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Wenn du Ziegennachwuchs erwartest, steht dir eine aufregende Zeit bevor. So viel Spaß sie jedoch machen, so groß ist auch die Verantwortung für kleine Zicklein. Sorg dafür, dass sie alles bekommen, was sie brauchen, damit sie gesund und glücklich heranwachsen.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Kümmere dich um neugeborene Zicklein

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  1. Damit dein Zicklein gesund und glücklich aufwächst, braucht es ein ordentliches Zuhause. Es braucht einen warmen und trockenen Platz, denn durch Kälte und Feuchtigkeit könnte es krank werden.
    • Vergewissere dich, dass es reichlich warme Einstreu zur Verfügung hat, etwa Holzspäne, Stroh oder Heu.
    • Wechsle nasse oder verschmutzte Einstreu aus.
    • Ist es im Stall sehr kalt, häng eine Wärmelampe auf. Achte jedoch darauf, dass sie keine Brandgefahr darstellt. Die Lampe muss wenigstens einen Meter über den Ziegen hängen und sie müssen jederzeit Zugang zu einem kühleren Platz haben, falls es ihnen zu warm wird.
  2. Die Nabelschnur sollte sowohl beim Zicklein als auch bei der Mutter allein abfallen. Eine frisch durchtrennte Nabelschnur könnte sich jedoch entzünden, deshalb beobachte sie genau.
    • Schneid die Nabelschnur nicht durch. Lass sie von selbst brechen. Du solltest sie nur kürzen, wenn sie anschließend noch länger als zehn Zentimeter ist.
    • Traust du dir das alles nicht selbst zu, sorg dafür, dass während der Geburt ein Tierarzt anwesend ist.
    • Ist die Nabelschnur sehr lang, schneid sie näher am Bauchnabel des Babys ab.
    • Sie sollte nicht länger als acht bis zehn Zentimeter sein.
    • Verwende nur sterilisierte Werkzeuge. Was auch immer du benutzt, etwa eine Schere, vergewissere dich, dass es scharf genug ist.
    • Tauch die Nabelschnur in Jod, Betadin oder verdünntes Chlorhexidin. Dadurch werden Bakterien abgetötet und Infektionen verhindert. Außerdem trocknet die Nabelschnur dadurch schneller aus.
    • Nach etwa drei Wochen sollte sie ganz abgefallen sein.
  3. Nachdem du der Mutter geholfen hast, die Nabelschnur zu durchtrennen, lass sie bei ihrem Baby sein. Sie wird es sauber lecken. [1]
    • Dadurch verstärkt sich die Bindung zwischen den beiden.
    • Es ist sehr wichtig, dass zwischen Mutter und Babys eine starke Bindung entsteht.
    • Bleib bei den beiden. Halt den Geburtsplatz sauber und behalt das Neugeborene im Auge.
    • Kurz nach der Geburt wird die Mutter die Nachgeburt ausscheiden. Lass sie davon fressen, soviel sie will, bevor du sie entsorgst.
  4. Die erste Muttermilch, das Kolostrum, ist sehr wichtig. Die Muttermilch enthält wichtige Antikörper, die das Kleine zum Überleben braucht.
    • Es sollte innerhalb der ersten Stunde gesäugt werden.
    • Zicklein trinken etwa vier oder fünf Mal am Tag.
    • Versuch, die Mutter zu melken um sicherzugehen, dass sie Milch geben kann.
    • Beobachte das Baby und vergewissere dich, dass es trinkt. Hat es Schwierigkeiten, die richtige Stelle zu finden, hilf ihm ein wenig.
    • Trinkt das Kleine nicht von der Mutter, gib ihm Kolostrum aus der Flasche. Die Milch muss nicht von der Mutter kommen, du kannst sie auch von einer anderen Ziege nehmen.
    • Außerdem kannst du Kolostrum im Fachgeschäft kaufen. Lagere die Milch im Kühlschrank.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Füttere das Jungtier mit der Flasche

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  1. Du kannst deinen Zicklein zusätzlich zur Muttermilch die Flasche anbieten. Dadurch gewöhnen sie sich gut an dich und werden später besonders zahm und freundlich. [2]
    • Verzichtest du auf die Flasche, vergewissere dich, dass alle Jungtiere genug Milch von der Mutter bekommen. Manchmal säugt die Mutter ihre Kleinen auch nicht richtig und dir bleibt nichts anderes übrig, als mit der Flasche zu füttern.
    • Lässt du die Mutter das Füttern allein übernehmen, verbring trotzdem sehr viel Zeit mit ihr und ihren Jungen. So gewöhnen sie sich an Menschen und werden zahm.
    • So oder so brauchen die Zicklein etwa acht Wochen lang Milch.
    • Denk immer daran, Flaschen und anderes Fütterungszubehör zu sterilisieren.
    • Wenn du mit der Flasche fütterst, kannst du die Milch von der Mutter, von einer anderen Ziege oder spezielle Milch aus dem Fachhandel verwenden.
    • Dramatisch Veränderungen in ihrer Routine oder Ernährungsweise können sich auf die Laune und die Konsistenz des Stuhls der Kleinen auswirken. Wenn der Tierarzt dir sagt, dass du ein spezielles Pulver in die Milch mischen solltest (vorausgesetzt du fütterst mit der Flasche), füttere nicht alles in einer Mahlzeit, sondern verteil es über mehrere Flaschen.
  2. Ein guter Fütterungsplan sorgt dafür, dass deine Zicklein die richtige Menge Nahrung und Nährstoffe bekommen. Damit deine Kleinen optimal wachsen, sollte der Fütterungsplan in etwa so aussehen:
    • In den ersten drei Tagen vier Mal täglich je 150 ml Milch.
    • An Tag vier bis zehn vier Mal täglich je 300 ml Milch.
    • An Tag zehn bis vierzehn drei Mal täglich je 400 bis 500 ml Milch. Füttere sauberes Heu zu.
    • Nach zwei oder drei Wochen kannst du morgens und abends je einen Liter Milch geben und mittags die Flasche weglassen. Ergänz die Ernährung um Weidefutter und 100 g Kleie.
    • Mit drei bis achte Wochen bekommen die Zicklein jeweils einen Liter Milch täglich.
    • Mit acht Wochen oder 18 Kilo sollten die Zicklein noch 500 ml Milch bekommen, bevor sie entwöhnt werden.
  3. Irgendwann brauchen die Jungtiere gar keine Milch mehr, weder von dir noch von der Mutter. Unterstütz Jungtiere dabei, indem du nach und nach feste Nahrung zufütterst wie Heu oder Weidefutter und gleichzeitig die Milchmengen reduzierst.
    • Biete Heu, Getreide und Zeit auf der Weide an sowie immer frisches Wasser, damit die Zicklein sich langsam umstellen können.
    • Die meisten gesunden Jungtiere kann man mit etwa 30 Tagen entwöhnen.
    • Sie sollten zu diesem Zeitpunkt etwa 11 bis 14 Kilogramm wiegen und ihr Geburtsgewicht verdoppelt haben.
    • Nach der ersten Woche kannst du Getreide anbieten, um die Entwicklung des Pansens zu unterstützen.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Sorg für optimale Bedingungen

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  1. Hörner sind wichtig für wilde Ziegen, weil sie sich verteidigen können müssen. Bei Haustieren können sie jedoch unter Umständen gefährlich werden. Die Ziegen könnten einander verletzen oder mit den Hörnern hängenbleiben. Das Enthornen ist jedoch ein sehr umstrittener Vorgang. [3] [4]
    • Kontaktiere unbedingt deinen Tierarzt, wenn du deine Ziegen enthornen willst. Läuft dabei irgendetwas falsch, kann das zu schweren Verletzungen führen.
    • Bei medizinischer Indikation werden die Hörner im Alter von einer Woche entfernt. Je älter die Ziegen werden, desto schwieriger wird es.
    • Die Enthornung wird mit einem heißen Spezialwerkzeug vorgenommen, das die Ansätze der Hörner verödet. Das darf wenn überhaupt nur unter Vollnarkose geschehen. Mittlerweile ist die gängige Meinung zum Glück, dass dieser Vorgang grausam und unnötig ist.
  2. Viele natürliche Abwehrkräfte bekommt das Zicklein zwar über die Muttermilch, aber nicht gegen alle Krankheiten sind Ziegen von Natur aus immun. Impfungen können diesen Krankheiten vorbeugen. [5]
    • Im Alter von etwa 30 Tagen wird gegen Clostridien und Tetanus geimpft.
    • Die Clostridienimpfung wirkt gegen Clostridien Typ C und D, die Breinierenkrankheit verursachen.
    • Drei bis vier Wochen später wird ein Booster gegeben. Du kannst deine Ziegen unter Umständen selbst impfen, aber lass es dir vorher von einem Tierarzt zeigen. Am sichersten ist es jedoch, wenn der Tierarzt es macht.
  3. Stehen deine Zicklein mit erwachsenen Ziegen zusammen auf einer Weide, halt diese unbedingt gut sauber. Deine Jungtiere werden alles fressen, was sie dort finden. Liegt zu viel Mist herum, können sie leicht krank werden. [6]
    • Fressen die Zicklein kontaminiertes Gras, können sie Würmer und andere Parasiten bekommen.
    • Halt die Wiese also möglichst frei von Mist und Abfällen.
    • Eventuell kannst du Jungtiere auch auf einer separaten Weide halten.
  4. Vor allem sehr junge Zicklein müssen regelmäßig untersucht werden. Pass gut auf deine Kleinen auf und gewährleiste eine gute Versorgung.
    • Lass sie regelmäßig vom Tierarzt untersuchen.
    • Mutter und Jungtiere sollten regelmäßig auf Parasiten untersucht werden. Der Tierarzt wird Kotproben nehmen, um dir sagen zu können, wie du am besten entwurmen solltest.
    • Entwurm deine Ziegen zweimal pro Jahr - einmal im Frühjahr und einmal im Spätsommer.
    • Miss rektal die Temperatur deiner Ziege. Sie sollte normalerweise zwischen 38 und 39 Grad liegen.
    • Achte auf Läuse. Die kleinen Parasiten befallen gern das Fell von Ziegen. Du kannst ein spezielles Pulver gegen Läuse kaufen und solltest das Fell deiner Ziegen kurz halten, um Läuse fernzuhalten.
  5. Willst du deine Zicklein trainieren, solltest du das von Anfang an tun! Je jünger sie sind, desto besser lernen sie.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Lass das Zicklein gesund heranwachsen

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  1. Auch wenn deine Ziegen groß werden, brauchen sie weiterhin ein warmes Plätzchen und saubere Einstreu. Sie sollten vor Wind, Regen und Schnee geschützt sein. Jegliche Einstreu muss sauber und trocken gehalten werden. [7]
    • Vergewissere dich, dass es im Stall nicht zieht.
    • Lebst du in einer warmen und trockenen Gegend, reicht ein Unterstand mit wenigstens drei Wänden.
    • In kühlerem und feuchtem Klima muss es ein richtiger Stall sein.
    • Eine Ziege braucht etwa einen Quadratmeter Platz im Stall, wenn sie Zugang zu einer Weide hat.
    • Besteht der Untergrund aus Erde, kann er den Urin der Ziegen aufnehmen. Streu Heu aus, um einen bequemen und warmen Schlafplatz zu schaffen. Auch Holzspäne eignen sich dafür.
  2. In den ersten ein oder zwei Monaten wird es hauptsächlich Milch und Wasser trinken. Während und nach der Entwöhnungsphase kommen dann auch immer mehr andere Dinge hinzu.
    • Biete dem kleinen Zicklein folgende Dinge an:
      • Getreide.
      • Heu (Alfalfa).
      • Gras (Weidehaltung).
      • Mais.
      • Hafer.
      • Gerste.
    • Achte darauf, dass es nicht an giftige Pflanzen herankommt:
      • Azaleen.
      • Rhododendron.
      • Verschimmeltes Getreide.
  3. Möchtest du, dass es zu einer freundlichen und loyalen Ziege ohne Angst vor Menschen heranwächst, ist es wichtig, dass das Junge auf dich geprägt wird. Ein Zicklein auf dich zu prägen, bedeutet im Grunde nichts anderes, als Zeit mit ihm zu verbringen.
    • Dafür sind die ersten Lebensmomente besonders wichtig. Sei da, wenn das Zicklein geboren wird. Verbring Zeit mit der Mutter und ihrem Nachwuchs und lern beide gut kennen.
    • Während der ersten beiden Lebenstage solltest du so viel Zeit wie möglich mit dem Baby verbringen. Je mehr Zeit du dir nimmst, desto tiefer wird die Prägung sein.
    • Lass dein Zicklein auch andere Ziegen kennenlernen. Wenn es nach der Prägung Kontakte zum Rest der Herde knüpft, wird es dich als ein Mitglied der Herde wahrnehmen.
    • Lass es jedoch nicht in die Nähe kranker erwachsener Ziegen kommen. Sein Immunsystem ist noch nicht voll entwickelt und es könnte sich anstecken.
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Tipps

  • Sei vorbereitet. Wenn du vermutest, dass die Geburt naht, bereite dich vor. Richte einen sauberen und warmen Platz für die Babys her und stell alles bereit, was du vielleicht brauchen wirst.
  • Beobachte Mutter und Nachwuchs genau. Reagier sofort, falls es Probleme gibt.
  • Weißes Zahnfleisch ist immer ein schlechtes Zeichen.
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Warnungen

  • Versuch nicht, medizinische Prozeduren wie Enthornen oder Impfungen selbst vorzunehmen. Ruf deinen Tierarzt an, wenn du Hilfe brauchst.
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Was du brauchst

  • Warmen und trockenen Stall/Unterstand.
  • Scharfes und sauberes Werkzeug zum Durchtrennen der Nabelschnur.
  • Jod zum Sterilisieren der Nabelschnur.
  • Getreide, Heu und viel frisches Wasser.
  • Flaschen und Milch für die Handaufzucht.
  • Die Telefonnummer deines Tierarztes.

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