) – Zu den Symptomen zählen Fieber, fauliger Ausfluss, Lustlosigkeit, Appetitlosigkeit, verringerte Milchproduktion und Desinteresse an den Welpen. [15]
    • Eklampsie (oder „Milchfieber“) - Zu den Symptomen zählen Nervosität, Ruhelosigkeit, Desinteresse an den Welpen und ein steifer, schmerzhafter Gang. Unbehandelt kann Eklampsie zu Muskelkrämpfen führen, zur Unfähigkeit zu stehen, Fieber, Anfällen und Tod. Sie entwickelt sich meist zwei bis vier Wochen nach der Geburt. [16]
    • Mastitis (Entzündung der Brust) – Zu den Symptomen zählen rote, verhärtete oder schmerzhafte Brustdrüsen. Die Mutter versucht, die Welpen vom Saugen abzuhalten. Du solltest sie aber dazu ermutigen, denn so kann die Infektion herausgespült werden (ohne den Welpen zu schaden). [17]
  3. Als Faustregel gilt, dass man nach der Geburt darauf achten soll, dass die Mutter nicht aufhört, sich um ihre Kleinen zu kümmern oder sie Krankheitsanzeichen zeigt. [18]
    • Eine gesunde Mutter ist aufmerksam und achtsam, was ihre Kleinen angeht. Sie lässt sie nur allein, wenn sie ihre Geschäfte erledigen muss und kehrt schnell zu ihnen zurück. Ihre Zeit sollte sie hauptsächlich damit verbringen, ihre Jungen zu lecken und zu füttern.
    • Sie frisst vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Sie sollte sich aber normal erleichtern und Wasser trinken. Sie kann immer noch bluten, sollte aber keine Schmerzen mehr haben.
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Warnungen

  • Gib deinem trächtigen Chihuahua kein Kalzium-Ergänzungsmittel, wenn dein Tierarzt das nicht empfiehlt. Milchfieber oder Eklampsie kommen bei kleinen Rassen oft wenige Wochen nach der Geburt vor und zwar häufiger bei der zusätzlichen Gabe von Kalzium während der Trächtigkeit. Dein Hund bekommt alles, was er braucht aus der Welpennahrung, die mehr Kalzium enthält. [19]
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Tipps

  • Sorge dafür, dass dir ein Freund oder Familienmitglied hilft. Du brauchst ggf. jemanden, der sich um die neugeborenen Welpen kümmert, während ein anderer sich der Mutter widmet. Bei Komplikationen brauchst du dringend Unterstützung.
  • Halte die Telefonnummer deines Tierarztes und die eines Tiernotarztes in den Tagen kurz vor der Geburt bereit.
  • Bei den meisten Hunden verläuft die Geburt ohne ernste Komplikationen. Es ist wichtig, dass du den Prozess verfolgst und nur im Notfall eingreifst.
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