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In der Literatur bezeichnet der Ton die Einstellung des Autors zum Thema, zu den Figuren oder Ereignissen einer Geschichte. [1] Wenn du den Ton eines literarischen Werks verstehst, wirst du zu einem besseren Leser. Vielleicht musst du den Ton eines literarischen Werks aber auch für einen Aufsatz oder eine Klassenarbeit analysieren. Um den Ton bestimmen zu können, musst du zuerst die häufigsten Tonarten in der Literatur kennen. Danach bestimmst du den Ton eines bestimmten literarischen Werks und beschreibst diesen so konkret, dass du eine gute Note für deinen Aufsatz bekommst.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Häufige Tonarten in der Literatur erkennen

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  1. Eine der häufigsten Tonarten in der Literatur ist ein getragener oder düsterer Ton, wobei der Ton sich schwer oder ernst anfühlt. Ein getragener Ton wirkt oft düster oder dunkel. Du reagierst auf ein getragenes literarisches Werk vielleicht mit einem Gefühl von Trauer oder Unruhe. [2]
    • Ein gutes Beispiel für einen feierlichen oder düsteren Ton ist die Kurzgeschichte "Die Schule" von Donald Barthelme.
  2. Ein weiterer häufiger Ton in der Literatur ist ein spannender Ton, der oft in Thriller-Romanen oder Krimis vorkommt. Ein spannender Ton schafft im Leser ein Gefühl von Angst und Vorfreude. Oft fühlst du dich in den Bann gezogen oder ängstlich, wenn du ein literarisches Werk mit einem spannenden Ton liest. [3]
    • Ein gutes Beispiel für einen spannenden Ton ist die Kurzgeschichte "Die Lotterie" von Shirley Jackson. [4]
  3. Ein literarisches Werk mit einem humorvollen Ton bringt den Leser oft zum Lachen oder Lächeln. Ein humorvoller Ton findet sich oft in satirischen oder komödiantischen Werken. Er kann spielerisch, witzig oder ironisch auftreten. Manchmal benutzen Schriftsteller einen humorvollen Ton, um diesen einem getragenen Ton in der gleichen Arbeit entgegenzusetzen, zum Beispiel in einem Roman oder einer Kurzgeschichte. [5]
    • Ein gutes Beispiel für einen humorvollen Ton ist das Gedicht "Der andre Mann" von Kurt Tucholsky.
  4. Ein sarkastischer Ton wird oft eingesetzt, um den Leser zum Lachen zu bringen oder ihn zu amüsieren. Er kann beißend oder kritisch wirken. Ein sarkastischer Ton kommt in Romanen und Kurzgeschichten vor, besonders, wenn diese in der ersten Person von einem Erzähler erzählt werden, der einen sarkastischen oder trockenen Humor hat. [6]
    • Ein gutes Beispiel für einen sarkastischen Ton ist der Roman Der Fänger im Roggen von J.D. Salinger.
  5. Es kann schwierig sein, zwischen Stimmung und Ton in der Literatur zu unterscheiden, zumal die beiden oft miteinander verbunden oder miteinander verknüpft sind. Die Stimmung unterscheidet sich insofern vom Ton, als sie den Ort und die Atmosphäre in einem Text beschreibt. Die Stimmung entsteht durch die Reaktion des Lesers auf den Ton in einem Werk. Jedoch werden sowohl der Ton als auch die Stimmung durch die Fähigkeit des Autors vermittelt, im Leser Gefühle hervorzurufen. [7]
    • Wenn eine Geschichte zum Beispiel in einer verlassenen Waldhütte spielt, dann könnte diese eine gruselige oder beunruhigende Stimmung haben. Der Autor könnte dann einen Erzähler oder eine Hauptfigur einsetzen, die einen düsteren oder deprimierenden Ton anschlägt, um die Waldhütte den Lesern zu beschreiben.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Den Ton eines literarischen Werks bestimmen

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  1. Eine Möglichkeit, um den Ton in einem literarischen Werk zu bestimmen, ist, auf die Wortwahl und die Sprache zu achten, die vom Autor eingesetzt wird. Überlege dir, warum der Autor eine bestimmte Sprache oder bestimmte Worte gewählt hat, um eine Szene zu beschreiben. Denke darüber nach, warum bestimmte Wörter verwendet wurden, um eine Figur zu beschreiben. Denke auch darüber nach, wie diese Entscheidungen einen Ton erzeugen. [8]
    • Zum Beispiel könntest du dir einen Abschnitt aus der Kurzgeschichte "Die Schule" ansehen: "Und die Bäume starben alle...ich weiß nicht, warum sie starben, sie starben einfach. Vielleicht stimmte etwas mit dem Boden nicht oder vielleicht war die Erde aus der Gärtnerei nicht die beste...es war deprimierend, wie die Kinder alle dastanden und die kleinen braunen Stecken betrachteten."
    • In diesem Absatz erzeugt Barthelme einen getragenen, düsteren Ton, indem er Worte wie "deprimierend", "tot", "gestorben" und "falsch" verwendet.
  2. Lies dir ein paar Zeilen des literarischen Werks durch und achte darauf, wie die Sätze aufgebaut sind. Vielleicht fällt dir auf, dass die Sätze kurz sind und sich in der Länge oft nicht unterscheiden. Dadurch wird ein bestimmter Ton erzeugt. Oder vielleicht fallen dir Sätze auf, die lang und verschachtelt sind und bis zum Ende der Seite reichen. Das kann einen meditativen oder nachdenklichen Ton erzeugen. [9]
    • Zum Beispiel sind die Sätze in vielen Thriller-Romanen oft kurz und auf den Punkt gebracht, mit sehr wenigen Adjektiven oder Adverbien. Das trägt dazu bei, einen spannungsgeladenen Ton voller Action und Spannung zu erzeugen.
  3. Eine andere Möglichkeit, um den Ton eines Texts zu bestimmen, ist, sich die Bildsprache anzusehen, die ein Autor verwendet, um einen Schauplatz, eine Szene oder eine Figur zu beschreiben. Eine bestimmte Bildsprache erzeugt einen bestimmten Ton zum Text. Eine starke Bildsprache kann dir einen Hinweis geben, was für einen Ton der Autor beabsichtigt hat. [10]
    • Wenn das Gesicht einer Person zum Beispiel als "strahlend vor Glück und Aufregung" beschrieben wird, dann erzeugt das wahrscheinlich einen freudigen Ton. Oder wenn eine Waldhütte als "verdreckt von den Fingerabdrücken früherer Bewohner" beschrieben wird, dann erzeugt das wahrscheinlich einen spannenden Ton.
  4. Es kann hilfreich sein, ein literarisches Werk laut zu lesen, um ein besseres Gefühl für den Sprachstil des Texts zu bekommen. Sprachstil bezieht sich auf den Klang der Worte, wenn sie nebeneinander in einem Satz stehen. Dieser wird oft klarer, wenn ein Text laut gelesen wird. Denn dann kann man hören, wie jedes Wort klingt und wie dieser Klang einen gewissen Ton zum Text erzeugt. [11]
    • Zum Beispiel könntest du die folgenden Zeilen aus Der Fänger im Roggen laut lesen, um den Ton zu bestimmen: "Zum Teufel mit Geld. Es macht einen immer so höllisch traurig." Die Verwendung von "zum Teufel" und "höllisch traurig" verleiht der Aussage einen sarkastischen oder bitteren Ton, mit einer Andeutung von Humor und Traurigkeit.
  5. Es ist üblich, dass Schriftsteller mehr als einen Ton in einem literarischen Werk einsetzen, besonders, wenn es sich um einen langen Text wie einen Roman handelt. Vielleicht fällt dir auf, dass der Ton sich von Kapitel zu Kapitel, von Erzähler zu Erzähler oder Szene zu Szene ändert. Der Autor macht das vielleicht, um jeder Figur eine bestimmte Stimme zu geben oder um eine Veränderung bei den Figuren oder der Handlung des Werks zu signalisieren. [12]
    • Zum Beispiel könnte ein Roman in einem humorvollen Ton beginnen und zu einem ernsteren Ton wechseln, wenn der Autor tiefer in die Geschichte einer Figur oder deren persönliche Beziehungen eintaucht.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Den Ton in einem literarischen Werk beschreiben

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  1. Um den Ton eines literarischen Werkes zu beschreiben, solltest du konkrete Adjektive benutzen, die den Ton des Erzählers veranschaulichen, wie "düster", "getragen", "humorvoll" oder "sarkastisch". Je konkreter du bei der Beschreibung des Tons bist, desto aufschlussreicher wird deine Analyse sein. [13]
    • Zum Beispiel könntest du schreiben: "Der Ton dieses Werks ist getragen und ernsthaft. Der Autor vermittelt diesen Ton durch seine Wortwahl und Bildsprache, sowie durch seinen Sprachstil."
    • Du kannst auch mehr als ein Adjektiv verwenden, wenn das deine Beschreibung genauer macht.
  2. Nachdem du den Ton im Detail beschrieben hast, solltest du ein paar Zitate aus dem Text einbringen, um deine Argumentation zu untermauern. Nimm Zitate, die den Ton aufgrund ihrer Wortwahl, Sprache, Bildsprache oder ihrem Sprachstil deutlich machen.
    • Wenn du zum Beispiel über Der große Gatsby von F.Scott Fitzgerald schreiben würdest, dann könntest du die letzte Zeile des Buches als Beispiel verwenden: "So rudern wir weiter gegen den Strom, unaufhörlich der Vergangenheit entgegen."
    • Du könntest dann anmerken, dass das Bild eines Boots, das gegen den Strom rudert, sowie die Verwendung von Wörtern wie "weiter", "unaufhörlich" und "Vergangenheit" am Schluss des Buchs einen getragenen, nostalgischen Ton erzeugt.
  3. Wenn es in dem Werk mehr als einen Ton gibt, dann musst du die verschiedenen Töne in deiner Analyse vergleichen. So etwas kommt oft bei langen literarischen Werken vor, zum Beispiel bei Romanen oder epischen Gedichten. Erkenne, wann der Ton sich in dem literarischen Werk ändert. Besprich, warum du glaubst, dass der Ton sich ändert und wie dich das als Leser beeinflusst hat.
    • Zum Beispiel könntest du anmerken: "In Kapitel 13 ändert sich der Ton von humorvoll zu ernsthafter. Diese Änderung tritt auf, als der Erzähler von der Krankheit und dem Tod seiner Mutter zu sprechen beginnt."
  4. Achte darauf, dass deine Analyse des Tons immer in Verbindung zu anderen Elementen steht, wie Stimmung, Handlung, Thema und Stil. Der Ton eines Werkes wird oft eingesetzt, um ein größeres Thema zu veranschaulichen oder eine ausgeprägte Stimmung zu schaffen. Wenn du eine Verbindung zwischen dem Ton und diesen anderen Elementen herstellst, wird das deine Analyse schärfen und sie sehr viel stärker machen.
    • Zum Beispiel könntest du den nostalgischen, getragenen Ton in der Schlusszeile von Der große Gatsby mit den Handlungsthemen Erinnerung, Verlust und enttäuschte Liebe verknüpfen.
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