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UTI steht für Harnwegsinfektion (Urinary Tract Infection), eine Infektion, die sowohl Katzen als auch Menschen treffen kann. Eine UTI ohne Antibiotika zu behandeln ist schwer, wenn nicht sogar unmöglich. Wenn du versuchst, eine Infektion zu bekämpfen und nur teilweise Erfolg hast, riskierst du, nur die Symptome zu unterdrücken, während Bakterien immer noch vorhanden sind. Dies kann zu einer langfristigen Infektion führen, was die Gesundheit deiner Katze schädigen kann. Eine geringgradige Harnwegsinfektion ist eine tickende Zeitbombe, da die Bakterien in die Niere wandern und eine Infektion verursachen können. Ziehe wenn möglich immer einen Tierarzt zu Rate und verwende Antibiotika.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Eine tierärztliche Behandlung nutzen

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  1. Der Maßstab bei der Behandlung einer UTI mit Antibiotika ist es, eine Testkultur anzulegen, um die Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika zu analysieren. Antibiotika sind Medikamente, die entweder den Wachstum von Bakterien stoppen oder sie töten, je nach Typ des Antibiotikums.
    • Eine Testkultur verrät deinem Tierarzt genau, um welchen Erreger es sich handelt und welche Antibiotika dagegen wirken.
    • Zielgerichtete Antibiotika zu verwenden verringert das Risiko, dass die Bakterien eine Resistenz gegen Antibiotika entwickeln, und ist der beste Weg, eine Infektion zu behandeln.
    • Aber man kann nicht immer genug Urin für das Anlegen einer Kultur erhalten und sonst wären die Kosten für die Kultur nicht tragbar.
    • Ein Anlegen einer Kultur kann ebenfalls unmöglich sein, wenn es die erste UTI der Katze ist und diese sofort behandelt werden muss, denn es kann eine Woche dauern, bis man die Ergebnisse der Kultur erhält.
    • Es ist besonders wichtig, eine Urinkultur anzulegen, wenn die Katze immer wieder UTIs hat. In diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass die Katze eine gemischte Infektion hat, bei der nur ein Teil der Infektion getötet wird, oder dass die Infektion resistent gegenüber den verwendeten Antibiotika ist.
  2. Breitbandantibiotika töten eine ganze Reihe an Bakterien.
    • Wenn deine Katze vorher noch keinen Harnwegsinfekt hatte, kannst du ihr Breitbandantibiotika geben, die viele der im Urin gefundenen Bakterien töten.
    • Normalerweise sind diese Antibiotika Penicilline, wie Amoxillin, Clavulansäure, Cephalosporin oder Sulohonamide.
    • Eine Katze, die weniger als 6 Kilo wiegt, bekommt normalerweise zweimal am Tag oral 50mg Penicillin.
  3. Es gibt verschreibungspflichtiges Futter wie Hills CD oder Purina UR. Diese Futtersorten unterstützen die Gesundheit des Harntrakts deiner Katze auf verschiedene Weise.
    • Da sie weniger Mineralien wie Phosphat und Magnesium enthalten, reduzieren sie die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Kristallen im Urin deiner Katze.
    • Diese Futtersorten manipulieren zudem den pH-Wert (wie sauer oder alkalisch der Urin ist) des Urins für optimale Gesundheit.
    • Das Ziel ist ein leicht alkalischer Urin – ein pH-Wert von 6.2-6.4 (was dem pH-Wert von Katzen entspricht, die sich nur von Mäusen ernähren).
    • Diese Umgebung ist für die meisten Bakterien feindlich und auch wenn es nicht wahrscheinlich ist, dass die Ernährung allein eine UTI bekämpfen kann, kann dadurch die Chance verringert werden, dass die Bakterien in der Blase überleben.
  4. Normalerweise mögen Bakterien keinen sauren Urin, so dass dies als natürliches Desinfektionsmittel dienen kann. Allerdings sollte diese Behandlung vom Tierarzt betreut werden.
    • Obwohl die häufigsten Urinkristalle und –steine (Struvit) in alkalischer Umgebung auftreten, gibt es seltenere Steine (Oxalat), die in saurer Umgebung aufblühen.
    • Manche Rassen, wie Burma-Katzen, haben häufiger Oxalat-Steine.
    • Dies bedeutet, dass du ein Problem (Infektion) lösen kannst, nur um ein anderes in Form von Oxalat-Blasensteinen zu erschaffen.
  5. Die Blase produziert ein schleimartiges Material, das wie ein Verband wirkt, der die Blasenwand vor gefährlichen Substanzen im Urin schützt.
    • Wenn eine Katze eine UTI hat, wird diese Glukosaminoglykan- oder GAG-Schicht dünner, so dass die Blasenwand gereizt werden kann.
    • Nutrazeutika wie Glucosamin können dabei helfen, diese GAG-Schicht aufzufrischen und dafür zu sorgen, dass sich die Katze besser fühlt.
    • Obwohl die Forschungsergebnisse über die Vorteile von Glucosamin nicht eindeutig sind, gibt es mehrere rezeptfreie Präparate, die Glucosamin und Tryptophan enthalten.
    • Wenn deine Katze die Kapseln des Präparats nicht einnehmen will, dann kann dein Arzt ihr eine Injektion mit Acetylglucosamin verabreichen. Diese Behandlung ist für Arthritis bei Hunden gedacht und die Behandlung einer Blasenentzündung ist ein zulassungsüberschreitender Einsatz. Eine typische Dosis sind 0.15ml per Injektion einmal pro Woche für vier Wochen, gefolgt von einer regelmäßigen monatlichen Injektion.
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Hausmittel anwenden

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  1. Wenn deine Katze älter wird, wird sie anfälliger für UTI-Infektionen. Der Grund sind Veränderungen im Harntrakt und bei den Leberfunktionen deiner Katze.
    • Junge Katzen unter 7 Jahren haben ein geringes Risiko für Harnwegsinfekte. Der Grund ist, dass der Urin konzentrierter ist und starker Urin ein natürliches Desinfektionsmittel ist, welches das Wachstum von Bakterien verhindert.
      • Wenn du Blut im Urin einer jungen Katze entdeckst, hat sie wahrscheinlich kein Problem, das durch eine Infektion verursacht wird, sondern durch Kristalle oder Steine, welche die Blasenwand reizen.
      • Es gibt ein deutliches Risiko, dass die Kristalle verklumpen und die Harnröhre blockieren – das ist der Schlauch, aus dem deine Katze uriniert. Dies ist ein Notfall, der sofort vom Tierarzt behandelt werden muss.
    • Ältere Katzen ab 7 Jahren haben ein erhöhtes Risiko für eine Infektion. Ältere Katzen können den Urin nicht so gut konzentrieren und wenn die Katze älter wird, produziert sie verwässerten Urin, da die Nieren nicht mehr richtig funktionieren.
      • Dieser schwache Urin ist kein sehr kraftvolles Desinfektionsmittel und Harnwegsinfekte werden wahrscheinlicher. Auch hier ist es wichtig, diese Infektionen zu behandeln, ehe sie in die Nieren aufsteigen und größeren Schaden anrichten, der zur Bildung von Narbengewebe führt.
  2. Auch wenn verwässerter Urin ein Risikofaktor für eine UTI ist, hilft regelmäßiges, beständiges Urinieren bei einer UTI, die Blase zu spülen.
    • Bakterien produzieren Abfallprodukte und Chemikalien, welche die Blasenwand reizen und zu Entzündungen führen können.
    • Regelmäßige Hydierung kann diese Faktoren verwässern und die Dauer verkürzen, in der sie Kontakt mit der Blasenwand haben, was Entzündungen und Wundsein reduzieren kann.
    • Um die Wasseraufnahme deiner Katze zu erhöhen, wechsle von Trocken- zu Nassfutter. Dies erhöht automatisch die Menge an Flüssigkeit, die sie zu sich nimmt.
    • Stelle ihr zudem viele, breite Wasserschalen zur Verfügung. Katzen scheinen lieber aus breiten Schüsseln zu trinken, bei denen ihre Schnurrhaare nicht den Rand berühren.
    • Manche Katzen trinken mehr, wenn ihnen fließendes Wasser zur Verfügung steht, wie etwa von einem Trinkbrunnen für Katzen.
    • Andere Katzen mögen das Chlor und die Chemikalien im Leitungswasser nicht und freuen sich mehr, wenn sie Mineralwasser bekommen.
  3. Cranberrykapseln und Ascorbinsäure (Vitamin C) können den Urin deiner Katze auf natürlichem Wege saurer machen.
    • Die Dosis für Cranberrykapseln sind 250mg zweimal am Tag oral, während die Dosis für Vitamin C 250mg einmal am Tag ist.
    • Überschreite nicht die Dosis dieser Zusätze, da du den pH-Wert des Urins zu sehr senken könntest und die extreme Säurehaltigkeit die Blasenwand reizen könnte.
  4. Es gibt keine fundierten Beweise dafür, dass die folgenden Mittel wirken, aber einige homöopathische Tierärzte empfehlen einen Aufguss mit Löwenzahn, Petersilie, Faulbaum oder Brunnenkresse.
    • Um den Aufguss vorzubereiten, füge einen Teelöffel getrocknete Kräuter einer Tasse vorher gekochtem Wasser hinzu.
    • Lass es 20 Minuten stehen und dann siebe es.
    • Gib für eine Woche 2 Teelöffel zweimal am Tag zum Futter. Der Aufguss sollte alle 2 Tage frisch gemacht werden.
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Referenzen

  1. Bacterial urinary tract infections – Disorders of the feline urinary tract. G. E. Less. VCNASA
  2. Treatment of feline lower urinary tract disease. D Gunn-Moore. UK Vet 6(5) p27-30
  3. Pathophysiology of feline lower urinary tract disease. UK Vet 6(5) p 20-26

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